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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr.

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Die Flüchtlinge

nicht auf diese Dinge, sic sah mich nicht auf Franz, der gebeugten Hauptes vor
der Mutter stand; sie hatte nur ?lügen für die Frau, die streng und crust mit ihrem
Sohne redete. Der tiefe Ernst und die feierliche Würde, die über ihrem Gesicht
und ihrer ganzen Erscheinung lag, verwirrte" sie, und zum erstenmale, als ginge
plötzlich ein Licht auf über einem dunkeln Gefilde, kam ihr die ganze Größe ihrer
Verirrung zum Bewußtsein. Die einsamen Wandertage waren wie im Traum an
ihr vorüber geflogen und hatten sie nicht zu sich selber kommen lassen. Nun wurde
es Tag in ihr, Heller, nüchterner Tag, der keine Täuschung und keinen trüge¬
rischen Schimmer mehr gelten ließ, sondern es ihr in unerbittlicher Klarheit vor
Augen stellte, welchen Schmerz sie den Ihrigen bereitet haben mußte. Von dem
ernsten, kummervollen Gesicht der Fran da drinnen flogen ihre Gedanken nach
Hnuse zu der eignen Mutter, über deren Haupt sie so große Schande und so
großes Leid gebracht hatte. Sie legte die heiße Stirn an die Mauer und brach in
trostloses Weinen ans.

Als sie sich endlich "nieder umwandte, saß die Fran ans einem Stuhl, und
ihr Sohn lag zu ihren Füßen. Sie sprachen nicht mehr mit einander, aber ihre
Hände hatten sich gefaßt, und ihre Angen und Herzen redeten. Sie hatten sich
also wiedergefunden, an die aber, die draußen harrte, schien keines von ihnen zu
denken. Lucie wurde es bitter zu Mute. Jetzt sprach die Mutter wieder, und
Franz stand ans. Lucie mußte hören, was sie redeten; sie schlich sich aus Haus,
trat aus die Baut, die unter den Fenstern stand, und versuchte ins Zimmer
z" blicken, aber sie reichte nicht hinan. Nun trat sie mit dem Fuße ans die
Sprossen des Weingeländers, hielt sich n" den Stäben fest und stieg behutsam
hinauf, bis ihr Kopf über der Fensterbrüstung war. Die Mutter wandte ihr den
Glucken zu, anch Franz sah nicht nach dem Fenster. Lucie konnte jetzt die Stimmen ver¬
stehen und horchte aufgeregt; eS wurde ihr heiß und kalt dabei. Sie hörte die Mutter
davon erzählen, was nach ihrer Flucht geschehen war; es war eine einfache, ruhige
Geschichte, und doch erschien ihr alles so seltsam, daß sie es nicht fassen konnte.

Albrecht hatte sich an jenem verhängnisvollen Abend, nachdem er von dem
strömenden Regen ans seiner Ohnmacht aufgeweckt worden war, nach Hause ge¬
schlichen und Lueieus Eltern, die in ihrer Sorge schon mehrere male zu ihm
geschickt hatten, in sein Hans bitten lassen. Der Arzt, der den Verwundeten ver¬
geblich im Walde gesucht hatte, war trotz Albrechts Versicherung, seine Wunde
habe nichts auf sich, in das Geheimnis gezogen worden, aber er hatte bestätigen
können, daß die Verletzung keinen Anlaß zur Besorgnis gebe. Albrecht war
"und längst wieder gesund geworden und hatte sich fortwährend als treuer
Freund der bekümmerten Eltern gezeigt. Er hatte mit ihnen gehofft und gewartet,
ob nicht irgend eine Nachricht von Lucie einträfe, und als die Tage verflossen,
ohne ein Lebenszeichen von den Flüchtigen zu bringen, hatte er den aufsteigenden
!)vru des Vaters immer von neuem zu beschwichtigen versucht, indem er versicherte,
er selbst hätte durch seine sinnlose Leidenschaft die ganze unglückliche Begebenheit
verschuldet. So warm die Wochen trostlos verlaufen. Endlich hatte Franzens
Mutter den rührenden Brief des Vagabunden erhalten. Ans die Nachricht davon
hatte sich der alte Vater sogleich auf den Weg gemacht, um sein Kind zurückzu¬
holen, aber alle Nachforschungen waren vergeblich gewesen. In dem Dorfe, dessen
Namen in dem Briefe des Vagabunden angegeben war, hatte niemand etwas von
den Flüchtigen gesehen, und ein Landwirt Wiesel war allen unbekannt. So warteten
die Eltern noch immer. Ihr Zorn war längst gewichen, sie hatten nnr noch das
Verlangen, ihr unglückliches Kind gerettet zu sehen.


