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Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr.

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Großvater

einer zufälligen Begegnung mit Frau Stephanie und daß er ihr eine Plötzliche
Schlittenfahrt nach dem Landhause vorgeschlagen habe, dort sei sie jählings in
beängstigender Weise erkrankt, schleunigste Hilfe thue Not. Der Arzt, dessen Schicksal
in diesen Minuten entschieden ist, bittet mit eisiger Ruhe seinen Vater, ihn zu
begleiten, läßt sich zum Schauplatz der Katastrophe führen und entwickelt hier in
der Abfertigung des Konsuls, in der Unsichtbarmnchung der Spuren ihres und
seines Verbrechens, in der Erledigung aller notwendigen Maßregeln eine Kälte und
Festigkeit, die nun erst verrät, wie die Eifersucht und die wilde Wut über sein
getäuschtes Vertrauen in seinem Herzen gekocht hat. Nur der Großvater zeigt so
viel Erbarmen, daß er wenigstens eine Decke über die Leiche der unglücklichen
Frau wirft, der Mann behandelt die Neste der Vergifteten wie etwas, das ihn
nichts mehr angeht.

Es gelingt ihm, die Spuren der Schuld wie die des eignen Verbrechens, mit
dem die Schuld gestraft wurde, vor den Augen der Welt zu tilgen. Aber er tilgt
sie nicht in seiner Seele. Von Stund an fühlt er sich müde, arbeitsunfähig, durch
eine geheime Macht in dem Kern seines Wesens zerrüttet. Er ordnet seine Familien-
Verhältnisse, das heißt er legt sie in die Hand des Vaters (dem nun im höchsten
Alter Pflichten, Verantwortungen, aber auch Empfindungen und Einsichten An¬
wachsen, von denen der biedre Alte kaum etwas geahnt hat) und begiebt sich frei¬
willig in eine Nervenheilanstalt. Er würde in ein Büßerkloster gehen, wenn er
nicht ein gut lutherischer Normann wäre. Der Großvater aber erlebt an den
Enkeln Glück; namentlich Terna, das Ebenbild, die jugendliche Neuverkörperuug
ihrer Großmutter, Terna, die unter der Schuld der Mutter anfänglich zu erliegen
scheint (sehr schön ist es, wie sie der Liebe als der Lüge zu entrinnen trachtet),
erhebt sich, von der treuen starken Liebe eines wackern Jugendgespielen getragen,
tapfer über ihre unheimlichen Jugenderlebnisse, deren ganze Schwere und Tiefe
sie freilich nicht kennt, verscheucht mit ihrer Reinheit und dem Hauch ihrer warmen,
wahren Nntnr den Alp der "erblichen Belastung." Die Gestalt und das Innen¬
leben dieses Mädchens sind der Lichtstrahl in der düstern Erfindung und zeigen
am stärksten, daß sich Lie ein Stück von dem Ursprünglichen seiner Dichteranlage
gewahrt hat, obwohl er sich Von der Modeströmung ein beträchtliches Stück weiter¬
treiben läßt, als ihm gut und uns lieb ist.

Bezeichnend für die ganze Weltanschauung, die der Korpsarzt vertritt, ist das
harte, unvermittelte Nebeneinander des schrankenlosen Vertrauens und des tod¬
bringenden Rncheverlangens. Derselbe Mann, der es kleinlich und unter seiner
Würde findet, seine Frau nach irgend einer Richtung hin zu beschränken, der sich
nicht der Schwäche der menschlichen Natur erinnern will, fühlt anch keine Regung
des Erbarmens, des Mitleids, er stellt dem eignen, erst vergötterten Weibe das
Gift hin. wie einer Ratte. Die kleinstädtische Künstlerin ist wahrlich keine Natur,
an der mau tiefen Anteil nehmen könnte, aber gegen die weltrichterliche Rolle,
in der Doktor Gunnar die Schuldige aus der Reihe der Lebenden tilgt, empört
sich die Empfindung des Unbefangnen. Wer ist dieser Mann, und wer verbürgt
ihm denn, von allem andern abgesehen, daß Fran Stephanie gerade nur auf ihren
Liebeswegen, nur in Gesellschaft ihres Liebhabers das Landhaus betreten wird?
Das von dem Korpsarzt augerufue Gottesgericht erinnert an altnordische Balladen,
in denen Gifttränke gebraut werden, Frauenrache nach tötlichen Kräutern und
Metallen greift. Neu und schlechthin häßlich und verletzend ist es, diese Waffe in
Mttnnerhcmd zu sehen. Die Bedeutung, die in diesem Lieschen Roman dem Ans-
scheiduugspriuzip gegenüber dem Mitleidsprinzip gegeben wird, erscheint brutal. Man


