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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr.

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Bauer selbst noch etwas hat. Naht ein Zug jener Unglücklichen, die nach Sibirien
geschleppt werden, so erwarten ihn die Bauern, um Nahrungsmittel zu spenden.
Sie wissen allerdings, daß die meisten davon gar keine wirklichen Verbrecher sind,
aber auch wenn das der Fall wäre, würden sie nicht anders handeln; der russische
Bauer kennt keine Verbrecher, er kennt nur Unglückliche. Man sieht, Leon Tolstoi
hat sich sein christliches Lebensideal nicht ergrübelt, sondern er hat es erschaut;
im russischen Bauer hat er es vou Jugend auf verkörpert gesehen; nur die Schrullen
seiner letzten Zeit sind ihm eigen: Folgerungen eines wissenschaftlich gebildeten Kopses,
die der unreflektirten Tugend seiner unwissenden Vorbilder fern liegen. Ihre Un¬
wissenheit hindert die Bauern nicht, in den Entscheidungen des Mir und des Wolost
(Kreises), die sich selbst verwalten und auch richterliche Befugnisse ausübe", mit
ihrem gesunden Menschenverstande und schlichtem Gerechtigkeitsgefühl gewöhnlich das
Richtige zu treffen; sie kennen kein geschriebnes Gesetz, sondern beurteile" jeden
einzelnen Fall nach seiner Eigentümlichkeit und richten sich dabei lediglich nach
ihrem Gewissen und nach ihrer Einsicht.

Diesen großartigen und gesunden Organismus haben nun die beiden in bester
Absicht erlassenen Emanzipationsgesetze") zerstört. Der Grundfehler war, daß die
Banernauteile zu klein bemessen wurden. Der ehemalige Leibeigne erhielt drei bis
vier Desjätinen (Hektare). Ein solches Grundstück liefert der Familie bei dem
Stande des russische" Ackerbaues nur für zweihundert Tage Brot. Der ehemalige
Staatsbauer erhielt zwar doppelt so viel, also Brot genug, aber keine Mittel, seinen
neuen Pflichten gegen den Staat zu genügen. Die hauptsächlichste dieser Verpflich¬
tungen, die Steuerlast ist es, die den ungenügend ausgestatteten Bauernstand er¬
drückt. Die Steuerlast wächst stetig, weil die Staatsschuld wächst, und weil der
Staat die unrentabel" Eisenbahnen übernimmt, während er den Ertrag der ren¬
tabel" de" Privatgesellschaft"" überläßt, die die Bahne" unter Staatsgarantie ge¬
baut haben. Die Steuern verschlingen nach Stepniak beim Staatsbauer durch¬
schnittlich 92,75 Prozent, beim Adelsbauer 193,23 Prozent des Reinertrags seines
Grundstücks. Das scheinbar unmögliche wird dadurch möglich, daß das Grundstück
nur eine" Teil der Arbeitskraft der Bauernfamilie in Anspruch nimmt, de" andern,
größern Teil für Lohnarbeit frei läßt. Wäre nnn jederzeit gut bezahlte Lohn¬
arbeit zu haben, so möchte sich der Bauer, wenn er sich nur gehörig plante, viel¬
leicht auf seiner Scholle halten. Allein die Industrie ist noch nicht genügend ent¬
wickelt, um die überschüssige Bauernbevölkerung oder deren überschüssige Arbeits¬
kraft aufzunehmen, und so bleiben sie meistens auf ländliche Tagelöhnerarbeit
angewiesen. So wandert denn im Sommer die halbe Bauernschaft Arbeit suchend
aus einem Gouvernement ins andre -- eine ungeheuerliche Kraft- und Zeitvergeu¬
dung! Gleich in den ersten Jahren ergab sich die Zahlungsunfähigkeit der meisten
Bauern, und so began" der Wucherer sein Zerstörungswerk. Der Wucherer, Kulak
oder Mirfresser genannt, ist ein Bauer, der so glücklich gewesen ist, ein wenig
Geld zu spare". Ist einmal der Anfang gemacht, so geht es bei den unter solchen
Umständen üblichen Prozenten rasch vorwärts mit ihm. Ein Kulak, der bloß
hundert Prozent nimmt, wird von der lieben Einfalt nicht allein Wohlthäter ge¬
nannt, sondern mit aufrichtigem Dank für einen solchen gehalten und hält sich selbst
in allem Ernst dafür; die Wucherstückchen, die Stepniak anführt, überschreiten bei
weitem das Maß der ans Galizien bekannten. Der Bauer muß, um den Wucherer



*) Das von 1861 hol die Leibeignen des Adels befreit, das von 18K6 die Verhältnisse
der Staatsbauern neu geordnet.

