Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Zweites Vierteljahr.

Bild:
<< vorherige Seite
Maßgebliches und Unmaßgel'liebes

Wünsche für' die Statistik.

Die in Nummer 24 dieser Zeitschrift aus-
gesprochenen Wünsche für die Statistik sind an sich durchaus berechtigt. Daß sie
aber am Il.Juni 18!> I ausgesprochen worden sind, erweckt dach eine falsche Vor¬
stellung bei deu Nichtstatistilern. Die nnchtigsten dieser Wiinsche sind nämlich
längst erfüllt.

Der Verfasser verlangt im wesentlichen vou der amtlichen Statistik, daß sie
eS nicht bei der Mitteilung stummer Zahlen bewenden lasse, sondern daß sie diesen
stummen Zahlen einen erläuternden Text beigebe. Dies geschieht aber schon seit
der Mitte unsers Jahrhunderts in allen guten amtlichen statistischen Veröffent¬
lichungen. Die Entwicklung dieser Dinge ist bekanntlich folgende gewesen.

Die ältere oder sogenannte deutsche. Universitätsstatistik des siebzehnten und
achtzehnten Jahrhunderts beschränkte sich fast ausschließlich auf die Schilderung durch
das Wort. Als sich im vorigen Jahrhundert das früher geheim gehaltene Zahlen¬
material aus den verschiedene" Zweigen der Staatsverwaltung häufte "ut der
Däne Auchersen begann, im Interesse der Übersichtlichkeit dieses Material in Ta¬
bellen zu ordnen, mußten er und seine Nachfolger sich von der Göttinger Schule
die Bezeichnung "Tabellenfabrikanten" oder "Tabellenknechte" gefallen lassen, lind
als dann die organisirte amtliche Statistik in der ersten Hälfte unsers Jahrhunderts
mit der Veröffentlichung ihrer "Quellenwerke" begaun, nahmen es die litterarischen
oder Nniversitntsstatistiker als ihr gutes und zwar ausschließliches Recht in An¬
spruch, ihrerseits die "Würdigung" dieser amtlichen statistischen Ergebnisse vor¬
zunehmen, also mit Worten die aus den veröffentlichten Zahlen sich ergebenden
Folgerungen zu ziehe". Aber je wissenschaftlicher nun auch die amtliche Statistik
betrieben wurde, um so mehr lehnten die amtlichen Statistiker die Berechtigung
jener Ansprüche ab. Engel war es vor allen, der darauf aufmerksam machte, daß
niemand mehr befugt und berechtigt sei, die "Zahlen reden zu lassen," als der,
der sie geschaffen habe. So ist es seit der Mitte unsers Jahrhunderts eine lobens¬
werte Gewohnheit der amtlichen Statistiker geworden, zu ihren Tabellen einen
ausführlichen Text zu geben und in diesem darzulegen, aus welcher Veranlassung,
nach welchen Vorschriften die statistische Erhebung oder Auschreibuug vor sich ge¬
gangen ist, welche Mängel und Lücken das Urmaterial besitzt, welche Folgerungen
ans den tabellarischen Ergebnissen gezogen werden dürfen und welche nicht.

