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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Zweites Vierteljahr.

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Litteratur

stellenweise noch mehr Sorgfalt in stilistischer Hinsicht wünschen. Für die Richtig¬
keit und Genauigkeit der in den einzelnen Artikeln gegebnen wissenschaftlichen That¬
sachen bürgen im ganzen die Namen der Mitarbeiter, die ja samt und sonders
Fachleute sind; das Urteil, ob er das findet, was er braucht, nicht zu viel und
nicht zu wenig, steht aber dem Laien zu, und wir müssen gestehen, daß wir ziem¬
lich von allen Artikeln, die wir gelesen haben, befriedigt gewesen sind. Die natur¬
wissenschaftlichen und technischen haben bei Meyer stets einen guten Ruf gehabt,
und wer deu schou genannten Artikel über Darwinismus liest, wird zugeben müssen,
daß er ihn heute erst recht verdient, es ist eine wirklich vollständige Übersicht der
Theorien und ihrer Folgen für alle Gebiete. Besondre Sorgfalt hat man, eben
in dem Bestreben, der Gegenwart zu dienen, diesmal deu nationalökonomischen und
sozialpolitischen Artikeln zugewandt. Hier wird eine ganze Reihe von Aufsätzen
und kleinern Notizen meist in neuer Fassung geboten, die der Berücksichtigung in
hohem Grade wert sind und in den Kreisen der besitzenden Klassen, sür die sie
berechnet sind, sehr viel Klarheit verbreiten könnten. Es sei nur auf deu schon
genannten Artikel über die Arbeiterfrage verwiesen, der anßer den industriellen
auch die landwirtschaftlichen Verhältnisse berücksichtigt und sehr dankenswerte Zu¬
sammenstellungen der bisher in Vorschlag gebrachten oder angewandten Maßregeln
zum Schutz und zur Verbesserung der Lage der Arbeiter giebt. Aber anch in
Kunst- und Litteratnrdingen kann man seinem Meyer durchweg trauen, obwohl das
Urteil hier natürlich nicht den Grad der Bestimmtheit erreichen kann wie auf dem
Gebiet der exakten Wissenschaften. Die Übersichten der Gesmntentwicklungen sowohl
wie die Eiuzelartikel sind durchweg vollständig, gut gegliedert und unbefangen ge¬
halten; selbst das schwierigste, die Beurteilung der Bestrebungen der Gegenwart,
ist meist gelungen. Nur bei der Darstellung der neuesten deutschen Litteratur
hätten wir eine Anzahl Ausstellungen zu macheu. Der Bearbeiter giebt uach
einander ganz kurze Charakteristiken vou Wilbrcmdt, Wildenbruch, Sudermann,
Fulda, Gerhart Hauptmann, Wolzogen, Anzengruber und faßt dann die "Natu-
ralisten" Bleibtreu, Conrad, Heibergs!), Alberti, Tovote u.s.w. als "Gruppe für sich"
zusammen. Ist Gerhart Hauptmann vielleicht kein Naturalist? Der Verfasser hat
augenscheinlich keine Idee von der Entwicklung der allerneuesten deutschen Litte¬
ratur, sonst müßte er wissen, daß gerade die Leute, die er Naturalisten nennt,
oder doch die meisten von ihnen, niemals ohne weiteres auf das naturalistische
Dogma schwuren, aber sie waren es, die den neuen Sturm und Drang in Deutsch¬
land am Ende der achtziger Jahre einleiteten, in dem selbstverständlich alle Rich¬
tungen dnrcheinanderquirlten, und aus dem die Sudermann und Hauptmann dann
erst auftauchten. Aus der Unkenntnis der Bewegung erklären sich dann auch wohl
so seltsame Urteile wie, daß Konrad Alberti "der gcirendste und leidenschaftlichste
von allen" sei, er, der wahrscheinlich der Berechnendste ist, wie u. a. der Umstand
beweist, daß er vor noch nicht langer Zeit eine Fortsetzung von -- Gustav Frey¬
tags "Soll und Haben" brachte, und daß Heinz Tovote, "der Erotiker im engsten
Sinn," die reichste poetische Veranlagung habe, was schon, wie es dasteht, ein
Widerspruch ist, aber diesem "Kompositum" vou Maupassnnt und Langerweile anch
zuviel Ehre anthut. Doch ist die Beurteilung der neuesten deutschen Litteratur für
jeden, der nicht mitten drinstand und seine fünf Sinne gehörig zusammengenommen
hat, eine schwierige Sache, und daß sie einstweilen mißlungen ist, will gegen die
Trefflichkeit des Meyer im allgemeinen wenig bedeuten. Man kann ruhig sagen,
daß, was Vielseitigkeit, Genauigkeit und auch Klarheit anlangt, in der neuesten Auf¬
lage das Menschenmögliche geleistet ist.


