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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr.

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Der geheilte Pein

einen dicken Spazierstock hinter dem Rücken und räkelt sich an einer Thür, über
der auf einer Sopraporte ein Zug von Lawntcnnisfexen friesartig in Neliefstelluug
aufmarschiert.

Von hervorragenden Künstler" but noch Adolf Menzel eine Bleistiftzeichnung
beigesteuert, einen Frauenkopf, der im 4. Hefte in Lichtdruck wiedergegeben ist, und
Abbe einen wenig bedeutenden Bildausschnitt, ein Mädchen mit seiner Wärterin
(Heliogravüre im 3. Heft). Im übrigen haben wir nur noch eine Anzahl von
Absonderlichkeiten. Angenehm ist darunter wohl nur ein großer, kräftig gezeichneter
Holzschnitt in zwei Farben, schwarz und gelb, Schwertlilien von Eckmann im
3. Hefte. Den "Feuertanz" von Doudelet, Lichtdruck nach einer Zeichnung des
Künstlers, erlauben wir uns eine Verrücktheit zu nennen. Der grün angelcmfne
"Originalholzschnitt" einer Stadt von Veldheer im vierten Hefte würde, wenn
er unter alten Sachen auftauchte, unter die Inkunabeln gerechnet werden, dabei
aber einem auch mir oberflächlichen Sammler durch seine modernen Zuthaten ver¬
dächtig sein. Wie man ihn einordnen oder bezeichnen oder dem Leser beschreiben
soll, da er hier als etwas neues geboten wird, wissen wir nicht. Vielleicht "Abfall
der Niederlande"? Über ein großes farbiges Plakat von Madel Dearmer, ein
Frauenzimmer, von dem man nur einen knallroten Kleiderrock sieht, weil alles
andre durch ein weißes Blatt, das sie sich vors Gesicht hält, verdeckt ist, wissen
wir vollends nichts mehr zu sagen. Wir haben unsern Wortvorrat verbraucht,
soweit er auf solche Kunstwerke noch passen könnte.

Der nackte Mann und die nackte Frau, gewöhnlich Adam und Eva genannt,
kommen im ganzen viermal vor, einmal, im 6. Hefte, zur Abwechslung auf den
Bäuchen liegend und in einer ornamentalen Kopfleiste mit entgegengerichteten Köpfen
anmutiglich, wie zwei Böcke oder Stiere, zu einer Art Wappenbild geordnet.
Ein andres mal, im dritten Hefte, hat Adam einen Blattzweig im Munde. Das
ist neu! Soll das den Adam dem tierischen Zustande näher bringen, um des¬
willen ja der nackte Mensch hauptsächlich malenswert ist? Oder soll es an die
Pfeife seiner Nachkommen -- immer symbolisch! -- erinnern? Das wäre dann
ein äußerst sinniger proleptischer Zug an unserm Urahn, deu wir vielleicht (was
Atavismus ist, weiß ja jedes Kind) "Nepotismus" zu benennen vorschlagen dürfen?
Schade, daß uus die Gelehrten des Pein solche Rätsel aufgeben. Daß sich übrigens
Adam und Eva vom dunkeln Grunde abheben und sich durchaus wie zwei Elfen¬
beinstatuetten, nicht wie eine Malerei aufnehmen, beruht auf einer Mischung
der Kunstgattungen, die ein Vorzug ist, was nicht jedermann bekannt sein dürfte.

Eine sehr dankenswerte künstlerische Beigabe ist noch, im S. Hefte, Klingers
"Penelope," eine Jubiläumsgabe für den Zoologen Leuckart, in farbigem Druck
mit zwei Kupfer- und vier Steinplatten hergestellt, und nicht nur technisch
interessant, sondern auch gewinnend dnrch das intime Naturstudium und die eigen¬
artige Stimmung, die sich in dem von der Penelope gewebten Teppichbilde kund¬
geben. Dem Text gegenüber, worin nun auch in Bezug auf den tiefern geistigen
Gehalt des Kunstwerks ein Lied in höherm Chor angestimmt wird, wie das ja
einmal nicht anders zu gehen scheint, wenn es sich um einen bedeutenden Künstler
handelt, möchten wir nicht unterlassen darauf aufmerksam zu machen, daß wir
doch immerhin nur einer sehr tüchtigen dekorativen Arbeit höherer Ordnung
gegenüberstehen. Denn die Seelenstimmung der in den antiken Sessel gelehnten
Frau, die der Text zu einem kleinen Dithyrambus verarbeitet, hat doch wohl
vor zwanzig oder dreißig Jahren -- wenn uns unsre Erinnerung leinen Possen
spielt -- Anselm Feuerbach bei ähnlichem Anlaß besser geschildert. Immerhin ragt


Der geheilte Pein

einen dicken Spazierstock hinter dem Rücken und räkelt sich an einer Thür, über
der auf einer Sopraporte ein Zug von Lawntcnnisfexen friesartig in Neliefstelluug
aufmarschiert.

