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Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

laden wurden die Nachrichten über das Vorrücken der preußischen Truppen eifrig
verbreitet; von ihm aus ward ihre erste Waffenthat, die Erstürmung Glogaus am
9. März 174t, verkündet, und am 11. April Nachmittags brachte die in der
Komischen Buchhandlung erschienene "Vorläufige Relation eines vornehmen preußi¬
schen Offiziers" den erstaunten Breslnuern die Meldung von der gewonnenen Feld¬
schlacht zu Mvllwitz." Wenige Tage darauf erschien der vom Könige selbst ver¬
faßte längere Bericht unter dem Titel I-sttro ü'rin olüoisr xrussisn. Die Relationen,
denen sich im Laufe des Sommers weitere anschlössen, "waren gleichsam die ersten
zwanglos erscheinenden Nummern der Schlesischen Zeitung, zu deren Heraus¬
gilbe der "Buchführer" Johann Jakob Korn noch in demselben Jahre ein Privi¬
legium erbat und erhielt. Am 3. Jnuuar 1742 erschien die erste Nummer der
"Schlesischen Privilegirten Staats-, Kriegs- und Friedens-Zeitung."

Am 150. Jahrestage dieses nicht bloß für das Kornsche Hans, sondern anch
für die Provinz Schlesien und für das deutsche Zeitungswesen wichtigen Tages
hat der Verlag die Geschichte des Blattes in einem schön ausgestatteten Baude
von 3l K Seiten Lexikon-Oktav herausgegeben. Eine genaue Nachbildung der ersten
Nummer, sowie eine der Nummer vom 20. März 1813 ist dem Jubiläumsbande
beigegeben. Diese Nummer von 1813, die deu Aufruf Friedrich Wilhelms HI.
,,An Mein Volk" enthält, bezeichnet, wie der Herausgeber, Karl Weigelt, sagt,
den höchsten Ehrentag in der Geschichte der Schlesischen Zeitung. "In eiuer
ruhmreichen, von gewaltigen Ereignissen bewegten Zeit ins Leben gerufen, ist die
Schlesische Zeitung ebenso Zeuge der tiefen Demütigungen gewesen, die im Beginn
des folgenden Jahrhunderts dem sieggekrönten Preußen nicht erspart blieben, wie
sie der Herold seiner begeisterten Erhebung war, und sie hat nach den folgenden
Jahrzehnten innerer und äußerer Kämpfe die Erflehung Deutschlands als neues
Kaiserreich unter hohenzvllerschem Szepter in ihren Blättern verzeichnen dürfen.
Daß sie aber in guten und bösen Tagen die Treue bewahrt hat, in deren An¬
erkennung der erste, in Breslaus Mauern einziehende Preußenköuig ihr Recht und
Schutz verlieh, davon zeugt ihre eiuhuudertfüufzigjährige Geschichte." Es braucht
kaum bemerkt zu werden, daß sie zu deu Blättern gehörte, die Bismarcks Politik
aus Überzeugung vertreten haben.

Indem der Jubiläumsband aus dem Juhnlt einzelner Jahrgänge Charakte¬
ristisches und Wichtiges hervorhebt, wird er zu einem Quelleuwerk für die politische
und Kulturgeschichte. Namentlich die Nachrichten ans Paris während der Revo¬
lution sind wichtig, weil sie von Johann Gottlieb Korn stammen, dem Enkelsohne
des Begründers der Zeitung, der sich, nachdem die Geschäftsverbindungen mit
Frankreich immer schwieriger geworden und endlich ganz abgebrochen worden waren,
1789 selbst nach Paris wagte, um die Schlesische Zeitung mit zuverlässigen Nach-
richten zu versorgen. Diese enthalten so manches, was unter der Schreckens¬
herrschaft auf keinem andern Wege über die Grenze gelangen konnte, so z. B. die
letzten Worte der Königin Marie Antoinette vor dem Revolutionstribunal. Wunder¬
lich klingt die Bemerkung auf Seite 90, wo von dem Bericht über die Wahl
Leopolds II. zum Kaiser die Rede ist: "Nicht uninteressant und wohl nur aus
Schillers Graf von Habsburg allgemeiner und oberflächlich bekannt ist die Schil¬
derung der Funktionen der Erbämter." Meint der Verfasser, daß Goethes Wahrheit
und Dichtung nicht oder nicht mehr allgemein bekannt sei? Möglich wäre es schon,
leider! Das Blatt erfreute sich, wie die mitgeteilten Stellen beweisen, stets einer
vortrefflichen Leitung und zeichnete sich namentlich dnrch ein gesundes, unabhän¬
giges, über den Parteileidenschaften und den Strömungen des Augenblicks stehendes


