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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

vor einiger Zeit veröffentlicht haben, etwas mit dazu beigetragen zu haben. Die
Sache hat nur, wie alles in der Welt, zwei Seiten, und die Kehrseite zeigt sich
bereits in beängstigender Weise: die familiengeschichtlichen Forschungen fangen an,
zu einer Plage der Bibliotheken, Archive, Standesämter und Küstereien zu werden.

Die meisten Leute, die sich daran machen, ihren Stammbaum aufzustellen,
haben von der Schwierigkeit der Sache keine Vorstellung. Wir "vollen nicht von
den ganz Ahnungslosen reden, die sich einbilden, es gebe Geschäftsstellen in Deutsch¬
land, an die man nur zu schreiben brauche, um sich seinen Stammbaum und --
sein Wappen (!) kommen zu lassen. Auch solche, die ungefähr wissen, wie man
die Sache anzufangen hat, haben meist keine Ahnung davon, welche Zeit und Mühe
es kostet, uur einen einzigen Geburth- oder Taus- oder Trau- oder Todestag fest¬
zustellen, wenn es an jedem vorläufigen Anhalt fehlt, und vollends die Voreltern
eines heute lebenden jahrhunderteweit zurück aufzuspüren. Selbst angenouuueu,
daß die Voreltern mehrere Geschlechter hindurch an demselben Orte gelebt haben --
wenn man sie noch gar nicht weiß, wenn man sie erst suchen soll, kann man tage¬
lang suchen. Wie selten aber ist dieser Fall! Meist wird man ja bei jeder Stufe,
die man weiter zurück geht, auch nach rudern Orten gewiesen. Wer sich 1730
in Leipzig verheiratet hat und 1774 dort gestorben ist, war vielleicht 1704 in
Nürnberg geboren -- da heißt es also, sich von Leipzig nach Nürnberg wenden.
Die Fran wiederum war vielleicht eine geborne Leipzigerin, aber ihre Eltern
stammten der Vater aus Zeitz, die Mutter aus Gera -- da heißt es, uach Zeitz
und Gera schreiben. Aber an wen? Nun an den Küster und an den Magistrat.
Aber wenn die Stadt nun mehrere Taus- und Traukirchen hat, an welchen Küster?
Und wer soll sich beim Magistrat der Mühe unterziehen, die Nachforschungen anzu¬
stellen? Mir ist es selbst begegnet, daß mir auf eine Anfrage in einer recht nam¬
haften Residenzstadt Thüringens -- wobei es sich nur darum handelte, vielleicht
mit Hilfe der Bürgermatrikel und der Steuerbücher festzustellen, ob eine gewisse
Person in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts dort gelebt habe -- der
Magistrat antworten ließ, ich möchte selber kommen und nachsehen, die Beamten
hätten keine Zeit dazu, könnten auch die alten Schriften schwer lesen. Ich habe
mich über diese Autwort nicht im geringsten gewundert. Ganz abgesehen von der
"schweren Lesbarkeit" der alten Schriften: die meisten Stadtbehörden haben in
der That nicht die Beamten dazu, derartige Nachforschungen anstellen zu lassen.
Die Beamten haben meist mit den laufenden Tagesgeschäften so vollauf zu thun,
daß sie beim besten Willen nicht dazu kommen, derartige Privatwünsche zu erfüllen.
Aber auch in größern Städten, wo mau sich den Luxus eines oder mehrerer
wissenschaftlich gebildeter Archivbeamten gönnen kann, ist nötigeres zu thun, als
für Müller oder Schulze Stammbäume nnzufertigeu. Die Bittsteller sind ja nun
oft bereit, für die Nachforschungen alle möglichen Geldopfer zu bringen. Aber
das nützt ihnen gar nichts. Es handelt sich nicht ums Geld, es handelt sich um
die Zeit. Die Beamten können derartige Nachforschungen nur in ihren Amts-
stunden anstellen. Reichen diese dazu aus, so ist es gut, besonders bezahlen lassen
könne" und dürfen sie sich nicht dafür; reichen sie nicht aus, dann hilft alles
Geld nichts, dann hilft nur, wenn man sich in der betreffenden Stadt einen ge¬
eigneten Menschen verschaffen kann, der ins Archiv gelassen wird und dort für
Geld und gute Worte die Nachforschungen anstellt. Mit bloßem Geld ist nur in
den Küstereieu etwas zu machen. Taus- und Trauzeuguisse aus den Kirchenbüchern
auszuschreiben, gehört ja fast überall zu den Geschäften des Küsters, und er hat
dann an solchen Zeugnissen eine Nebeueiuunhme zu seinem Gehalt. Ob die Urkunde,


Maßgebliches und Unmaßgebliches

vor einiger Zeit veröffentlicht haben, etwas mit dazu beigetragen zu haben. Die
Sache hat nur, wie alles in der Welt, zwei Seiten, und die Kehrseite zeigt sich
bereits in beängstigender Weise: die familiengeschichtlichen Forschungen fangen an,
zu einer Plage der Bibliotheken, Archive, Standesämter und Küstereien zu werden.

