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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr.

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fahren oder in jedem andern, den Nebenkläger als Zeugen vernehmen kann? Der¬
artige Einwürfe sollte man von einem Verteidiger nicht erwarten. -- Berl.: Ich
hebe noch einmal hervor, daß der von dem Angeklagten so schwer beschuldigte Herr
Kühne immer in eigner Sache mit großem Pomp vortreten und seine Ansichten
ausführlich darstellen darf. Wenn der Herr doch wenigstens ebenso behandelt würde
wie die Arbeiter, die fortwährend unterbrochen, durch Jnguiriren verwirrt gemacht
werden und gar nicht in die Lage kommen, zu sage", was sie ans dem Herzen
haben. -- Vors.: Das ist auch wieder durchaus ungehörig. Ich habe die Arbeiter
durchaus nicht verwirrt, sondern sogar vielfach in Schuh genommen. Gewiß muß
ich sorgfältig inquiriren, wenn es sich um Leute handelt, die. einen Erpressungs¬
versuch gemacht und von Gesinnungsgenossen Geld empfangen haben. -- Angell.:
Ich Protestire dagegen, daß meine Gesinnungsgenossen Geld gegeben haben. -- Vors.:
Sie haben nichts zu Protestiren! -- Verl.: Das hat er wohl! -- Vors.: Wenn ich
von Gesinnungsgenossen gesprochen habe, so liegt darin doch nichts Beleidigendes.
Ich halte den Antisemitismus in gewisser Weise für nicht ganz unberechtigt oder
doch für ebenso berechtigt, wie alle andern politischen Bestrebungen. Möge doch
jemand, der Antisemit ist, immerhin diese seine Gesinnung geltend machen, aber
dann doch in andrer Weise wie der Angeklagte. Mir kommt es hier lediglich darauf
an, die Wahrheit zu erforschen, dabei ist es uns hier um Gerichtstische ganz egal,
ob jemand semit oder Antisemit, Sozialdemokrat oder .Konservativer ist; das ist
uus absolut gleichgiltig! -- Angell.: Ich bitte zu bedenken, daß ich seit gestern
etwas erregt bin. Gestern ist mir eine Zusammenkunft mit meinem vierjährigen
Sohn und meiner Tochter durch die Dazwischenkunft des Präsidenten vereitelt worden.
Darüber bin ich gegen den letztern erregt bis an das Ende meines Lebens. -- Vors.:
Ob Sie mich mögen oder nicht mögen, ist mir ganz gleichgiltig. Ich habe den
alten Grundsatz, Untersuchungsgefangneu und Strafgefaugnen im Laufe der Ver¬
handlung keine Zusammenkünfte zu gestatten. Ich weiß ja, wir werden nach allen
Richtungen hin beworfen, der Angeklagte thut ja das Seinige dazu. Hier geht es
ja jetzt durch das Gebäude wie Pulverduft, aber das wird uns nicht hindern,
unsre Pflicht zu thun. Die erbärmlichen Subjekte, welche mir hier täglich solche
schriftliche Machwerke mit Drohungen zusenden, können sich daraus verlassen, daß
ich sie mit der Verachtung strafe, deren allein sie würdig sind. -- Angell.: Ich
bestreik, daß diese Schreiben von meinen Gesinnungsgenossen herrühren. -- Vors.:
Von ihren Feinden gewiß nicht. -- Berl.: Ich erhalte hier auch täglich zahllose
Briefe. -- Stantsanw.: Wenn schon davon die Rede ist, da könnte ich auch einen
Brief vorlegen, der mir hente zugegangen ist, nud in dem die Verwundrung aus¬
gesprochen wird, daß noch niemand ans den Gedanken gekommen ist, den Geisteszu¬
stand des Angeklagten untersuchen zu lassen. -- Angell.: Das habe ich erwartet.
Nachdem Herr Professor Lazarus uuter seinem Eide ausgesagt hat, daß ich geistig
nicht gesund sein könne, bedarf es bloß noch einer eidesstattlichen Versicherung über
meinen Geisteszustand, und die Sache ist gemacht.

Wir wollen auf die Einzelheiten dieser Szene nicht eingehen. Der ganze
Verlauf (und nicht zum wenigsten die schließliche Äußerung des Staatsanwalts)
muß jeden Freund der Justiz aufs peinlichste berühren.

