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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Drittes Vierteljahr.

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Litteratur

einer der ersten unter allen, die es überhaupt gegeben hat. Besonders da Schiller
Tragiker ist, wird man über das Wesen des Tragischen und die tragische Schuld
zu größerer Klarheit kommen, wenn man, anstatt immer an einer wunderlichen
Stelle der Aristotelischen Poetik wie um einem Evangelium hcrnmzuinterpretiren,
ins Auge faßt, was der heutige Sprachgebrauch tragisch nennt -- ich meine
natürlich nicht deu der Zeitungen, der jede" Unglücksfall aus der Straße als
"tragisch" bezeichnet --, und durch welche Mittel ein Dichter, wie Schiller, seine
Wirkungen erreicht. Ganz besonders gut wird der tragische Gehalt und die dra¬
matische Sicherheit des Anfängers um den Räubern entwickelt. Die einzelnen Roh¬
heiten verschwinden gegenüber der überlegnen Sicherheit und bühueumäßigeu Kunst
und einem Erfolge, der selbst bei mittelmäßigen Aufführungen erreicht wird. Am
Schluß ist alles "fertig," nicht nur physisch, mit dem Leben, sondern jeder einzelne
hat ausgewirkt, es war für ihn nach der Katastrophe keine andre Wendung mehr
auszudenken, als die ihm der Dichter gegeben hat, und für den Zuschauer geht
das Exempel ohne Rest auf. Im Wnlleusteiu, wo übrigens der Sternenglaube
nur eine Teilform des Eigenwillens ist, ist in das Hauptgebiet von echtem tra¬
gischen Charakter ein klassizistisches Stück eingesprengt, der "zu schone" Max und
Thekln, die nach besondern, schwächlichem oder zartern Gesetzen und Eingebungen
handeln. Das war nach dem Verfasser nicht der natürliche Schiller, der Btthnen-
realist, sondern der Schönredner, der dem Zeitgeschmack Zugeständnisse machte.
Max und Theiln waren die Lieblinge unsrer Voreltern, und sie sind noch die Lieb¬
linge unsrer Jugend, über sie sind Beispiele dafür, wie sich das Denken und
Fühlen im Laufe eiues Jahrhnnderrs ändert bei einer Nation ebenso, wie es sich
i" der geistigen Entwicklung des Einzelnen ändert. Wir fühlen jetzt, daß die
beiden nicht in die Fügung des Gesamtbildes passen, aber dieses selbst, Wallenstein
vor allem, wirkt ans uns mit unverminderter Gewalt. In der Maria Stuart,
wo das Leiden äußerlich, auf der Bühne, manchmal ganz unverschuldet scheint, ent¬
wickelt der Verfasser die Voraussetzungen des Tragischen aus dem Naturell Marias.
Bei der Jungfrau hält das tragische Problem nicht stand, das Stück ist, vom
Standpunkt des Knnstrichters angesehen, verunglückt. Das wissen wir alle. Aber
trotzdem, wenn wir seine großen Reize leugnen wollten, jede Ausführung könnte
uns eines bessern belehren, denn das Stück ist recht eigentlich bis ans den heutigen
Tng beliebt. Worum liegt dus? Nun, an den Bestandteilen, um deretwillen der
kluge Dichter, der nicht nur schaffen konnte, sondern auch beurteilen, was er schuf,
dein Titel einen kurzen Zusatz gab. Was liegt alles für ein junges Herz, männ¬
liches oder weibliches, beschlossen in deu zwei Worten: Nomnntische Trngödie!
^ Traum der Jugend, v goldner Stern! Aber Weitbrecht sagt über dieses Drama
^wils, wils wir im Auszug hierhersetzen möchten. Die Jungfrau, meint er, ist
"eben den Räubern und der Maria Stuart vielleicht die populärste Tragödie
Schillers, uur vom Tell an Popularität übertroffen, und es ist ein leuchtendes
Zeichen dnfiir, wie wenig Chnuviuisten wir Deutschen siud, dnß dus technisch und
ästhetisch mangelhafte Drama, in dem der Patriotismus in französischem Harnisch
auftritt, seinem patriotischen Gehalt seine Beliebtheit verdankt. Shakespeare läßt
die Jungfrau mißhandeln, Voltaire beschimpft sie, Schiller hat ihr ein Denkmal
gesetzt, das ihr Andenken gründlicher gereinigt but, als nlle historischen Neinigungs-
prozesse und kirchlichen Heiligsprechungen, und wir halten das Denkmal in Ehren
und bekränzen es bei jeder Aufführung aufs neue und finden die eigne Patriotische
Begeisterung in den Worten "nichtswürdig ist die Nation usw." ausgedrückt: ob
sie ein Franzose spricht oder ein Deutscher, wenn sie nur wahr sind und uus aus


