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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

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mit rund 1000 000 Mitgliedern vertreten gewesen sind. Das Mißverhältnis ist
zwar schon durch das höhere Alter der englischen Nnwneu erklärt. Auch sind diese
erst infolge der grausamsten Bedrückung der englischen Industriearbeiter, dafür aber
mit weit zäherer Lebenskraft geboren worden, als die mehr künstlich geschaffnen
deutscheu Vereinigungen. Dazu kommt, daß die angelsächsische Rasse mit ihrem kühl
berechnenden Verstand, der die Vorteile des Zusammenschlusses besser erkennt,
opferwilliger und diSziplinirter ist, wahrend ihre deutschen Vettern unausgesetzt über
Lauheit, Egoismus, kleinliche Eifersüchteleien und Statntenzäntereien zu klagen haben.
Das sind Dinge, die es vielleicht niemals dazu kommen lassen werden, daß die Ar¬
beiterorganisationen in Deutschland die gewaltige Stellung im wirtschaftlichen Leben
der Nation einnehmen, den sie erst dieser Tage wieder in England mit der sieg¬
reichen Durchführung des großen Kvhlenstreiks behauptet haben. Das sind aber
much Dinge, die nur die Arbeiter selbst angehen. Was sie in England seit 1852
nach außen durchgesetzt haben, und was die deutschen Arbeiter heute noch vergeb¬
lich erstrebe", ist, daß der Staat, daß die bürgerliche Gesellschaft ihren Vereiuigungs-
bestrebnngen keine Hindernisse in den Weg lege. Obwohl ihnen 8 152 der Ge¬
werbeordnung die Koalitionsfreiheit gewährleistet, ist es den deutschen Gewerk¬
schaften durch die Gesetzgebung der meisten Buudesstaciten uoch unmöglich gemacht,
lieb von Verein zu Verein mit einander in Berbindung zu setzen. Ebenso hart¬
näckig wird ihnen das Recht der juristische" Persönlichkeit verweigert, d. h. das
Recht, mif den Namen der einzelnen Vereine Vermögen zu erwerben, in eignem
Rinnen zu klagen oder verklagt zu werden. Wie wichtig diese Rechte sind, beweist,
daß erst von ihrer Erlangung ab die englischen Unionen ihren großartigen Auf¬
schwung genommen haben.

Werden die deutschen Regierungen wenigstens jetzt, nach der bedeutungsvollen
Auseinandersetzung der deutschen Gewerkschaftsbeweguug mit der offiziellen deutschen
^azinldemokratie ans dem Kölner Kongresse, den Mut finden, diesen geringfügigen
Forderungen gerecht zu werden? Wohl gemerkt, die Gewerkschaften fordern vom
Staate keine" Pfennig, sie rufen nicht nach Schutzzoll, sie agitiren weder für noch
gegen die Handelsverträge, sie wollen keinerlei Zwangsmaßregeln gegen irgend
jemand, sie erklären anch ihren svzinldemvkratischeu Freunde": euer Zukunftsstaat
^ zwar sehr schön und gut, da er aber morgen und wahrscheinlich anch über¬
morgen noch nicht ins Leben trete" wird, so wolle" wir ""s heute lieber noch im
Gegeuwartsstaat einzurichten suchen. Sie wollen weiter nichts, als daß ihnen der
^kaat deu leere" Rahme" giebt, den sie mit der Verfolgung rein wirtschaftlicher
Interessen auszufüllen wünschen, daß man ihnen gegenüber den Negieruugsgrnnd-
i"ez verwirklicht, deu mnuche für deu weiseste" vo" alle" halte": dem Bürger zur
Selbsthilfe z" helfe". In China sagt mau deu Mandarinen much, daß ihnen die
Selbsthilfe in jeder Form ein Greuel sei. Entweder sollen ihre Unterthanen mit
hoher obrigkeitlicher Bewilligung glücklich sein, oder sie sollen es gar nicht
^n>. deutschen Büreaukratie erwarten wir die Einsicht, daß gerade
vie Bestrebungen, denen sich die Arbeitergewerkschaften widmen, entweder über¬
haupt nicht oder doch nur im äußersten Notfalle Sache des Staats sind.
Die höchsten Löhne, die kürzeste Arbeitszeit zu erringen ist eine Angelegenheit, die die
Arbeiter ganz allein mit den Unternehmern abzumachen haben. Zur Beseitigung
d^r Frauen- und Kinderarbeit wird es zwar dereinst eines Machtworts des Staates
bedürfen. Es kann aber nicht eher gesprochen werden, als bis das Einkommen
pes verheirateten Lohnarbeiters so hoch gestiegen sein wird, daß es für sich allein