Großvater

einer zufälligen Begegnung mit Frau Stephanie und daß er ihr eine Plötzliche
Schlittenfahrt nach dem Landhause vorgeschlagen habe, dort sei sie jählings in
beängstigender Weise erkrankt, schleunigste Hilfe thue Not. Der Arzt, dessen Schicksal
in diesen Minuten entschieden ist, bittet mit eisiger Ruhe seinen Vater, ihn zu
begleiten, läßt sich zum Schauplatz der Katastrophe führen und entwickelt hier in
der Abfertigung des Konsuls, in der Unsichtbarmnchung der Spuren ihres und
seines Verbrechens, in der Erledigung aller notwendigen Maßregeln eine Kälte und
Festigkeit, die nun erst verrät, wie die Eifersucht und die wilde Wut über sein
getäuschtes Vertrauen in seinem Herzen gekocht hat. Nur der Großvater zeigt so
viel Erbarmen, daß er wenigstens eine Decke über die Leiche der unglücklichen
Frau wirft, der Mann behandelt die Neste der Vergifteten wie etwas, das ihn
nichts mehr angeht.

Es gelingt ihm, die Spuren der Schuld wie die des eignen Verbrechens, mit
dem die Schuld gestraft wurde, vor den Augen der Welt zu tilgen. Aber er tilgt
sie nicht in seiner Seele. Von Stund an fühlt er sich müde, arbeitsunfähig, durch
eine geheime Macht in dem Kern seines Wesens zerrüttet. Er ordnet seine Familien-
Verhältnisse, das heißt er legt sie in die Hand des Vaters (dem nun im höchsten
Alter Pflichten, Verantwortungen, aber auch Empfindungen und Einsichten An¬
wachsen, von denen der biedre Alte kaum etwas geahnt hat) und begiebt sich frei¬
willig in eine Nervenheilanstalt. Er würde in ein Büßerkloster gehen, wenn er
nicht ein gut lutherischer Normann wäre. Der Großvater aber erlebt an den
Enkeln Glück; namentlich Terna, das Ebenbild, die jugendliche Neuverkörperuug
ihrer Großmutter, Terna, die unter der Schuld der Mutter anfänglich zu erliegen
scheint (sehr schön ist es, wie sie der Liebe als der Lüge zu entrinnen trachtet),
erhebt sich, von der treuen starken Liebe eines wackern Jugendgespielen getragen,
tapfer über ihre unheimlichen Jugenderlebnisse, deren ganze Schwere und Tiefe
sie freilich nicht kennt, verscheucht mit ihrer Reinheit und dem Hauch ihrer warmen,
wahren Nntnr den Alp der „erblichen Belastung." Die Gestalt und das Innen¬
leben dieses Mädchens sind der Lichtstrahl in der düstern Erfindung und zeigen
am stärksten, daß sich Lie ein Stück von dem Ursprünglichen seiner Dichteranlage
gewahrt hat, obwohl er sich Von der Modeströmung ein beträchtliches Stück weiter¬
treiben läßt, als ihm gut und uns lieb ist.

Bezeichnend für die ganze Weltanschauung, die der Korpsarzt vertritt, ist das
harte, unvermittelte Nebeneinander des schrankenlosen Vertrauens und des tod¬
bringenden Rncheverlangens. Derselbe Mann, der es kleinlich und unter seiner
Würde findet, seine Frau nach irgend einer Richtung hin zu beschränken, der sich
nicht der Schwäche der menschlichen Natur erinnern will, fühlt anch keine Regung
des Erbarmens, des Mitleids, er stellt dem eignen, erst vergötterten Weibe das
Gift hin. wie einer Ratte. Die kleinstädtische Künstlerin ist wahrlich keine Natur,
an der mau tiefen Anteil nehmen könnte, aber gegen die weltrichterliche Rolle,
in der Doktor Gunnar die Schuldige aus der Reihe der Lebenden tilgt, empört
sich die Empfindung des Unbefangnen. Wer ist dieser Mann, und wer verbürgt
ihm denn, von allem andern abgesehen, daß Fran Stephanie gerade nur auf ihren
Liebeswegen, nur in Gesellschaft ihres Liebhabers das Landhaus betreten wird?
Das von dem Korpsarzt augerufue Gottesgericht erinnert an altnordische Balladen,
in denen Gifttränke gebraut werden, Frauenrache nach tötlichen Kräutern und
Metallen greift. Neu und schlechthin häßlich und verletzend ist es, diese Waffe in
Mttnnerhcmd zu sehen. Die Bedeutung, die in diesem Lieschen Roman dem Ans-
scheiduugspriuzip gegenüber dem Mitleidsprinzip gegeben wird, erscheint brutal. Man