Maßgebliches und Unmaßgebliches

laden wurden die Nachrichten über das Vorrücken der preußischen Truppen eifrig
verbreitet; von ihm aus ward ihre erste Waffenthat, die Erstürmung Glogaus am
9. März 174t, verkündet, und am 11. April Nachmittags brachte die in der
Komischen Buchhandlung erschienene »Vorläufige Relation eines vornehmen preußi¬
schen Offiziers« den erstaunten Breslnuern die Meldung von der gewonnenen Feld¬
schlacht zu Mvllwitz." Wenige Tage darauf erschien der vom Könige selbst ver¬
faßte längere Bericht unter dem Titel I-sttro ü'rin olüoisr xrussisn. Die Relationen,
denen sich im Laufe des Sommers weitere anschlössen, „waren gleichsam die ersten
zwanglos erscheinenden Nummern der Schlesischen Zeitung, zu deren Heraus¬
gilbe der »Buchführer« Johann Jakob Korn noch in demselben Jahre ein Privi¬
legium erbat und erhielt. Am 3. Jnuuar 1742 erschien die erste Nummer der
»Schlesischen Privilegirten Staats-, Kriegs- und Friedens-Zeitung.«

Am 150. Jahrestage dieses nicht bloß für das Kornsche Hans, sondern anch
für die Provinz Schlesien und für das deutsche Zeitungswesen wichtigen Tages
hat der Verlag die Geschichte des Blattes in einem schön ausgestatteten Baude
von 3l K Seiten Lexikon-Oktav herausgegeben. Eine genaue Nachbildung der ersten
Nummer, sowie eine der Nummer vom 20. März 1813 ist dem Jubiläumsbande
beigegeben. Diese Nummer von 1813, die deu Aufruf Friedrich Wilhelms HI.
,,An Mein Volk" enthält, bezeichnet, wie der Herausgeber, Karl Weigelt, sagt,
den höchsten Ehrentag in der Geschichte der Schlesischen Zeitung. „In eiuer
ruhmreichen, von gewaltigen Ereignissen bewegten Zeit ins Leben gerufen, ist die
Schlesische Zeitung ebenso Zeuge der tiefen Demütigungen gewesen, die im Beginn
des folgenden Jahrhunderts dem sieggekrönten Preußen nicht erspart blieben, wie
sie der Herold seiner begeisterten Erhebung war, und sie hat nach den folgenden
Jahrzehnten innerer und äußerer Kämpfe die Erflehung Deutschlands als neues
Kaiserreich unter hohenzvllerschem Szepter in ihren Blättern verzeichnen dürfen.
Daß sie aber in guten und bösen Tagen die Treue bewahrt hat, in deren An¬
erkennung der erste, in Breslaus Mauern einziehende Preußenköuig ihr Recht und
Schutz verlieh, davon zeugt ihre eiuhuudertfüufzigjährige Geschichte." Es braucht
kaum bemerkt zu werden, daß sie zu deu Blättern gehörte, die Bismarcks Politik
aus Überzeugung vertreten haben.

Indem der Jubiläumsband aus dem Juhnlt einzelner Jahrgänge Charakte¬
ristisches und Wichtiges hervorhebt, wird er zu einem Quelleuwerk für die politische
und Kulturgeschichte. Namentlich die Nachrichten ans Paris während der Revo¬
lution sind wichtig, weil sie von Johann Gottlieb Korn stammen, dem Enkelsohne
des Begründers der Zeitung, der sich, nachdem die Geschäftsverbindungen mit
Frankreich immer schwieriger geworden und endlich ganz abgebrochen worden waren,
1789 selbst nach Paris wagte, um die Schlesische Zeitung mit zuverlässigen Nach-
richten zu versorgen. Diese enthalten so manches, was unter der Schreckens¬
herrschaft auf keinem andern Wege über die Grenze gelangen konnte, so z. B. die
letzten Worte der Königin Marie Antoinette vor dem Revolutionstribunal. Wunder¬
lich klingt die Bemerkung auf Seite 90, wo von dem Bericht über die Wahl
Leopolds II. zum Kaiser die Rede ist: „Nicht uninteressant und wohl nur aus
Schillers Graf von Habsburg allgemeiner und oberflächlich bekannt ist die Schil¬
derung der Funktionen der Erbämter." Meint der Verfasser, daß Goethes Wahrheit
und Dichtung nicht oder nicht mehr allgemein bekannt sei? Möglich wäre es schon,
leider! Das Blatt erfreute sich, wie die mitgeteilten Stellen beweisen, stets einer
vortrefflichen Leitung und zeichnete sich namentlich dnrch ein gesundes, unabhän¬
giges, über den Parteileidenschaften und den Strömungen des Augenblicks stehendes