Bauer selbst noch etwas hat. Naht ein Zug jener Unglücklichen, die nach Sibirien
geschleppt werden, so erwarten ihn die Bauern, um Nahrungsmittel zu spenden.
Sie wissen allerdings, daß die meisten davon gar keine wirklichen Verbrecher sind,
aber auch wenn das der Fall wäre, würden sie nicht anders handeln; der russische
Bauer kennt keine Verbrecher, er kennt nur Unglückliche. Man sieht, Leon Tolstoi
hat sich sein christliches Lebensideal nicht ergrübelt, sondern er hat es erschaut;
im russischen Bauer hat er es vou Jugend auf verkörpert gesehen; nur die Schrullen
seiner letzten Zeit sind ihm eigen: Folgerungen eines wissenschaftlich gebildeten Kopses,
die der unreflektirten Tugend seiner unwissenden Vorbilder fern liegen. Ihre Un¬
wissenheit hindert die Bauern nicht, in den Entscheidungen des Mir und des Wolost
(Kreises), die sich selbst verwalten und auch richterliche Befugnisse ausübe«, mit
ihrem gesunden Menschenverstande und schlichtem Gerechtigkeitsgefühl gewöhnlich das
Richtige zu treffen; sie kennen kein geschriebnes Gesetz, sondern beurteile» jeden
einzelnen Fall nach seiner Eigentümlichkeit und richten sich dabei lediglich nach
ihrem Gewissen und nach ihrer Einsicht.

Diesen großartigen und gesunden Organismus haben nun die beiden in bester
Absicht erlassenen Emanzipationsgesetze") zerstört. Der Grundfehler war, daß die
Banernauteile zu klein bemessen wurden. Der ehemalige Leibeigne erhielt drei bis
vier Desjätinen (Hektare). Ein solches Grundstück liefert der Familie bei dem
Stande des russische» Ackerbaues nur für zweihundert Tage Brot. Der ehemalige
Staatsbauer erhielt zwar doppelt so viel, also Brot genug, aber keine Mittel, seinen
neuen Pflichten gegen den Staat zu genügen. Die hauptsächlichste dieser Verpflich¬
tungen, die Steuerlast ist es, die den ungenügend ausgestatteten Bauernstand er¬
drückt. Die Steuerlast wächst stetig, weil die Staatsschuld wächst, und weil der
Staat die unrentabel» Eisenbahnen übernimmt, während er den Ertrag der ren¬
tabel» de» Privatgesellschaft«» überläßt, die die Bahne» unter Staatsgarantie ge¬
baut haben. Die Steuern verschlingen nach Stepniak beim Staatsbauer durch¬
schnittlich 92,75 Prozent, beim Adelsbauer 193,23 Prozent des Reinertrags seines
Grundstücks. Das scheinbar unmögliche wird dadurch möglich, daß das Grundstück
nur eine» Teil der Arbeitskraft der Bauernfamilie in Anspruch nimmt, de» andern,
größern Teil für Lohnarbeit frei läßt. Wäre nnn jederzeit gut bezahlte Lohn¬
arbeit zu haben, so möchte sich der Bauer, wenn er sich nur gehörig plante, viel¬
leicht auf seiner Scholle halten. Allein die Industrie ist noch nicht genügend ent¬
wickelt, um die überschüssige Bauernbevölkerung oder deren überschüssige Arbeits¬
kraft aufzunehmen, und so bleiben sie meistens auf ländliche Tagelöhnerarbeit
angewiesen. So wandert denn im Sommer die halbe Bauernschaft Arbeit suchend
aus einem Gouvernement ins andre — eine ungeheuerliche Kraft- und Zeitvergeu¬
dung! Gleich in den ersten Jahren ergab sich die Zahlungsunfähigkeit der meisten
Bauern, und so began» der Wucherer sein Zerstörungswerk. Der Wucherer, Kulak
oder Mirfresser genannt, ist ein Bauer, der so glücklich gewesen ist, ein wenig
Geld zu spare». Ist einmal der Anfang gemacht, so geht es bei den unter solchen
Umständen üblichen Prozenten rasch vorwärts mit ihm. Ein Kulak, der bloß
hundert Prozent nimmt, wird von der lieben Einfalt nicht allein Wohlthäter ge¬
nannt, sondern mit aufrichtigem Dank für einen solchen gehalten und hält sich selbst
in allem Ernst dafür; die Wucherstückchen, die Stepniak anführt, überschreiten bei
weitem das Maß der ans Galizien bekannten. Der Bauer muß, um den Wucherer