Zeuge Paasch (Antisemit) erklärt, daß Ahlwardt nur aus Patriotische" An-
trieben gehandelt habe. Den in der Broschüre enthaltnen Dingen habe im Interesse
des Vaterlandes näher getreten werden müssen. -- Vors.: War Ihnen denn nicht
klar, daß durch diese Broschüre die Liebe des Soldaten zu seinem Gewehre er-


Grenzboten IV 1892 78

fahren oder in jedem andern, den Nebenkläger als Zeugen vernehmen kann? Der¬
artige Einwürfe sollte man von einem Verteidiger nicht erwarten. — Berl.: Ich
hebe noch einmal hervor, daß der von dem Angeklagten so schwer beschuldigte Herr
Kühne immer in eigner Sache mit großem Pomp vortreten und seine Ansichten
ausführlich darstellen darf. Wenn der Herr doch wenigstens ebenso behandelt würde
wie die Arbeiter, die fortwährend unterbrochen, durch Jnguiriren verwirrt gemacht
werden und gar nicht in die Lage kommen, zu sage», was sie ans dem Herzen
haben. — Vors.: Das ist auch wieder durchaus ungehörig. Ich habe die Arbeiter
durchaus nicht verwirrt, sondern sogar vielfach in Schuh genommen. Gewiß muß
ich sorgfältig inquiriren, wenn es sich um Leute handelt, die. einen Erpressungs¬
versuch gemacht und von Gesinnungsgenossen Geld empfangen haben. — Angell.:
Ich Protestire dagegen, daß meine Gesinnungsgenossen Geld gegeben haben. — Vors.:
Sie haben nichts zu Protestiren! — Verl.: Das hat er wohl! — Vors.: Wenn ich
von Gesinnungsgenossen gesprochen habe, so liegt darin doch nichts Beleidigendes.
Ich halte den Antisemitismus in gewisser Weise für nicht ganz unberechtigt oder
doch für ebenso berechtigt, wie alle andern politischen Bestrebungen. Möge doch
jemand, der Antisemit ist, immerhin diese seine Gesinnung geltend machen, aber
dann doch in andrer Weise wie der Angeklagte. Mir kommt es hier lediglich darauf
an, die Wahrheit zu erforschen, dabei ist es uns hier um Gerichtstische ganz egal,
ob jemand semit oder Antisemit, Sozialdemokrat oder .Konservativer ist; das ist
uus absolut gleichgiltig! — Angell.: Ich bitte zu bedenken, daß ich seit gestern
etwas erregt bin. Gestern ist mir eine Zusammenkunft mit meinem vierjährigen
Sohn und meiner Tochter durch die Dazwischenkunft des Präsidenten vereitelt worden.
Darüber bin ich gegen den letztern erregt bis an das Ende meines Lebens. — Vors.:
Ob Sie mich mögen oder nicht mögen, ist mir ganz gleichgiltig. Ich habe den
alten Grundsatz, Untersuchungsgefangneu und Strafgefaugnen im Laufe der Ver¬
handlung keine Zusammenkünfte zu gestatten. Ich weiß ja, wir werden nach allen
Richtungen hin beworfen, der Angeklagte thut ja das Seinige dazu. Hier geht es
ja jetzt durch das Gebäude wie Pulverduft, aber das wird uns nicht hindern,
unsre Pflicht zu thun. Die erbärmlichen Subjekte, welche mir hier täglich solche
schriftliche Machwerke mit Drohungen zusenden, können sich daraus verlassen, daß
ich sie mit der Verachtung strafe, deren allein sie würdig sind. — Angell.: Ich
bestreik, daß diese Schreiben von meinen Gesinnungsgenossen herrühren. — Vors.:
Von ihren Feinden gewiß nicht. — Berl.: Ich erhalte hier auch täglich zahllose
Briefe. — Stantsanw.: Wenn schon davon die Rede ist, da könnte ich auch einen
Brief vorlegen, der mir hente zugegangen ist, nud in dem die Verwundrung aus¬
gesprochen wird, daß noch niemand ans den Gedanken gekommen ist, den Geisteszu¬
stand des Angeklagten untersuchen zu lassen. — Angell.: Das habe ich erwartet.
Nachdem Herr Professor Lazarus uuter seinem Eide ausgesagt hat, daß ich geistig
nicht gesund sein könne, bedarf es bloß noch einer eidesstattlichen Versicherung über
meinen Geisteszustand, und die Sache ist gemacht.

Wir wollen auf die Einzelheiten dieser Szene nicht eingehen. Der ganze
Verlauf (und nicht zum wenigsten die schließliche Äußerung des Staatsanwalts)
muß jeden Freund der Justiz aufs peinlichste berühren.

