Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Erstes Vierteljahr.neuestes Litteratur-ABL. 17. Johannes Schlaf und Arno Holz Seid gepriesen, Dioskuren,Hnuues Schlaf und Arno Holz, Alle beide Kernnaturen Und des jüngsten Deutschlands Stolz; Dieser ging auf Geibels Spuren, Jener war schon minder brav -- Seid gepriesen, Dioskuren, Hannes Holz und Arno Schlaf! 18. Hermann Sud ermann Ehre, Heimat, Svdvms Ende,Wechsel auf Unsterblichkeit, Strapaziren tausend Hände, Sudcrmnnn, zu dieser Zeit. Sollte einst dein Wert entschwinden, Schafft uns das nicht eben Qual: Vieles läßt sich wieder finden Bei Sardon und Blumenthal. 19. Heinz Tovote Holder Liebling aller Damen,Deren Stolz ihr Negligee, Heinz Tovote, deinen Namen sprech ich aus und rnfei Weh! Der verschämten seiner" -- Dirne Nuterhalter und Homer -- Schiller würf hinab die Treppe Dich -- und andre hinterher. 20. Dem großen Unbekannten Schon seit Jahren würd' ich gerneDir errichte" den Altar, Doch du bist vielleicht uns ferne Noch um mehr als hundert Jahr! Überhaupt, wo steht geschrieben, Daß ein Shakespeare kommen muß? Wage jeder denn zu lieben -- In sich selbst den Genius! 21. Richard Voß Nerven peinigst dn wie Ohren,Müdes Männlein, Richard Voß, Daß in Pommern dn geboren, Scheint mir eine Mythe bloß. In Berlin wars; die Souffleuse, Die mit dir ins Kindbett kam, War hysterisch -- und die böse Kritik rief- Ein Melodram! neuestes Litteratur-ABL. 17. Johannes Schlaf und Arno Holz Seid gepriesen, Dioskuren,Hnuues Schlaf und Arno Holz, Alle beide Kernnaturen Und des jüngsten Deutschlands Stolz; Dieser ging auf Geibels Spuren, Jener war schon minder brav — Seid gepriesen, Dioskuren, Hannes Holz und Arno Schlaf! 18. Hermann Sud ermann Ehre, Heimat, Svdvms Ende,Wechsel auf Unsterblichkeit, Strapaziren tausend Hände, Sudcrmnnn, zu dieser Zeit. Sollte einst dein Wert entschwinden, Schafft uns das nicht eben Qual: Vieles läßt sich wieder finden Bei Sardon und Blumenthal. 19. Heinz Tovote Holder Liebling aller Damen,Deren Stolz ihr Negligee, Heinz Tovote, deinen Namen sprech ich aus und rnfei Weh! Der verschämten seiner» — Dirne Nuterhalter und Homer — Schiller würf hinab die Treppe Dich — und andre hinterher. 20. Dem großen Unbekannten Schon seit Jahren würd' ich gerneDir errichte» den Altar, Doch du bist vielleicht uns ferne Noch um mehr als hundert Jahr! Überhaupt, wo steht geschrieben, Daß ein Shakespeare kommen muß? Wage jeder denn zu lieben — In sich selbst den Genius! 21. Richard Voß Nerven peinigst dn wie Ohren,Müdes Männlein, Richard Voß, Daß in Pommern dn geboren, Scheint mir eine Mythe bloß. In Berlin wars; die Souffleuse, Die mit dir ins Kindbett kam, War hysterisch — und die böse Kritik rief- Ein Melodram! <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0654" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/214446"/> <fw type="header" place="top"> neuestes Litteratur-ABL.