Die meisten Leute, die sich daran machen, ihren Stammbaum aufzustellen,
haben von der Schwierigkeit der Sache keine Vorstellung. Wir »vollen nicht von
den ganz Ahnungslosen reden, die sich einbilden, es gebe Geschäftsstellen in Deutsch¬
land, an die man nur zu schreiben brauche, um sich seinen Stammbaum und —
sein Wappen (!) kommen zu lassen. Auch solche, die ungefähr wissen, wie man
die Sache anzufangen hat, haben meist keine Ahnung davon, welche Zeit und Mühe
es kostet, uur einen einzigen Geburth- oder Taus- oder Trau- oder Todestag fest¬
zustellen, wenn es an jedem vorläufigen Anhalt fehlt, und vollends die Voreltern
eines heute lebenden jahrhunderteweit zurück aufzuspüren. Selbst angenouuueu,
daß die Voreltern mehrere Geschlechter hindurch an demselben Orte gelebt haben —
wenn man sie noch gar nicht weiß, wenn man sie erst suchen soll, kann man tage¬
lang suchen. Wie selten aber ist dieser Fall! Meist wird man ja bei jeder Stufe,
die man weiter zurück geht, auch nach rudern Orten gewiesen. Wer sich 1730
in Leipzig verheiratet hat und 1774 dort gestorben ist, war vielleicht 1704 in
Nürnberg geboren — da heißt es also, sich von Leipzig nach Nürnberg wenden.
Die Fran wiederum war vielleicht eine geborne Leipzigerin, aber ihre Eltern
stammten der Vater aus Zeitz, die Mutter aus Gera — da heißt es, uach Zeitz
und Gera schreiben. Aber an wen? Nun an den Küster und an den Magistrat.
Aber wenn die Stadt nun mehrere Taus- und Traukirchen hat, an welchen Küster?
Und wer soll sich beim Magistrat der Mühe unterziehen, die Nachforschungen anzu¬
stellen? Mir ist es selbst begegnet, daß mir auf eine Anfrage in einer recht nam¬
haften Residenzstadt Thüringens — wobei es sich nur darum handelte, vielleicht
mit Hilfe der Bürgermatrikel und der Steuerbücher festzustellen, ob eine gewisse
Person in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts dort gelebt habe — der
Magistrat antworten ließ, ich möchte selber kommen und nachsehen, die Beamten
hätten keine Zeit dazu, könnten auch die alten Schriften schwer lesen. Ich habe
mich über diese Autwort nicht im geringsten gewundert. Ganz abgesehen von der
„schweren Lesbarkeit" der alten Schriften: die meisten Stadtbehörden haben in
der That nicht die Beamten dazu, derartige Nachforschungen anstellen zu lassen.
Die Beamten haben meist mit den laufenden Tagesgeschäften so vollauf zu thun,
daß sie beim besten Willen nicht dazu kommen, derartige Privatwünsche zu erfüllen.
Aber auch in größern Städten, wo mau sich den Luxus eines oder mehrerer
wissenschaftlich gebildeter Archivbeamten gönnen kann, ist nötigeres zu thun, als
für Müller oder Schulze Stammbäume nnzufertigeu. Die Bittsteller sind ja nun
oft bereit, für die Nachforschungen alle möglichen Geldopfer zu bringen. Aber
das nützt ihnen gar nichts. Es handelt sich nicht ums Geld, es handelt sich um
die Zeit. Die Beamten können derartige Nachforschungen nur in ihren Amts-
stunden anstellen. Reichen diese dazu aus, so ist es gut, besonders bezahlen lassen
könne» und dürfen sie sich nicht dafür; reichen sie nicht aus, dann hilft alles
Geld nichts, dann hilft nur, wenn man sich in der betreffenden Stadt einen ge¬
eigneten Menschen verschaffen kann, der ins Archiv gelassen wird und dort für
Geld und gute Worte die Nachforschungen anstellt. Mit bloßem Geld ist nur in
den Küstereieu etwas zu machen. Taus- und Trauzeuguisse aus den Kirchenbüchern
auszuschreiben, gehört ja fast überall zu den Geschäften des Küsters, und er hat
dann an solchen Zeugnissen eine Nebeueiuunhme zu seinem Gehalt. Ob die Urkunde,


