Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgebliches

zweier Schulkinder und klagten über die den Kindern an demselben Tage von ihrem
Lehrer angethanen Mißhandlungen. Solche Klagen waren dem Fabrikbesitzer nichts
neues; es war ihm schon oft von weinenden Müttern und ernstblickender Vätern
dasselbe geklagt worden: die Kleinen seien doch gar zu schlimm mißhandelt worden;
ordentliche Prügel, wo sie hingehörten, schadeten ja nichts, "ud verdient hätten es die
Bengel wohl auch, aber auf solche Art die Kinder auf die Erde zu werfen, sie an
die Wand, zwischen die Schultische, an deu Ofen zu schleudern, daß klaffende
Wunden entstünden und das Blut von Kopf und Gesicht träufelte, das wäre doch
wohl zu viel. Er, der "gute Herr," mochte doch helfen. So war es auch diesmal.
Ernst G>, elf Jahre alt, war seiner Angabe nach, die von andern Schulkindern als
richtig bezeugt wurde, weil er in der Geschichtsstunde eine Frage nicht beantworten
konnte, von dem Lehrer P. in der Schulbank, in der er stand, hintenüber geworfen
und dann mit der Hand mehrere mal ins Gesicht geschlagen worden, daß das
Auge blutunterlaufen war und noch am nächsten Tage, wo der Kreisphysikus zu
U. und der Schreiber dieser Zeilen die beiden mißhandelten Knaben gesehen haben,
im rechten Augenwinkel eine längere blutunterlaufne Stelle zeigte. Der andre
Knabe, der neun Jahre alte Karl N., klein und schwächlich, "kaum eine Handvoll,"
wie der Sohn des Fabrikherrn sehr bezeichnend sagte, war von demselben Lehrer
an demselben Tage in der Rechenstnnde, weil er eine Frage nicht beantworten
konnte, gegen die Wand geschleudert worden, und zwar durch eine gewaltige Ohr¬
feige, die ihn aus der Schulbank hinaus gegen die Wand und die Ecke des Fenster-
brets warf. Hierdurch hatte der Kleine einen stark blutenden Hantriß zwischen
dem linken Auge und dem linken Ohr und eine Hautabschürfung über dem linken
Auge erhalten. Damit hatte sich aber der Lehrer noch nicht genug gethan. Obwohl
der Knabe vor Schmerzen schrie und weinte, und die Wunde stark blutete, erhielt
der Neunjährige unmittelbar darauf von dem Lehrer noch tüchtige Prügel auf den
Hintern. Solche Kindcrquälereien, die in der genannten Schule auf der Tages¬
ordnung stehen, mögen ja auch in andern Schule" häufig genug vorkommen,
und die Klagen darüber mögen oft genug ungehört Verhalten; im vorliegenden
Falle aber ist das Verhalten der Behörden den vorgebrachten Klagen gegenüber
doch von besondern! Interesse. Der Fabrikherr hat ein weiches Herz für die
Seinen, zu denen er auch seiue Arbeiter und deren Kiuder zählt, und so beschloß
er zu helfen, wenn er könnte. Am nächsten Tage fuhr sein Sohn mit deu beideu
mißhandelten Kleinen nach der Kreisstadt und stellte sie zunächst dem Kreisphysikus
vor, der die oben beschriebnen Verletzungen feststellte. Von da ging es zum
Landrnt. Ob sich dieser der Sache irgendwie angenommen hat, ist nicht bekannt
geworden; ein Erfolg ist nicht zu bemerken gewesen. Dann ging es zum Kreis-
schulinspektor. Dieser, ein Superintendent, lehnte ein Einschreiten gegen den Lehrer
ab. Die Schule in P. sei in ihren Ergebnissen die beste des ganzen Bezirks;
wenn der Lehrer die Schüler auch etwas scharf anfasse, der Erfolg spreche für
ihn, und man müsse doch dabei bedenken, daß es sich um die Kinder von Fabrik¬
arbeitern handle, die eben etwas schärfer behandelt werden müßten! Die letzten,
hier wörtlich wiedergegebnen Worte sind bezeichnend. Doch ich wollte ja nur
Thatsachen berichten, und dazu gehört, daß dieser Herr Kreisschulinspektor durchaus
zu den von oben gewünschten nichtpolitischen Pastoren gehört. Nach diesem Be¬
scheid kam die kleine Deputation zu mir. Ich empfahl Anzeige bei der Staats¬
anwaltschaft. "Das haben wir ja schon ein paar mal gethan, das nützt ja nichts!"
