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Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Zweites Vierteljahr.

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Südwestdeutsche Wanderungen

Kobell, Nadler geschenkt haben, lachen die Menschen gern, laut und herzlich,
und haben die Augen einen wärmern Ausdruck. Man freut sich mehr und
ärgert sich weniger als anderwärts. Noch mehr als der Pfülzer und Badenser
liebt der Elsässer seinen derben Spaß, während er dem oft frostigen Wortwitz
des Norddeutschen fremd gegenübersteht. In der Korporalschaft der französischen
Armee war der Elsässer der "Lustigk." In den trübsten Zeiten, die über
Südwestdeutschland hingegangen sind, ist kaum in einem deutschen Lande soviel
gelacht worden, wie zwischen Schwarzwald und Vogesen. Das heitere Lachen
der Mädchen, die neckenden Zurufe der Burschen gehören zum oberrheinischen
Dorf. Fischart mag vielleicht in Mainz geboren sein -- sein Geburtsort wird
wohl nie mehr sicher bestimmt werden können --, jedenfalls hat er, sich als
Elsässer und besonders als Straßburger fühlend, dem derben und tiefsinnigen
Volkswitz in klassischen Werken seine Stelle in unsrer Litteratur erobert. Er
kann darin mit keinem besser als mit Johann Ulrich Megerle aus Kreenhein-
stütten bei Meßkirch (zwischen der Baar und dem Bodensee) verglichen werden,
der als Abraham a Santa Clara der Vertreter desselben derbwitzigen und
spottlustigen Volksgeistes in der Predigt und der Erbauungslitteratur war.
Ein Zeitgenosse hebt besonders hervor, Megerle sei "kein geschwätziger, sondern
ein tiefsinniger, beredter Schwab" gewesen. In Wirklichkeit ist seine Mischung
von Derbheit, Fröhlichkeit und ernstem tiefem Sinn echt alemannisch und nicht
ohne einen romanischen Beisatz.

Der norddeutsche macht das, wie der Engländer in Frankreich, gern mit
dem "Weinland" ab. Darin liegt es aber nicht allein, wieviel Wein, Most
und Bier, dazu Kirschen- und Zwetschgenwasser erster Güte im Lande
gern und verständnisvoll genossen wird. Auch nicht darin, daß die Leute
weißeres Brot, besseres Obst und mehr Gemüse essen, und daß die Frauen
schmackhaftere Speisen zuzubereiten wissen als die in Mitteldeutschland. Es
liegt auch nicht in der ältern Kultur überhaupt, die ich indessen sür kein leeres
Wort halte. Der Kunsthistoriker Springer sagte mir einmal: Wenn ich in
Straßburg ein Haus bauen sah, so merkte ich, daß die römische Überlieferung
noch in jedem Maurergesellen lebt. Der Unterschied zwischen den Südwest¬
deutschen und den übrigen Deutschen liegt tiefer, er geht bis in die Vlut-
mischung zurück. Wenn ich im Markgräflerlcmd oder an den klassischen Stätten
deutsch-französischer Kämpfe an der Lauter oder Sauer wandre, mutet mich
die Bevölkerung eigentümlich an. Diese edeln Profile, diese dunkeln Haare
und Augen, diese bräunliche Haut, die da unter fränkischen Langkvpfen auf¬
tauchen, versetzten mich vielleicht nach Tirol oder ins südliche Körnten, wo
sich noch heute Germanen mit Romanen mischen. Kehre ich nach Osten zurück,
so hören diese romanischen Züge bei Würzburg auf, häufig zu sein, so wie
sie mir in Bayern jenseits des Lech allmählich verloren gehen.*)



*) Als diese Seite in den Druck ging, begegnete ich einem ländlichen Freunde aus dem
bäurischen Frankenland, der eben die Gegend von Osterburken ans der Neckar-Tauberwasserscheide
besucht hatte. Wir sprachen von alten gemeinschaftlichen Erinnerungen, und da tauchte die Gestalt
eines Gastwirtes in N. auf, unter dessen Ackerboden eine ganze römische Ansiedelung liegt, die
er, ein Liebhaber römischer Altertümer, sorgsam ausgräbt. "Weißt du," sagte mein Freund,
"was mich dieses mal besonders verwundert hat? Das sind die römischen Osterburkerinnen.
Da sieht man Mädchen mit dunkelschwarzen Haaren und Augen und Vronzchaut. Wenn ich
sonst glaubte, unsre Pfälzer (er meinte Oberpfülzer in der Waldsafser Gegend und dort herum)
seien schwarz, so kommen sie mir heute nur braun vor. Jenes sind sicherlich Nachkommen der
Römer." Ich teile das als naive Beobachtung mit, die ohne vorgefaßte Meinung gemacht ist.
Südwestdeutsche Wanderungen