Die Flüchtlinge

nicht auf diese Dinge, sic sah mich nicht auf Franz, der gebeugten Hauptes vor
der Mutter stand; sie hatte nur ?lügen für die Frau, die streng und crust mit ihrem
Sohne redete. Der tiefe Ernst und die feierliche Würde, die über ihrem Gesicht
und ihrer ganzen Erscheinung lag, verwirrte» sie, und zum erstenmale, als ginge
plötzlich ein Licht auf über einem dunkeln Gefilde, kam ihr die ganze Größe ihrer
Verirrung zum Bewußtsein. Die einsamen Wandertage waren wie im Traum an
ihr vorüber geflogen und hatten sie nicht zu sich selber kommen lassen. Nun wurde
es Tag in ihr, Heller, nüchterner Tag, der keine Täuschung und keinen trüge¬
rischen Schimmer mehr gelten ließ, sondern es ihr in unerbittlicher Klarheit vor
Augen stellte, welchen Schmerz sie den Ihrigen bereitet haben mußte. Von dem
ernsten, kummervollen Gesicht der Fran da drinnen flogen ihre Gedanken nach
Hnuse zu der eignen Mutter, über deren Haupt sie so große Schande und so
großes Leid gebracht hatte. Sie legte die heiße Stirn an die Mauer und brach in
trostloses Weinen ans.

Als sie sich endlich »nieder umwandte, saß die Fran ans einem Stuhl, und
ihr Sohn lag zu ihren Füßen. Sie sprachen nicht mehr mit einander, aber ihre
Hände hatten sich gefaßt, und ihre Angen und Herzen redeten. Sie hatten sich
also wiedergefunden, an die aber, die draußen harrte, schien keines von ihnen zu
denken. Lucie wurde es bitter zu Mute. Jetzt sprach die Mutter wieder, und
Franz stand ans. Lucie mußte hören, was sie redeten; sie schlich sich aus Haus,
trat aus die Baut, die unter den Fenstern stand, und versuchte ins Zimmer
z» blicken, aber sie reichte nicht hinan. Nun trat sie mit dem Fuße ans die
Sprossen des Weingeländers, hielt sich n» den Stäben fest und stieg behutsam
hinauf, bis ihr Kopf über der Fensterbrüstung war. Die Mutter wandte ihr den
Glucken zu, anch Franz sah nicht nach dem Fenster. Lucie konnte jetzt die Stimmen ver¬
stehen und horchte aufgeregt; eS wurde ihr heiß und kalt dabei. Sie hörte die Mutter
davon erzählen, was nach ihrer Flucht geschehen war; es war eine einfache, ruhige
Geschichte, und doch erschien ihr alles so seltsam, daß sie es nicht fassen konnte.

Albrecht hatte sich an jenem verhängnisvollen Abend, nachdem er von dem
strömenden Regen ans seiner Ohnmacht aufgeweckt worden war, nach Hause ge¬
schlichen und Lueieus Eltern, die in ihrer Sorge schon mehrere male zu ihm
geschickt hatten, in sein Hans bitten lassen. Der Arzt, der den Verwundeten ver¬
geblich im Walde gesucht hatte, war trotz Albrechts Versicherung, seine Wunde
habe nichts auf sich, in das Geheimnis gezogen worden, aber er hatte bestätigen
können, daß die Verletzung keinen Anlaß zur Besorgnis gebe. Albrecht war
"und längst wieder gesund geworden und hatte sich fortwährend als treuer
Freund der bekümmerten Eltern gezeigt. Er hatte mit ihnen gehofft und gewartet,
ob nicht irgend eine Nachricht von Lucie einträfe, und als die Tage verflossen,
ohne ein Lebenszeichen von den Flüchtigen zu bringen, hatte er den aufsteigenden
!)vru des Vaters immer von neuem zu beschwichtigen versucht, indem er versicherte,
er selbst hätte durch seine sinnlose Leidenschaft die ganze unglückliche Begebenheit
verschuldet. So warm die Wochen trostlos verlaufen. Endlich hatte Franzens
Mutter den rührenden Brief des Vagabunden erhalten. Ans die Nachricht davon
hatte sich der alte Vater sogleich auf den Weg gemacht, um sein Kind zurückzu¬
holen, aber alle Nachforschungen waren vergeblich gewesen. In dem Dorfe, dessen
Namen in dem Briefe des Vagabunden angegeben war, hatte niemand etwas von
den Flüchtigen gesehen, und ein Landwirt Wiesel war allen unbekannt. So warteten
die Eltern noch immer. Ihr Zorn war längst gewichen, sie hatten nnr noch das
Verlangen, ihr unglückliches Kind gerettet zu sehen.


