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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

ziehung nicht nur Tugenden entwickelt, sondern eines Fehler aufdeckt. Aber wie
die koloniale Bewegung der achtziger Jahre die nationale Begeisterung von 1870
nen entflammte, so war mich ein Zug von Siegesgewißheit in ihr. Wir ver¬
dankn ihm die anfänglichen großen Erfolge bei den Besitzergreifungen, in deren
Licht die Fehler und Verluste damals kaum leichte Verdunklungen zu bewirken ver¬
mochten. Es wäre wohl besser gewesen, von Anfang an nicht so viel schön zu
färben. Aber konnte man eine Bewegung kritisch behandeln, die sich eben erst aus¬
zubreiten begann? Mau brauchte ihre fortreißende Kraft. Wer tiefer in die Ge¬
schichte jeuer Zeit hineingeblickt hat, weiß, daß schon die ersten Besitzergreifungen
viel mehr Schwierigkeiten gemacht haben, als die Optimisten in der Heimat ahnten.
Nachtigal ging mit dem Gegenteil von Begeisterung an seine Aufgabe, am Meer¬
busen von Guinea die Flagge zu bisher; nach seinem frühen Tode, den er geahnt
hatte, kamen sehr bald heftige Reibungen zwischen der jungen Kolonialbeamtenschaft
und der Marine vor, und solche Reibungen haben sich ja leider auch an andern
Stellen wiederholt. Lllderitz setzte seinem verwegnen, schon halb zusammengebrochnen
Unternehmen durch die selbstmörderische Schiffahrt vom Oranje nach Angra
Pcquena 1336 selbst ein Ziel. Als er spurlos verschwunden war, waren auch
seine Fehler vergessen, soweit sie überhaupt erkannt worden waren. Volles Licht
hat erst das Buch von Schinz: Deutsch-Südwestafrika (1891) darüber verbreitet.
Das Gelingen der Erwerbungen in Ostafrika im November 1884 dnrch Karl
Peters, Karl Jühlke und Graf I. T. Pfeil hat den ans Verbrecherische streifenden
Leichtsinn verschleiert, mit dem in den darauf folgenden Jahren die Gesellschaft für
deutsche Kolonisation eine deutsche Baueruauswanderuug in diese größtenteils un-
gesunden und unfruchtbaren Tropenländer in Bewegung zu bringen suchte. Da
zeigte sich schon die Kehrseite der Energie dieser Männer in ihrer skrupelloser
Rücksichtslosigkeit. Es ist unnötig, auf später vorgekommne Enttäuschungen ein¬
zugehen, die ja zum Teil allgemein bekannt geworden sind. Daß solche Enttäu¬
schungen nicht aufhören, dafür sorgt die Schwierigkeit der Aufgabe, die wir in unsern
Kolonien übernommen haben. Schon die wirtschaftliche Entwicklung stellt uus vor
die schwersten Probleme. Aber wie viel schwerer ist die Anpassung des deutschen
Mannes an die Bedingungen einer tropischen Kolonie, des Lebens unter Farbigen,
die er tief unter sich sieht, und ohne deren Arbeit er doch nichts vor sich bringt.
Die Probleme der Sklaverei und Leibeigenschaft, des sogenannten niederländisch-
indischen Kolonialsystems, der Mission und der Schule und aller andern Versuche,
europäische Anforderungen mit eingebornen Gaben und Leistungen zu vereinigen,
müssen vou uus in neuen Formen noch einmal durchgearbeitet werden. Es giebt
dabei Schwierigkeiten, von denen wir uns gar nichts haben träumen lassen, und die
sich nnn als gewaltig erweisen. Dazu gehört unter anderm mich der Verkehr
unsrer Männer mit den farbigen Weibern, worin sie nach allen Urteilen viel
weniger Zurückhaltung üben, als man erwarten sollte, und als dem Allgemeinen
und der Zukunft unsrer Kolonien gut ist.

So ganz allein stehen wir mit diesen Sorgen nicht. Wer die Verhandlungen
des englischen Parlaments über Indien verfolgt, deren Kommentare mau aller¬
dings nicht in der Times, sondern in der Truth suchen muß, weiß, daß auch
dort die Regierungskunst nicht ans kümmerlichen Kompromissen zwischen der Aus¬
beutung in Asien und der Moral in Europa herauskommt. Im Opiumhandel
und in der Niederhaltung der für die hungernde Bevölkerung der Nordproviuzen
nicht mehr zu entbehrenden Baumwollindustrie öffnen sich Abgründe von Brutalität,
die Hunderttausende vou Menschenleben opfert. Allerdings in aller Stille. Neben
den Bergen von Unrecht, die England früher in allen seinen Kolonien aufgehäuft