Von hervorragenden Künstler» but noch Adolf Menzel eine Bleistiftzeichnung
beigesteuert, einen Frauenkopf, der im 4. Hefte in Lichtdruck wiedergegeben ist, und
Abbe einen wenig bedeutenden Bildausschnitt, ein Mädchen mit seiner Wärterin
(Heliogravüre im 3. Heft). Im übrigen haben wir nur noch eine Anzahl von
Absonderlichkeiten. Angenehm ist darunter wohl nur ein großer, kräftig gezeichneter
Holzschnitt in zwei Farben, schwarz und gelb, Schwertlilien von Eckmann im
3. Hefte. Den „Feuertanz" von Doudelet, Lichtdruck nach einer Zeichnung des
Künstlers, erlauben wir uns eine Verrücktheit zu nennen. Der grün angelcmfne
„Originalholzschnitt" einer Stadt von Veldheer im vierten Hefte würde, wenn
er unter alten Sachen auftauchte, unter die Inkunabeln gerechnet werden, dabei
aber einem auch mir oberflächlichen Sammler durch seine modernen Zuthaten ver¬
dächtig sein. Wie man ihn einordnen oder bezeichnen oder dem Leser beschreiben
soll, da er hier als etwas neues geboten wird, wissen wir nicht. Vielleicht „Abfall
der Niederlande"? Über ein großes farbiges Plakat von Madel Dearmer, ein
Frauenzimmer, von dem man nur einen knallroten Kleiderrock sieht, weil alles
andre durch ein weißes Blatt, das sie sich vors Gesicht hält, verdeckt ist, wissen
wir vollends nichts mehr zu sagen. Wir haben unsern Wortvorrat verbraucht,
soweit er auf solche Kunstwerke noch passen könnte.

Der nackte Mann und die nackte Frau, gewöhnlich Adam und Eva genannt,
kommen im ganzen viermal vor, einmal, im 6. Hefte, zur Abwechslung auf den
Bäuchen liegend und in einer ornamentalen Kopfleiste mit entgegengerichteten Köpfen
anmutiglich, wie zwei Böcke oder Stiere, zu einer Art Wappenbild geordnet.
Ein andres mal, im dritten Hefte, hat Adam einen Blattzweig im Munde. Das
ist neu! Soll das den Adam dem tierischen Zustande näher bringen, um des¬
willen ja der nackte Mensch hauptsächlich malenswert ist? Oder soll es an die
Pfeife seiner Nachkommen — immer symbolisch! — erinnern? Das wäre dann
ein äußerst sinniger proleptischer Zug an unserm Urahn, deu wir vielleicht (was
Atavismus ist, weiß ja jedes Kind) „Nepotismus" zu benennen vorschlagen dürfen?
Schade, daß uus die Gelehrten des Pein solche Rätsel aufgeben. Daß sich übrigens
Adam und Eva vom dunkeln Grunde abheben und sich durchaus wie zwei Elfen¬
beinstatuetten, nicht wie eine Malerei aufnehmen, beruht auf einer Mischung
der Kunstgattungen, die ein Vorzug ist, was nicht jedermann bekannt sein dürfte.

Eine sehr dankenswerte künstlerische Beigabe ist noch, im S. Hefte, Klingers
„Penelope," eine Jubiläumsgabe für den Zoologen Leuckart, in farbigem Druck
mit zwei Kupfer- und vier Steinplatten hergestellt, und nicht nur technisch
interessant, sondern auch gewinnend dnrch das intime Naturstudium und die eigen¬
artige Stimmung, die sich in dem von der Penelope gewebten Teppichbilde kund¬
geben. Dem Text gegenüber, worin nun auch in Bezug auf den tiefern geistigen
Gehalt des Kunstwerks ein Lied in höherm Chor angestimmt wird, wie das ja
einmal nicht anders zu gehen scheint, wenn es sich um einen bedeutenden Künstler
handelt, möchten wir nicht unterlassen darauf aufmerksam zu machen, daß wir
doch immerhin nur einer sehr tüchtigen dekorativen Arbeit höherer Ordnung
gegenüberstehen. Denn die Seelenstimmung der in den antiken Sessel gelehnten
Frau, die der Text zu einem kleinen Dithyrambus verarbeitet, hat doch wohl
vor zwanzig oder dreißig Jahren — wenn uns unsre Erinnerung leinen Possen
spielt — Anselm Feuerbach bei ähnlichem Anlaß besser geschildert. Immerhin ragt