Es liegt aber ans der Hand, daß sich Art und Umfang des Textes für ein
und denselben Gegenstand andern, je nachdem die Veröffentlichung in einer Quellen¬
schrift, einem Jahrbuch, einer Zeitschrift oder in einer bestimmten Zwecken dienenden
Denkschrift geschieht. Niemand wird in Nachschlagewerken, wie in Jahrbüchern,
berechtigterweise einen Text suchen. Höchstens ist der Wunsch nach einem
Literaturnachweise berechtigt. Sodann erscheint es anch überflüssig, den Veröffent¬
lichungen über die Ergebnisse regelmäßiger Umschreibungen, wie denen über den
Bevölkerungswechsel, Unfälle zur See, überseeische Auswanderung, Zollerträgnissc
jedesmal einen Text beizugeben. Diese Veröffentlichungen deshalb als "ohne er¬
kennbares Ziel rastlos wiederkehrende Anhäufungen von Urstoff für die Forschung"
zu bezeichnen, ist mindestens unbillig. Denn nicht nur für die Forschung arbeitet
die Statistik, sondern auch und vor allem für die Zwecke der Verwaltung. Was
aber die Forschung anlangt, so ist es ein aus andern Fächern hergenommenes auf
die Statistik nicht anwendbares Urteil, "auf den Eintritt eines Zeitpunktes zu
rechnen, wo man sagen wird, die bisher gewonnenen Zahlenreihen seien genügend,
daraus ein abschließendes Urteil abzuleiten." Angesichts der Relativität aller statistisch
beobachtbaren Verhältnisse giebt es hier abschließende Urteile überhaupt nicht.


Maßgebliches und Unmaßgel'liebes

Wünsche für' die Statistik.

Die in Nummer 24 dieser Zeitschrift aus-
gesprochenen Wünsche für die Statistik sind an sich durchaus berechtigt. Daß sie
aber am Il.Juni 18!> I ausgesprochen worden sind, erweckt dach eine falsche Vor¬
stellung bei deu Nichtstatistilern. Die nnchtigsten dieser Wiinsche sind nämlich
längst erfüllt.

Der Verfasser verlangt im wesentlichen vou der amtlichen Statistik, daß sie
eS nicht bei der Mitteilung stummer Zahlen bewenden lasse, sondern daß sie diesen
stummen Zahlen einen erläuternden Text beigebe. Dies geschieht aber schon seit
der Mitte unsers Jahrhunderts in allen guten amtlichen statistischen Veröffent¬
lichungen. Die Entwicklung dieser Dinge ist bekanntlich folgende gewesen.

Die ältere oder sogenannte deutsche. Universitätsstatistik des siebzehnten und
achtzehnten Jahrhunderts beschränkte sich fast ausschließlich auf die Schilderung durch
das Wort. Als sich im vorigen Jahrhundert das früher geheim gehaltene Zahlen¬
material aus den verschiedene» Zweigen der Staatsverwaltung häufte »ut der
Däne Auchersen begann, im Interesse der Übersichtlichkeit dieses Material in Ta¬
bellen zu ordnen, mußten er und seine Nachfolger sich von der Göttinger Schule
die Bezeichnung „Tabellenfabrikanten" oder „Tabellenknechte" gefallen lassen, lind
als dann die organisirte amtliche Statistik in der ersten Hälfte unsers Jahrhunderts
mit der Veröffentlichung ihrer „Quellenwerke" begaun, nahmen es die litterarischen
oder Nniversitntsstatistiker als ihr gutes und zwar ausschließliches Recht in An¬
spruch, ihrerseits die „Würdigung" dieser amtlichen statistischen Ergebnisse vor¬
zunehmen, also mit Worten die aus den veröffentlichten Zahlen sich ergebenden
Folgerungen zu ziehe«. Aber je wissenschaftlicher nun auch die amtliche Statistik
betrieben wurde, um so mehr lehnten die amtlichen Statistiker die Berechtigung
jener Ansprüche ab. Engel war es vor allen, der darauf aufmerksam machte, daß
niemand mehr befugt und berechtigt sei, die „Zahlen reden zu lassen," als der,
der sie geschaffen habe. So ist es seit der Mitte unsers Jahrhunderts eine lobens¬
werte Gewohnheit der amtlichen Statistiker geworden, zu ihren Tabellen einen
ausführlichen Text zu geben und in diesem darzulegen, aus welcher Veranlassung,
nach welchen Vorschriften die statistische Erhebung oder Auschreibuug vor sich ge¬
gangen ist, welche Mängel und Lücken das Urmaterial besitzt, welche Folgerungen
ans den tabellarischen Ergebnissen gezogen werden dürfen und welche nicht.

