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Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches un!) Unmaßgebliches

ihre Merkmale genau bezeichnen, und in Worte fassen könnte, was unter einem
großen Manne zu verstehen sei. Doch scheint es, daß der Vvlksinstinkt ziemlich
genau das Nichtige trifft, und daß das Urteil der Zeitgenossen von der Geschichte
bestätigt wird. Manchmal läßt es sich nicht genau angeben, von welchem Zeitpunkte
an die Benennung "der Große" im Munde der Zeitgenossen entsteht. Auch kommt
es Wohl vor, daß ein Kampf um die Wertschätzung hervorragender Männer geführt
wird. Parteiauschcmnngen, nationale Sympathien und Antipathien spielen hinein in
die Beurteilung von Männern, die im Politischen Leben eine bedeutende Wirksamkeit
entfaltet haben. Und dennoch, man merkt selbst aus dem Haß die Anerkennung der
Bedeutung dieser Männer heraus; man merkt eine gewisse Sympathie und Be¬
wunderung anch dein aus Feindesmund kommenden Urteil an.

Menschen, die über den Durchschnitt bedeutend hervorragten, die sich aus¬
zeichneten durch Geistesgaben oder sittliche Kraft, hat vielleicht feder einmal oder
öfter im Leben kennen gelernt. Und Wohl denen, die diese ungewöhnlichen Gaben
nach ihrem Wert zu schätzen wissen, die des warmen wohlthuenden Gefühls der
Bewunderung fähig sind. Weit höher aber noch stehen die Wenigen, die als große
Menschen bezeichnet werden. Wir bewundern auch das außerordentliche Talent
und sprechen Wohl von großen Dichtern, großen Künstlern. Aber groß in anderen
Sinne ist uus doch der Manu, der eine geschichtliche Mission zu erfüllen hat, und
die Geschichte der Neuzeit lehrt, daß much in nnserm demokratischen Zeitalter mit
seinein Streben nach Ausgleichung für das stnatsmännische Genie, das mit unbeug¬
samer Willenskraft und vorausschauendem Blick seine Ziele verfolgt, ein bedeutender
Spielraum bleibt. Wie hoch wir die Bedeutung von Kunst und Wissenschaft schätzen,
wie sehr wir auch die Geisteshelden bewundern und hochschätzen, die der Menschheit
neue Wahrheiten verkündet und dadurch tiefe Herzensbedürfnisse der Menschheit
befriedigt haben, die Menschheit aus Gewisseusnöteu befreit und ihr eine geläuterte
Religionslehre gebracht habe", es giebt andre Bedürfnisse der Menschheit, die eben
so dringend Befriedigung verlangen. Solange es einen Fortschritt in der Mensch¬
heit giebt, werden noch tiefgreifende Änderungen und Umwälzungen stattfinden. So¬
lange die Empfindungen, Bestrebungen, Interessen der einen im Gegensatz stehen
zu denen der andern und das, was die einen wollen, nicht zu erreichen ist ohne
das Unterliegen der andern, so lange es politische, nationale, soziale Gegensätze giebt,
wird es auch Kämpfe in der Menschheit geben, und nicht immer werden sich diese
dringenden Fragen ans friedlichem Wege lösen lassen. Denn immer pflegen sich die
Anhänger des Alten, die, deren Interessen mit den bestehenden Zustnudeu in irgend
einer Weise perknüpft sind, jeder noch so wohlthätigen Änderung entgegenzustemmen.
Da kann dann Wohl die große Mehrzahl des Volkes überzeugt sein, daß es anders,
besser werden muß, und doch weiß mau aus diesen Schwierigkeiten den Ausgang
nicht zu finden. Da ist der große Mann am Platz, in dessen Kopf langsam die
Gedanken reifen, der sich jahrelang mit den Plänen der Ausführung trägt, in dem
vielleicht schau früh das Bewußtsein davon lebt, was er einmal zu leisten und aus¬
zuführen habe, ob auch später der Plan im einzelnen manche Änderung erfährt,
sich manches in der Wirklichkeit anders gestaltet, als es vorher bedacht war.