war die trostlose Antwort. "Dann versucht es mit einer Privatklage gegen den
Lehrer wegen Körperverletzung!" Der Erfolg war: auf die von den Eltern


Maßgebliches und Unmaßgebliches

zweier Schulkinder und klagten über die den Kindern an demselben Tage von ihrem
Lehrer angethanen Mißhandlungen. Solche Klagen waren dem Fabrikbesitzer nichts
neues; es war ihm schon oft von weinenden Müttern und ernstblickender Vätern
dasselbe geklagt worden: die Kleinen seien doch gar zu schlimm mißhandelt worden;
ordentliche Prügel, wo sie hingehörten, schadeten ja nichts, »ud verdient hätten es die
Bengel wohl auch, aber auf solche Art die Kinder auf die Erde zu werfen, sie an
die Wand, zwischen die Schultische, an deu Ofen zu schleudern, daß klaffende
Wunden entstünden und das Blut von Kopf und Gesicht träufelte, das wäre doch
wohl zu viel. Er, der „gute Herr," mochte doch helfen. So war es auch diesmal.
Ernst G>, elf Jahre alt, war seiner Angabe nach, die von andern Schulkindern als
richtig bezeugt wurde, weil er in der Geschichtsstunde eine Frage nicht beantworten
konnte, von dem Lehrer P. in der Schulbank, in der er stand, hintenüber geworfen
und dann mit der Hand mehrere mal ins Gesicht geschlagen worden, daß das
Auge blutunterlaufen war und noch am nächsten Tage, wo der Kreisphysikus zu
U. und der Schreiber dieser Zeilen die beiden mißhandelten Knaben gesehen haben,
im rechten Augenwinkel eine längere blutunterlaufne Stelle zeigte. Der andre
Knabe, der neun Jahre alte Karl N., klein und schwächlich, „kaum eine Handvoll,"
wie der Sohn des Fabrikherrn sehr bezeichnend sagte, war von demselben Lehrer
an demselben Tage in der Rechenstnnde, weil er eine Frage nicht beantworten
konnte, gegen die Wand geschleudert worden, und zwar durch eine gewaltige Ohr¬
feige, die ihn aus der Schulbank hinaus gegen die Wand und die Ecke des Fenster-
brets warf. Hierdurch hatte der Kleine einen stark blutenden Hantriß zwischen
dem linken Auge und dem linken Ohr und eine Hautabschürfung über dem linken
Auge erhalten. Damit hatte sich aber der Lehrer noch nicht genug gethan. Obwohl
der Knabe vor Schmerzen schrie und weinte, und die Wunde stark blutete, erhielt
der Neunjährige unmittelbar darauf von dem Lehrer noch tüchtige Prügel auf den
Hintern. Solche Kindcrquälereien, die in der genannten Schule auf der Tages¬
ordnung stehen, mögen ja auch in andern Schule» häufig genug vorkommen,
und die Klagen darüber mögen oft genug ungehört Verhalten; im vorliegenden
Falle aber ist das Verhalten der Behörden den vorgebrachten Klagen gegenüber
doch von besondern! Interesse. Der Fabrikherr hat ein weiches Herz für die
Seinen, zu denen er auch seiue Arbeiter und deren Kiuder zählt, und so beschloß
er zu helfen, wenn er könnte. Am nächsten Tage fuhr sein Sohn mit deu beideu
mißhandelten Kleinen nach der Kreisstadt und stellte sie zunächst dem Kreisphysikus
vor, der die oben beschriebnen Verletzungen feststellte. Von da ging es zum
Landrnt. Ob sich dieser der Sache irgendwie angenommen hat, ist nicht bekannt
geworden; ein Erfolg ist nicht zu bemerken gewesen. Dann ging es zum Kreis-