Es liegt aber ans der Hand, daß sich Art und Umfang des Textes für ein
und denselben Gegenstand andern, je nachdem die Veröffentlichung in einer Quellen¬
schrift, einem Jahrbuch, einer Zeitschrift oder in einer bestimmten Zwecken dienenden
Denkschrift geschieht. Niemand wird in Nachschlagewerken, wie in Jahrbüchern,
berechtigterweise einen Text suchen. Höchstens ist der Wunsch nach einem
Literaturnachweise berechtigt. Sodann erscheint es anch überflüssig, den Veröffent¬
lichungen über die Ergebnisse regelmäßiger Umschreibungen, wie denen über den
Bevölkerungswechsel, Unfälle zur See, überseeische Auswanderung, Zollerträgnissc
jedesmal einen Text beizugeben. Diese Veröffentlichungen deshalb als „ohne er¬
kennbares Ziel rastlos wiederkehrende Anhäufungen von Urstoff für die Forschung"
zu bezeichnen, ist mindestens unbillig. Denn nicht nur für die Forschung arbeitet
die Statistik, sondern auch und vor allem für die Zwecke der Verwaltung. Was
aber die Forschung anlangt, so ist es ein aus andern Fächern hergenommenes auf
die Statistik nicht anwendbares Urteil, „auf den Eintritt eines Zeitpunktes zu
rechnen, wo man sagen wird, die bisher gewonnenen Zahlenreihen seien genügend,
daraus ein abschließendes Urteil abzuleiten." Angesichts der Relativität aller statistisch
beobachtbaren Verhältnisse giebt es hier abschließende Urteile überhaupt nicht.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0634" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/210501"/>
            <fw type="header" place="top"> Maßgebliches und Unmaßgel'liebes</fw><lb/>
          </div>
          <div n="2">
            <head> Wünsche für' die Statistik.</head>
            <p xml:id="ID_1769"> Die in Nummer 24 dieser Zeitschrift aus-<lb/>
gesprochenen Wünsche für die Statistik sind an sich durchaus berechtigt. Daß sie<lb/>
aber am Il.Juni 18!&gt; I ausgesprochen worden sind, erweckt dach eine falsche Vor¬<lb/>
stellung bei deu Nichtstatistilern. Die nnchtigsten dieser Wiinsche sind nämlich<lb/>
längst erfüllt.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1770"> Der Verfasser verlangt im wesentlichen vou der amtlichen Statistik, daß sie<lb/>
eS nicht bei der Mitteilung stummer Zahlen bewenden lasse, sondern daß sie diesen<lb/>
stummen Zahlen einen erläuternden Text beigebe. Dies geschieht aber schon seit<lb/>
der Mitte unsers Jahrhunderts in allen guten amtlichen statistischen Veröffent¬<lb/>
lichungen.  Die Entwicklung dieser Dinge ist bekanntlich folgende gewesen.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1771"> Die ältere oder sogenannte deutsche. Universitätsstatistik des siebzehnten und<lb/>
achtzehnten Jahrhunderts beschränkte sich fast ausschließlich auf die Schilderung durch<lb/>
das Wort. Als sich im vorigen Jahrhundert das früher geheim gehaltene Zahlen¬<lb/>
material aus den verschiedene» Zweigen der Staatsverwaltung häufte »ut der<lb/>
Däne Auchersen begann, im Interesse der Übersichtlichkeit dieses Material in Ta¬<lb/>
bellen zu ordnen, mußten er und seine Nachfolger sich von der Göttinger Schule<lb/>
die Bezeichnung &#x201E;Tabellenfabrikanten" oder &#x201E;Tabellenknechte" gefallen lassen, lind<lb/>
als dann die organisirte amtliche Statistik in der ersten Hälfte unsers Jahrhunderts<lb/>
mit der Veröffentlichung ihrer &#x201E;Quellenwerke" begaun, nahmen es die litterarischen<lb/>