Kobell, Nadler geschenkt haben, lachen die Menschen gern, laut und herzlich,
und haben die Augen einen wärmern Ausdruck. Man freut sich mehr und
ärgert sich weniger als anderwärts. Noch mehr als der Pfülzer und Badenser
liebt der Elsässer seinen derben Spaß, während er dem oft frostigen Wortwitz
des Norddeutschen fremd gegenübersteht. In der Korporalschaft der französischen
Armee war der Elsässer der „Lustigk." In den trübsten Zeiten, die über
Südwestdeutschland hingegangen sind, ist kaum in einem deutschen Lande soviel
gelacht worden, wie zwischen Schwarzwald und Vogesen. Das heitere Lachen
der Mädchen, die neckenden Zurufe der Burschen gehören zum oberrheinischen
Dorf. Fischart mag vielleicht in Mainz geboren sein — sein Geburtsort wird
wohl nie mehr sicher bestimmt werden können —, jedenfalls hat er, sich als
Elsässer und besonders als Straßburger fühlend, dem derben und tiefsinnigen
Volkswitz in klassischen Werken seine Stelle in unsrer Litteratur erobert. Er
kann darin mit keinem besser als mit Johann Ulrich Megerle aus Kreenhein-
stütten bei Meßkirch (zwischen der Baar und dem Bodensee) verglichen werden,
der als Abraham a Santa Clara der Vertreter desselben derbwitzigen und
spottlustigen Volksgeistes in der Predigt und der Erbauungslitteratur war.
Ein Zeitgenosse hebt besonders hervor, Megerle sei „kein geschwätziger, sondern
ein tiefsinniger, beredter Schwab" gewesen. In Wirklichkeit ist seine Mischung
von Derbheit, Fröhlichkeit und ernstem tiefem Sinn echt alemannisch und nicht
ohne einen romanischen Beisatz.

Der norddeutsche macht das, wie der Engländer in Frankreich, gern mit
dem „Weinland" ab. Darin liegt es aber nicht allein, wieviel Wein, Most
und Bier, dazu Kirschen- und Zwetschgenwasser erster Güte im Lande
gern und verständnisvoll genossen wird. Auch nicht darin, daß die Leute
weißeres Brot, besseres Obst und mehr Gemüse essen, und daß die Frauen
schmackhaftere Speisen zuzubereiten wissen als die in Mitteldeutschland. Es
liegt auch nicht in der ältern Kultur überhaupt, die ich indessen sür kein leeres
Wort halte. Der Kunsthistoriker Springer sagte mir einmal: Wenn ich in
Straßburg ein Haus bauen sah, so merkte ich, daß die römische Überlieferung
noch in jedem Maurergesellen lebt. Der Unterschied zwischen den Südwest¬
deutschen und den übrigen Deutschen liegt tiefer, er geht bis in die Vlut-
mischung zurück. Wenn ich im Markgräflerlcmd oder an den klassischen Stätten
deutsch-französischer Kämpfe an der Lauter oder Sauer wandre, mutet mich
die Bevölkerung eigentümlich an. Diese edeln Profile, diese dunkeln Haare
und Augen, diese bräunliche Haut, die da unter fränkischen Langkvpfen auf¬
tauchen, versetzten mich vielleicht nach Tirol oder ins südliche Körnten, wo
sich noch heute Germanen mit Romanen mischen. Kehre ich nach Osten zurück,
so hören diese romanischen Züge bei Würzburg auf, häufig zu sein, so wie
sie mir in Bayern jenseits des Lech allmählich verloren gehen.*)



