Die Grenzboten. Jg. 51, 1892, Erstes Vierteljahr.![]() Die Aussichten unsers südwestafrikanischen Schutzgebietes le guten und ehrenvollen Überlieferungen Burckhardts und Mun- Wir wollen heute von dem Schinzfchen Buche sprechen, das schon durch Deutsch-Südwestafrika. Forschungsreisen durch die deutschen Schutzgebiete
Groß-Rama- und Hereroland, nach dem Kumme, dem Ngamisee und der Kalahari l 834--87. Von Dr. Hans Schinz. Mit 1 Karte, 18 Vollbildern und vielen Textillustrationen in Holzschnitt. Oldenburg und Leipzig (1891). ![]() Die Aussichten unsers südwestafrikanischen Schutzgebietes le guten und ehrenvollen Überlieferungen Burckhardts und Mun- Wir wollen heute von dem Schinzfchen Buche sprechen, das schon durch Deutsch-Südwestafrika. Forschungsreisen durch die deutschen Schutzgebiete
Groß-Rama- und Hereroland, nach dem Kumme, dem Ngamisee und der Kalahari l 834—87. Von Dr. Hans Schinz. Mit 1 Karte, 18 Vollbildern und vielen Textillustrationen in Holzschnitt. Oldenburg und Leipzig (1891). <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0179" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/211347"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341855_211167/figures/grenzboten_341855_211167_211347_000.jpg"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Die Aussichten<lb/> unsers südwestafrikanischen Schutzgebietes</head><lb/> <p xml:id="ID_524"> le guten und ehrenvollen Überlieferungen Burckhardts und Mun-<lb/> zingers leben much heute noch in der deutschen Schweiz fort:<lb/> fast alljährlich ziehen junge Bürger des kleinen Freistaates hinaus,<lb/> um sich an der wissenschaftlichen Erforschung serner Länder zu<lb/> beteiligen, und darunter sind immer wieder Leute von hervorragender<lb/> Charakterbildung undSchulung. Ein schönesZeichen für die Art der Einflüsse, unter<lb/> denen sich dort in Schule und Leben Jünglinge der bessern Stände entwickeln. Es<lb/> ist gewiß kein Zufall, daß wir unter den besten Büchern über Afrika, die voriges<lb/> Jahr erschienen sind, zwei von Schweizern geschriebene finden: Liberia, das<lb/> jüngst in diesen Blättern besprochen wurde, von Büttikofer, und Deutsch-Süd¬<lb/> westafrika von Hans Schinz.") Beide haben eins gemein: es sind ehrliche<lb/> Bücher, mit gesundem Verstand draußen erarbeitet und mit Sorgfalt und<lb/> Maß niedergeschrieben; am bezeichnendsten ist es vielleicht, daß sie sich in der<lb/> Beurteilung afrikanischer Menschen von allen Extremen freihalten und eher zum<lb/> Wohlwollen hinneigen.</p><lb/> <p xml:id="ID_525" next="#ID_526"> Wir wollen heute von dem Schinzfchen Buche sprechen, das schon durch<lb/> seinen Gegenstand unsre Teilnahme erwecken muß; es weiß aber auch durch<lb/> den Inhalt seiner 21 Abschnitte diese Teilnahme ohne Unterbrechung zu fesseln.<lb/> Dr. Hans Schinz aus Zürich, ein Botaniker, schloß sich 1884 der ersten Ex¬<lb/> pedition an, die Lüderitz nach Angra Pequena sandte, machte deren an Ent¬<lb/> täuschungen und teuer erkauften Lehren reiche erste Vorstöße nach Osten über<lb/> den Fischfluß mit, trennte sich dann von ihr und durchzog Großmama-, Herero-<lb/> und Amboland, drang nordwärts bis zum Kunenv und ostwärts bis zum<lb/> Ngamisee vor und kehrte 1887 in die Heimat zurück. Er hat uns die Ge¬<lb/> schichte dieser zum Teil höchst abenteuerlichen Reisen in dem vorliegenden, gegen<lb/> 600 Seiten starken Buche erzählt, ohne jedoch das Hauptgewicht darauf zu</p><lb/> <note xml:id="FID_17" place="foot"> Deutsch-Südwestafrika. Forschungsreisen durch die deutschen Schutzgebiete<lb/> Groß-Rama- und Hereroland, nach dem Kumme, dem Ngamisee und der Kalahari l 834—87.<lb/> Von Dr. Hans Schinz. Mit 1 Karte, 18 Vollbildern und vielen Textillustrationen in<lb/> Holzschnitt. Oldenburg und Leipzig (1891).</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0179]
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Die Aussichten
unsers südwestafrikanischen Schutzgebietes
le guten und ehrenvollen Überlieferungen Burckhardts und Mun-
zingers leben much heute noch in der deutschen Schweiz fort:
fast alljährlich ziehen junge Bürger des kleinen Freistaates hinaus,
um sich an der wissenschaftlichen Erforschung serner Länder zu
beteiligen, und darunter sind immer wieder Leute von hervorragender
Charakterbildung undSchulung. Ein schönesZeichen für die Art der Einflüsse, unter
denen sich dort in Schule und Leben Jünglinge der bessern Stände entwickeln. Es
ist gewiß kein Zufall, daß wir unter den besten Büchern über Afrika, die voriges
Jahr erschienen sind, zwei von Schweizern geschriebene finden: Liberia, das
jüngst in diesen Blättern besprochen wurde, von Büttikofer, und Deutsch-Süd¬
westafrika von Hans Schinz.") Beide haben eins gemein: es sind ehrliche
Bücher, mit gesundem Verstand draußen erarbeitet und mit Sorgfalt und
Maß niedergeschrieben; am bezeichnendsten ist es vielleicht, daß sie sich in der
Beurteilung afrikanischer Menschen von allen Extremen freihalten und eher zum
Wohlwollen hinneigen.
Wir wollen heute von dem Schinzfchen Buche sprechen, das schon durch
seinen Gegenstand unsre Teilnahme erwecken muß; es weiß aber auch durch
den Inhalt seiner 21 Abschnitte diese Teilnahme ohne Unterbrechung zu fesseln.
Dr. Hans Schinz aus Zürich, ein Botaniker, schloß sich 1884 der ersten Ex¬
pedition an, die Lüderitz nach Angra Pequena sandte, machte deren an Ent¬
täuschungen und teuer erkauften Lehren reiche erste Vorstöße nach Osten über
den Fischfluß mit, trennte sich dann von ihr und durchzog Großmama-, Herero-
und Amboland, drang nordwärts bis zum Kunenv und ostwärts bis zum
Ngamisee vor und kehrte 1887 in die Heimat zurück. Er hat uns die Ge¬
schichte dieser zum Teil höchst abenteuerlichen Reisen in dem vorliegenden, gegen
600 Seiten starken Buche erzählt, ohne jedoch das Hauptgewicht darauf zu
Deutsch-Südwestafrika. Forschungsreisen durch die deutschen Schutzgebiete
Groß-Rama- und Hereroland, nach dem Kumme, dem Ngamisee und der Kalahari l 834—87.
Von Dr. Hans Schinz. Mit 1 Karte, 18 Vollbildern und vielen Textillustrationen in
Holzschnitt. Oldenburg und Leipzig (1891).
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