schulinspektor. Dieser, ein Superintendent, lehnte ein Einschreiten gegen den Lehrer
ab. Die Schule in P. sei in ihren Ergebnissen die beste des ganzen Bezirks;
wenn der Lehrer die Schüler auch etwas scharf anfasse, der Erfolg spreche für
ihn, und man müsse doch dabei bedenken, daß es sich um die Kinder von Fabrik¬
arbeitern handle, die eben etwas schärfer behandelt werden müßten! Die letzten,
hier wörtlich wiedergegebnen Worte sind bezeichnend. Doch ich wollte ja nur
Thatsachen berichten, und dazu gehört, daß dieser Herr Kreisschulinspektor durchaus
zu den von oben gewünschten nichtpolitischen Pastoren gehört. Nach diesem Be¬
scheid kam die kleine Deputation zu mir. Ich empfahl Anzeige bei der Staats¬
anwaltschaft. „Das haben wir ja schon ein paar mal gethan, das nützt ja nichts!"
war die trostlose Antwort. „Dann versucht es mit einer Privatklage gegen den
Lehrer wegen Körperverletzung!" Der Erfolg war: auf die von den Eltern


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0439" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/223381"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgebliches</fw><lb/>
            <p xml:id="ID_1240" prev="#ID_1239" next="#ID_1241"> zweier Schulkinder und klagten über die den Kindern an demselben Tage von ihrem<lb/>
Lehrer angethanen Mißhandlungen. Solche Klagen waren dem Fabrikbesitzer nichts<lb/>
neues; es war ihm schon oft von weinenden Müttern und ernstblickender Vätern<lb/>
dasselbe geklagt worden: die Kleinen seien doch gar zu schlimm mißhandelt worden;<lb/>
ordentliche Prügel, wo sie hingehörten, schadeten ja nichts, »ud verdient hätten es die<lb/>
Bengel wohl auch, aber auf solche Art die Kinder auf die Erde zu werfen, sie an<lb/>
die Wand, zwischen die Schultische, an deu Ofen zu schleudern, daß klaffende<lb/>
Wunden entstünden und das Blut von Kopf und Gesicht träufelte, das wäre doch<lb/>
wohl zu viel. Er, der &#x201E;gute Herr," mochte doch helfen. So war es auch diesmal.<lb/>
Ernst G&gt;, elf Jahre alt, war seiner Angabe nach, die von andern Schulkindern als<lb/>
richtig bezeugt wurde, weil er in der Geschichtsstunde eine Frage nicht beantworten<lb/>
konnte, von dem Lehrer P. in der Schulbank, in der er stand, hintenüber geworfen<lb/>
und dann mit der Hand mehrere mal ins Gesicht geschlagen worden, daß das<lb/>
Auge blutunterlaufen war und noch am nächsten Tage, wo der Kreisphysikus zu<lb/>
U. und der Schreiber dieser Zeilen die beiden mißhandelten Knaben gesehen haben,<lb/>
im rechten Augenwinkel eine längere blutunterlaufne Stelle zeigte. Der andre<lb/>
Knabe, der neun Jahre alte Karl N., klein und schwächlich, &#x201E;kaum eine Handvoll,"<lb/>
wie der Sohn des Fabrikherrn sehr bezeichnend sagte, war von demselben Lehrer<lb/>
an demselben Tage in der Rechenstnnde, weil er eine Frage nicht beantworten<lb/>
konnte, gegen die Wand geschleudert worden, und zwar durch eine gewaltige Ohr¬<lb/>
feige, die ihn aus der Schulbank hinaus gegen die Wand und die Ecke des Fenster-<lb/>
brets warf. Hierdurch hatte der Kleine einen stark blutenden Hantriß zwischen<lb/>
dem linken Auge und dem linken Ohr und eine Hautabschürfung über dem linken<lb/>
