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Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

hinter ihnen stand das zu befreiende Italien, von dem man bessere Wirtschaft
hoffen konnte; hinter dem heutigen Königreich Italien dagegen steht höchstens eine
Republik, die noch weniger Bürgschaften zu bieten vermöchte.


Geld und Währung, Boden und Rente.

Die Broschttreuflut fährt fort,
uusern Büchertisch zu überschwemmen. Wies gerade der Zufall fügt, verliert sich
das eine ungelesen in die untersten Fächer des Büchergestells, und das andre
blättert man durch. Das Geldproblem und die soziale Frage von Julius Hucke
(Berlin, Mitscher und Röstell, 1394) muß wohl etwas wert sein, denn es ist die
vierte, vollständig umgearbeitete Auflage einer Schrift, die ursprünglich "Das ver¬
wünschte Geld" betitelt war. Und in der That gehört der darin auf Seite 225
cmsgesprochne Gedanke, daß uuter deu vom Menschen abhängigen Arbeitsbedingungen
die Arbeit die einzige Quelle menschlicher Wohlfahrt sei, daß alles, was die Ar¬
beit ergiebiger macht, die Wohlfahrt und den Reichtum oder das Kapital ver¬
mehre, zu den wahrsten und wichtigsten aller volkswirtschaftlichen Gedanken. Auch
daß Gold die Arbeit nicht ergiebiger mache, Goldvermehruug das Kapital ver-
mindre, wird man zugeben müssen, wofern unter Gold das Goldgelb verstanden
wird; denn schon Smith hat darauf aufmerksam gemacht, daß die Arbeit, die auf
Beschaffung dieses kostbaren Tauschmittels verwendet wird, der Herstellung der Ge¬
brauchs- und Gennßgüter entzogen werden müsse; man darf daher mit dem Ver¬
fasser das Metallgeld ein notwendiges Übel nennen. Aber wenn er am Schluß
behauptet, drei Viertel aller gesellschaftlichen Übel rührten von unsrer unvernünf¬
tigen Geldwirtschaft her, so macht er sich einer argen Übertreibung schuldig. Es
ist richtig, daß, wie Hucke mit Rodbertus sagt, die Geldwirtschaft einen Nebel um
die volkswirtschaftlichen Vorgänge zieht und sie verschleiert, daher einer verstän¬
digen Regelung der Produktion und des Gilterumlaufs Schwierigkeiten bereitet,
allein die unverschleierte Naturaltanschwirtschaft ist eben ungemein schwerfällig, und
ein besseres Geldsystem zu erfinden hat bis jetzt noch nicht gelingen wollen. In
der Erklärung der Erscheinungen des Geld- und Warenmarkts, die Hucke versucht,
kommt viel Zutreffendes vor, wie die Widerlegung der Doppelwähruugsmnnner,
aber auch manch Gewagtes und entschieden Unrichtiges. So z. B. ist es zwar
richtig, daß der Wert eines Metalls erhöht wird, wenn es viele und große Staate"
zum Währungsmetalle wählen, aber es ist nicht wahr, daß Gold "nur aus dem
Grunde einen so hohen eignen Wert" habe, weil es gemünzt wird; es würde zwar
einen etwas weniger hohen, aber immer noch hohen Wert haben, auch wenn es
nicht gemünzt würde, und es ist die große Frage, ob man es dann nicht seines
hohen Wertes und seiner leichten Versendbarkeit und Tragbarkeit wegen wieder
privatim dem Gewichte nach als Tauschmittel gebrauchen würde, wie vor Alters,
ehe das Münzen aufkam. -- Worin Theodor Fritsch das Übel aller Übel sieht,
war in Deutschland schon so ziemlich bekannt, ehe sein Büchlein: Zwei Grund-
übel, Bodeuwucher und Börse (Leipzig, Hera. Beyer, 1894) erschienen war.
Wenn er Seite 53 als die drei Hnuptursachen der sozialen Nöte die unbeschränkte
freie Verkäuflichkeit und Verpfändbarkeit des Bodens, die wucherische Preissteige¬
rung des städtischen Baugrundes und die Erschwerung des Zutritts müssiger Ar¬
beitskräfte zur Bodenbewirtschaftung nennt, so ist darauf zu entgegnen, daß diese
drei Erscheinungen selber wieder Wirkungen tieferer Ursachen sind. Um alle müssigen
Arbeitskräfte mit Ackerbau zu beschäftigen, reicht eben der deutsche Boden uicht
hin. Für Nummer eins und zwei nennt er allerdings selbst eine gemeinsame Ur¬
sache: das "semitisch-römische Recht," allein schon dieser Name lehrt, daß ihm die


Maßgebliches und Unmaßgebliches

hinter ihnen stand das zu befreiende Italien, von dem man bessere Wirtschaft
hoffen konnte; hinter dem heutigen Königreich Italien dagegen steht höchstens eine
Republik, die noch weniger Bürgschaften zu bieten vermöchte.