SclMung in der I-advnr et»?.ödes auf dem diesjährigen Scptemberkvngres; zu Belfast
mit rund 1000 000 Mitgliedern vertreten gewesen sind. Das Mißverhältnis ist
zwar schon durch das höhere Alter der englischen Nnwneu erklärt. Auch sind diese
erst infolge der grausamsten Bedrückung der englischen Industriearbeiter, dafür aber
mit weit zäherer Lebenskraft geboren worden, als die mehr künstlich geschaffnen
deutscheu Vereinigungen. Dazu kommt, daß die angelsächsische Rasse mit ihrem kühl
berechnenden Verstand, der die Vorteile des Zusammenschlusses besser erkennt,
opferwilliger und diSziplinirter ist, wahrend ihre deutschen Vettern unausgesetzt über
Lauheit, Egoismus, kleinliche Eifersüchteleien und Statntenzäntereien zu klagen haben.
Das sind Dinge, die es vielleicht niemals dazu kommen lassen werden, daß die Ar¬
beiterorganisationen in Deutschland die gewaltige Stellung im wirtschaftlichen Leben
der Nation einnehmen, den sie erst dieser Tage wieder in England mit der sieg¬
reichen Durchführung des großen Kvhlenstreiks behauptet haben. Das sind aber
much Dinge, die nur die Arbeiter selbst angehen. Was sie in England seit 1852
nach außen durchgesetzt haben, und was die deutschen Arbeiter heute noch vergeb¬
lich erstrebe», ist, daß der Staat, daß die bürgerliche Gesellschaft ihren Vereiuigungs-
bestrebnngen keine Hindernisse in den Weg lege. Obwohl ihnen 8 152 der Ge¬
werbeordnung die Koalitionsfreiheit gewährleistet, ist es den deutschen Gewerk¬
schaften durch die Gesetzgebung der meisten Buudesstaciten uoch unmöglich gemacht,
lieb von Verein zu Verein mit einander in Berbindung zu setzen. Ebenso hart¬
näckig wird ihnen das Recht der juristische» Persönlichkeit verweigert, d. h. das
Recht, mif den Namen der einzelnen Vereine Vermögen zu erwerben, in eignem
Rinnen zu klagen oder verklagt zu werden. Wie wichtig diese Rechte sind, beweist,
daß erst von ihrer Erlangung ab die englischen Unionen ihren großartigen Auf¬
schwung genommen haben.

Werden die deutschen Regierungen wenigstens jetzt, nach der bedeutungsvollen
Auseinandersetzung der deutschen Gewerkschaftsbeweguug mit der offiziellen deutschen
^azinldemokratie ans dem Kölner Kongresse, den Mut finden, diesen geringfügigen
Forderungen gerecht zu werden? Wohl gemerkt, die Gewerkschaften fordern vom
Staate keine» Pfennig, sie rufen nicht nach Schutzzoll, sie agitiren weder für noch
gegen die Handelsverträge, sie wollen keinerlei Zwangsmaßregeln gegen irgend
jemand, sie erklären anch ihren svzinldemvkratischeu Freunde»: euer Zukunftsstaat
^ zwar sehr schön und gut, da er aber morgen und wahrscheinlich anch über¬
morgen noch nicht ins Leben trete« wird, so wolle» wir »»s heute lieber noch im
Gegeuwartsstaat einzurichten suchen. Sie wollen weiter nichts, als daß ihnen der
^kaat deu leere» Rahme» giebt, den sie mit der Verfolgung rein wirtschaftlicher
Interessen auszufüllen wünschen, daß man ihnen gegenüber den Negieruugsgrnnd-
i"ez verwirklicht, deu mnuche für deu weiseste» vo» alle» halte»: dem Bürger zur
Selbsthilfe z» helfe». In China sagt mau deu Mandarinen much, daß ihnen die
Selbsthilfe in jeder Form ein Greuel sei. Entweder sollen ihre Unterthanen mit
hoher obrigkeitlicher Bewilligung glücklich sein, oder sie sollen es gar nicht
^n>. deutschen Büreaukratie erwarten wir die Einsicht, daß gerade
vie Bestrebungen, denen sich die Arbeitergewerkschaften widmen, entweder über¬
haupt nicht oder doch nur im äußersten Notfalle Sache des Staats sind.
Die höchsten Löhne, die kürzeste Arbeitszeit zu erringen ist eine Angelegenheit, die die
Arbeiter ganz allein mit den Unternehmern abzumachen haben. Zur Beseitigung
d^r Frauen- und Kinderarbeit wird es zwar dereinst eines Machtworts des Staates
bedürfen. Es kann aber nicht eher gesprochen werden, als bis das Einkommen
pes verheirateten Lohnarbeiters so hoch gestiegen sein wird, daß es für sich allein


