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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Diszipliniruug der englischen Arbeitermassen. Ausführlicher hat Schutze-Gaeveruitz,
wie man weiß, diese Meinung in einem größern Werke, dem "Sozialen Frieden,"
zu begründen versucht. Weil aber dieses Buch inzwischen vergriffen, und er zur
Zeit nicht in der Lage ist, es neu zu bearbeiten, so hat er der zweiten Auflage
seines Carlyle eine Abhandlung angehängt, die zuerst 1395 als Flugblatt bei
Vandeuhoeck und Ruprecht in Göttingen erschien: "Die Genossenschaftsbewegung
der englischen Arbeiter." Von den darin vorgetragnen Ansichten gilt wohl zunächst,
wie ein Redner des Reichstags kürzlich mit feiner Ironie bemerkte, daß sie dadurch
nicht richtiger werdeu, daß man sie öfter wiederholt. Andre Kenner der englischen
Zustände haben vielmehr den Eindruck gewonnen, daß sich das Verhältnis zwischen
Unternehmern und Arbeitern gerade in neuester Zeit recht weit vom sozialen Frieden
entfernt habe, und es scheint demnach mindestens nicht, als ob mit dem Maße
von Lebenserfahrung, wie es bis jetzt dem Verfasser zu Gebote steht, eine endgiltige
Abschätzung der ungeheuer verwickelten Bewegung erreicht werden könnte.

Den Vortrag, den Lujo Brentano vor kurzem in dem Sozialwissenschaft¬
lichen Verein der Münchner Studirenden gehalten hat: Die Stellung der Studenten
zu den sozialpolitischen Aufgaben der Zeit (München, Beck), haben wir schon im
10. Hefte eingehend besprochen. Wer etwas ungewöhnlich klares im Bereich der
nationnlökvnomischen Redeweise lesen will, der lese diesen Vortrag. Wir sind mit
seinem Inhalte durchaus einverstanden. Der Student hat zu arbeiten, und wenn
seine Arbeit auf praktische und umstrittene Fragen trifft, erst zu lernen, wie es mit
Recht und Unrecht steht, ehe er öffentlich urteilen und im Kampf der Meinungen
als Schriftsteller auftreten darf. Daß es freilich eine Wissenschaft gebe, die in
diesem Kampfe zeigte, wo Wahrheit und Recht sei, und wo nicht, die also in hundert
Einzelfragen ermitteln und lehren könnte, nach welcher Seite das Ganze, der Staat
mit seiner Entscheidung oder Gesetzgebung eingreifen soll, das läßt sich ja nicht be¬
haupten und auch für die Zukunft nicht erwarten. Aber wir wissen trotzdem nicht,
was ein Professor seinen Schülern besseres sagen könnte, als daß er ihnen fiir
später rät, das Ganze vor den Teilen zu achten und anstatt der Sonderinteressen
dem Allgemeinen zu dienen. Und wenn er ihnen schließlich auf diesem Wege den
Sieg verheißt, so beruht diese Hoffnung auf dem Glaube" an ein Ideal, und Ideale
haben ist in jedem Falle schön.

In der Presse ist über den Vortrag viel geschrieben worden. Den Liberalen,
die Brentano erwähnt, konnte seine Redeweise so wenig gefallen wie den National¬
sozialen, die er nicht nennt. Den eine" scheint er zu mißtrauisch gegen die Unter¬
nehmer zu sei", de" andern mißfällt es, daß er, der ehemalige Kathedersozialist,
den gebildeten Jüngling nicht ohne weiteres zu ihrem fröhlichen Jagen losläßt. Die
Zeit meint, und die Münchner Akademische Revue bringt das empfehlend in Er¬
innerung: "Die Bildungskreise haben eine sehr hohe politische Bedeutung, aber sie
können nichts andres thun, als sich einer aufstrebenden Schicht anschließen, wenn
deren Aufstreben für das Vaterland nötig geworden ist. In diesem Sinne gingen
vor fünfzig Jahren die Studenten mit dem sich emporringeudeu Unternehmer, und
in demselben Sinne werdeu sie nun je länger desto mehr mit dem aufstrebenden
gelernten Arbeiter gehen wollen. Der bürgerliche Liberalismus hat ohne seine
Akademiker nicht siegen können, und der Sozialismus braucht dieselben Helfer, wenn
er Erfolge erringen soll." Das soll gewiß nicht bloß auf die Studirenden der
Nationalökonomie gehen und soviel heißen, als daß sie in ihren Seminararbeiten
früher zu Gunsten der Unternehmer ihre Erhebungen angestellt hätten und jetzt mit
größerm Vergnügen für die Arbeiter erheben und aussagen möchten -- obwohl