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[0549] Die Flüchtlinge nicht auf diese Dinge, sic sah mich nicht auf Franz, der gebeugten Hauptes vor der Mutter stand; sie hatte nur ?lügen für die Frau, die streng und crust mit ihrem Sohne redete. Der tiefe Ernst und die feierliche Würde, die über ihrem Gesicht und ihrer ganzen Erscheinung lag, verwirrte» sie, und zum erstenmale, als ginge plötzlich ein Licht auf über einem dunkeln Gefilde, kam ihr die ganze Größe ihrer Verirrung zum Bewußtsein. Die einsamen Wandertage waren wie im Traum an ihr vorüber geflogen und hatten sie nicht zu sich selber kommen lassen. Nun wurde es Tag in ihr, Heller, nüchterner Tag, der keine Täuschung und keinen trüge¬ rischen Schimmer mehr gelten ließ, sondern es ihr in unerbittlicher Klarheit vor Augen stellte, welchen Schmerz sie den Ihrigen bereitet haben mußte. Von dem ernsten, kummervollen Gesicht der Fran da drinnen flogen ihre Gedanken nach Hnuse zu der eignen Mutter, über deren Haupt sie so große Schande und so großes Leid gebracht hatte. Sie legte die heiße Stirn an die Mauer und brach in trostloses Weinen ans. Als sie sich endlich »nieder umwandte, saß die Fran ans einem Stuhl, und ihr Sohn lag zu ihren Füßen. Sie sprachen nicht mehr mit einander, aber ihre Hände hatten sich gefaßt, und ihre Angen und Herzen redeten. Sie hatten sich also wiedergefunden, an die aber, die draußen harrte, schien keines von ihnen zu denken. Lucie wurde es bitter zu Mute. Jetzt sprach die Mutter wieder, und Franz stand ans. Lucie mußte hören, was sie redeten; sie schlich sich aus Haus, trat aus die Baut, die unter den Fenstern stand, und versuchte ins Zimmer z» blicken, aber sie reichte nicht hinan. Nun trat sie mit dem Fuße ans die Sprossen des Weingeländers, hielt sich n» den Stäben fest und stieg behutsam hinauf, bis ihr Kopf über der Fensterbrüstung war. Die Mutter wandte ihr den Glucken zu, anch Franz sah nicht nach dem Fenster. Lucie konnte jetzt die Stimmen ver¬ stehen und horchte aufgeregt; eS wurde ihr heiß und kalt dabei. Sie hörte die Mutter davon erzählen, was nach ihrer Flucht geschehen war; es war eine einfache, ruhige Geschichte, und doch erschien ihr alles so seltsam, daß sie es nicht fassen konnte. Albrecht hatte sich an jenem verhängnisvollen Abend, nachdem er von dem strömenden Regen ans seiner Ohnmacht aufgeweckt worden war, nach Hause ge¬ schlichen und Lueieus Eltern, die in ihrer Sorge schon mehrere male zu ihm geschickt hatten, in sein Hans bitten lassen. Der Arzt, der den Verwundeten ver¬ geblich im Walde gesucht hatte, war trotz Albrechts Versicherung, seine Wunde habe nichts auf sich, in das Geheimnis gezogen worden, aber er hatte bestätigen können, daß die Verletzung keinen Anlaß zur Besorgnis gebe. Albrecht war "und längst wieder gesund geworden und hatte sich fortwährend als treuer Freund der bekümmerten Eltern gezeigt. Er hatte mit ihnen gehofft und gewartet, ob nicht irgend eine Nachricht von Lucie einträfe, und als die Tage verflossen, ohne ein Lebenszeichen von den Flüchtigen zu bringen, hatte er den aufsteigenden !)vru des Vaters immer von neuem zu beschwichtigen versucht, indem er versicherte, er selbst hätte durch seine sinnlose Leidenschaft die ganze unglückliche Begebenheit verschuldet. So warm die Wochen trostlos verlaufen. Endlich hatte Franzens Mutter den rührenden Brief des Vagabunden erhalten. Ans die Nachricht davon hatte sich der alte Vater sogleich auf den Weg gemacht, um sein Kind zurückzu¬ holen, aber alle Nachforschungen waren vergeblich gewesen. In dem Dorfe, dessen Namen in dem Briefe des Vagabunden angegeben war, hatte niemand etwas von den Flüchtigen gesehen, und ein Landwirt Wiesel war allen unbekannt. So warteten die Eltern noch immer. Ihr Zorn war längst gewichen, sie hatten nnr noch das Verlangen, ihr unglückliches Kind gerettet zu sehen.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215723/549>, abgerufen am 22.07.2024.