oder Nniversitntsstatistiker als ihr gutes und zwar ausschließliches Recht in An¬<lb/>
spruch, ihrerseits die &#x201E;Würdigung" dieser amtlichen statistischen Ergebnisse vor¬<lb/>
zunehmen, also mit Worten die aus den veröffentlichten Zahlen sich ergebenden<lb/>
Folgerungen zu ziehe«. Aber je wissenschaftlicher nun auch die amtliche Statistik<lb/>
betrieben wurde, um so mehr lehnten die amtlichen Statistiker die Berechtigung<lb/>
jener Ansprüche ab. Engel war es vor allen, der darauf aufmerksam machte, daß<lb/>
niemand mehr befugt und berechtigt sei, die &#x201E;Zahlen reden zu lassen," als der,<lb/>
der sie geschaffen habe. So ist es seit der Mitte unsers Jahrhunderts eine lobens¬<lb/>
werte Gewohnheit der amtlichen Statistiker geworden, zu ihren Tabellen einen<lb/>
ausführlichen Text zu geben und in diesem darzulegen, aus welcher Veranlassung,<lb/>
nach welchen Vorschriften die statistische Erhebung oder Auschreibuug vor sich ge¬<lb/>
gangen ist, welche Mängel und Lücken das Urmaterial besitzt, welche Folgerungen<lb/>
ans den tabellarischen Ergebnissen gezogen werden dürfen und welche nicht.</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1772"> Es liegt aber ans der Hand, daß sich Art und Umfang des Textes für ein<lb/>
und denselben Gegenstand andern, je nachdem die Veröffentlichung in einer Quellen¬<lb/>
schrift, einem Jahrbuch, einer Zeitschrift oder in einer bestimmten Zwecken dienenden<lb/>
Denkschrift geschieht. Niemand wird in Nachschlagewerken, wie in Jahrbüchern,<lb/>
berechtigterweise einen Text suchen. Höchstens ist der Wunsch nach einem<lb/>
Literaturnachweise berechtigt. Sodann erscheint es anch überflüssig, den Veröffent¬<lb/>
lichungen über die Ergebnisse regelmäßiger Umschreibungen, wie denen über den<lb/>
Bevölkerungswechsel, Unfälle zur See, überseeische Auswanderung, Zollerträgnissc<lb/>
jedesmal einen Text beizugeben. Diese Veröffentlichungen deshalb als &#x201E;ohne er¬<lb/>
kennbares Ziel rastlos wiederkehrende Anhäufungen von Urstoff für die Forschung"<lb/>
zu bezeichnen, ist mindestens unbillig. Denn nicht nur für die Forschung arbeitet<lb/>
die Statistik, sondern auch und vor allem für die Zwecke der Verwaltung. Was<lb/>
aber die Forschung anlangt, so ist es ein aus andern Fächern hergenommenes auf<lb/>
die Statistik nicht anwendbares Urteil, &#x201E;auf den Eintritt eines Zeitpunktes zu<lb/>
rechnen, wo man sagen wird, die bisher gewonnenen Zahlenreihen seien genügend,<lb/>
daraus ein abschließendes Urteil abzuleiten." Angesichts der Relativität aller statistisch<lb/>
beobachtbaren Verhältnisse giebt es hier abschließende Urteile überhaupt nicht.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0634] Maßgebliches und Unmaßgel'liebes Wünsche für' die Statistik. Die in Nummer 24 dieser Zeitschrift aus- gesprochenen Wünsche für die Statistik sind an sich durchaus berechtigt. Daß sie aber am Il.Juni 18!> I ausgesprochen worden sind, erweckt dach eine falsche Vor¬ stellung bei deu Nichtstatistilern. Die nnchtigsten dieser Wiinsche sind nämlich längst erfüllt. Der Verfasser verlangt im wesentlichen vou der amtlichen Statistik, daß sie eS nicht bei der Mitteilung stummer Zahlen bewenden lasse, sondern daß sie diesen stummen Zahlen einen erläuternden Text beigebe. Dies geschieht aber schon seit der Mitte unsers Jahrhunderts in allen guten amtlichen statistischen Veröffent¬ lichungen. Die Entwicklung dieser Dinge ist bekanntlich