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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr.

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Aus längst vergangnen Tagen

sie ausgegangen, so wußten ihre Leute genau, wann sie zurück zu erwarten war;
wenn sie ging, fügte sie ihren letzten Weisungen an ihr Fräulein und ihr Mädchen
bisweilen deu Schluß hinzu: "Nehmt eure Gedanken zusammen, ihr wißt, wenn ich
aus dem Hause gehe, bleibt nicht viel vernünftiges drin." So etwas ließen sich die
Untergebnen früherer Zeiten gern gefallen.

Traf sie auf ihrem Spaziergnng einen von uns Knaben, so erwartete sie, daß
er anch aus dem Kreise seiner Kameraden heraus auf sie zutrat, sie durch Hut¬
abnehmen begrüßte und einer kurzen Unterredung stand hielt; benahm man sich
dabei linkisch oder angesichts der Kameraden verlegen, so setzte es eine Strafpredigt.
Gewöhnlich zogen wir es vor, bei ihrem Annahen aus der Ferne (sie war an dem
weißen Taschentuch, das sie in deu vorn zusammengelegten Händen zu halten Pflegte,
von weiten" kennbar) in einem Hausgang oder hinter einen, Busch Deckung zu
suchen, bisweilen geschah das aber nicht früh genug, ihr Blick hatte die Situation
erfaßt, und beim nächsten Zusammentreffen gab es dann eine Anspielung. Auf
die äußern Formen legte sie überhaupt großen Wert, wir merkten schon als Kinder
darin den Wechsel der Zeiten, daß es wohl noch einige, namentlich ältere Herren
gab, mit denen sich unsre Großmutter in diesem Punkte ganz verstand (diese zogen
z. B. auch auf der Straße erst den Handschuh aus, ehe sie einer Dame die Hand
gaben), daß man aber im allgemeinen dies und jenes, was ihr unerläßlich schien,
für übertrieben ansah. Es gab für sie nichts vollkommueres als Hannover,
natürlich das Hannover ihrer jungen Jahre, das jedem seiner besser gearteten Kinder
einen festen Bestand an guter Sitte und Lebensformen mit auf den Weg gab. Sie
kannte auch Süddeutschland von einer Reise her, die sie einst mit ihrem Manne
gemacht hatte im eignen Wagen, wozu man sich stationenweise die Pferde nahm,
und als ich zum erstenmale auf eine süddeutsche Universität gehen wollte, erzählte
sie mir viel von den andern Sitten und den freiern Umgangsformen dort. Gleich
am ersten Tage, als sie in Frankfurt angekommen wären, hätten sie auf offner
Straße zwei feine Damen sich über eine vorübergehende dritte unterhalten hören,
und der Schlußsatz hätte gelautet: "Es ist ein Mädel, es ist eine Pracht!" Sie
amüsirte sich darüber köstlich, aber, meinte sie, so etwas würde man in Hannover
niemals hören.

Noch zwei Eigenschaften von ihr möchte ich erwähnen, von denen die eine
etwas mit auf Rechnung der Zeit kommt. Sie liebte treffende Ausdrücke, Merk¬
sprüche, Verse, die auf eine bestimmte Lage paßten, und hatte es gern, wenn
jemand darauf einging oder selbst dergleichen vorbrachte. Sie konnte dann oft aus
vollem Herzen einstimmen, ja als Kinder mußten wir ihr wohl einen solchen treffend
angewandten Vers aufgeschrieben zurücklassen oder ein andermal mitbringen, und
dann gab es eine kleine Erkenntlichkeit in Geld. Dies war die zweite Eigenschaft,
von der ich reden wollte: Reiche froh den Pfennig hin usw. Dieser Goethische
Spruch hätte ihr Wahlspruch sein können. Sie war wohlhabend und lebte auch
für ihre Person darnach; "mein Vater hat das so gewollt," pflegte hiezu sagen,
wenn jemand ihr einmal bemerkte, das oder das sei doch nicht nötig -- aber sie
ließ auch andre teilnehmen an dem, was sie sich gönnte. Zu ihr kommen und bei
ihr sein war etwas angenehmes. Sie hatte viel Interesse für ordentliche und in
irgend einer Art ihr bedürftig erscheinende Menschen, Kinder und Erwachsene, sie
beobachtete sie und erwies ihnen Freundlichkeiten; war es gut angewandt, so wurden
daraus erfolgreiche und über lange Zeiträume reichende Unterstützungen. Wohlthun
ist ja gottlob nichts seltnes, aber in dem ihren lag ein besondrer, ich möchte fast
sagen um Goethes Verhalten erinnernder Zug. Der Ausgangspunkt war immer
ihr persönliches Erleben; wie ein solcher Eindruck sie stimmte, auf sie wirkte, darnach


Aus längst vergangnen Tagen

sie ausgegangen, so wußten ihre Leute genau, wann sie zurück zu erwarten war;
wenn sie ging, fügte sie ihren letzten Weisungen an ihr Fräulein und ihr Mädchen
bisweilen deu Schluß hinzu: „Nehmt eure Gedanken zusammen, ihr wißt, wenn ich
aus dem Hause gehe, bleibt nicht viel vernünftiges drin." So etwas ließen sich die
Untergebnen früherer Zeiten gern gefallen.

