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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Drittes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Lebensmonate des Dichters und außerdem die ersten Niederschriften einer großen
Anzahl seiner Kriegslieder enthalten, so läßt sich gegen eine Veröffentlichung sicher
nichts einwenden. Bei der besondern Stellung, deren sich Körner im Gedächtnis
des deutschen Volkes erfreut, bei der Verehrung, die dem opferfreudigen jungen
Kämpfer von 1313 noch mehr als dem Dichter gilt, bei dem lebendigen Anteil,
den jede biographische Mitteilung über ihn erweckt, kommt nicht viel darauf an, ob
das Neue, was sich ergiebt oder vorfindet, von besondrer Bedeutung sei, mau freut
sich schließlich anch des bescheidensten Einzelzugs zu dem Bilde des frühgeschiednen
dichterischen Heldenjünglings, und mau nimmt es gern hin, daß in jeder neuen Ver¬
öffentlichung über Körner alt- und allbekannte Thatsachen wiederholt werden, und
daß sämtliche Herausgeber mit dem Schloßvogt in der Preciosa zu denken scheinen:
"Kornes immer noch einmal hören." Das ist nun auch wieder in Körners "Tage¬
buch und Kriegsliedern aus dem Jahre 1813" der Fall. Der Herausgeber er¬
weitert den eigentlichen Inhalt des Taschenbuchs uicht nnr dnrch die unerläßliche
und dankenswerte Einleitung, sondern auch dnrch eine ganze Reihe von Noten, die
sich mehr als einmal bis zum Abdruck von Feldzugseriuneruuge" und Briefen alter
Lützower ausdehnen, und durch mehrere Berichte über Körners Fall und Bestattung.
Das eigentlich Neue in dem 103 Seiten starken Büchlein, das mit dem Bilde
Theodor Körners (nach dem allbekannten Original von Emma Körner), der Ab¬
bildung seiner Begräbnisstätte an der Eiche von Wöbbelin, sechs autotypirlen Ge¬
dichtanfängen und dem cmtotypirten letzten Briefe des Dichters an Hofrat Parthey
in Berlin geschmückt ist, bilden sechs ungedruckte Gedichte und die tagcbnchartigen
Notizen, die unter den Titeln "Tagebuch," "Der Heerzug" und "Mein Feldzug,"
einander ergänzend, vom 15. März bis zum 22. August 1813 reichen/")

Die ersten Niederschriften der Kriegslieder im Taschenbuch zeigen mannichfache
Abweichungen von der Fassung in "Leier und Schwert" und in den "Zwölf freien
deutschen Gedichten." Die spätern Umarbeitungen rühren teilweise noch von Körner
selbst, teilweise von seinem Vater her, der, mit wenigen Ausnahmen, überall zum
Vorteil der Gedichte gewaltet und in den kleinen Änderungen seinen gereifter"
Geschmack und sein sichreres Sprachgefühl bewährt hat; mit der Wiederherstellung
der ersten Fassungen würde man dem Ruhme des Dichters einen sehr fragwür¬
digen Dienst leisten. So hat auch der alte Körner sehr gut gewußt, warum er
die sechs von Peschel hier zum erstenmale veröffentlichten Gedichte: "An L. als Dank
für das Feldzeichen," "Gebet" (Deine Sonne, Herr des Himmels), "Als ich schwer
verwundet lag, im Augenblicke des höchsten Schmerzes," "Ans Wilknitzens Tod,"
..Das Lied von der Courage" (eine ziemlich geschmacklose Variation zu "Männer
und Buben") und das schwülstige und wilde "Lied von der Rache" weggelassen
hat. Mit Ausnahme des Gebets durfte und mußte er sie sämtlich für unfertige
Skizzen ansehen, die sein Sohn später entweder überarbeitet oder selbst verworfen
haben würde. Jetzt, wo man alles druckt, was von Körners Hand überhaupt vor-



*) Wenn es der Herausgeber für geboten erachtete, zur bessern Übersicht der Örtlich¬
sten Landes- und Provinzangaben zu machen, so hätte er dabei Irrtümer wie S. 33 ver¬
meiden sollen. Da werden unter dem Grvßherzogtnm Sachsen-Weimar: "Roda, Neustadt,
^chleiz, Mühltroff" genannt. Nun gehörte aber Rodn zur (damaligen) Herzogtum Gotha-
^ltcnbnrg, das gegenwärtig allerdings weimarische Neustadt im Jahre 1813 noch zum König-
^es Sachsen, Schlciz zu den reusnschen Fürstentümern, und Mühltroff ist noch heute ein
Angl'es sächsisches Städtchen der Amtshauvtmannschaft Planen. Es kommt ans derartige
Kleinigkeiten nicht viel an, aber wenn schon ans die getreue Wiedergabe jedes Kommas
und zcdcs Schriftfehlers Gewicht gelegt wird, so sollten anch alle erläuternden Angaben
richtig sein.