</fw><lb/> <lg xml:id="POEMID_46" type="poem"> <head> 17. Johannes Schlaf und Arno Holz</head> <l> Seid gepriesen, Dioskuren,<lb/> Hnuues Schlaf und Arno Holz,<lb/> Alle beide Kernnaturen<lb/> Und des jüngsten Deutschlands Stolz;<lb/> Dieser ging auf Geibels Spuren,<lb/> Jener war schon minder brav —<lb/> Seid gepriesen, Dioskuren,<lb/> Hannes Holz und Arno Schlaf! </l> </lg><lb/> <lg xml:id="POEMID_47" type="poem"> <head> 18. Hermann Sud ermann</head> <l> Ehre, Heimat, Svdvms Ende,<lb/> Wechsel auf Unsterblichkeit,<lb/> Strapaziren tausend Hände,<lb/> Sudcrmnnn, zu dieser Zeit.<lb/> Sollte einst dein Wert entschwinden,<lb/> Schafft uns das nicht eben Qual:<lb/> Vieles läßt sich wieder finden<lb/> Bei Sardon und Blumenthal. </l> </lg><lb/> <lg xml:id="POEMID_48" type="poem"> <head> 19. Heinz Tovote</head> <l> Holder Liebling aller Damen,<lb/> Deren Stolz ihr Negligee,<lb/> Heinz Tovote, deinen Namen<lb/> sprech ich aus und rnfei Weh!<lb/> Der verschämten seiner» — Dirne<lb/> Nuterhalter und Homer —<lb/> Schiller würf hinab die Treppe<lb/> Dich — und andre hinterher. </l> </lg><lb/> <lg xml:id="POEMID_49" type="poem"> <head> 20. Dem großen Unbekannten</head> <l> Schon seit Jahren würd' ich gerne<lb/> Dir errichte» den Altar,<lb/> Doch du bist vielleicht uns ferne<lb/> Noch um mehr als hundert Jahr!<lb/> Überhaupt, wo steht geschrieben,<lb/> Daß ein Shakespeare kommen muß?<lb/> Wage jeder denn zu lieben —<lb/> In sich selbst den Genius! </l> </lg><lb/> <lg xml:id="POEMID_50" type="poem"> <head> 21. Richard Voß</head> <l> Nerven peinigst dn wie Ohren,<lb/> Müdes Männlein, Richard Voß,<lb/> Daß in Pommern dn geboren,<lb/> Scheint mir eine Mythe bloß.<lb/> In Berlin wars; die Souffleuse,<lb/> Die mit dir ins Kindbett kam,<lb/> War hysterisch — und die böse<lb/> Kritik rief- Ein Melodram! </l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0654]
neuestes Litteratur-ABL.
17. Johannes Schlaf und Arno Holz Seid gepriesen, Dioskuren,
Hnuues Schlaf und Arno Holz,
Alle beide Kernnaturen
Und des jüngsten Deutschlands Stolz;
Dieser ging auf Geibels Spuren,
Jener war schon minder brav —
Seid gepriesen, Dioskuren,
Hannes Holz und Arno Schlaf!
18. Hermann Sud ermann Ehre, Heimat, Svdvms Ende,
Wechsel auf Unsterblichkeit,
Strapaziren tausend Hände,
Sudcrmnnn, zu dieser Zeit.
Sollte einst dein Wert entschwinden,
Schafft uns das nicht eben Qual:
Vieles läßt sich wieder finden
Bei Sardon und Blumenthal.
19. Heinz Tovote Holder Liebling aller Damen,
Deren Stolz ihr Negligee,
Heinz Tovote, deinen Namen
sprech ich aus und rnfei Weh!
Der verschämten seiner» — Dirne
Nuterhalter und Homer —
Schiller würf hinab die Treppe
Dich — und andre hinterher.
20. Dem großen Unbekannten Schon seit Jahren würd' ich gerne
Dir errichte» den Altar,
Doch du bist vielleicht uns ferne
Noch um mehr als hundert Jahr!
Überhaupt, wo steht geschrieben,
Daß ein Shakespeare kommen muß?
Wage jeder denn zu lieben —
In sich selbst den Genius!
21. Richard Voß Nerven peinigst dn wie Ohren,
Müdes Männlein, Richard Voß,
Daß in Pommern dn geboren,
Scheint mir eine Mythe bloß.
In Berlin wars; die Souffleuse,
Die mit dir ins Kindbett kam,
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