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Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Erstes Vierteljahr.

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neuestes Litterntur-ABL.
3. M. G. Conrad
Conrad, edler Bajulvnre,
Der ein Man du wie ein Turm,
Flattern lciß die blonden Haare
Als Panier im Zeitenstnrm!
Ja, bald steht die Welt in Flammen;
Schon versengt dein Geist uns schier.
Sollt' er nicht von Börne stammen,
Stammt er doch von Baierns Bier.
4. Die Dresdner
Steckt ein dicker Dichterklumpen
Wieder im Lakaiennest,
Weiber und poet'sche Lumpen,
Was der Teufel werden läßt.
Und kein Tieck kommt zum Gerichte,
Immer höher steigt der Schwall:
Heinzes Litteraturgeschichte
Macht sie ja unsterblich all.
5. Nntaly von Eschstruth
Sag, wo bist du denn geblieben?
Nirgends finde ich dich mehr.
Hast du dich schon ausgeschrieben,
Lässest Schorern "freudeleer"? --
Wenn dir deine grüne Wiese
Auch nur Gänseblümchen trug,
Liebe, liebe Giiuseliese,
Gänse giebt es doch genug.
6. Ludwig Fulda
Ludwig Fulda, Edler, Milder,
Stolz der koscheru Ritterschaft,
Ahlwardt tobt jetzt wie ein Wilder --
Zeig ihm deines Geistes Kraft!
Greife herzhaft, o Puetlein,
Stracks die Judenfeinde an!
Bist jn doch Neufrankfurts Gvethleiu,
Hast ja auch den "Talisman."
7. Goethepfaffen
Hast dn Kugeln zu versenden,
Nimm die Froitzheim auch aufs .Korn;
Die da schnüffeln aller Enden,
Drehen hinten, zerren vorn.
Wo wir ahnen nur, da wissen,
Wo wir fühlen, wühlen sie --
Goethes Rock, der wird zerrissen,
Ganz bleibt ewig sein Genie.

Greiizbolen I 1893 A
neuestes Litterntur-ABL.
3. M. G. Conrad
Conrad, edler Bajulvnre,
Der ein Man du wie ein Turm,
Flattern lciß die blonden Haare
Als Panier im Zeitenstnrm!
Ja, bald steht die Welt in Flammen;
Schon versengt dein Geist uns schier.
Sollt' er nicht von Börne stammen,
Stammt er doch von Baierns Bier.
4. Die Dresdner
Steckt ein dicker Dichterklumpen
Wieder im Lakaiennest,
Weiber und poet'sche Lumpen,
Was der Teufel werden läßt.
Und kein Tieck kommt zum Gerichte,
Immer höher steigt der Schwall:
Heinzes Litteraturgeschichte
Macht sie ja unsterblich all.
5. Nntaly von Eschstruth
Sag, wo bist du denn geblieben?
Nirgends finde ich dich mehr.
Hast du dich schon ausgeschrieben,
Lässest Schorern „freudeleer"? —
Wenn dir deine grüne Wiese
Auch nur Gänseblümchen trug,
Liebe, liebe Giiuseliese,
Gänse giebt es doch genug.
6. Ludwig Fulda
Ludwig Fulda, Edler, Milder,
Stolz der koscheru Ritterschaft,
Ahlwardt tobt jetzt wie ein Wilder —
Zeig ihm deines Geistes Kraft!
Greife herzhaft, o Puetlein,
Stracks die Judenfeinde an!
Bist jn doch Neufrankfurts Gvethleiu,
Hast ja auch den „Talisman."
7. Goethepfaffen
Hast dn Kugeln zu versenden,
Nimm die Froitzheim auch aufs .Korn;
Die da schnüffeln aller Enden,
Drehen hinten, zerren vorn.
Wo wir ahnen nur, da wissen,
Wo wir fühlen, wühlen sie —
Goethes Rock, der wird zerrissen,
Ganz bleibt ewig sein Genie.

Greiizbolen I 1893 A
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[0651] neuestes Litterntur-ABL. 3. M. G. Conrad Conrad, edler Bajulvnre, Der ein Man du wie ein Turm, Flattern lciß die blonden Haare Als Panier im Zeitenstnrm! Ja, bald steht die Welt in Flammen; Schon versengt dein Geist uns schier. Sollt' er nicht von Börne stammen, Stammt er doch von Baierns Bier. 4. Die Dresdner Steckt ein dicker Dichterklumpen Wieder im Lakaiennest, Weiber und poet'sche Lumpen, Was der Teufel werden läßt. Und kein Tieck kommt zum Gerichte, Immer höher steigt der Schwall: Heinzes Litteraturgeschichte Macht sie ja unsterblich all. 5. Nntaly von Eschstruth Sag, wo bist du denn geblieben? Nirgends finde ich dich mehr. Hast du dich schon ausgeschrieben, Lässest Schorern „freudeleer"? — Wenn dir deine grüne Wiese Auch nur Gänseblümchen trug, Liebe, liebe Giiuseliese, Gänse giebt es doch genug. 6. Ludwig Fulda Ludwig Fulda, Edler, Milder, Stolz der koscheru Ritterschaft, Ahlwardt tobt jetzt wie ein Wilder — Zeig ihm deines Geistes Kraft! Greife herzhaft, o Puetlein, Stracks die Judenfeinde an! Bist jn doch Neufrankfurts Gvethleiu, Hast ja auch den „Talisman." 7. Goethepfaffen Hast dn Kugeln zu versenden, Nimm die Froitzheim auch aufs .Korn; Die da schnüffeln aller Enden, Drehen hinten, zerren vorn. Wo wir ahnen nur, da wissen, Wo wir fühlen, wühlen sie — Goethes Rock, der wird zerrissen, Ganz bleibt ewig sein Genie. Greiizbolen I 1893 A

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 52, 1893, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341857_213791/651>, abgerufen am 04.11.2024.