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Lebensmonate des Dichters und außerdem die ersten Niederschriften einer großen
Anzahl seiner Kriegslieder enthalten, so läßt sich gegen eine Veröffentlichung sicher
nichts einwenden. Bei der besondern Stellung, deren sich Körner im Gedächtnis
des deutschen Volkes erfreut, bei der Verehrung, die dem opferfreudigen jungen
Kämpfer von 1313 noch mehr als dem Dichter gilt, bei dem lebendigen Anteil,
den jede biographische Mitteilung über ihn erweckt, kommt nicht viel darauf an, ob
das Neue, was sich ergiebt oder vorfindet, von besondrer Bedeutung sei, mau freut
sich schließlich anch des bescheidensten Einzelzugs zu dem Bilde des frühgeschiednen
dichterischen Heldenjünglings, und mau nimmt es gern hin, daß in jeder neuen Ver¬
öffentlichung über Körner alt- und allbekannte Thatsachen wiederholt werden, und
daß sämtliche Herausgeber mit dem Schloßvogt in der Preciosa zu denken scheinen:
„Kornes immer noch einmal hören." Das ist nun auch wieder in Körners „Tage¬
buch und Kriegsliedern aus dem Jahre 1813" der Fall. Der Herausgeber er¬
weitert den eigentlichen Inhalt des Taschenbuchs uicht nnr dnrch die unerläßliche
und dankenswerte Einleitung, sondern auch dnrch eine ganze Reihe von Noten, die
sich mehr als einmal bis zum Abdruck von Feldzugseriuneruuge» und Briefen alter
Lützower ausdehnen, und durch mehrere Berichte über Körners Fall und Bestattung.
Das eigentlich Neue in dem 103 Seiten starken Büchlein, das mit dem Bilde
Theodor Körners (nach dem allbekannten Original von Emma Körner), der Ab¬
bildung seiner Begräbnisstätte an der Eiche von Wöbbelin, sechs autotypirlen Ge¬
dichtanfängen und dem cmtotypirten letzten Briefe des Dichters an Hofrat Parthey
in Berlin geschmückt ist, bilden sechs ungedruckte Gedichte und die tagcbnchartigen
Notizen, die unter den Titeln „Tagebuch," „Der Heerzug" und „Mein Feldzug,"
einander ergänzend, vom 15. März bis zum 22. August 1813 reichen/")

Die ersten Niederschriften der Kriegslieder im Taschenbuch zeigen mannichfache
Abweichungen von der Fassung in „Leier und Schwert" und in den „Zwölf freien
deutschen Gedichten." Die spätern Umarbeitungen rühren teilweise noch von Körner
selbst, teilweise von seinem Vater her, der, mit wenigen Ausnahmen, überall zum
Vorteil der Gedichte gewaltet und in den kleinen Änderungen seinen gereifter»
Geschmack und sein sichreres Sprachgefühl bewährt hat; mit der Wiederherstellung
der ersten Fassungen würde man dem Ruhme des Dichters einen sehr fragwür¬
digen Dienst leisten. So hat auch der alte Körner sehr gut gewußt, warum er
die sechs von Peschel hier zum erstenmale veröffentlichten Gedichte: „An L. als Dank
für das Feldzeichen," „Gebet" (Deine Sonne, Herr des Himmels), „Als ich schwer
verwundet lag, im Augenblicke des höchsten Schmerzes," „Ans Wilknitzens Tod,"
..Das Lied von der Courage" (eine ziemlich geschmacklose Variation zu „Männer
und Buben") und das schwülstige und wilde „Lied von der Rache" weggelassen
hat. Mit Ausnahme des Gebets durfte und mußte er sie sämtlich für unfertige
Skizzen ansehen, die sein Sohn später entweder überarbeitet oder selbst verworfen
haben würde. Jetzt, wo man alles druckt, was von Körners Hand überhaupt vor-



*) Wenn es der Herausgeber für geboten erachtete, zur bessern Übersicht der Örtlich¬
sten Landes- und Provinzangaben zu machen, so hätte er dabei Irrtümer wie S. 33 ver¬
meiden sollen. Da werden unter dem Grvßherzogtnm Sachsen-Weimar: „Roda, Neustadt,
^chleiz, Mühltroff" genannt. Nun gehörte aber Rodn zur (damaligen) Herzogtum Gotha-
^ltcnbnrg, das gegenwärtig allerdings weimarische Neustadt im Jahre 1813 noch zum König-
^es Sachsen, Schlciz zu den reusnschen Fürstentümern, und Mühltroff ist noch heute ein
Angl'es sächsisches Städtchen der Amtshauvtmannschaft Planen. Es kommt ans derartige
Kleinigkeiten nicht viel an, aber wenn schon ans die getreue Wiedergabe jedes Kommas
und zcdcs Schriftfehlers Gewicht gelegt wird, so sollten anch alle erläuternden Angaben
richtig sein.