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Diszipliniruug der englischen Arbeitermassen. Ausführlicher hat Schutze-Gaeveruitz,
wie man weiß, diese Meinung in einem größern Werke, dem „Sozialen Frieden,"
zu begründen versucht. Weil aber dieses Buch inzwischen vergriffen, und er zur
Zeit nicht in der Lage ist, es neu zu bearbeiten, so hat er der zweiten Auflage
seines Carlyle eine Abhandlung angehängt, die zuerst 1395 als Flugblatt bei
Vandeuhoeck und Ruprecht in Göttingen erschien: „Die Genossenschaftsbewegung
der englischen Arbeiter." Von den darin vorgetragnen Ansichten gilt wohl zunächst,
wie ein Redner des Reichstags kürzlich mit feiner Ironie bemerkte, daß sie dadurch
nicht richtiger werdeu, daß man sie öfter wiederholt. Andre Kenner der englischen
Zustände haben vielmehr den Eindruck gewonnen, daß sich das Verhältnis zwischen
Unternehmern und Arbeitern gerade in neuester Zeit recht weit vom sozialen Frieden
entfernt habe, und es scheint demnach mindestens nicht, als ob mit dem Maße
von Lebenserfahrung, wie es bis jetzt dem Verfasser zu Gebote steht, eine endgiltige
Abschätzung der ungeheuer verwickelten Bewegung erreicht werden könnte.

Den Vortrag, den Lujo Brentano vor kurzem in dem Sozialwissenschaft¬
lichen Verein der Münchner Studirenden gehalten hat: Die Stellung der Studenten
zu den sozialpolitischen Aufgaben der Zeit (München, Beck), haben wir schon im
10. Hefte eingehend besprochen. Wer etwas ungewöhnlich klares im Bereich der
nationnlökvnomischen Redeweise lesen will, der lese diesen Vortrag. Wir sind mit
seinem Inhalte durchaus einverstanden. Der Student hat zu arbeiten, und wenn
seine Arbeit auf praktische und umstrittene Fragen trifft, erst zu lernen, wie es mit
Recht und Unrecht steht, ehe er öffentlich urteilen und im Kampf der Meinungen
als Schriftsteller auftreten darf. Daß es freilich eine Wissenschaft gebe, die in
diesem Kampfe zeigte, wo Wahrheit und Recht sei, und wo nicht, die also in hundert
Einzelfragen ermitteln und lehren könnte, nach welcher Seite das Ganze, der Staat
mit seiner Entscheidung oder Gesetzgebung eingreifen soll, das läßt sich ja nicht be¬
haupten und auch für die Zukunft nicht erwarten. Aber wir wissen trotzdem nicht,
was ein Professor seinen Schülern besseres sagen könnte, als daß er ihnen fiir
später rät, das Ganze vor den Teilen zu achten und anstatt der Sonderinteressen
dem Allgemeinen zu dienen. Und wenn er ihnen schließlich auf diesem Wege den
Sieg verheißt, so beruht diese Hoffnung auf dem Glaube» an ein Ideal, und Ideale
haben ist in jedem Falle schön.

In der Presse ist über den Vortrag viel geschrieben worden. Den Liberalen,
die Brentano erwähnt, konnte seine Redeweise so wenig gefallen wie den National¬
sozialen, die er nicht nennt. Den eine» scheint er zu mißtrauisch gegen die Unter¬
nehmer zu sei», de» andern mißfällt es, daß er, der ehemalige Kathedersozialist,
den gebildeten Jüngling nicht ohne weiteres zu ihrem fröhlichen Jagen losläßt. Die
Zeit meint, und die Münchner Akademische Revue bringt das empfehlend in Er¬
innerung: „Die Bildungskreise haben eine sehr hohe politische Bedeutung, aber sie
können nichts andres thun, als sich einer aufstrebenden Schicht anschließen, wenn
deren Aufstreben für das Vaterland nötig geworden ist. In diesem Sinne gingen
vor fünfzig Jahren die Studenten mit dem sich emporringeudeu Unternehmer, und
in demselben Sinne werdeu sie nun je länger desto mehr mit dem aufstrebenden
gelernten Arbeiter gehen wollen. Der bürgerliche Liberalismus hat ohne seine
Akademiker nicht siegen können, und der Sozialismus braucht dieselben Helfer, wenn
er Erfolge erringen soll." Das soll gewiß nicht bloß auf die Studirenden der
Nationalökonomie gehen und soviel heißen, als daß sie in ihren Seminararbeiten
früher zu Gunsten der Unternehmer ihre Erhebungen angestellt hätten und jetzt mit
größerm Vergnügen für die Arbeiter erheben und aussagen möchten — obwohl


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224927/355>, abgerufen am 23.07.2024.