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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.

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und einer 2,35 in hohen Bodenkammer von 1 X 5 in Größe. Haus (V mit
unterkellertem Treppenhaus, enthält im Erdgeschoß zwei Stuben von 3,80 x 4,20
und 2,50 x 3,75 in Größe und eine Küche von 3,02 x 3,68 in bei 2,90 in
Höhe. Diesen Räumen entsprechen im Obergeschoß zwei Stuben und ein
Bodenraum, die 2,50 bis 1,90 rü hoch sind. Haus I), dessen Treppenhaus
gleichfalls unterkellert ist, besteht im Erdgeschoß ans zwei 2,90 in hohen Zimmern
von 4,00 x 4,50 und 3,00 x 4,00 in, einer Kammer von 2,30 x 3,40 und
einer Küche von 2,45 x 3,40 ur Größe. Im ersten Stockwerke befinden sich
zwei Zimmer, die die gleiche Grundfläche wie die Zimmer des Erdgeschosses
besitzen, aber uur 2,50--1,95 in lichte Höhe aufweise", daneben ein Boden¬
raum von 2,30 x 4,75 in Größe. ' '

Ob die Bauart und die Einrichtung der vier Häuserarteu im wesentlichen
den Anforderungen entsprechen, die an Arbeiterfamilienhänser meist gestellt
werde", will ich nicht untersuchen. Die Baupläne sollen auch keineswegs
verbindlich sein, sondern den Wünschen und Bedürfnisse" Einzelner angepaßt
werden könne". Dn eine innerhalb gewisser Grenzen bleibende Änderung nur
geringe Mehrkosten verursacht, durch eine möglichst mannigfache, geschmackvolle
Bauart der einzelne" Häuser aber die Kolonie nur gewinnen kann, so liegt es
in: Interesse der Baugesellschaft selbst, berechtigten Forderungen ihrer Auftrag¬
geber zu entsprechen und Mängel zu beseitigen oder Verbesserungen anzubringen,
wo es wünschenswert erscheint.

Bon größter Bedeutung ist nnn die Frage: Wie gestalten sich die Preis¬
verhältnisse für Wohnungen in der Kolonie des Vororts Biesdorf in Vergleich
zu den Berliner Arbeiterquartieren? Nach Angaben Th. Goeckes, die ich für
zutreffend halte, bezahlt der Berliner Arbeiter jährlich a" Miete:

sur zwei Stuben
oder eine
Stube nebst Kammerfür eine
einzelne Slud.'sur mie
Stube mit Kücheund ,Unehe
Mk.Mk.Mk.
in der äußern Stadtzone
aufhebt. des Westens 90 bis 154 1LI bis 300225 bis 345
in der mittlern Stadtzonc 172 bis 216 300 bis 345bis 420
in der innern Stadt bis 246 bis 420bis S40
im Westen 172 bis 2to* 300 bis 845*bis S4V

Im einzelnen weicht die Preisbildung natürlich nachdem Umfangedes
w.sogenannten Zubehörs, der Größe der Räume, der Lage nach der Straße u.
von dem Durchschnitt ab. Im allgemeinen aber kommt der mittlere Miet¬
preis einer in der Regel ans Stube und Küche bestehende Wohnung in den
hauptsächlich von Arbeitern bevölkerten Stadtteilen jährlich ans 300 Mark zu



') Derartige Wohnungen sind im Westen nnr in beschränkter Zahl in Hinter- und
O-nergebände" vorhanden.

und einer 2,35 in hohen Bodenkammer von 1 X 5 in Größe. Haus (V mit
unterkellertem Treppenhaus, enthält im Erdgeschoß zwei Stuben von 3,80 x 4,20
und 2,50 x 3,75 in Größe und eine Küche von 3,02 x 3,68 in bei 2,90 in
Höhe. Diesen Räumen entsprechen im Obergeschoß zwei Stuben und ein
Bodenraum, die 2,50 bis 1,90 rü hoch sind. Haus I), dessen Treppenhaus
gleichfalls unterkellert ist, besteht im Erdgeschoß ans zwei 2,90 in hohen Zimmern
von 4,00 x 4,50 und 3,00 x 4,00 in, einer Kammer von 2,30 x 3,40 und
einer Küche von 2,45 x 3,40 ur Größe. Im ersten Stockwerke befinden sich
zwei Zimmer, die die gleiche Grundfläche wie die Zimmer des Erdgeschosses
besitzen, aber uur 2,50—1,95 in lichte Höhe aufweise», daneben ein Boden¬
raum von 2,30 x 4,75 in Größe. ' '

Ob die Bauart und die Einrichtung der vier Häuserarteu im wesentlichen
den Anforderungen entsprechen, die an Arbeiterfamilienhänser meist gestellt
werde», will ich nicht untersuchen. Die Baupläne sollen auch keineswegs
verbindlich sein, sondern den Wünschen und Bedürfnisse» Einzelner angepaßt
werden könne». Dn eine innerhalb gewisser Grenzen bleibende Änderung nur
geringe Mehrkosten verursacht, durch eine möglichst mannigfache, geschmackvolle
Bauart der einzelne» Häuser aber die Kolonie nur gewinnen kann, so liegt es
in: Interesse der Baugesellschaft selbst, berechtigten Forderungen ihrer Auftrag¬
geber zu entsprechen und Mängel zu beseitigen oder Verbesserungen anzubringen,
wo es wünschenswert erscheint.

Bon größter Bedeutung ist nnn die Frage: Wie gestalten sich die Preis¬
verhältnisse für Wohnungen in der Kolonie des Vororts Biesdorf in Vergleich
zu den Berliner Arbeiterquartieren? Nach Angaben Th. Goeckes, die ich für
zutreffend halte, bezahlt der Berliner Arbeiter jährlich a» Miete:

sur zwei Stuben
oder eine
Stube nebst Kammerfür eine
einzelne Slud.'sur mie
Stube mit Kücheund ,Unehe
Mk.Mk.Mk.
in der äußern Stadtzone
aufhebt. des Westens 90 bis 154 1LI bis 300225 bis 345
in der mittlern Stadtzonc 172 bis 216 300 bis 345bis 420
in der innern Stadt bis 246 bis 420bis S40
im Westen 172 bis 2to* 300 bis 845*bis S4V

Im einzelnen weicht die Preisbildung natürlich nachdem Umfangedes
w.sogenannten Zubehörs, der Größe der Räume, der Lage nach der Straße u.
von dem Durchschnitt ab. Im allgemeinen aber kommt der mittlere Miet¬
preis einer in der Regel ans Stube und Küche bestehende Wohnung in den
hauptsächlich von Arbeitern bevölkerten Stadtteilen jährlich ans 300 Mark zu



') Derartige Wohnungen sind im Westen nnr in beschränkter Zahl in Hinter- und
O-nergebände» vorhanden.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_211167/573>, abgerufen am 23.07.2024.