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[0245] Maßgebliches und Unmaßgebliches Lebensmonate des Dichters und außerdem die ersten Niederschriften einer großen Anzahl seiner Kriegslieder enthalten, so läßt sich gegen eine Veröffentlichung sicher nichts einwenden. Bei der besondern Stellung, deren sich Körner im Gedächtnis des deutschen Volkes erfreut, bei der Verehrung, die dem opferfreudigen jungen Kämpfer von 1313 noch mehr als dem Dichter gilt, bei dem lebendigen Anteil, den jede biographische Mitteilung über ihn erweckt, kommt nicht viel darauf an, ob das Neue, was sich ergiebt oder vorfindet, von besondrer Bedeutung sei, mau freut sich schließlich anch des bescheidensten Einzelzugs zu dem Bilde des frühgeschiednen dichterischen Heldenjünglings, und mau nimmt es gern hin, daß in jeder neuen Ver¬ öffentlichung über Körner alt- und allbekannte Thatsachen wiederholt werden, und daß sämtliche Herausgeber mit dem Schloßvogt in der Preciosa zu denken scheinen: „Kornes immer noch einmal hören." Das ist nun auch wieder in Körners „Tage¬ buch und Kriegsliedern aus dem Jahre 1813" der Fall. Der Herausgeber er¬ weitert den eigentlichen Inhalt des Taschenbuchs uicht nnr dnrch die unerläßliche und dankenswerte Einleitung, sondern auch dnrch eine ganze Reihe von Noten, die sich mehr als einmal bis zum Abdruck von Feldzugseriuneruuge» und Briefen alter Lützower ausdehnen, und durch mehrere Berichte über Körners Fall und Bestattung. Das eigentlich Neue in dem 103 Seiten starken Büchlein, das mit dem Bilde Theodor Körners (nach dem allbekannten Original von Emma Körner), der Ab¬ bildung seiner Begräbnisstätte an der Eiche von Wöbbelin, sechs autotypirlen Ge¬ dichtanfängen und dem cmtotypirten letzten Briefe des Dichters an Hofrat Parthey in Berlin geschmückt ist, bilden sechs ungedruckte Gedichte und die tagcbnchartigen Notizen, die unter den Titeln „Tagebuch," „Der Heerzug" und „Mein Feldzug," einander ergänzend, vom 15. März bis zum 22. August 1813 reichen/") Die ersten Niederschriften der Kriegslieder im Taschenbuch zeigen mannichfache Abweichungen von der Fassung in „Leier und Schwert" und in den „Zwölf freien deutschen Gedichten." Die spätern Umarbeitungen rühren teilweise noch von Körner selbst, teilweise von seinem Vater her, der, mit wenigen Ausnahmen, überall zum Vorteil der Gedichte gewaltet und in den kleinen Änderungen seinen gereifter» Geschmack und sein sichreres Sprachgefühl bewährt hat; mit der Wiederherstellung der ersten Fassungen würde man dem Ruhme des Dichters einen sehr fragwür¬ digen Dienst leisten. So hat auch der alte Körner sehr gut gewußt, warum er die sechs von Peschel hier zum erstenmale veröffentlichten Gedichte: „An L. als Dank für das Feldzeichen," „Gebet" (Deine Sonne, Herr des Himmels), „Als ich schwer verwundet lag, im Augenblicke des höchsten Schmerzes," „Ans Wilknitzens Tod," ..Das Lied von der Courage" (eine ziemlich geschmacklose Variation zu „Männer und Buben") und das schwülstige und wilde „Lied von der Rache" weggelassen hat. Mit Ausnahme des Gebets durfte und mußte er sie sämtlich für unfertige Skizzen ansehen, die sein Sohn später entweder überarbeitet oder selbst verworfen haben würde. Jetzt, wo man alles druckt, was von Körners Hand überhaupt vor- *) Wenn es der Herausgeber für geboten erachtete, zur bessern Übersicht der Örtlich¬ sten Landes- und Provinzangaben zu machen, so hätte er dabei Irrtümer wie S. 33 ver¬ meiden sollen. Da werden unter dem Grvßherzogtnm Sachsen-Weimar: „Roda, Neustadt, ^chleiz, Mühltroff" genannt. Nun gehörte aber Rodn zur (damaligen) Herzogtum Gotha- ^ltcnbnrg, das gegenwärtig allerdings weimarische Neustadt im Jahre 1813 noch zum König- ^es Sachsen, Schlciz zu den reusnschen Fürstentümern, und Mühltroff ist noch heute ein Angl'es sächsisches Städtchen der Amtshauvtmannschaft Planen. Es kommt ans derartige Kleinigkeiten nicht viel an, aber wenn schon ans die getreue Wiedergabe jedes Kommas und zcdcs Schriftfehlers Gewicht gelegt wird, so sollten anch alle erläuternden Angaben richtig sein.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Drittes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_215089/245>, abgerufen am 27.11.2024.