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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr.

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Skizzen aus unserm heutigen Volksleben

da sind Sie ja zu beneiden! so empörte sich sein ganzes Innere. Aber er mußte
schweigen. Es hätte ihm ja doch niemand geglaubt, wenn er gesagt hatte, daß
diese fromme Dame mit ihrer Wohlthätigkeit ein wahrer Unsegen sür die Gemeinde
sei, daß sie mit ihren die Empfänger so erniedrigenden Gaben einen allgemeinen
Haß erzeuge und die Sozialdemokratie geflissentlich ins Dorf hereinrufe. Man hätte
ihn nicht verstanden, wenn er erwidert hätte, daß solche Leute wie die Frau
Generalin der sozialen Besserung das schwerste Hindernis bereiten. Wenn er ge¬
konnt hätte, wie er wollte, so hätte er am Schloß eine Tafel angebracht, auf der
geschrieben stand: Alle, die etwas auf sich halten, werden gewarnt, etwas von der
Frau Generalin anzunehmen. Darin ging er nun etwas zu weit, aber richtig war,
daß die Frau Generalin eine unglückliche Hand hatte, und es war nicht zu leugnen,
daß sie mit ihren Wohlthaten, die sie vom Schlosse aus, wie es standesgemäß war
und in maßgebenden Kreisen gern gesehen wurde, unter die Leute verstreute, wenig
Segen stiftete. Auf der einen Seite züchtete sie einen Schwarm von Schmarotzern,
die der gnädigen Frau die Hände küßten und unterthänig thaten, worauf sie großen
Wert legte, auf der andern Seite spottete man über die Sachen und Scichelchen,
die sie verschenkte, und vergalt ihr mit schnödem Undank. Ein besonders gutes
Verhältnis hatte zwischen Pfarre und Schloß nie bestanden; jetzt verschlechterte sich
die Lage zum Leidwesen der Fran Pastorin zusehends. Der Herr Pastor wurde
täglich grimmiger. Er hielt keine Predigt, in der er nicht ein paar scharf zu¬
gespitzte Pfeile nach dem Patrvnatsstuhle verschossen hätte. Die Frau Generalin
verzog keine Miene, sie thronte in ihrem Stuhl in ihrer uunahbciren Majestät,
hoch erhaben über alles, was die Leute da unten anging, und worüber sich der
Herr Pastor ereiferte. Darüber erboste sich der Herr Pastor aber nur von neuem.

Eines Sonntags war das Evangelium vom reichen Manu und vom armen
Lazarus an der Reihe. Natürlich konnte der Herr Pastor ein solches Evangelium
nicht vorübergehen lassen, ohne eine soziale Predigt zu halten und einen Haupt-
schlag gegen den Patronatsstuhl zu führen. Er schilderte des reichen Mannes Haus,
daß jeder das Weizendorfer Schloß vor Augen sah, und den reichen Mann so,
daß man nur noch zu hören erwartete: Eigentlich ist es eine reiche Frau gewesen.
Die Brosamen, die von des Reichen Tische fielen, das waren die Almosen, die der
Armut hingeworfen werden. Lazarus war der geknechtete und geplagte vierte
Stand. Soll dieser Lazarus, so rief er aus, vor der Reichen Thür liegen und
betteln? Sollen die Nöte der Zeit dnrch Almosen geheilt werden? Nein, du
christliches Volk, an deiner reichen Brüder Tische zu sitzen ist dein christliches Recht!
Der Herr Pastor verließ die Kanzel mit dem befriedigenden Bewußtsein, den Patro¬
natsstuhl ordentlich getroffen zu haben.

Als er den Chorrock auszog, kam atemlos die Frau Pastorin angestürzt: die
Frau Generalin sei unter. Der Herr Pastor erschrak ein wenig, denn es ist immer¬
hin etwas andres, von der Kanzel ans seine Pfeile zu schießen und einer so streit¬
baren Dame, vor der auch der selige Herr General nicht hatte aufkommen können,
c>uf ebner Erde gegenüberzustehen.