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[0551] SclMung in der I-advnr et»?.ödes auf dem diesjährigen Scptemberkvngres; zu Belfast mit rund 1000 000 Mitgliedern vertreten gewesen sind. Das Mißverhältnis ist zwar schon durch das höhere Alter der englischen Nnwneu erklärt. Auch sind diese erst infolge der grausamsten Bedrückung der englischen Industriearbeiter, dafür aber mit weit zäherer Lebenskraft geboren worden, als die mehr künstlich geschaffnen deutscheu Vereinigungen. Dazu kommt, daß die angelsächsische Rasse mit ihrem kühl berechnenden Verstand, der die Vorteile des Zusammenschlusses besser erkennt, opferwilliger und diSziplinirter ist, wahrend ihre deutschen Vettern unausgesetzt über Lauheit, Egoismus, kleinliche Eifersüchteleien und Statntenzäntereien zu klagen haben. Das sind Dinge, die es vielleicht niemals dazu kommen lassen werden, daß die Ar¬ beiterorganisationen in Deutschland die gewaltige Stellung im wirtschaftlichen Leben der Nation einnehmen, den sie erst dieser Tage wieder in England mit der sieg¬ reichen Durchführung des großen Kvhlenstreiks behauptet haben. Das sind aber much Dinge, die nur die Arbeiter selbst angehen. Was sie in England seit 1852 nach außen durchgesetzt haben, und was die deutschen Arbeiter heute noch vergeb¬ lich erstrebe», ist, daß der Staat, daß die bürgerliche Gesellschaft ihren Vereiuigungs- bestrebnngen keine Hindernisse in den Weg lege. Obwohl ihnen 8 152 der Ge¬ werbeordnung die Koalitionsfreiheit gewährleistet, ist es den deutschen Gewerk¬ schaften durch die Gesetzgebung der meisten Buudesstaciten uoch unmöglich gemacht, lieb von Verein zu Verein mit einander in Berbindung zu setzen. Ebenso hart¬ näckig wird ihnen das Recht der juristische» Persönlichkeit verweigert, d. h. das Recht, mif den Namen der einzelnen Vereine Vermögen zu erwerben, in eignem Rinnen zu klagen oder verklagt zu werden. Wie wichtig diese Rechte sind, beweist, daß erst von ihrer Erlangung ab die englischen Unionen ihren großartigen Auf¬ schwung genommen haben. Werden die deutschen Regierungen wenigstens jetzt, nach der bedeutungsvollen Auseinandersetzung der deutschen Gewerkschaftsbeweguug mit der offiziellen deutschen ^azinldemokratie ans dem Kölner Kongresse, den Mut finden, diesen geringfügigen Forderungen gerecht zu werden? Wohl gemerkt, die Gewerkschaften fordern vom Staate keine» Pfennig, sie rufen nicht nach Schutzzoll, sie agitiren weder für noch gegen die Handelsverträge, sie wollen keinerlei Zwangsmaßregeln gegen irgend jemand, sie erklären anch ihren svzinldemvkratischeu Freunde»: euer Zukunftsstaat ^ zwar sehr schön und gut, da er aber morgen und wahrscheinlich anch über¬ morgen noch nicht ins Leben trete« wird, so wolle» wir »»s heute lieber noch im Gegeuwartsstaat einzurichten suchen. Sie wollen weiter nichts, als daß ihnen der ^kaat deu leere» Rahme» giebt, den sie mit der Verfolgung rein wirtschaftlicher Interessen auszufüllen wünschen, daß man ihnen gegenüber den Negieruugsgrnnd- i"ez verwirklicht, deu mnuche für deu weiseste» vo» alle» halte»: dem Bürger zur Selbsthilfe z» helfe». In China sagt mau deu Mandarinen much, daß ihnen die Selbsthilfe in jeder Form ein Greuel sei. Entweder sollen ihre Unterthanen mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung glücklich sein, oder sie sollen es gar nicht ^n>. deutschen Büreaukratie erwarten wir die Einsicht, daß gerade vie Bestrebungen, denen sich die Arbeitergewerkschaften widmen, entweder über¬ haupt nicht oder doch nur im äußersten Notfalle Sache des Staats sind. Die höchsten Löhne, die kürzeste Arbeitszeit zu erringen ist eine Angelegenheit, die die Arbeiter ganz allein mit den Unternehmern abzumachen haben. Zur Beseitigung d^r Frauen- und Kinderarbeit wird es zwar dereinst eines Machtworts des Staates bedürfen. Es kann aber nicht eher gesprochen werden, als bis das Einkommen pes verheirateten Lohnarbeiters so hoch gestiegen sein wird, daß es für sich allein

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/551>, abgerufen am 22.07.2024.