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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Einkaufsgenossenschaften^ u. s. w. ins Lebens gerufen hat, wurden auf Grund seiner
Statuten die Rechte einer juristischen Person allerhöchsten Ortes verliehen. Diese
Statuten verbieten dem Verein jede politische Thätigkeit, somit auch jede Ein¬
wirkung bei den Wahlen. Daher ist es für den Westfälischen Bnuernvereiu un¬
möglich und IHm^ auch gesetzlich versagt, in dem neu gebildeten Bund der Land¬
wirte aufzugehen, sich ihm anzuschließen oder mit ihm in Verbindung zu treten."
Mau weiß nun zwar, daß diese münsterländischeu Bauern bei Land- und Reichs¬
tagswahlen nie einem andern als dem Zentrumskaudidateu ihre Stimmen geben,
aber das Wahlgeschäft wird nicht in deu Sitzungen des Bauernvereins besorgt.
Wenn die Mitglieder eines Fachvereins sämtlich ein und derselben politischen Partei
angehören, so ist das gewiß ein Vorteil sowohl für die Politische Partei wie sür
die Fachbestrebungen, eins stärkt das andre; aber dabei kann man formell korrekt
Verfahren, sodaß die Gesetze nicht verletzt werden. Eine ganz ähnliche Erklärung
haben der Graf von Ingelheim und der Oberst c>. D. Wiuterberger am 1. April
im Namen des Nassauischen Banernvereins erlassen. Darin heißt es: "Mit Aus¬
nahme des Punktes, der den Jdentitätsnachweis und die Staffeltarife betrifft, hält
der Nassauische Baueruverein die Ziele des Bundes der Landwirte für durchaus
berechtigt, schließt sich dem Bunde aber nicht organisatorisch an, da er dem
nassanifchen Bnncr mehr bietet (Schutz gegen Wucher, Erteilung kosteuloser Rechts¬
auskunft n. s. W.), und die Landwirtschaft, namentlich auf dem Westerwald, in
Nassau uur dann gefordert werden kann, wenn ihr die durch deu Verein gebvtnen
Bordelle nicht nur nicht entzogen, sondern mit der Zeit in noch größerm Ma߬
stabe geboten werden." Die Währungsfrage wird weder von dem westfälischen
noch von dem unssauischen Vereine erwähnt. In Übereinstimmung mit beiden hat
sich endlich auch am 6. April zu Neuß der Rheinische Banernverein geäußert.

Wenn also der Bund, wie es scheint, ein Polnischer Verein werden soll, so
muß er zunächst darauf verzichten, die Landwirte von ganz Deutschland zu ge¬
winnen, weil sich, wie gesagt, die meisten sächsischen und westdeutschen in Beziehung
auf einzelne Programmpunkte in entschiednen Gegensatz zu ihm befinden. Auch
sind die Bauern der ostelbischcn Provinzen den Junkern keineswegs durchweg so
grün, daß es leicht sein wird, beide unter eiuen Hut zu bringen. Nur wo der
Großbauer, der selbst ein halber Rittergutsbesitzer ist, vorherrscht, besteht eine voll-
kommne Interessenharmonie; hier heißt die Losung: hohe Getreidepreise, niedrige
Arbeitslöhne. Es fragt sich nur, wie groß die Zahl dieser Interessenten ist. Eugen
Richter behauptet in der "Freisinnigen Zeitung": "Die Hauptnutznießer der Ge¬
treidezölle sind, in ganz Deutschland zusammengerechnet, nur die 2500 größten
Besitzer." Die Hauptnutznießer, aber doch nicht die alleinigen. Sombart, ein
durchcins zuverlässiger Gewährsmann in landwirtschaftlichen Angelegenheiten, hat in
der Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses am 8. März gesagt: "Nur ein
und eine viertel Million Landwirte haben ein so großes Besitztum, daß sie ein Inter¬
esse am Schutzzoll haben. Diese Landwirte mit ihren Angehörigen stellen nur den
nahten Teil der deutschen Bevölkerung dar. Ich bin Vertreter des ganzen Volks
""d kann daher nicht die Vorteile eines so kleinen Teiles der Bevölkerung wahr¬
nehmen." Jedenfalls schließt die deutsche Reichsverfassung jede Möglichkeit aus.
dnß dieses Achtel jemals den Reichstag beherrschen könnte.