Herr Prediger, sagte die Frau Generalin, ich komme wegen Ihrer heutigen
Predigt. Ich weiß nicht -- ich habe nicht recht verstanden. Sie meinten doch,
Lazarus habe das christliche Recht, an des reichen Mannes Tische zu sitzen. Sagen
Sie mal, Herr Prediger, ich weiß nicht -- es giebt doch eigentlich gar keine Rechte
im Reiche der Gnade, sondern nur Pflichten. Der reiche Manu hat die Pflicht,
Werke der Barmherzigkeit zu thun -- nicht wahr? Aber Lazarus hat doch nicht
das Recht, sie zu fordern. -- Hier suchte der Herr Pastor zu Worte zu kommen,


Skizzen aus unserm heutigen Volksleben

da sind Sie ja zu beneiden! so empörte sich sein ganzes Innere. Aber er mußte
schweigen. Es hätte ihm ja doch niemand geglaubt, wenn er gesagt hatte, daß
diese fromme Dame mit ihrer Wohlthätigkeit ein wahrer Unsegen sür die Gemeinde
sei, daß sie mit ihren die Empfänger so erniedrigenden Gaben einen allgemeinen
Haß erzeuge und die Sozialdemokratie geflissentlich ins Dorf hereinrufe. Man hätte
ihn nicht verstanden, wenn er erwidert hätte, daß solche Leute wie die Frau
Generalin der sozialen Besserung das schwerste Hindernis bereiten. Wenn er ge¬
konnt hätte, wie er wollte, so hätte er am Schloß eine Tafel angebracht, auf der
geschrieben stand: Alle, die etwas auf sich halten, werden gewarnt, etwas von der
Frau Generalin anzunehmen. Darin ging er nun etwas zu weit, aber richtig war,
daß die Frau Generalin eine unglückliche Hand hatte, und es war nicht zu leugnen,
daß sie mit ihren Wohlthaten, die sie vom Schlosse aus, wie es standesgemäß war
und in maßgebenden Kreisen gern gesehen wurde, unter die Leute verstreute, wenig
Segen stiftete. Auf der einen Seite züchtete sie einen Schwarm von Schmarotzern,
die der gnädigen Frau die Hände küßten und unterthänig thaten, worauf sie großen
Wert legte, auf der andern Seite spottete man über die Sachen und Scichelchen,
die sie verschenkte, und vergalt ihr mit schnödem Undank. Ein besonders gutes
Verhältnis hatte zwischen Pfarre und Schloß nie bestanden; jetzt verschlechterte sich
die Lage zum Leidwesen der Fran Pastorin zusehends. Der Herr Pastor wurde
täglich grimmiger. Er hielt keine Predigt, in der er nicht ein paar scharf zu¬
gespitzte Pfeile nach dem Patrvnatsstuhle verschossen hätte. Die Frau Generalin
verzog keine Miene, sie thronte in ihrem Stuhl in ihrer uunahbciren Majestät,
hoch erhaben über alles, was die Leute da unten anging, und worüber sich der
Herr Pastor ereiferte. Darüber erboste sich der Herr Pastor aber nur von neuem.

Eines Sonntags war das Evangelium vom reichen Manu und vom armen
Lazarus an der Reihe. Natürlich konnte der Herr Pastor ein solches Evangelium
nicht vorübergehen lassen, ohne eine soziale Predigt zu halten und einen Haupt-
schlag gegen den Patronatsstuhl zu führen. Er schilderte des reichen Mannes Haus,
daß jeder das Weizendorfer Schloß vor Augen sah, und den reichen Mann so,
daß man nur noch zu hören erwartete: Eigentlich ist es eine reiche Frau gewesen.
Die Brosamen, die von des Reichen Tische fielen, das waren die Almosen, die der
Armut hingeworfen werden. Lazarus war der geknechtete und geplagte vierte
Stand. Soll dieser Lazarus, so rief er aus, vor der Reichen Thür liegen und
betteln? Sollen die Nöte der Zeit dnrch Almosen geheilt werden? Nein, du
christliches Volk, an deiner reichen Brüder Tische zu sitzen ist dein christliches Recht!
Der Herr Pastor verließ die Kanzel mit dem befriedigenden Bewußtsein, den Patro¬
natsstuhl ordentlich getroffen zu haben.

Als er den Chorrock auszog, kam atemlos die Frau Pastorin angestürzt: die
Frau Generalin sei unter. Der Herr Pastor erschrak ein wenig, denn es ist immer¬
hin etwas andres, von der Kanzel ans seine Pfeile zu schießen und einer so streit¬
baren Dame, vor der auch der selige Herr General nicht hatte aufkommen können,
c>uf ebner Erde gegenüberzustehen.