Auge erhalten. Damit hatte sich aber der Lehrer noch nicht genug gethan. Obwohl<lb/>
der Knabe vor Schmerzen schrie und weinte, und die Wunde stark blutete, erhielt<lb/>
der Neunjährige unmittelbar darauf von dem Lehrer noch tüchtige Prügel auf den<lb/>
Hintern. Solche Kindcrquälereien, die in der genannten Schule auf der Tages¬<lb/>
ordnung stehen, mögen ja auch in andern Schule» häufig genug vorkommen,<lb/>
und die Klagen darüber mögen oft genug ungehört Verhalten; im vorliegenden<lb/>
Falle aber ist das Verhalten der Behörden den vorgebrachten Klagen gegenüber<lb/>
doch von besondern! Interesse. Der Fabrikherr hat ein weiches Herz für die<lb/>
Seinen, zu denen er auch seiue Arbeiter und deren Kiuder zählt, und so beschloß<lb/>
er zu helfen, wenn er könnte. Am nächsten Tage fuhr sein Sohn mit deu beideu<lb/>
mißhandelten Kleinen nach der Kreisstadt und stellte sie zunächst dem Kreisphysikus<lb/>
vor, der die oben beschriebnen Verletzungen feststellte. Von da ging es zum<lb/>
Landrnt. Ob sich dieser der Sache irgendwie angenommen hat, ist nicht bekannt<lb/>
geworden; ein Erfolg ist nicht zu bemerken gewesen. Dann ging es zum Kreis-<lb/>
schulinspektor. Dieser, ein Superintendent, lehnte ein Einschreiten gegen den Lehrer<lb/>
ab. Die Schule in P. sei in ihren Ergebnissen die beste des ganzen Bezirks;<lb/>
wenn der Lehrer die Schüler auch etwas scharf anfasse, der Erfolg spreche für<lb/>
ihn, und man müsse doch dabei bedenken, daß es sich um die Kinder von Fabrik¬<lb/>
arbeitern handle, die eben etwas schärfer behandelt werden müßten! Die letzten,<lb/>
hier wörtlich wiedergegebnen Worte sind bezeichnend. Doch ich wollte ja nur<lb/>
Thatsachen berichten, und dazu gehört, daß dieser Herr Kreisschulinspektor durchaus<lb/>
zu den von oben gewünschten nichtpolitischen Pastoren gehört. Nach diesem Be¬<lb/>
scheid kam die kleine Deputation zu mir. Ich empfahl Anzeige bei der Staats¬<lb/>
anwaltschaft. &#x201E;Das haben wir ja schon ein paar mal gethan, das nützt ja nichts!"<lb/>
war die trostlose Antwort. &#x201E;Dann versucht es mit einer Privatklage gegen den<lb/>
Lehrer wegen Körperverletzung!"  Der Erfolg war: auf die von den Eltern</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0439] Maßgebliches und Unmaßgebliches zweier Schulkinder und klagten über die den Kindern an demselben Tage von ihrem Lehrer angethanen Mißhandlungen. Solche Klagen waren dem Fabrikbesitzer nichts neues; es war ihm schon oft von weinenden Müttern und ernstblickender Vätern dasselbe geklagt worden: die Kleinen seien doch gar zu schlimm mißhandelt worden; ordentliche Prügel, wo sie hingehörten, schadeten ja nichts, »ud verdient hätten es die Bengel wohl auch, aber auf solche Art die Kinder auf die Erde zu werfen, sie an die Wand, zwischen die Schultische, an deu Ofen zu schleudern, daß klaffende Wunden entstünden und das Blut von Kopf und Gesicht träufelte, das wäre doch wohl zu viel. Er, der „gute Herr," mochte doch helfen. So war es auch diesmal. Ernst G>, elf Jahre alt, war seiner Angabe nach, die von andern Schulkindern als richtig bezeugt wurde, weil er in der Geschichtsstunde eine Frage nicht