*) Als diese Seite in den Druck ging, begegnete ich einem ländlichen Freunde aus dem
bäurischen Frankenland, der eben die Gegend von Osterburken ans der Neckar-Tauberwasserscheide
besucht hatte. Wir sprachen von alten gemeinschaftlichen Erinnerungen, und da tauchte die Gestalt
eines Gastwirtes in N. auf, unter dessen Ackerboden eine ganze römische Ansiedelung liegt, die
er, ein Liebhaber römischer Altertümer, sorgsam ausgräbt. „Weißt du," sagte mein Freund,
„was mich dieses mal besonders verwundert hat? Das sind die römischen Osterburkerinnen.
Da sieht man Mädchen mit dunkelschwarzen Haaren und Augen und Vronzchaut. Wenn ich
sonst glaubte, unsre Pfälzer (er meinte Oberpfülzer in der Waldsafser Gegend und dort herum)
seien schwarz, so kommen sie mir heute nur braun vor. Jenes sind sicherlich Nachkommen der
Römer." Ich teile das als naive Beobachtung mit, die ohne vorgefaßte Meinung gemacht ist.
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[0598] Südwestdeutsche Wanderungen Kobell, Nadler geschenkt haben, lachen die Menschen gern, laut und herzlich, und haben die Augen einen wärmern Ausdruck. Man freut sich mehr und ärgert sich weniger als anderwärts. Noch mehr als der Pfülzer und Badenser liebt der Elsässer seinen derben Spaß, während er dem oft frostigen Wortwitz des Norddeutschen fremd gegenübersteht. In der Korporalschaft der französischen Armee war der Elsässer der „Lustigk." In den trübsten Zeiten, die über Südwestdeutschland hingegangen sind, ist kaum in einem deutschen Lande soviel gelacht worden, wie zwischen Schwarzwald und Vogesen. Das heitere Lachen der Mädchen, die neckenden Zurufe der Burschen gehören zum oberrheinischen Dorf. Fischart mag vielleicht in Mainz geboren sein — sein Geburtsort wird wohl nie mehr sicher bestimmt werden können —, jedenfalls hat er, sich als Elsässer und besonders als Straßburger fühlend, dem derben und tiefsinnigen Volkswitz in klassischen Werken seine Stelle in unsrer Litteratur erobert. Er kann darin mit keinem besser als mit Johann Ulrich Megerle aus Kreenhein- stütten bei Meßkirch (zwischen der Baar und dem Bodensee) verglichen werden, der als Abraham a Santa Clara der Vertreter desselben derbwitzigen und spottlustigen Volksgeistes in der Predigt und der Erbauungslitteratur war. Ein Zeitgenosse hebt besonders hervor, Megerle sei „kein geschwätziger, sondern ein tiefsinniger, beredter Schwab" gewesen. In Wirklichkeit ist seine Mischung von Derbheit, Fröhlichkeit und ernstem tiefem Sinn echt alemannisch und nicht ohne einen romanischen Beisatz. Der norddeutsche macht das, wie der Engländer in Frankreich, gern mit dem „Weinland" ab. Darin liegt es aber nicht allein, wieviel Wein, Most und Bier, dazu Kirschen- und Zwetschgenwasser erster Güte im Lande gern und verständnisvoll genossen wird. Auch nicht darin, daß die Leute weißeres Brot, besseres Obst und mehr Gemüse essen, und daß die Frauen schmackhaftere Speisen zuzubereiten wissen als die in Mitteldeutschland. Es liegt auch nicht in der ältern Kultur überhaupt, die ich indessen sür kein leeres Wort halte. Der Kunsthistoriker Springer sagte mir einmal: Wenn ich in Straßburg ein Haus bauen sah, so merkte ich, daß die römische Überlieferung noch in jedem Maurergesellen lebt. Der Unterschied zwischen den Südwest¬ deutschen und den übrigen Deutschen liegt tiefer, er geht bis in die Vlut- mischung zurück. Wenn ich im Markgräflerlcmd oder an den klassischen Stätten deutsch-französischer Kämpfe an der Lauter oder Sauer wandre, mutet mich die Bevölkerung eigentümlich an. Diese edeln Profile, diese dunkeln Haare und Augen, diese bräunliche Haut, die da unter fränkischen Langkvpfen auf¬ tauchen, versetzten mich vielleicht nach Tirol oder ins südliche Körnten, wo sich noch heute Germanen mit Romanen mischen. Kehre ich nach Osten zurück, so hören diese romanischen Züge bei Würzburg auf, häufig zu sein, so wie sie mir in Bayern jenseits des Lech allmählich verloren gehen.*) *) Als diese Seite in den Druck ging, begegnete ich einem ländlichen Freunde aus dem bäurischen Frankenland, der eben die Gegend von Osterburken ans der Neckar-Tauberwasserscheide besucht hatte. Wir sprachen von alten gemeinschaftlichen Erinnerungen, und da tauchte die Gestalt eines Gastwirtes in N. auf, unter dessen Ackerboden eine ganze römische Ansiedelung liegt, die er, ein Liebhaber römischer Altertümer, sorgsam ausgräbt. „Weißt du," sagte mein Freund, „was mich dieses mal besonders verwundert hat? Das sind die römischen Osterburkerinnen. Da sieht man Mädchen mit dunkelschwarzen Haaren und Augen und Vronzchaut. Wenn ich sonst glaubte, unsre Pfälzer (er meinte Oberpfülzer in der Waldsafser Gegend und dort herum) seien schwarz, so kommen sie mir heute nur braun vor. Jenes sind sicherlich Nachkommen der Römer." Ich teile das als naive Beobachtung mit, die ohne vorgefaßte Meinung gemacht ist.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 57, 1898, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341867_227635/598>, abgerufen am 23.07.2024.