Litteratur

einer der ersten unter allen, die es überhaupt gegeben hat. Besonders da Schiller
Tragiker ist, wird man über das Wesen des Tragischen und die tragische Schuld
zu größerer Klarheit kommen, wenn man, anstatt immer an einer wunderlichen
Stelle der Aristotelischen Poetik wie um einem Evangelium hcrnmzuinterpretiren,
ins Auge faßt, was der heutige Sprachgebrauch tragisch nennt — ich meine
natürlich nicht deu der Zeitungen, der jede» Unglücksfall aus der Straße als
„tragisch" bezeichnet —, und durch welche Mittel ein Dichter, wie Schiller, seine
Wirkungen erreicht. Ganz besonders gut wird der tragische Gehalt und die dra¬
matische Sicherheit des Anfängers um den Räubern entwickelt. Die einzelnen Roh¬
heiten verschwinden gegenüber der überlegnen Sicherheit und bühueumäßigeu Kunst
und einem Erfolge, der selbst bei mittelmäßigen Aufführungen erreicht wird. Am
Schluß ist alles „fertig," nicht nur physisch, mit dem Leben, sondern jeder einzelne
hat ausgewirkt, es war für ihn nach der Katastrophe keine andre Wendung mehr
auszudenken, als die ihm der Dichter gegeben hat, und für den Zuschauer geht
das Exempel ohne Rest auf. Im Wnlleusteiu, wo übrigens der Sternenglaube
nur eine Teilform des Eigenwillens ist, ist in das Hauptgebiet von echtem tra¬
gischen Charakter ein klassizistisches Stück eingesprengt, der „zu schone" Max und
Thekln, die nach besondern, schwächlichem oder zartern Gesetzen und Eingebungen
handeln. Das war nach dem Verfasser nicht der natürliche Schiller, der Btthnen-
realist, sondern der Schönredner, der dem Zeitgeschmack Zugeständnisse machte.
Max und Theiln waren die Lieblinge unsrer Voreltern, und sie sind noch die Lieb¬
linge unsrer Jugend, über sie sind Beispiele dafür, wie sich das Denken und
Fühlen im Laufe eiues Jahrhnnderrs ändert bei einer Nation ebenso, wie es sich
i" der geistigen Entwicklung des Einzelnen ändert. Wir fühlen jetzt, daß die
beiden nicht in die Fügung des Gesamtbildes passen, aber dieses selbst, Wallenstein
vor allem, wirkt ans uns mit unverminderter Gewalt. In der Maria Stuart,
wo das Leiden äußerlich, auf der Bühne, manchmal ganz unverschuldet scheint, ent¬
wickelt der Verfasser die Voraussetzungen des Tragischen aus dem Naturell Marias.
Bei der Jungfrau hält das tragische Problem nicht stand, das Stück ist, vom
Standpunkt des Knnstrichters angesehen, verunglückt. Das wissen wir alle. Aber
trotzdem, wenn wir seine großen Reize leugnen wollten, jede Ausführung könnte
uns eines bessern belehren, denn das Stück ist recht eigentlich bis ans den heutigen
Tng beliebt. Worum liegt dus? Nun, an den Bestandteilen, um deretwillen der
kluge Dichter, der nicht nur schaffen konnte, sondern auch beurteilen, was er schuf,
dein Titel einen kurzen Zusatz gab. Was liegt alles für ein junges Herz, männ¬
liches oder weibliches, beschlossen in deu zwei Worten: Nomnntische Trngödie!
^ Traum der Jugend, v goldner Stern! Aber Weitbrecht sagt über dieses Drama
^wils, wils wir im Auszug hierhersetzen möchten. Die Jungfrau, meint er, ist
»eben den Räubern und der Maria Stuart vielleicht die populärste Tragödie
Schillers, uur vom Tell an Popularität übertroffen, und es ist ein leuchtendes
Zeichen dnfiir, wie wenig Chnuviuisten wir Deutschen siud, dnß dus technisch und
ästhetisch mangelhafte Drama, in dem der Patriotismus in französischem Harnisch
auftritt, seinem patriotischen Gehalt seine Beliebtheit verdankt. Shakespeare läßt
die Jungfrau mißhandeln, Voltaire beschimpft sie, Schiller hat ihr ein Denkmal
gesetzt, das ihr Andenken gründlicher gereinigt but, als nlle historischen Neinigungs-
prozesse und kirchlichen Heiligsprechungen, und wir halten das Denkmal in Ehren
und bekränzen es bei jeder Aufführung aufs neue und finden die eigne Patriotische
Begeisterung in den Worten „nichtswürdig ist die Nation usw." ausgedrückt: ob
sie ein Franzose spricht oder ein Deutscher, wenn sie nur wahr sind und uus aus