Nun aber noch die Hauptschwierigkeit! Soll der neue Wahlverein eine neue
Partei gründen, oder soll er nur die konservative Partei unterstützen? Der land¬
wirtschaftliche Verein zu Liegnitz hat den Bundesvorstand ersucht, dahin wirken zu
wollen, "daß eine neue politische Partei, genannt "deutsche Landpartei," gebildet


Maßgebliches und Unmaßgebliches

Einkaufsgenossenschaften^ u. s. w. ins Lebens gerufen hat, wurden auf Grund seiner
Statuten die Rechte einer juristischen Person allerhöchsten Ortes verliehen. Diese
Statuten verbieten dem Verein jede politische Thätigkeit, somit auch jede Ein¬
wirkung bei den Wahlen. Daher ist es für den Westfälischen Bnuernvereiu un¬
möglich und IHm^ auch gesetzlich versagt, in dem neu gebildeten Bund der Land¬
wirte aufzugehen, sich ihm anzuschließen oder mit ihm in Verbindung zu treten."
Mau weiß nun zwar, daß diese münsterländischeu Bauern bei Land- und Reichs¬
tagswahlen nie einem andern als dem Zentrumskaudidateu ihre Stimmen geben,
aber das Wahlgeschäft wird nicht in deu Sitzungen des Bauernvereins besorgt.
Wenn die Mitglieder eines Fachvereins sämtlich ein und derselben politischen Partei
angehören, so ist das gewiß ein Vorteil sowohl für die Politische Partei wie sür
die Fachbestrebungen, eins stärkt das andre; aber dabei kann man formell korrekt
Verfahren, sodaß die Gesetze nicht verletzt werden. Eine ganz ähnliche Erklärung
haben der Graf von Ingelheim und der Oberst c>. D. Wiuterberger am 1. April
im Namen des Nassauischen Banernvereins erlassen. Darin heißt es: „Mit Aus¬
nahme des Punktes, der den Jdentitätsnachweis und die Staffeltarife betrifft, hält
der Nassauische Baueruverein die Ziele des Bundes der Landwirte für durchaus
berechtigt, schließt sich dem Bunde aber nicht organisatorisch an, da er dem
nassanifchen Bnncr mehr bietet (Schutz gegen Wucher, Erteilung kosteuloser Rechts¬
auskunft n. s. W.), und die Landwirtschaft, namentlich auf dem Westerwald, in
Nassau uur dann gefordert werden kann, wenn ihr die durch deu Verein gebvtnen
Bordelle nicht nur nicht entzogen, sondern mit der Zeit in noch größerm Ma߬
stabe geboten werden." Die Währungsfrage wird weder von dem westfälischen
noch von dem unssauischen Vereine erwähnt. In Übereinstimmung mit beiden hat
sich endlich auch am 6. April zu Neuß der Rheinische Banernverein geäußert.

Wenn also der Bund, wie es scheint, ein Polnischer Verein werden soll, so
muß er zunächst darauf verzichten, die Landwirte von ganz Deutschland zu ge¬
winnen, weil sich, wie gesagt, die meisten sächsischen und westdeutschen in Beziehung
auf einzelne Programmpunkte in entschiednen Gegensatz zu ihm befinden. Auch
sind die Bauern der ostelbischcn Provinzen den Junkern keineswegs durchweg so
grün, daß es leicht sein wird, beide unter eiuen Hut zu bringen. Nur wo der
Großbauer, der selbst ein halber Rittergutsbesitzer ist, vorherrscht, besteht eine voll-
kommne Interessenharmonie; hier heißt die Losung: hohe Getreidepreise, niedrige
Arbeitslöhne. Es fragt sich nur, wie groß die Zahl dieser Interessenten ist. Eugen
Richter behauptet in der „Freisinnigen Zeitung": „Die Hauptnutznießer der Ge¬
treidezölle sind, in ganz Deutschland zusammengerechnet, nur die 2500 größten
Besitzer." Die Hauptnutznießer, aber doch nicht die alleinigen. Sombart, ein
durchcins zuverlässiger Gewährsmann in landwirtschaftlichen Angelegenheiten, hat in
der Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses am 8. März gesagt: „Nur ein
und eine viertel Million Landwirte haben ein so großes Besitztum, daß sie ein Inter¬
esse am Schutzzoll haben. Diese Landwirte mit ihren Angehörigen stellen nur den
nahten Teil der deutschen Bevölkerung dar. Ich bin Vertreter des ganzen Volks
«"d kann daher nicht die Vorteile eines so kleinen Teiles der Bevölkerung wahr¬
nehmen." Jedenfalls schließt die deutsche Reichsverfassung jede Möglichkeit aus.
dnß dieses Achtel jemals den Reichstag beherrschen könnte.