Wie aber wird es, wenn sich der große Mann nicht findet zu der Zeit, wo
das Volk seiner bedarf? Das Operiren mit dem "wenn und aber" ist in der Ge¬
schichte ein eignes Ding. Es giebt eine geschichtliche Notwendigkeit, die sich voll¬
ziehen muß, so oder anders, früher oder später. Niemand wird behaupten wollen,
daß Amerika nie entdeckt worden wäre, wenn Kolumbus ans feiner Fahrt ver¬
unglückt wäre, oder daß die Losreißung der Vereinigten Staaten von England nie
stattgefunden hätte, wenn Washington früh gestorben wäre, oder daß die wichtigsten


Maßgebliches un!) Unmaßgebliches

ihre Merkmale genau bezeichnen, und in Worte fassen könnte, was unter einem
großen Manne zu verstehen sei. Doch scheint es, daß der Vvlksinstinkt ziemlich
genau das Nichtige trifft, und daß das Urteil der Zeitgenossen von der Geschichte
bestätigt wird. Manchmal läßt es sich nicht genau angeben, von welchem Zeitpunkte
an die Benennung „der Große" im Munde der Zeitgenossen entsteht. Auch kommt
es Wohl vor, daß ein Kampf um die Wertschätzung hervorragender Männer geführt
wird. Parteiauschcmnngen, nationale Sympathien und Antipathien spielen hinein in
die Beurteilung von Männern, die im Politischen Leben eine bedeutende Wirksamkeit
entfaltet haben. Und dennoch, man merkt selbst aus dem Haß die Anerkennung der
Bedeutung dieser Männer heraus; man merkt eine gewisse Sympathie und Be¬
wunderung anch dein aus Feindesmund kommenden Urteil an.

Menschen, die über den Durchschnitt bedeutend hervorragten, die sich aus¬
zeichneten durch Geistesgaben oder sittliche Kraft, hat vielleicht feder einmal oder
öfter im Leben kennen gelernt. Und Wohl denen, die diese ungewöhnlichen Gaben
nach ihrem Wert zu schätzen wissen, die des warmen wohlthuenden Gefühls der
Bewunderung fähig sind. Weit höher aber noch stehen die Wenigen, die als große
Menschen bezeichnet werden. Wir bewundern auch das außerordentliche Talent
und sprechen Wohl von großen Dichtern, großen Künstlern. Aber groß in anderen
Sinne ist uus doch der Manu, der eine geschichtliche Mission zu erfüllen hat, und
die Geschichte der Neuzeit lehrt, daß much in nnserm demokratischen Zeitalter mit
seinein Streben nach Ausgleichung für das stnatsmännische Genie, das mit unbeug¬
samer Willenskraft und vorausschauendem Blick seine Ziele verfolgt, ein bedeutender
Spielraum bleibt. Wie hoch wir die Bedeutung von Kunst und Wissenschaft schätzen,
wie sehr wir auch die Geisteshelden bewundern und hochschätzen, die der Menschheit
neue Wahrheiten verkündet und dadurch tiefe Herzensbedürfnisse der Menschheit
befriedigt haben, die Menschheit aus Gewisseusnöteu befreit und ihr eine geläuterte
Religionslehre gebracht habe», es giebt andre Bedürfnisse der Menschheit, die eben
so dringend Befriedigung verlangen. Solange es einen Fortschritt in der Mensch¬
heit giebt, werden noch tiefgreifende Änderungen und Umwälzungen stattfinden. So¬
lange die Empfindungen, Bestrebungen, Interessen der einen im Gegensatz stehen
zu denen der andern und das, was die einen wollen, nicht zu erreichen ist ohne
das Unterliegen der andern, so lange es politische, nationale, soziale Gegensätze giebt,
wird es auch Kämpfe in der Menschheit geben, und nicht immer werden sich diese
dringenden Fragen ans friedlichem Wege lösen lassen. Denn immer pflegen sich die
Anhänger des Alten, die, deren Interessen mit den bestehenden Zustnudeu in irgend
einer Weise perknüpft sind, jeder noch so wohlthätigen Änderung entgegenzustemmen.
Da kann dann Wohl die große Mehrzahl des Volkes überzeugt sein, daß es anders,
besser werden muß, und doch weiß mau aus diesen Schwierigkeiten den Ausgang
nicht zu finden. Da ist der große Mann am Platz, in dessen Kopf langsam die
Gedanken reifen, der sich jahrelang mit den Plänen der Ausführung trägt, in dem
vielleicht schau früh das Bewußtsein davon lebt, was er einmal zu leisten und aus¬
zuführen habe, ob auch später der Plan im einzelnen manche Änderung erfährt,
sich manches in der Wirklichkeit anders gestaltet, als es vorher bedacht war.

Wie aber wird es, wenn sich der große Mann nicht findet zu der Zeit, wo
das Volk seiner bedarf? Das Operiren mit dem „wenn und aber" ist in der Ge¬
schichte ein eignes Ding. Es giebt eine geschichtliche Notwendigkeit, die sich voll¬
ziehen muß, so oder anders, früher oder später. Niemand wird behaupten wollen,
daß Amerika nie entdeckt worden wäre, wenn Kolumbus ans feiner Fahrt ver¬
unglückt wäre, oder daß die Losreißung der Vereinigten Staaten von England nie
stattgefunden hätte, wenn Washington früh gestorben wäre, oder daß die wichtigsten


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 56, 1897, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341865_224927/111>, abgerufen am 23.07.2024.