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[0343] Litteratur einer der ersten unter allen, die es überhaupt gegeben hat. Besonders da Schiller Tragiker ist, wird man über das Wesen des Tragischen und die tragische Schuld zu größerer Klarheit kommen, wenn man, anstatt immer an einer wunderlichen Stelle der Aristotelischen Poetik wie um einem Evangelium hcrnmzuinterpretiren, ins Auge faßt, was der heutige Sprachgebrauch tragisch nennt — ich meine natürlich nicht deu der Zeitungen, der jede» Unglücksfall aus der Straße als „tragisch" bezeichnet —, und durch welche Mittel ein Dichter, wie Schiller, seine Wirkungen erreicht. Ganz besonders gut wird der tragische Gehalt und die dra¬ matische Sicherheit des Anfängers um den Räubern entwickelt. Die einzelnen Roh¬ heiten verschwinden gegenüber der überlegnen Sicherheit und bühueumäßigeu Kunst und einem Erfolge, der selbst bei mittelmäßigen Aufführungen erreicht wird. Am Schluß ist alles „fertig," nicht nur physisch, mit dem Leben, sondern jeder einzelne hat ausgewirkt, es war für ihn nach der Katastrophe keine andre Wendung mehr auszudenken, als die ihm der Dichter gegeben hat, und für den Zuschauer geht das Exempel ohne Rest auf. Im Wnlleusteiu, wo übrigens der Sternenglaube nur eine Teilform des Eigenwillens ist, ist in das Hauptgebiet von echtem tra¬ gischen Charakter ein klassizistisches Stück eingesprengt, der „zu schone" Max und Thekln, die nach besondern, schwächlichem oder zartern Gesetzen und Eingebungen handeln. Das war nach dem Verfasser nicht der natürliche Schiller, der Btthnen- realist, sondern der Schönredner, der dem Zeitgeschmack Zugeständnisse machte. Max und Theiln waren die Lieblinge unsrer Voreltern, und sie sind noch die Lieb¬ linge unsrer Jugend, über sie sind Beispiele dafür, wie sich das Denken und Fühlen im Laufe eiues Jahrhnnderrs ändert bei einer Nation ebenso, wie es sich i" der geistigen Entwicklung des Einzelnen ändert. Wir fühlen jetzt, daß die beiden nicht in die Fügung des Gesamtbildes passen, aber dieses selbst, Wallenstein vor allem, wirkt ans uns mit unverminderter Gewalt. In der Maria Stuart, wo das Leiden äußerlich, auf der Bühne, manchmal ganz unverschuldet scheint, ent¬ wickelt der Verfasser die Voraussetzungen des Tragischen aus dem Naturell Marias. Bei der Jungfrau hält das tragische Problem nicht stand, das Stück ist, vom Standpunkt des Knnstrichters angesehen, verunglückt. Das wissen wir alle. Aber trotzdem, wenn wir seine großen Reize leugnen wollten, jede Ausführung könnte uns eines bessern belehren, denn das Stück ist recht eigentlich bis ans den heutigen Tng beliebt. Worum liegt dus? Nun, an den Bestandteilen, um deretwillen der kluge Dichter, der nicht nur schaffen konnte, sondern auch beurteilen, was er schuf, dein Titel einen kurzen Zusatz gab. Was liegt alles für ein junges Herz, männ¬ liches oder weibliches, beschlossen in deu zwei Worten: Nomnntische Trngödie! ^ Traum der Jugend, v goldner Stern! Aber Weitbrecht sagt über dieses Drama ^wils, wils wir im Auszug hierhersetzen möchten. Die Jungfrau, meint er, ist »eben den Räubern und der Maria Stuart vielleicht die populärste Tragödie Schillers, uur vom Tell an Popularität übertroffen, und es ist ein leuchtendes Zeichen dnfiir, wie wenig Chnuviuisten wir Deutschen siud, dnß dus technisch und ästhetisch mangelhafte Drama, in dem der Patriotismus in französischem Harnisch auftritt, seinem patriotischen Gehalt seine Beliebtheit verdankt. Shakespeare läßt die Jungfrau mißhandeln, Voltaire beschimpft sie, Schiller hat ihr ein Denkmal gesetzt, das ihr Andenken gründlicher gereinigt but, als nlle historischen Neinigungs- prozesse und kirchlichen Heiligsprechungen, und wir halten das Denkmal in Ehren und bekränzen es bei jeder Aufführung aufs neue und finden die eigne Patriotische Begeisterung in den Worten „nichtswürdig ist die Nation usw." ausgedrückt: ob sie ein Franzose spricht oder ein Deutscher, wenn sie nur wahr sind und uus aus

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_225585/343>, abgerufen am 24.07.2024.