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[0289] Maßgebliches und Unmaßgebliches vor einiger Zeit veröffentlicht haben, etwas mit dazu beigetragen zu haben. Die Sache hat nur, wie alles in der Welt, zwei Seiten, und die Kehrseite zeigt sich bereits in beängstigender Weise: die familiengeschichtlichen Forschungen fangen an, zu einer Plage der Bibliotheken, Archive, Standesämter und Küstereien zu werden. Die meisten Leute, die sich daran machen, ihren Stammbaum aufzustellen, haben von der Schwierigkeit der Sache keine Vorstellung. Wir »vollen nicht von den ganz Ahnungslosen reden, die sich einbilden, es gebe Geschäftsstellen in Deutsch¬ land, an die man nur zu schreiben brauche, um sich seinen Stammbaum und — sein Wappen (!) kommen zu lassen. Auch solche, die ungefähr wissen, wie man die Sache anzufangen hat, haben meist keine Ahnung davon, welche Zeit und Mühe es kostet, uur einen einzigen Geburth- oder Taus- oder Trau- oder Todestag fest¬ zustellen, wenn es an jedem vorläufigen Anhalt fehlt, und vollends die Voreltern eines heute lebenden jahrhunderteweit zurück aufzuspüren. Selbst angenouuueu, daß die Voreltern mehrere Geschlechter hindurch an demselben Orte gelebt haben — wenn man sie noch gar nicht weiß, wenn man sie erst suchen soll, kann man tage¬ lang suchen. Wie selten aber ist dieser Fall! Meist wird man ja bei jeder Stufe, die man weiter zurück geht, auch nach rudern Orten gewiesen. Wer sich 1730 in Leipzig verheiratet hat und 1774 dort gestorben ist, war vielleicht 1704 in Nürnberg geboren — da heißt es also, sich von Leipzig nach Nürnberg wenden. Die Fran wiederum war vielleicht eine geborne Leipzigerin, aber ihre Eltern stammten der Vater aus Zeitz, die Mutter aus Gera — da heißt es, uach Zeitz und Gera schreiben. Aber an wen? Nun an den Küster und an den Magistrat. Aber wenn die Stadt nun mehrere Taus- und Traukirchen hat, an welchen Küster? Und wer soll sich beim Magistrat der Mühe unterziehen, die Nachforschungen anzu¬ stellen? Mir ist es selbst begegnet, daß mir auf eine Anfrage in einer recht nam¬ haften Residenzstadt Thüringens — wobei es sich nur darum handelte, vielleicht mit Hilfe der Bürgermatrikel und der Steuerbücher festzustellen, ob eine gewisse Person in der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts dort gelebt habe — der Magistrat antworten ließ, ich möchte selber kommen und nachsehen, die Beamten hätten keine Zeit dazu, könnten auch die alten Schriften schwer lesen. Ich habe mich über diese Autwort nicht im geringsten gewundert. Ganz abgesehen von der „schweren Lesbarkeit" der alten Schriften: die meisten Stadtbehörden haben in der That nicht die Beamten dazu, derartige Nachforschungen anstellen zu lassen. Die Beamten haben meist mit den laufenden Tagesgeschäften so vollauf zu thun, daß sie beim besten Willen nicht dazu kommen, derartige Privatwünsche zu erfüllen. Aber auch in größern Städten, wo mau sich den Luxus eines oder mehrerer wissenschaftlich gebildeter Archivbeamten gönnen kann, ist nötigeres zu thun, als für Müller oder Schulze Stammbäume nnzufertigeu. Die Bittsteller sind ja nun oft bereit, für die Nachforschungen alle möglichen Geldopfer zu bringen. Aber das nützt ihnen gar nichts. Es handelt sich nicht ums Geld, es handelt sich um die Zeit. Die Beamten können derartige Nachforschungen nur in ihren Amts- stunden anstellen. Reichen diese dazu aus, so ist es gut, besonders bezahlen lassen könne» und dürfen sie sich nicht dafür; reichen sie nicht aus, dann hilft alles Geld nichts, dann hilft nur, wenn man sich in der betreffenden Stadt einen ge¬ eigneten Menschen verschaffen kann, der ins Archiv gelassen wird und dort für Geld und gute Worte die Nachforschungen anstellt. Mit bloßem Geld ist nur in den Küstereieu etwas zu machen. Taus- und Trauzeuguisse aus den Kirchenbüchern auszuschreiben, gehört ja fast überall zu den Geschäften des Küsters, und er hat dann an solchen Zeugnissen eine Nebeueiuunhme zu seinem Gehalt. Ob die Urkunde,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_214455/289>, abgerufen am 23.07.2024.