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stellenweise noch mehr Sorgfalt in stilistischer Hinsicht wünschen. Für die Richtig¬
keit und Genauigkeit der in den einzelnen Artikeln gegebnen wissenschaftlichen That¬
sachen bürgen im ganzen die Namen der Mitarbeiter, die ja samt und sonders
Fachleute sind; das Urteil, ob er das findet, was er braucht, nicht zu viel und
nicht zu wenig, steht aber dem Laien zu, und wir müssen gestehen, daß wir ziem¬
lich von allen Artikeln, die wir gelesen haben, befriedigt gewesen sind. Die natur¬
wissenschaftlichen und technischen haben bei Meyer stets einen guten Ruf gehabt,
und wer deu schou genannten Artikel über Darwinismus liest, wird zugeben müssen,
daß er ihn heute erst recht verdient, es ist eine wirklich vollständige Übersicht der
Theorien und ihrer Folgen für alle Gebiete. Besondre Sorgfalt hat man, eben
in dem Bestreben, der Gegenwart zu dienen, diesmal deu nationalökonomischen und
sozialpolitischen Artikeln zugewandt. Hier wird eine ganze Reihe von Aufsätzen
und kleinern Notizen meist in neuer Fassung geboten, die der Berücksichtigung in
hohem Grade wert sind und in den Kreisen der besitzenden Klassen, sür die sie
berechnet sind, sehr viel Klarheit verbreiten könnten. Es sei nur auf deu schon
genannten Artikel über die Arbeiterfrage verwiesen, der anßer den industriellen
auch die landwirtschaftlichen Verhältnisse berücksichtigt und sehr dankenswerte Zu¬
sammenstellungen der bisher in Vorschlag gebrachten oder angewandten Maßregeln
zum Schutz und zur Verbesserung der Lage der Arbeiter giebt. Aber anch in
Kunst- und Litteratnrdingen kann man seinem Meyer durchweg trauen, obwohl das
Urteil hier natürlich nicht den Grad der Bestimmtheit erreichen kann wie auf dem
Gebiet der exakten Wissenschaften. Die Übersichten der Gesmntentwicklungen sowohl
wie die Eiuzelartikel sind durchweg vollständig, gut gegliedert und unbefangen ge¬
halten; selbst das schwierigste, die Beurteilung der Bestrebungen der Gegenwart,
ist meist gelungen. Nur bei der Darstellung der neuesten deutschen Litteratur
hätten wir eine Anzahl Ausstellungen zu macheu. Der Bearbeiter giebt uach
einander ganz kurze Charakteristiken vou Wilbrcmdt, Wildenbruch, Sudermann,
Fulda, Gerhart Hauptmann, Wolzogen, Anzengruber und faßt dann die „Natu-
ralisten" Bleibtreu, Conrad, Heibergs!), Alberti, Tovote u.s.w. als „Gruppe für sich"
zusammen. Ist Gerhart Hauptmann vielleicht kein Naturalist? Der Verfasser hat
augenscheinlich keine Idee von der Entwicklung der allerneuesten deutschen Litte¬
ratur, sonst müßte er wissen, daß gerade die Leute, die er Naturalisten nennt,
oder doch die meisten von ihnen, niemals ohne weiteres auf das naturalistische
Dogma schwuren, aber sie waren es, die den neuen Sturm und Drang in Deutsch¬
land am Ende der achtziger Jahre einleiteten, in dem selbstverständlich alle Rich¬
tungen dnrcheinanderquirlten, und aus dem die Sudermann und Hauptmann dann
erst auftauchten. Aus der Unkenntnis der Bewegung erklären sich dann auch wohl
so seltsame Urteile wie, daß Konrad Alberti „der gcirendste und leidenschaftlichste
von allen" sei, er, der wahrscheinlich der Berechnendste ist, wie u. a. der Umstand
beweist, daß er vor noch nicht langer Zeit eine Fortsetzung von — Gustav Frey¬
tags „Soll und Haben" brachte, und daß Heinz Tovote, „der Erotiker im engsten
Sinn," die reichste poetische Veranlagung habe, was schon, wie es dasteht, ein
Widerspruch ist, aber diesem „Kompositum" vou Maupassnnt und Langerweile anch
zuviel Ehre anthut. Doch ist die Beurteilung der neuesten deutschen Litteratur für
jeden, der nicht mitten drinstand und seine fünf Sinne gehörig zusammengenommen
hat, eine schwierige Sache, und daß sie einstweilen mißlungen ist, will gegen die
Trefflichkeit des Meyer im allgemeinen wenig bedeuten. Man kann ruhig sagen,
daß, was Vielseitigkeit, Genauigkeit und auch Klarheit anlangt, in der neuesten Auf¬
lage das Menschenmögliche geleistet ist.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219675/591>, abgerufen am 24.08.2024.