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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr.

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Ungedruckte Briefe Seuines

Verdient hat und verdient, daß Sie Ihr Glück unbedingt in seine Hände legen
können, daß Sie unverrückt beständig mit zärtlicher Hingebung sich an seinen
Charakter zu halten Haffen dürfen, so eilen Sie, die Verbindung zu schließen, die
Ihr Herz wünscht; fühlen Sie aber Bedenklichkeiten, die der Ernst rechtfertigt, so
gehen Sie behutsam und laugsam, damit Sie uicht eine solche Übereilung mit dem
Unglück ihres Lebens büßen. Sie haben nicht das Ansehen, als ob Sie sich für
verlorene Freuden des Herzens und der Häuslichkeit durch Vergnügungen der Mode
schadlos halten konnten. Ihre Eltern wollen gewiß das Glück ihres Kindes, und
sie sind billig Ihre besten vertrautesten Freunde; aber ich bin überzeugt, daß sie
sich ihrer eignen Beruhigung wegen keinen entscheidenden Entschluß über Ihr
Schicksal erlauben werden. Ich sehe Sie wahrscheinlich nie wieder; das Gebein
schauert mir bei dem Gedanken. Sehen Sie, wie gut es gewesen wäre, wenn
meine Seele ohne allen Ton zärtlicherer Empfindung wäre? Ohne meine Mutter
wäre ich längst fort, hinaus in die wildesten Elemente. Manchmal suchten Sie
gütig mich zurückzuhalten; und nur sind Sie doch die einzige Ursache, die mich
von neuem in die Wogen hinausschickt. Wenn mich die Pflicht nicht leben hieße,
würde ich den Tod suchen, einen Freund, mit dem ich nicht seit ehegestern bekannt
bin. Sie begreifen, daß es in dieser Stimmung kein Verdienst ist, wenn ich Ihr
Glück mit meinem Leben erkaufen will. Ich muß den Sturm in mir nieder¬
kämpfen, und das kann in Ihrer Nähe nicht geschehn. Bei allem, was Ihnen
heilig ist, bitte ich Sie, bleibe" Sie wie Sie siud, und halten Ihren Charakter
der schönen, reinen Weiblichkeit; nur dieses Bewußtsein giebt Sicherheit. Sie
werden an mir auch in der Ferne eine aufmerksame Wache und einen strengen
Richter haben; ich will das Heiligtum uicht entweiht wissen, wo ich anbete. Auf
meine ewige Ergebenheit rechnen Sie überall. Ob ich mich gleich nicht als den
Ihrigen nennen darf, so werde ich es doch wohl mehr und länger sein als irgend
j Saume. emand, und wahrscheinlich bis zum letzten Hauche.

Wenn man wahrscheinlich auf immer von einer Person Abschied nimmt, die
so ganz Besitzerin unsers Wesens ist, so ist es begreiflich, daß man nicht so leicht
auf einem Blättchen Papier zu Ende kommen kann. Es schmerzt mich, daß ich
nun auch Ihre Eltern nicht mehr sehen soll, die beständig für mich so viel Güte
gehabt haben; aber wo ich nicht als unbefangener Mann offen in meinem Charakter
stehen kann, werde ich nie hintreten. Ihr Vater ist durch mich selbst über mich
unterrichtet, und seine Gesinnung ließ sich erraten. Bedauern und Mitleid konnte
ich allein vielleicht nnr von Ihnen vertragen; von jedem andern wäre es mir die
drückendste Begegnung. Auch von Ihnen will ich es nicht; denn Mitleiden fängt
an, wo die Achtung aufhört; und kein Gefühl, das nicht auf Achtung gegründet
ist, kann einigen Wert haben. Ich verspreche zwar, Sie nicht mehr zu sehen;
aber meine Seele kaun und wird und soll sich nicht von Ihnen trennen. Für
wein Herz ist kein Ersatz, auch wenn mir ein Volk seine Krone gäbe; denn zu deu ganz
gewöhnlichen Menschen werde ich nie herabsteigen. Es dauert lauge, ehe ich Teil¬
nahme gewinne; aber dann hält sie. In Achtung werde ich mich endlich noch
wohl zu halten wissen; aber was ist die kalte, ernsthafte Achtung für ein Herz,
das trotz der dunkeln Anßeuriude einen Reichtum zarterer Empfindungen und dafür
Bedürfnisse besitzt? Der Mann wird siegen, aber er wird nicht glücklich sein;
finsterer Ernst wird sich wieder auf meine Stirne lagern, und das äußerste wird
sein, daß ich mich vor Murrsinn schütze. Als man von Ihrer Partie mit R--
sprach, war ich ruhiger, weil ich die Unwahrscheinlichkeit der Sache aus deu Um-