Zeuge Paasch (Antisemit) erklärt, daß Ahlwardt nur aus Patriotische» An-
trieben gehandelt habe. Den in der Broschüre enthaltnen Dingen habe im Interesse
des Vaterlandes näher getreten werden müssen. — Vors.: War Ihnen denn nicht
klar, daß durch diese Broschüre die Liebe des Soldaten zu seinem Gewehre er-


Grenzboten IV 1892 78
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[0625] fahren oder in jedem andern, den Nebenkläger als Zeugen vernehmen kann? Der¬ artige Einwürfe sollte man von einem Verteidiger nicht erwarten. — Berl.: Ich hebe noch einmal hervor, daß der von dem Angeklagten so schwer beschuldigte Herr Kühne immer in eigner Sache mit großem Pomp vortreten und seine Ansichten ausführlich darstellen darf. Wenn der Herr doch wenigstens ebenso behandelt würde wie die Arbeiter, die fortwährend unterbrochen, durch Jnguiriren verwirrt gemacht werden und gar nicht in die Lage kommen, zu sage», was sie ans dem Herzen haben. — Vors.: Das ist auch wieder durchaus ungehörig. Ich habe die Arbeiter durchaus nicht verwirrt, sondern sogar vielfach in Schuh genommen. Gewiß muß ich sorgfältig inquiriren, wenn es sich um Leute handelt, die. einen Erpressungs¬ versuch gemacht und von Gesinnungsgenossen Geld empfangen haben. — Angell.: Ich Protestire dagegen, daß meine Gesinnungsgenossen Geld gegeben haben. — Vors.: Sie haben nichts zu Protestiren! — Verl.: Das hat er wohl! — Vors.: Wenn ich von Gesinnungsgenossen gesprochen habe, so liegt darin doch nichts Beleidigendes. Ich halte den Antisemitismus in gewisser Weise für nicht ganz unberechtigt oder doch für ebenso berechtigt, wie alle andern politischen Bestrebungen. Möge doch jemand, der Antisemit ist, immerhin diese seine Gesinnung geltend machen, aber dann doch in andrer Weise wie der Angeklagte. Mir kommt es hier lediglich darauf an, die Wahrheit zu erforschen, dabei ist es uns hier um Gerichtstische ganz egal, ob jemand semit oder Antisemit, Sozialdemokrat oder .Konservativer ist; das ist uus absolut gleichgiltig! — Angell.: Ich bitte zu bedenken, daß ich seit gestern etwas erregt bin. Gestern ist mir eine Zusammenkunft mit meinem vierjährigen Sohn und meiner Tochter durch die Dazwischenkunft des Präsidenten vereitelt worden. Darüber bin ich gegen den letztern erregt bis an das Ende meines Lebens. — Vors.: Ob Sie mich mögen oder nicht mögen, ist mir ganz gleichgiltig. Ich habe den alten Grundsatz, Untersuchungsgefangneu und Strafgefaugnen im Laufe der Ver¬ handlung keine Zusammenkünfte zu gestatten. Ich weiß ja, wir werden nach allen Richtungen hin beworfen, der Angeklagte thut ja das Seinige dazu. Hier geht es ja jetzt durch das Gebäude wie Pulverduft, aber das wird uns nicht hindern, unsre Pflicht zu thun. Die erbärmlichen Subjekte, welche mir hier täglich solche schriftliche Machwerke mit Drohungen zusenden, können sich daraus verlassen, daß ich sie mit der Verachtung strafe, deren allein sie würdig sind. — Angell.: Ich bestreik, daß diese Schreiben von meinen Gesinnungsgenossen herrühren. — Vors.: Von ihren Feinden gewiß nicht. — Berl.: Ich erhalte hier auch täglich zahllose Briefe. — Stantsanw.: Wenn schon davon die Rede ist, da könnte ich auch einen Brief vorlegen, der mir hente zugegangen ist, nud in dem die Verwundrung aus¬ gesprochen wird, daß noch niemand ans den Gedanken gekommen ist, den Geisteszu¬ stand des Angeklagten untersuchen zu lassen. — Angell.: Das habe ich erwartet. Nachdem Herr Professor Lazarus uuter seinem Eide ausgesagt hat, daß ich geistig nicht gesund sein könne, bedarf es bloß noch einer eidesstattlichen Versicherung über meinen Geisteszustand, und die Sache ist gemacht. Wir wollen auf die Einzelheiten dieser Szene nicht eingehen. Der ganze Verlauf (und nicht zum wenigsten die schließliche Äußerung des Staatsanwalts) muß jeden Freund der Justiz aufs peinlichste berühren. Zeuge Paasch (Antisemit) erklärt, daß Ahlwardt nur aus Patriotische» An- trieben gehandelt habe. Den in der Broschüre enthaltnen Dingen habe im Interesse des Vaterlandes näher getreten werden müssen. — Vors.: War Ihnen denn nicht klar, daß durch diese Broschüre die Liebe des Soldaten zu seinem Gewehre er- Grenzboten IV 1892 78

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_213113/625>, abgerufen am 23.07.2024.