Maßgebliches und Unmaßgebliches

ziehung nicht nur Tugenden entwickelt, sondern eines Fehler aufdeckt. Aber wie
die koloniale Bewegung der achtziger Jahre die nationale Begeisterung von 1870
nen entflammte, so war mich ein Zug von Siegesgewißheit in ihr. Wir ver¬
dankn ihm die anfänglichen großen Erfolge bei den Besitzergreifungen, in deren
Licht die Fehler und Verluste damals kaum leichte Verdunklungen zu bewirken ver¬
mochten. Es wäre wohl besser gewesen, von Anfang an nicht so viel schön zu
färben. Aber konnte man eine Bewegung kritisch behandeln, die sich eben erst aus¬
zubreiten begann? Mau brauchte ihre fortreißende Kraft. Wer tiefer in die Ge¬
schichte jeuer Zeit hineingeblickt hat, weiß, daß schon die ersten Besitzergreifungen
viel mehr Schwierigkeiten gemacht haben, als die Optimisten in der Heimat ahnten.
Nachtigal ging mit dem Gegenteil von Begeisterung an seine Aufgabe, am Meer¬
busen von Guinea die Flagge zu bisher; nach seinem frühen Tode, den er geahnt
hatte, kamen sehr bald heftige Reibungen zwischen der jungen Kolonialbeamtenschaft
und der Marine vor, und solche Reibungen haben sich ja leider auch an andern
Stellen wiederholt. Lllderitz setzte seinem verwegnen, schon halb zusammengebrochnen
Unternehmen durch die selbstmörderische Schiffahrt vom Oranje nach Angra
Pcquena 1336 selbst ein Ziel. Als er spurlos verschwunden war, waren auch
seine Fehler vergessen, soweit sie überhaupt erkannt worden waren. Volles Licht
hat erst das Buch von Schinz: Deutsch-Südwestafrika (1891) darüber verbreitet.
Das Gelingen der Erwerbungen in Ostafrika im November 1884 dnrch Karl
Peters, Karl Jühlke und Graf I. T. Pfeil hat den ans Verbrecherische streifenden
Leichtsinn verschleiert, mit dem in den darauf folgenden Jahren die Gesellschaft für
deutsche Kolonisation eine deutsche Baueruauswanderuug in diese größtenteils un-
gesunden und unfruchtbaren Tropenländer in Bewegung zu bringen suchte. Da
zeigte sich schon die Kehrseite der Energie dieser Männer in ihrer skrupelloser
Rücksichtslosigkeit. Es ist unnötig, auf später vorgekommne Enttäuschungen ein¬
zugehen, die ja zum Teil allgemein bekannt geworden sind. Daß solche Enttäu¬
schungen nicht aufhören, dafür sorgt die Schwierigkeit der Aufgabe, die wir in unsern
Kolonien übernommen haben. Schon die wirtschaftliche Entwicklung stellt uus vor
die schwersten Probleme. Aber wie viel schwerer ist die Anpassung des deutschen
Mannes an die Bedingungen einer tropischen Kolonie, des Lebens unter Farbigen,
die er tief unter sich sieht, und ohne deren Arbeit er doch nichts vor sich bringt.
Die Probleme der Sklaverei und Leibeigenschaft, des sogenannten niederländisch-
indischen Kolonialsystems, der Mission und der Schule und aller andern Versuche,
europäische Anforderungen mit eingebornen Gaben und Leistungen zu vereinigen,
müssen vou uus in neuen Formen noch einmal durchgearbeitet werden. Es giebt
dabei Schwierigkeiten, von denen wir uns gar nichts haben träumen lassen, und die
sich nnn als gewaltig erweisen. Dazu gehört unter anderm mich der Verkehr
unsrer Männer mit den farbigen Weibern, worin sie nach allen Urteilen viel
weniger Zurückhaltung üben, als man erwarten sollte, und als dem Allgemeinen
und der Zukunft unsrer Kolonien gut ist.

So ganz allein stehen wir mit diesen Sorgen nicht. Wer die Verhandlungen
des englischen Parlaments über Indien verfolgt, deren Kommentare mau aller¬
dings nicht in der Times, sondern in der Truth suchen muß, weiß, daß auch
dort die Regierungskunst nicht ans kümmerlichen Kompromissen zwischen der Aus¬
beutung in Asien und der Moral in Europa herauskommt. Im Opiumhandel
und in der Niederhaltung der für die hungernde Bevölkerung der Nordproviuzen
nicht mehr zu entbehrenden Baumwollindustrie öffnen sich Abgründe von Brutalität,
die Hunderttausende vou Menschenleben opfert. Allerdings in aller Stille. Neben
den Bergen von Unrecht, die England früher in allen seinen Kolonien aufgehäuft