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[0197] Maßgebliches und Unmaßgebliches laden wurden die Nachrichten über das Vorrücken der preußischen Truppen eifrig verbreitet; von ihm aus ward ihre erste Waffenthat, die Erstürmung Glogaus am 9. März 174t, verkündet, und am 11. April Nachmittags brachte die in der Komischen Buchhandlung erschienene »Vorläufige Relation eines vornehmen preußi¬ schen Offiziers« den erstaunten Breslnuern die Meldung von der gewonnenen Feld¬ schlacht zu Mvllwitz." Wenige Tage darauf erschien der vom Könige selbst ver¬ faßte längere Bericht unter dem Titel I-sttro ü'rin olüoisr xrussisn. Die Relationen, denen sich im Laufe des Sommers weitere anschlössen, „waren gleichsam die ersten zwanglos erscheinenden Nummern der Schlesischen Zeitung, zu deren Heraus¬ gilbe der »Buchführer« Johann Jakob Korn noch in demselben Jahre ein Privi¬ legium erbat und erhielt. Am 3. Jnuuar 1742 erschien die erste Nummer der »Schlesischen Privilegirten Staats-, Kriegs- und Friedens-Zeitung.« Am 150. Jahrestage dieses nicht bloß für das Kornsche Hans, sondern anch für die Provinz Schlesien und für das deutsche Zeitungswesen wichtigen Tages hat der Verlag die Geschichte des Blattes in einem schön ausgestatteten Baude von 3l K Seiten Lexikon-Oktav herausgegeben. Eine genaue Nachbildung der ersten Nummer, sowie eine der Nummer vom 20. März 1813 ist dem Jubiläumsbande beigegeben. Diese Nummer von 1813, die deu Aufruf Friedrich Wilhelms HI. ,,An Mein Volk" enthält, bezeichnet, wie der Herausgeber, Karl Weigelt, sagt, den höchsten Ehrentag in der Geschichte der Schlesischen Zeitung. „In eiuer ruhmreichen, von gewaltigen Ereignissen bewegten Zeit ins Leben gerufen, ist die Schlesische Zeitung ebenso Zeuge der tiefen Demütigungen gewesen, die im Beginn des folgenden Jahrhunderts dem sieggekrönten Preußen nicht erspart blieben, wie sie der Herold seiner begeisterten Erhebung war, und sie hat nach den folgenden Jahrzehnten innerer und äußerer Kämpfe die Erflehung Deutschlands als neues Kaiserreich unter hohenzvllerschem Szepter in ihren Blättern verzeichnen dürfen. Daß sie aber in guten und bösen Tagen die Treue bewahrt hat, in deren An¬ erkennung der erste, in Breslaus Mauern einziehende Preußenköuig ihr Recht und Schutz verlieh, davon zeugt ihre eiuhuudertfüufzigjährige Geschichte." Es braucht kaum bemerkt zu werden, daß sie zu deu Blättern gehörte, die Bismarcks Politik aus Überzeugung vertreten haben. Indem der Jubiläumsband aus dem Juhnlt einzelner Jahrgänge Charakte¬ ristisches und Wichtiges hervorhebt, wird er zu einem Quelleuwerk für die politische und Kulturgeschichte. Namentlich die Nachrichten ans Paris während der Revo¬ lution sind wichtig, weil sie von Johann Gottlieb Korn stammen, dem Enkelsohne des Begründers der Zeitung, der sich, nachdem die Geschäftsverbindungen mit Frankreich immer schwieriger geworden und endlich ganz abgebrochen worden waren, 1789 selbst nach Paris wagte, um die Schlesische Zeitung mit zuverlässigen Nach- richten zu versorgen. Diese enthalten so manches, was unter der Schreckens¬ herrschaft auf keinem andern Wege über die Grenze gelangen konnte, so z. B. die letzten Worte der Königin Marie Antoinette vor dem Revolutionstribunal. Wunder¬ lich klingt die Bemerkung auf Seite 90, wo von dem Bericht über die Wahl Leopolds II. zum Kaiser die Rede ist: „Nicht uninteressant und wohl nur aus Schillers Graf von Habsburg allgemeiner und oberflächlich bekannt ist die Schil¬ derung der Funktionen der Erbämter." Meint der Verfasser, daß Goethes Wahrheit und Dichtung nicht oder nicht mehr allgemein bekannt sei? Möglich wäre es schon, leider! Das Blatt erfreute sich, wie die mitgeteilten Stellen beweisen, stets einer vortrefflichen Leitung und zeichnete sich namentlich dnrch ein gesundes, unabhän¬ giges, über den Parteileidenschaften und den Strömungen des Augenblicks stehendes

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341855_211167/197>, abgerufen am 23.07.2024.