beantworten konnte, von dem Lehrer P. in der Schulbank, in der er stand, hintenüber geworfen und dann mit der Hand mehrere mal ins Gesicht geschlagen worden, daß das Auge blutunterlaufen war und noch am nächsten Tage, wo der Kreisphysikus zu U. und der Schreiber dieser Zeilen die beiden mißhandelten Knaben gesehen haben, im rechten Augenwinkel eine längere blutunterlaufne Stelle zeigte. Der andre Knabe, der neun Jahre alte Karl N., klein und schwächlich, „kaum eine Handvoll," wie der Sohn des Fabrikherrn sehr bezeichnend sagte, war von demselben Lehrer an demselben Tage in der Rechenstnnde, weil er eine Frage nicht beantworten konnte, gegen die Wand geschleudert worden, und zwar durch eine gewaltige Ohr¬ feige, die ihn aus der Schulbank hinaus gegen die Wand und die Ecke des Fenster- brets warf. Hierdurch hatte der Kleine einen stark blutenden Hantriß zwischen dem linken Auge und dem linken Ohr und eine Hautabschürfung über dem linken Auge erhalten. Damit hatte sich aber der Lehrer noch nicht genug gethan. Obwohl der Knabe vor Schmerzen schrie und weinte, und die Wunde stark blutete, erhielt der Neunjährige unmittelbar darauf von dem Lehrer noch tüchtige Prügel auf den Hintern. Solche Kindcrquälereien, die in der genannten Schule auf der Tages¬ ordnung stehen, mögen ja auch in andern Schule» häufig genug vorkommen, und die Klagen darüber mögen oft genug ungehört Verhalten; im vorliegenden Falle aber ist das Verhalten der Behörden den vorgebrachten Klagen gegenüber doch von besondern! Interesse. Der Fabrikherr hat ein weiches Herz für die Seinen, zu denen er auch seiue Arbeiter und deren Kiuder zählt, und so beschloß er zu helfen, wenn er könnte. Am nächsten Tage fuhr sein Sohn mit deu beideu mißhandelten Kleinen nach der Kreisstadt und stellte sie zunächst dem Kreisphysikus vor, der die oben beschriebnen Verletzungen feststellte. Von da ging es zum Landrnt. Ob sich dieser der Sache irgendwie angenommen hat, ist nicht bekannt geworden; ein Erfolg ist nicht zu bemerken gewesen. Dann ging es zum Kreis- schulinspektor. Dieser, ein Superintendent, lehnte ein Einschreiten gegen den Lehrer ab. Die Schule in P. sei in ihren Ergebnissen die beste des ganzen Bezirks; wenn der Lehrer die Schüler auch etwas scharf anfasse, der Erfolg spreche für ihn, und man müsse doch dabei bedenken, daß es sich um die Kinder von Fabrik¬ arbeitern handle, die eben etwas schärfer behandelt werden müßten! Die letzten, hier wörtlich wiedergegebnen Worte sind bezeichnend. Doch ich wollte ja nur Thatsachen berichten, und dazu gehört, daß dieser Herr Kreisschulinspektor durchaus zu den von oben gewünschten nichtpolitischen Pastoren gehört. Nach diesem Be¬ scheid kam die kleine Deputation zu mir. Ich empfahl Anzeige bei der Staats¬ anwaltschaft. „Das haben wir ja schon ein paar mal gethan, das nützt ja nichts!" war die trostlose Antwort. „Dann versucht es mit einer Privatklage gegen den Lehrer wegen Körperverletzung!" Der Erfolg war: auf die von den Eltern

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941/439
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941/439>, abgerufen am 01.09.2024.