Geld und Währung, Boden und Rente.

Die Broschttreuflut fährt fort,
uusern Büchertisch zu überschwemmen. Wies gerade der Zufall fügt, verliert sich
das eine ungelesen in die untersten Fächer des Büchergestells, und das andre
blättert man durch. Das Geldproblem und die soziale Frage von Julius Hucke
(Berlin, Mitscher und Röstell, 1394) muß wohl etwas wert sein, denn es ist die
vierte, vollständig umgearbeitete Auflage einer Schrift, die ursprünglich „Das ver¬
wünschte Geld" betitelt war. Und in der That gehört der darin auf Seite 225
cmsgesprochne Gedanke, daß uuter deu vom Menschen abhängigen Arbeitsbedingungen
die Arbeit die einzige Quelle menschlicher Wohlfahrt sei, daß alles, was die Ar¬
beit ergiebiger macht, die Wohlfahrt und den Reichtum oder das Kapital ver¬
mehre, zu den wahrsten und wichtigsten aller volkswirtschaftlichen Gedanken. Auch
daß Gold die Arbeit nicht ergiebiger mache, Goldvermehruug das Kapital ver-
mindre, wird man zugeben müssen, wofern unter Gold das Goldgelb verstanden
wird; denn schon Smith hat darauf aufmerksam gemacht, daß die Arbeit, die auf
Beschaffung dieses kostbaren Tauschmittels verwendet wird, der Herstellung der Ge¬
brauchs- und Gennßgüter entzogen werden müsse; man darf daher mit dem Ver¬
fasser das Metallgeld ein notwendiges Übel nennen. Aber wenn er am Schluß
behauptet, drei Viertel aller gesellschaftlichen Übel rührten von unsrer unvernünf¬
tigen Geldwirtschaft her, so macht er sich einer argen Übertreibung schuldig. Es
ist richtig, daß, wie Hucke mit Rodbertus sagt, die Geldwirtschaft einen Nebel um
die volkswirtschaftlichen Vorgänge zieht und sie verschleiert, daher einer verstän¬
digen Regelung der Produktion und des Gilterumlaufs Schwierigkeiten bereitet,
allein die unverschleierte Naturaltanschwirtschaft ist eben ungemein schwerfällig, und
ein besseres Geldsystem zu erfinden hat bis jetzt noch nicht gelingen wollen. In
der Erklärung der Erscheinungen des Geld- und Warenmarkts, die Hucke versucht,
kommt viel Zutreffendes vor, wie die Widerlegung der Doppelwähruugsmnnner,
aber auch manch Gewagtes und entschieden Unrichtiges. So z. B. ist es zwar
richtig, daß der Wert eines Metalls erhöht wird, wenn es viele und große Staate»
zum Währungsmetalle wählen, aber es ist nicht wahr, daß Gold „nur aus dem
Grunde einen so hohen eignen Wert" habe, weil es gemünzt wird; es würde zwar
einen etwas weniger hohen, aber immer noch hohen Wert haben, auch wenn es
nicht gemünzt würde, und es ist die große Frage, ob man es dann nicht seines
hohen Wertes und seiner leichten Versendbarkeit und Tragbarkeit wegen wieder
privatim dem Gewichte nach als Tauschmittel gebrauchen würde, wie vor Alters,
ehe das Münzen aufkam. — Worin Theodor Fritsch das Übel aller Übel sieht,
war in Deutschland schon so ziemlich bekannt, ehe sein Büchlein: Zwei Grund-
übel, Bodeuwucher und Börse (Leipzig, Hera. Beyer, 1894) erschienen war.
Wenn er Seite 53 als die drei Hnuptursachen der sozialen Nöte die unbeschränkte
freie Verkäuflichkeit und Verpfändbarkeit des Bodens, die wucherische Preissteige¬
rung des städtischen Baugrundes und die Erschwerung des Zutritts müssiger Ar¬
beitskräfte zur Bodenbewirtschaftung nennt, so ist darauf zu entgegnen, daß diese
drei Erscheinungen selber wieder Wirkungen tieferer Ursachen sind. Um alle müssigen
Arbeitskräfte mit Ackerbau zu beschäftigen, reicht eben der deutsche Boden uicht
hin. Für Nummer eins und zwei nennt er allerdings selbst eine gemeinsame Ur¬
sache: das „semitisch-römische Recht," allein schon dieser Name lehrt, daß ihm die