Traf sie auf ihrem Spaziergnng einen von uns Knaben, so erwartete sie, daß
er anch aus dem Kreise seiner Kameraden heraus auf sie zutrat, sie durch Hut¬
abnehmen begrüßte und einer kurzen Unterredung stand hielt; benahm man sich
dabei linkisch oder angesichts der Kameraden verlegen, so setzte es eine Strafpredigt.
Gewöhnlich zogen wir es vor, bei ihrem Annahen aus der Ferne (sie war an dem
weißen Taschentuch, das sie in deu vorn zusammengelegten Händen zu halten Pflegte,
von weiten« kennbar) in einem Hausgang oder hinter einen, Busch Deckung zu
suchen, bisweilen geschah das aber nicht früh genug, ihr Blick hatte die Situation
erfaßt, und beim nächsten Zusammentreffen gab es dann eine Anspielung. Auf
die äußern Formen legte sie überhaupt großen Wert, wir merkten schon als Kinder
darin den Wechsel der Zeiten, daß es wohl noch einige, namentlich ältere Herren
gab, mit denen sich unsre Großmutter in diesem Punkte ganz verstand (diese zogen
z. B. auch auf der Straße erst den Handschuh aus, ehe sie einer Dame die Hand
gaben), daß man aber im allgemeinen dies und jenes, was ihr unerläßlich schien,
für übertrieben ansah. Es gab für sie nichts vollkommueres als Hannover,
natürlich das Hannover ihrer jungen Jahre, das jedem seiner besser gearteten Kinder
einen festen Bestand an guter Sitte und Lebensformen mit auf den Weg gab. Sie
kannte auch Süddeutschland von einer Reise her, die sie einst mit ihrem Manne
gemacht hatte im eignen Wagen, wozu man sich stationenweise die Pferde nahm,
und als ich zum erstenmale auf eine süddeutsche Universität gehen wollte, erzählte
sie mir viel von den andern Sitten und den freiern Umgangsformen dort. Gleich
am ersten Tage, als sie in Frankfurt angekommen wären, hätten sie auf offner
Straße zwei feine Damen sich über eine vorübergehende dritte unterhalten hören,
und der Schlußsatz hätte gelautet: „Es ist ein Mädel, es ist eine Pracht!" Sie
amüsirte sich darüber köstlich, aber, meinte sie, so etwas würde man in Hannover
niemals hören.

Noch zwei Eigenschaften von ihr möchte ich erwähnen, von denen die eine
etwas mit auf Rechnung der Zeit kommt. Sie liebte treffende Ausdrücke, Merk¬
sprüche, Verse, die auf eine bestimmte Lage paßten, und hatte es gern, wenn
jemand darauf einging oder selbst dergleichen vorbrachte. Sie konnte dann oft aus
vollem Herzen einstimmen, ja als Kinder mußten wir ihr wohl einen solchen treffend
angewandten Vers aufgeschrieben zurücklassen oder ein andermal mitbringen, und
dann gab es eine kleine Erkenntlichkeit in Geld. Dies war die zweite Eigenschaft,
von der ich reden wollte: Reiche froh den Pfennig hin usw. Dieser Goethische
Spruch hätte ihr Wahlspruch sein können. Sie war wohlhabend und lebte auch
für ihre Person darnach; „mein Vater hat das so gewollt," pflegte hiezu sagen,
wenn jemand ihr einmal bemerkte, das oder das sei doch nicht nötig — aber sie
ließ auch andre teilnehmen an dem, was sie sich gönnte. Zu ihr kommen und bei
ihr sein war etwas angenehmes. Sie hatte viel Interesse für ordentliche und in
irgend einer Art ihr bedürftig erscheinende Menschen, Kinder und Erwachsene, sie
beobachtete sie und erwies ihnen Freundlichkeiten; war es gut angewandt, so wurden
daraus erfolgreiche und über lange Zeiträume reichende Unterstützungen. Wohlthun
ist ja gottlob nichts seltnes, aber in dem ihren lag ein besondrer, ich möchte fast
sagen um Goethes Verhalten erinnernder Zug. Der Ausgangspunkt war immer
ihr persönliches Erleben; wie ein solcher Eindruck sie stimmte, auf sie wirkte, darnach


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_228301/148>, abgerufen am 28.07.2024.