Herr Prediger, sagte die Frau Generalin, ich komme wegen Ihrer heutigen
Predigt. Ich weiß nicht — ich habe nicht recht verstanden. Sie meinten doch,
Lazarus habe das christliche Recht, an des reichen Mannes Tische zu sitzen. Sagen
Sie mal, Herr Prediger, ich weiß nicht — es giebt doch eigentlich gar keine Rechte
im Reiche der Gnade, sondern nur Pflichten. Der reiche Manu hat die Pflicht,
Werke der Barmherzigkeit zu thun — nicht wahr? Aber Lazarus hat doch nicht
das Recht, sie zu fordern. — Hier suchte der Herr Pastor zu Worte zu kommen,


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[0243] Skizzen aus unserm heutigen Volksleben da sind Sie ja zu beneiden! so empörte sich sein ganzes Innere. Aber er mußte schweigen. Es hätte ihm ja doch niemand geglaubt, wenn er gesagt hatte, daß diese fromme Dame mit ihrer Wohlthätigkeit ein wahrer Unsegen sür die Gemeinde sei, daß sie mit ihren die Empfänger so erniedrigenden Gaben einen allgemeinen Haß erzeuge und die Sozialdemokratie geflissentlich ins Dorf hereinrufe. Man hätte ihn nicht verstanden, wenn er erwidert hätte, daß solche Leute wie die Frau Generalin der sozialen Besserung das schwerste Hindernis bereiten. Wenn er ge¬ konnt hätte, wie er wollte, so hätte er am Schloß eine Tafel angebracht, auf der geschrieben stand: Alle, die etwas auf sich halten, werden gewarnt, etwas von der Frau Generalin anzunehmen. Darin ging er nun etwas zu weit, aber richtig war, daß die Frau Generalin eine unglückliche Hand hatte, und es war nicht zu leugnen, daß sie mit ihren Wohlthaten, die sie vom Schlosse aus, wie es standesgemäß war und in maßgebenden Kreisen gern gesehen wurde, unter die Leute verstreute, wenig Segen stiftete. Auf der einen Seite züchtete sie einen Schwarm von Schmarotzern, die der gnädigen Frau die Hände küßten und unterthänig thaten, worauf sie großen Wert legte, auf der andern Seite spottete man über die Sachen und Scichelchen, die sie verschenkte, und vergalt ihr mit schnödem Undank. Ein besonders gutes Verhältnis hatte zwischen Pfarre und Schloß nie bestanden; jetzt verschlechterte sich die Lage zum Leidwesen der Fran Pastorin zusehends. Der Herr Pastor wurde täglich grimmiger. Er hielt keine Predigt, in der er nicht ein paar scharf zu¬ gespitzte Pfeile nach dem Patrvnatsstuhle verschossen hätte. Die Frau Generalin verzog keine Miene, sie thronte in ihrem Stuhl in ihrer uunahbciren Majestät, hoch erhaben über alles, was die Leute da unten anging, und worüber sich der Herr Pastor ereiferte. Darüber erboste sich der Herr Pastor aber nur von neuem. Eines Sonntags war das Evangelium vom reichen Manu und vom armen Lazarus an der Reihe. Natürlich konnte der Herr Pastor ein solches Evangelium nicht vorübergehen lassen, ohne eine soziale Predigt zu halten und einen Haupt- schlag gegen den Patronatsstuhl zu führen. Er schilderte des reichen Mannes Haus, daß jeder das Weizendorfer Schloß vor Augen sah, und den reichen Mann so, daß man nur noch zu hören erwartete: Eigentlich ist es eine reiche Frau gewesen. Die Brosamen, die von des Reichen Tische fielen, das waren die Almosen, die der Armut hingeworfen werden. Lazarus war der geknechtete und geplagte vierte Stand. Soll dieser Lazarus, so rief er aus, vor der Reichen Thür liegen und betteln? Sollen die Nöte der Zeit dnrch Almosen geheilt werden? Nein, du christliches Volk, an deiner reichen Brüder Tische zu sitzen ist dein christliches Recht! Der Herr Pastor verließ die Kanzel mit dem befriedigenden Bewußtsein, den Patro¬ natsstuhl ordentlich getroffen zu haben. Als er den Chorrock auszog, kam atemlos die Frau Pastorin angestürzt: die Frau Generalin sei unter. Der Herr Pastor erschrak ein wenig, denn es ist immer¬ hin etwas andres, von der Kanzel ans seine Pfeile zu schießen und einer so streit¬ baren Dame, vor der auch der selige Herr General nicht hatte aufkommen können, c>uf ebner Erde gegenüberzustehen. Herr Prediger, sagte die Frau Generalin, ich komme wegen Ihrer heutigen Predigt. Ich weiß nicht — ich habe nicht recht verstanden. Sie meinten doch, Lazarus habe das christliche Recht, an des reichen Mannes Tische zu sitzen. Sagen Sie mal, Herr Prediger, ich weiß nicht — es giebt doch eigentlich gar keine Rechte im Reiche der Gnade, sondern nur Pflichten. Der reiche Manu hat die Pflicht, Werke der Barmherzigkeit zu thun — nicht wahr? Aber Lazarus hat doch nicht das Recht, sie zu fordern. — Hier suchte der Herr Pastor zu Worte zu kommen,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_223583/243>, abgerufen am 08.01.2025.