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[0491] Maßgebliches und Unmaßgebliches hinter ihnen stand das zu befreiende Italien, von dem man bessere Wirtschaft hoffen konnte; hinter dem heutigen Königreich Italien dagegen steht höchstens eine Republik, die noch weniger Bürgschaften zu bieten vermöchte. Geld und Währung, Boden und Rente. Die Broschttreuflut fährt fort, uusern Büchertisch zu überschwemmen. Wies gerade der Zufall fügt, verliert sich das eine ungelesen in die untersten Fächer des Büchergestells, und das andre blättert man durch. Das Geldproblem und die soziale Frage von Julius Hucke (Berlin, Mitscher und Röstell, 1394) muß wohl etwas wert sein, denn es ist die vierte, vollständig umgearbeitete Auflage einer Schrift, die ursprünglich „Das ver¬ wünschte Geld" betitelt war. Und in der That gehört der darin auf Seite 225 cmsgesprochne Gedanke, daß uuter deu vom Menschen abhängigen Arbeitsbedingungen die Arbeit die einzige Quelle menschlicher Wohlfahrt sei, daß alles, was die Ar¬ beit ergiebiger macht, die Wohlfahrt und den Reichtum oder das Kapital ver¬ mehre, zu den wahrsten und wichtigsten aller volkswirtschaftlichen Gedanken. Auch daß Gold die Arbeit nicht ergiebiger mache, Goldvermehruug das Kapital ver- mindre, wird man zugeben müssen, wofern unter Gold das Goldgelb verstanden wird; denn schon Smith hat darauf aufmerksam gemacht, daß die Arbeit, die auf Beschaffung dieses kostbaren Tauschmittels verwendet wird, der Herstellung der Ge¬ brauchs- und Gennßgüter entzogen werden müsse; man darf daher mit dem Ver¬ fasser das Metallgeld ein notwendiges Übel nennen. Aber wenn er am Schluß behauptet, drei Viertel aller gesellschaftlichen Übel rührten von unsrer unvernünf¬ tigen Geldwirtschaft her, so macht er sich einer argen Übertreibung schuldig. Es ist richtig, daß, wie Hucke mit Rodbertus sagt, die Geldwirtschaft einen Nebel um die volkswirtschaftlichen Vorgänge zieht und sie verschleiert, daher einer verstän¬ digen Regelung der Produktion und des Gilterumlaufs Schwierigkeiten bereitet, allein die unverschleierte Naturaltanschwirtschaft ist eben ungemein schwerfällig, und ein besseres Geldsystem zu erfinden hat bis jetzt noch nicht gelingen wollen. In der Erklärung der Erscheinungen des Geld- und Warenmarkts, die Hucke versucht, kommt viel Zutreffendes vor, wie die Widerlegung der Doppelwähruugsmnnner, aber auch manch Gewagtes und entschieden Unrichtiges. So z. B. ist es zwar richtig, daß der Wert eines Metalls erhöht wird, wenn es viele und große Staate» zum Währungsmetalle wählen, aber es ist nicht wahr, daß Gold „nur aus dem Grunde einen so hohen eignen Wert" habe, weil es gemünzt wird; es würde zwar einen etwas weniger hohen, aber immer noch hohen Wert haben, auch wenn es nicht gemünzt würde, und es ist die große Frage, ob man es dann nicht seines hohen Wertes und seiner leichten Versendbarkeit und Tragbarkeit wegen wieder privatim dem Gewichte nach als Tauschmittel gebrauchen würde, wie vor Alters, ehe das Münzen aufkam. — Worin Theodor Fritsch das Übel aller Übel sieht, war in Deutschland schon so ziemlich bekannt, ehe sein Büchlein: Zwei Grund- übel, Bodeuwucher und Börse (Leipzig, Hera. Beyer, 1894) erschienen war. Wenn er Seite 53 als die drei Hnuptursachen der sozialen Nöte die unbeschränkte freie Verkäuflichkeit und Verpfändbarkeit des Bodens, die wucherische Preissteige¬ rung des städtischen Baugrundes und die Erschwerung des Zutritts müssiger Ar¬ beitskräfte zur Bodenbewirtschaftung nennt, so ist darauf zu entgegnen, daß diese drei Erscheinungen selber wieder Wirkungen tieferer Ursachen sind. Um alle müssigen Arbeitskräfte mit Ackerbau zu beschäftigen, reicht eben der deutsche Boden uicht hin. Für Nummer eins und zwei nennt er allerdings selbst eine gemeinsame Ur¬ sache: das „semitisch-römische Recht," allein schon dieser Name lehrt, daß ihm die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 54, 1895, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341861_219675/491>, abgerufen am 24.08.2024.