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[0340] Der geheilte Pein einen dicken Spazierstock hinter dem Rücken und räkelt sich an einer Thür, über der auf einer Sopraporte ein Zug von Lawntcnnisfexen friesartig in Neliefstelluug aufmarschiert. Von hervorragenden Künstler» but noch Adolf Menzel eine Bleistiftzeichnung beigesteuert, einen Frauenkopf, der im 4. Hefte in Lichtdruck wiedergegeben ist, und Abbe einen wenig bedeutenden Bildausschnitt, ein Mädchen mit seiner Wärterin (Heliogravüre im 3. Heft). Im übrigen haben wir nur noch eine Anzahl von Absonderlichkeiten. Angenehm ist darunter wohl nur ein großer, kräftig gezeichneter Holzschnitt in zwei Farben, schwarz und gelb, Schwertlilien von Eckmann im 3. Hefte. Den „Feuertanz" von Doudelet, Lichtdruck nach einer Zeichnung des Künstlers, erlauben wir uns eine Verrücktheit zu nennen. Der grün angelcmfne „Originalholzschnitt" einer Stadt von Veldheer im vierten Hefte würde, wenn er unter alten Sachen auftauchte, unter die Inkunabeln gerechnet werden, dabei aber einem auch mir oberflächlichen Sammler durch seine modernen Zuthaten ver¬ dächtig sein. Wie man ihn einordnen oder bezeichnen oder dem Leser beschreiben soll, da er hier als etwas neues geboten wird, wissen wir nicht. Vielleicht „Abfall der Niederlande"? Über ein großes farbiges Plakat von Madel Dearmer, ein Frauenzimmer, von dem man nur einen knallroten Kleiderrock sieht, weil alles andre durch ein weißes Blatt, das sie sich vors Gesicht hält, verdeckt ist, wissen wir vollends nichts mehr zu sagen. Wir haben unsern Wortvorrat verbraucht, soweit er auf solche Kunstwerke noch passen könnte. Der nackte Mann und die nackte Frau, gewöhnlich Adam und Eva genannt, kommen im ganzen viermal vor, einmal, im 6. Hefte, zur Abwechslung auf den Bäuchen liegend und in einer ornamentalen Kopfleiste mit entgegengerichteten Köpfen anmutiglich, wie zwei Böcke oder Stiere, zu einer Art Wappenbild geordnet. Ein andres mal, im dritten Hefte, hat Adam einen Blattzweig im Munde. Das ist neu! Soll das den Adam dem tierischen Zustande näher bringen, um des¬ willen ja der nackte Mensch hauptsächlich malenswert ist? Oder soll es an die Pfeife seiner Nachkommen — immer symbolisch! — erinnern? Das wäre dann ein äußerst sinniger proleptischer Zug an unserm Urahn, deu wir vielleicht (was Atavismus ist, weiß ja jedes Kind) „Nepotismus" zu benennen vorschlagen dürfen? Schade, daß uus die Gelehrten des Pein solche Rätsel aufgeben. Daß sich übrigens Adam und Eva vom dunkeln Grunde abheben und sich durchaus wie zwei Elfen¬ beinstatuetten, nicht wie eine Malerei aufnehmen, beruht auf einer Mischung der Kunstgattungen, die ein Vorzug ist, was nicht jedermann bekannt sein dürfte. Eine sehr dankenswerte künstlerische Beigabe ist noch, im S. Hefte, Klingers „Penelope," eine Jubiläumsgabe für den Zoologen Leuckart, in farbigem Druck mit zwei Kupfer- und vier Steinplatten hergestellt, und nicht nur technisch interessant, sondern auch gewinnend dnrch das intime Naturstudium und die eigen¬ artige Stimmung, die sich in dem von der Penelope gewebten Teppichbilde kund¬ geben. Dem Text gegenüber, worin nun auch in Bezug auf den tiefern geistigen Gehalt des Kunstwerks ein Lied in höherm Chor angestimmt wird, wie das ja einmal nicht anders zu gehen scheint, wenn es sich um einen bedeutenden Künstler handelt, möchten wir nicht unterlassen darauf aufmerksam zu machen, daß wir doch immerhin nur einer sehr tüchtigen dekorativen Arbeit höherer Ordnung gegenüberstehen. Denn die Seelenstimmung der in den antiken Sessel gelehnten Frau, die der Text zu einem kleinen Dithyrambus verarbeitet, hat doch wohl vor zwanzig oder dreißig Jahren — wenn uns unsre Erinnerung leinen Possen spielt — Anselm Feuerbach bei ähnlichem Anlaß besser geschildert. Immerhin ragt

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_222941/340>, abgerufen am 01.09.2024.