*) Das von 1861 hol die Leibeignen des Adels befreit, das von 18K6 die Verhältnisse
der Staatsbauern neu geordnet.
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[0625] Bauer selbst noch etwas hat. Naht ein Zug jener Unglücklichen, die nach Sibirien geschleppt werden, so erwarten ihn die Bauern, um Nahrungsmittel zu spenden. Sie wissen allerdings, daß die meisten davon gar keine wirklichen Verbrecher sind, aber auch wenn das der Fall wäre, würden sie nicht anders handeln; der russische Bauer kennt keine Verbrecher, er kennt nur Unglückliche. Man sieht, Leon Tolstoi hat sich sein christliches Lebensideal nicht ergrübelt, sondern er hat es erschaut; im russischen Bauer hat er es vou Jugend auf verkörpert gesehen; nur die Schrullen seiner letzten Zeit sind ihm eigen: Folgerungen eines wissenschaftlich gebildeten Kopses, die der unreflektirten Tugend seiner unwissenden Vorbilder fern liegen. Ihre Un¬ wissenheit hindert die Bauern nicht, in den Entscheidungen des Mir und des Wolost (Kreises), die sich selbst verwalten und auch richterliche Befugnisse ausübe«, mit ihrem gesunden Menschenverstande und schlichtem Gerechtigkeitsgefühl gewöhnlich das Richtige zu treffen; sie kennen kein geschriebnes Gesetz, sondern beurteile» jeden einzelnen Fall nach seiner Eigentümlichkeit und richten sich dabei lediglich nach ihrem Gewissen und nach ihrer Einsicht. Diesen großartigen und gesunden Organismus haben nun die beiden in bester Absicht erlassenen Emanzipationsgesetze") zerstört. Der Grundfehler war, daß die Banernauteile zu klein bemessen wurden. Der ehemalige Leibeigne erhielt drei bis vier Desjätinen (Hektare). Ein solches Grundstück liefert der Familie bei dem Stande des russische» Ackerbaues nur für zweihundert Tage Brot. Der ehemalige Staatsbauer erhielt zwar doppelt so viel, also Brot genug, aber keine Mittel, seinen neuen Pflichten gegen den Staat zu genügen. Die hauptsächlichste dieser Verpflich¬ tungen, die Steuerlast ist es, die den ungenügend ausgestatteten Bauernstand er¬ drückt. Die Steuerlast wächst stetig, weil die Staatsschuld wächst, und weil der Staat die unrentabel» Eisenbahnen übernimmt, während er den Ertrag der ren¬ tabel» de» Privatgesellschaft«» überläßt, die die Bahne» unter Staatsgarantie ge¬ baut haben. Die Steuern verschlingen nach Stepniak beim Staatsbauer durch¬ schnittlich 92,75 Prozent, beim Adelsbauer 193,23 Prozent des Reinertrags seines Grundstücks. Das scheinbar unmögliche wird dadurch möglich, daß das Grundstück nur eine» Teil der Arbeitskraft der Bauernfamilie in Anspruch nimmt, de» andern, größern Teil für Lohnarbeit frei läßt. Wäre nnn jederzeit gut bezahlte Lohn¬ arbeit zu haben, so möchte sich der Bauer, wenn er sich nur gehörig plante, viel¬ leicht auf seiner Scholle halten. Allein die Industrie ist noch nicht genügend ent¬ wickelt, um die überschüssige Bauernbevölkerung oder deren überschüssige Arbeits¬ kraft aufzunehmen, und so bleiben sie meistens auf ländliche Tagelöhnerarbeit angewiesen. So wandert denn im Sommer die halbe Bauernschaft Arbeit suchend aus einem Gouvernement ins andre — eine ungeheuerliche Kraft- und Zeitvergeu¬ dung! Gleich in den ersten Jahren ergab sich die Zahlungsunfähigkeit der meisten Bauern, und so began» der Wucherer sein Zerstörungswerk. Der Wucherer, Kulak oder Mirfresser genannt, ist ein Bauer, der so glücklich gewesen ist, ein wenig Geld zu spare». Ist einmal der Anfang gemacht, so geht es bei den unter solchen Umständen üblichen Prozenten rasch vorwärts mit ihm. Ein Kulak, der bloß hundert Prozent nimmt, wird von der lieben Einfalt nicht allein Wohlthäter ge¬ nannt, sondern mit aufrichtigem Dank für einen solchen gehalten und hält sich selbst in allem Ernst dafür; die Wucherstückchen, die Stepniak anführt, überschreiten bei weitem das Maß der ans Galizien bekannten. Der Bauer muß, um den Wucherer *) Das von 1861 hol die Leibeignen des Adels befreit, das von 18K6 die Verhältnisse der Staatsbauern neu geordnet.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_214455/625>, abgerufen am 23.07.2024.