folgende gewesen. Die ältere oder sogenannte deutsche. Universitätsstatistik des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts beschränkte sich fast ausschließlich auf die Schilderung durch das Wort. Als sich im vorigen Jahrhundert das früher geheim gehaltene Zahlen¬ material aus den verschiedene» Zweigen der Staatsverwaltung häufte »ut der Däne Auchersen begann, im Interesse der Übersichtlichkeit dieses Material in Ta¬ bellen zu ordnen, mußten er und seine Nachfolger sich von der Göttinger Schule die Bezeichnung „Tabellenfabrikanten" oder „Tabellenknechte" gefallen lassen, lind als dann die organisirte amtliche Statistik in der ersten Hälfte unsers Jahrhunderts mit der Veröffentlichung ihrer „Quellenwerke" begaun, nahmen es die litterarischen oder Nniversitntsstatistiker als ihr gutes und zwar ausschließliches Recht in An¬ spruch, ihrerseits die „Würdigung" dieser amtlichen statistischen Ergebnisse vor¬ zunehmen, also mit Worten die aus den veröffentlichten Zahlen sich ergebenden Folgerungen zu ziehe«. Aber je wissenschaftlicher nun auch die amtliche Statistik betrieben wurde, um so mehr lehnten die amtlichen Statistiker die Berechtigung jener Ansprüche ab. Engel war es vor allen, der darauf aufmerksam machte, daß niemand mehr befugt und berechtigt sei, die „Zahlen reden zu lassen," als der, der sie geschaffen habe. So ist es seit der Mitte unsers Jahrhunderts eine lobens¬ werte Gewohnheit der amtlichen Statistiker geworden, zu ihren Tabellen einen ausführlichen Text zu geben und in diesem darzulegen, aus welcher Veranlassung, nach welchen Vorschriften die statistische Erhebung oder Auschreibuug vor sich ge¬ gangen ist, welche Mängel und Lücken das Urmaterial besitzt, welche Folgerungen ans den tabellarischen Ergebnissen gezogen werden dürfen und welche nicht. Es liegt aber ans der Hand, daß sich Art und Umfang des Textes für ein und denselben Gegenstand andern, je nachdem die Veröffentlichung in einer Quellen¬ schrift, einem Jahrbuch, einer Zeitschrift oder in einer bestimmten Zwecken dienenden Denkschrift geschieht. Niemand wird in Nachschlagewerken, wie in Jahrbüchern, berechtigterweise einen Text suchen. Höchstens ist der Wunsch nach einem Literaturnachweise berechtigt. Sodann erscheint es anch überflüssig, den Veröffent¬ lichungen über die Ergebnisse regelmäßiger Umschreibungen, wie denen über den Bevölkerungswechsel, Unfälle zur See, überseeische Auswanderung, Zollerträgnissc jedesmal einen Text beizugeben. Diese Veröffentlichungen deshalb als „ohne er¬ kennbares Ziel rastlos wiederkehrende Anhäufungen von Urstoff für die Forschung" zu bezeichnen, ist mindestens unbillig. Denn nicht nur für die Forschung arbeitet die Statistik, sondern auch und vor allem für die Zwecke der Verwaltung. Was aber die Forschung anlangt, so ist es ein aus andern Fächern hergenommenes auf die Statistik nicht anwendbares Urteil, „auf den Eintritt eines Zeitpunktes zu rechnen, wo man sagen wird, die bisher gewonnenen Zahlenreihen seien genügend, daraus ein abschließendes Urteil abzuleiten." Angesichts der Relativität aller statistisch beobachtbaren Verhältnisse giebt es hier abschließende Urteile überhaupt nicht.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209866
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209866/634
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209866/634>, abgerufen am 24.07.2024.