Nun aber noch die Hauptschwierigkeit! Soll der neue Wahlverein eine neue
Partei gründen, oder soll er nur die konservative Partei unterstützen? Der land¬
wirtschaftliche Verein zu Liegnitz hat den Bundesvorstand ersucht, dahin wirken zu
wollen, „daß eine neue politische Partei, genannt »deutsche Landpartei,« gebildet


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[0244] Maßgebliches und Unmaßgebliches Einkaufsgenossenschaften^ u. s. w. ins Lebens gerufen hat, wurden auf Grund seiner Statuten die Rechte einer juristischen Person allerhöchsten Ortes verliehen. Diese Statuten verbieten dem Verein jede politische Thätigkeit, somit auch jede Ein¬ wirkung bei den Wahlen. Daher ist es für den Westfälischen Bnuernvereiu un¬ möglich und IHm^ auch gesetzlich versagt, in dem neu gebildeten Bund der Land¬ wirte aufzugehen, sich ihm anzuschließen oder mit ihm in Verbindung zu treten." Mau weiß nun zwar, daß diese münsterländischeu Bauern bei Land- und Reichs¬ tagswahlen nie einem andern als dem Zentrumskaudidateu ihre Stimmen geben, aber das Wahlgeschäft wird nicht in deu Sitzungen des Bauernvereins besorgt. Wenn die Mitglieder eines Fachvereins sämtlich ein und derselben politischen Partei angehören, so ist das gewiß ein Vorteil sowohl für die Politische Partei wie sür die Fachbestrebungen, eins stärkt das andre; aber dabei kann man formell korrekt Verfahren, sodaß die Gesetze nicht verletzt werden. Eine ganz ähnliche Erklärung haben der Graf von Ingelheim und der Oberst c>. D. Wiuterberger am 1. April im Namen des Nassauischen Banernvereins erlassen. Darin heißt es: „Mit Aus¬ nahme des Punktes, der den Jdentitätsnachweis und die Staffeltarife betrifft, hält der Nassauische Baueruverein die Ziele des Bundes der Landwirte für durchaus berechtigt, schließt sich dem Bunde aber nicht organisatorisch an, da er dem nassanifchen Bnncr mehr bietet (Schutz gegen Wucher, Erteilung kosteuloser Rechts¬ auskunft n. s. W.), und die Landwirtschaft, namentlich auf dem Westerwald, in Nassau uur dann gefordert werden kann, wenn ihr die durch deu Verein gebvtnen Bordelle nicht nur nicht entzogen, sondern mit der Zeit in noch größerm Ma߬ stabe geboten werden." Die Währungsfrage wird weder von dem westfälischen noch von dem unssauischen Vereine erwähnt. In Übereinstimmung mit beiden hat sich endlich auch am 6. April zu Neuß der Rheinische Banernverein geäußert. Wenn also der Bund, wie es scheint, ein Polnischer Verein werden soll, so muß er zunächst darauf verzichten, die Landwirte von ganz Deutschland zu ge¬ winnen, weil sich, wie gesagt, die meisten sächsischen und westdeutschen in Beziehung auf einzelne Programmpunkte in entschiednen Gegensatz zu ihm befinden. Auch sind die Bauern der ostelbischcn Provinzen den Junkern keineswegs durchweg so grün, daß es leicht sein wird, beide unter eiuen Hut zu bringen. Nur wo der Großbauer, der selbst ein halber Rittergutsbesitzer ist, vorherrscht, besteht eine voll- kommne Interessenharmonie; hier heißt die Losung: hohe Getreidepreise, niedrige Arbeitslöhne. Es fragt sich nur, wie groß die Zahl dieser Interessenten ist. Eugen Richter behauptet in der „Freisinnigen Zeitung": „Die Hauptnutznießer der Ge¬ treidezölle sind, in ganz Deutschland zusammengerechnet, nur die 2500 größten Besitzer." Die Hauptnutznießer, aber doch nicht die alleinigen. Sombart, ein durchcins zuverlässiger Gewährsmann in landwirtschaftlichen Angelegenheiten, hat in der Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses am 8. März gesagt: „Nur ein und eine viertel Million Landwirte haben ein so großes Besitztum, daß sie ein Inter¬ esse am Schutzzoll haben. Diese Landwirte mit ihren Angehörigen stellen nur den nahten Teil der deutschen Bevölkerung dar. Ich bin Vertreter des ganzen Volks «"d kann daher nicht die Vorteile eines so kleinen Teiles der Bevölkerung wahr¬ nehmen." Jedenfalls schließt die deutsche Reichsverfassung jede Möglichkeit aus. dnß dieses Achtel jemals den Reichstag beherrschen könnte. Nun aber noch die Hauptschwierigkeit! Soll der neue Wahlverein eine neue Partei gründen, oder soll er nur die konservative Partei unterstützen? Der land¬ wirtschaftliche Verein zu Liegnitz hat den Bundesvorstand ersucht, dahin wirken zu wollen, „daß eine neue politische Partei, genannt »deutsche Landpartei,« gebildet

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_214455/244>, abgerufen am 23.07.2024.