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[0575] Großvater einer zufälligen Begegnung mit Frau Stephanie und daß er ihr eine Plötzliche Schlittenfahrt nach dem Landhause vorgeschlagen habe, dort sei sie jählings in beängstigender Weise erkrankt, schleunigste Hilfe thue Not. Der Arzt, dessen Schicksal in diesen Minuten entschieden ist, bittet mit eisiger Ruhe seinen Vater, ihn zu begleiten, läßt sich zum Schauplatz der Katastrophe führen und entwickelt hier in der Abfertigung des Konsuls, in der Unsichtbarmnchung der Spuren ihres und seines Verbrechens, in der Erledigung aller notwendigen Maßregeln eine Kälte und Festigkeit, die nun erst verrät, wie die Eifersucht und die wilde Wut über sein getäuschtes Vertrauen in seinem Herzen gekocht hat. Nur der Großvater zeigt so viel Erbarmen, daß er wenigstens eine Decke über die Leiche der unglücklichen Frau wirft, der Mann behandelt die Neste der Vergifteten wie etwas, das ihn nichts mehr angeht. Es gelingt ihm, die Spuren der Schuld wie die des eignen Verbrechens, mit dem die Schuld gestraft wurde, vor den Augen der Welt zu tilgen. Aber er tilgt sie nicht in seiner Seele. Von Stund an fühlt er sich müde, arbeitsunfähig, durch eine geheime Macht in dem Kern seines Wesens zerrüttet. Er ordnet seine Familien- Verhältnisse, das heißt er legt sie in die Hand des Vaters (dem nun im höchsten Alter Pflichten, Verantwortungen, aber auch Empfindungen und Einsichten An¬ wachsen, von denen der biedre Alte kaum etwas geahnt hat) und begiebt sich frei¬ willig in eine Nervenheilanstalt. Er würde in ein Büßerkloster gehen, wenn er nicht ein gut lutherischer Normann wäre. Der Großvater aber erlebt an den Enkeln Glück; namentlich Terna, das Ebenbild, die jugendliche Neuverkörperuug ihrer Großmutter, Terna, die unter der Schuld der Mutter anfänglich zu erliegen scheint (sehr schön ist es, wie sie der Liebe als der Lüge zu entrinnen trachtet), erhebt sich, von der treuen starken Liebe eines wackern Jugendgespielen getragen, tapfer über ihre unheimlichen Jugenderlebnisse, deren ganze Schwere und Tiefe sie freilich nicht kennt, verscheucht mit ihrer Reinheit und dem Hauch ihrer warmen, wahren Nntnr den Alp der „erblichen Belastung." Die Gestalt und das Innen¬ leben dieses Mädchens sind der Lichtstrahl in der düstern Erfindung und zeigen am stärksten, daß sich Lie ein Stück von dem Ursprünglichen seiner Dichteranlage gewahrt hat, obwohl er sich Von der Modeströmung ein beträchtliches Stück weiter¬ treiben läßt, als ihm gut und uns lieb ist. Bezeichnend für die ganze Weltanschauung, die der Korpsarzt vertritt, ist das harte, unvermittelte Nebeneinander des schrankenlosen Vertrauens und des tod¬ bringenden Rncheverlangens. Derselbe Mann, der es kleinlich und unter seiner Würde findet, seine Frau nach irgend einer Richtung hin zu beschränken, der sich nicht der Schwäche der menschlichen Natur erinnern will, fühlt anch keine Regung des Erbarmens, des Mitleids, er stellt dem eignen, erst vergötterten Weibe das Gift hin. wie einer Ratte. Die kleinstädtische Künstlerin ist wahrlich keine Natur, an der mau tiefen Anteil nehmen könnte, aber gegen die weltrichterliche Rolle, in der Doktor Gunnar die Schuldige aus der Reihe der Lebenden tilgt, empört sich die Empfindung des Unbefangnen. Wer ist dieser Mann, und wer verbürgt ihm denn, von allem andern abgesehen, daß Fran Stephanie gerade nur auf ihren Liebeswegen, nur in Gesellschaft ihres Liebhabers das Landhaus betreten wird? Das von dem Korpsarzt augerufue Gottesgericht erinnert an altnordische Balladen, in denen Gifttränke gebraut werden, Frauenrache nach tötlichen Kräutern und Metallen greift. Neu und schlechthin häßlich und verletzend ist es, diese Waffe in Mttnnerhcmd zu sehen. Die Bedeutung, die in diesem Lieschen Roman dem Ans- scheiduugspriuzip gegenüber dem Mitleidsprinzip gegeben wird, erscheint brutal. Man

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 55, 1896, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341863_221645/575>, abgerufen am 01.09.2024.