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[0261] Maßgebliches und Unmaßgebliches ziehung nicht nur Tugenden entwickelt, sondern eines Fehler aufdeckt. Aber wie die koloniale Bewegung der achtziger Jahre die nationale Begeisterung von 1870 nen entflammte, so war mich ein Zug von Siegesgewißheit in ihr. Wir ver¬ dankn ihm die anfänglichen großen Erfolge bei den Besitzergreifungen, in deren Licht die Fehler und Verluste damals kaum leichte Verdunklungen zu bewirken ver¬ mochten. Es wäre wohl besser gewesen, von Anfang an nicht so viel schön zu färben. Aber konnte man eine Bewegung kritisch behandeln, die sich eben erst aus¬ zubreiten begann? Mau brauchte ihre fortreißende Kraft. Wer tiefer in die Ge¬ schichte jeuer Zeit hineingeblickt hat, weiß, daß schon die ersten Besitzergreifungen viel mehr Schwierigkeiten gemacht haben, als die Optimisten in der Heimat ahnten. Nachtigal ging mit dem Gegenteil von Begeisterung an seine Aufgabe, am Meer¬ busen von Guinea die Flagge zu bisher; nach seinem frühen Tode, den er geahnt hatte, kamen sehr bald heftige Reibungen zwischen der jungen Kolonialbeamtenschaft und der Marine vor, und solche Reibungen haben sich ja leider auch an andern Stellen wiederholt. Lllderitz setzte seinem verwegnen, schon halb zusammengebrochnen Unternehmen durch die selbstmörderische Schiffahrt vom Oranje nach Angra Pcquena 1336 selbst ein Ziel. Als er spurlos verschwunden war, waren auch seine Fehler vergessen, soweit sie überhaupt erkannt worden waren. Volles Licht hat erst das Buch von Schinz: Deutsch-Südwestafrika (1891) darüber verbreitet. Das Gelingen der Erwerbungen in Ostafrika im November 1884 dnrch Karl Peters, Karl Jühlke und Graf I. T. Pfeil hat den ans Verbrecherische streifenden Leichtsinn verschleiert, mit dem in den darauf folgenden Jahren die Gesellschaft für deutsche Kolonisation eine deutsche Baueruauswanderuug in diese größtenteils un- gesunden und unfruchtbaren Tropenländer in Bewegung zu bringen suchte. Da zeigte sich schon die Kehrseite der Energie dieser Männer in ihrer skrupelloser Rücksichtslosigkeit. Es ist unnötig, auf später vorgekommne Enttäuschungen ein¬ zugehen, die ja zum Teil allgemein bekannt geworden sind. Daß solche Enttäu¬ schungen nicht aufhören, dafür sorgt die Schwierigkeit der Aufgabe, die wir in unsern Kolonien übernommen haben. Schon die wirtschaftliche Entwicklung stellt uus vor die schwersten Probleme. Aber wie viel schwerer ist die Anpassung des deutschen Mannes an die Bedingungen einer tropischen Kolonie, des Lebens unter Farbigen, die er tief unter sich sieht, und ohne deren Arbeit er doch nichts vor sich bringt. Die Probleme der Sklaverei und Leibeigenschaft, des sogenannten niederländisch- indischen Kolonialsystems, der Mission und der Schule und aller andern Versuche, europäische Anforderungen mit eingebornen Gaben und Leistungen zu vereinigen, müssen vou uus in neuen Formen noch einmal durchgearbeitet werden. Es giebt dabei Schwierigkeiten, von denen wir uns gar nichts haben träumen lassen, und die sich nnn als gewaltig erweisen. Dazu gehört unter anderm mich der Verkehr unsrer Männer mit den farbigen Weibern, worin sie nach allen Urteilen viel weniger Zurückhaltung üben, als man erwarten sollte, und als dem Allgemeinen und der Zukunft unsrer Kolonien gut ist. So ganz allein stehen wir mit diesen Sorgen nicht. Wer die Verhandlungen des englischen Parlaments über Indien verfolgt, deren Kommentare mau aller¬ dings nicht in der Times, sondern in der Truth suchen muß, weiß, daß auch dort die Regierungskunst nicht ans kümmerlichen Kompromissen zwischen der Aus¬ beutung in Asien und der Moral in Europa herauskommt. Im Opiumhandel und in der Niederhaltung der für die hungernde Bevölkerung der Nordproviuzen nicht mehr zu entbehrenden Baumwollindustrie öffnen sich Abgründe von Brutalität, die Hunderttausende vou Menschenleben opfert. Allerdings in aller Stille. Neben den Bergen von Unrecht, die England früher in allen seinen Kolonien aufgehäuft

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224927/261>, abgerufen am 23.07.2024.