Grenzboten III 1896 77
Ungedruckte Briefe Seuines

Verdient hat und verdient, daß Sie Ihr Glück unbedingt in seine Hände legen
können, daß Sie unverrückt beständig mit zärtlicher Hingebung sich an seinen
Charakter zu halten Haffen dürfen, so eilen Sie, die Verbindung zu schließen, die
Ihr Herz wünscht; fühlen Sie aber Bedenklichkeiten, die der Ernst rechtfertigt, so
gehen Sie behutsam und laugsam, damit Sie uicht eine solche Übereilung mit dem
Unglück ihres Lebens büßen. Sie haben nicht das Ansehen, als ob Sie sich für
verlorene Freuden des Herzens und der Häuslichkeit durch Vergnügungen der Mode
schadlos halten konnten. Ihre Eltern wollen gewiß das Glück ihres Kindes, und
sie sind billig Ihre besten vertrautesten Freunde; aber ich bin überzeugt, daß sie
sich ihrer eignen Beruhigung wegen keinen entscheidenden Entschluß über Ihr
Schicksal erlauben werden. Ich sehe Sie wahrscheinlich nie wieder; das Gebein
schauert mir bei dem Gedanken. Sehen Sie, wie gut es gewesen wäre, wenn
meine Seele ohne allen Ton zärtlicherer Empfindung wäre? Ohne meine Mutter
wäre ich längst fort, hinaus in die wildesten Elemente. Manchmal suchten Sie
gütig mich zurückzuhalten; und nur sind Sie doch die einzige Ursache, die mich
von neuem in die Wogen hinausschickt. Wenn mich die Pflicht nicht leben hieße,
würde ich den Tod suchen, einen Freund, mit dem ich nicht seit ehegestern bekannt
bin. Sie begreifen, daß es in dieser Stimmung kein Verdienst ist, wenn ich Ihr
Glück mit meinem Leben erkaufen will. Ich muß den Sturm in mir nieder¬
kämpfen, und das kann in Ihrer Nähe nicht geschehn. Bei allem, was Ihnen
heilig ist, bitte ich Sie, bleibe» Sie wie Sie siud, und halten Ihren Charakter
der schönen, reinen Weiblichkeit; nur dieses Bewußtsein giebt Sicherheit. Sie
werden an mir auch in der Ferne eine aufmerksame Wache und einen strengen
Richter haben; ich will das Heiligtum uicht entweiht wissen, wo ich anbete. Auf
meine ewige Ergebenheit rechnen Sie überall. Ob ich mich gleich nicht als den
Ihrigen nennen darf, so werde ich es doch wohl mehr und länger sein als irgend
j Saume. emand, und wahrscheinlich bis zum letzten Hauche.

Wenn man wahrscheinlich auf immer von einer Person Abschied nimmt, die
so ganz Besitzerin unsers Wesens ist, so ist es begreiflich, daß man nicht so leicht
auf einem Blättchen Papier zu Ende kommen kann. Es schmerzt mich, daß ich
nun auch Ihre Eltern nicht mehr sehen soll, die beständig für mich so viel Güte
gehabt haben; aber wo ich nicht als unbefangener Mann offen in meinem Charakter
stehen kann, werde ich nie hintreten. Ihr Vater ist durch mich selbst über mich
unterrichtet, und seine Gesinnung ließ sich erraten. Bedauern und Mitleid konnte
ich allein vielleicht nnr von Ihnen vertragen; von jedem andern wäre es mir die
drückendste Begegnung. Auch von Ihnen will ich es nicht; denn Mitleiden fängt
an, wo die Achtung aufhört; und kein Gefühl, das nicht auf Achtung gegründet
ist, kann einigen Wert haben. Ich verspreche zwar, Sie nicht mehr zu sehen;
aber meine Seele kaun und wird und soll sich nicht von Ihnen trennen. Für
wein Herz ist kein Ersatz, auch wenn mir ein Volk seine Krone gäbe; denn zu deu ganz
gewöhnlichen Menschen werde ich nie herabsteigen. Es dauert lauge, ehe ich Teil¬
nahme gewinne; aber dann hält sie. In Achtung werde ich mich endlich noch
wohl zu halten wissen; aber was ist die kalte, ernsthafte Achtung für ein Herz,
das trotz der dunkeln Anßeuriude einen Reichtum zarterer Empfindungen und dafür
Bedürfnisse besitzt? Der Mann wird siegen, aber er wird nicht glücklich sein;
finsterer Ernst wird sich wieder auf meine Stirne lagern, und das äußerste wird
sein, daß ich mich vor Murrsinn schütze. Als man von Ihrer Partie mit R--
sprach, war ich ruhiger, weil ich die Unwahrscheinlichkeit der Sache aus deu Um-


Grenzboten III 1896 77
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941/617>, abgerufen am 29.07.2024.