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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Zweites Vierteljahr.

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den goldnen Spitzel ihres Geistes sehen wird. Die Litteratur keines der benach¬
barten Kulturvölker hat bis heute etwas Gleiches oder auch nur Ähnliches auszu¬
weisen, und was bei uns sonst noch der Art unternommen worden ist, hält trotz
aller Reklame, die dafür aufgewendet wurde, einen Vergleich mit dem Riesenbnn
der Gebrüder Grimm und ihrer Nachfolger so wenig aus wie eine hübsch gedachte,
leidlich geräumige und dem praktischen Bedürfnisse angepaßte Dorfkirche eines
modernen Architekten mit dem Kölner Dome. Aber, so wirft man mit einem
Seufzer ein, wenn der Bau, der das Wunder zu werden verheißt, nur erst vollendet
wäre, nnr wenigstens baldige Vollendung erwarten ließe! und die Klage scheint
auf den ersten Blick nicht ohne Berechtigung zu sein. Mehr als ein Menschen-
alter ist vergangen, seit die Anfänge des Werkes veröffentlicht worden sind. Es
erscheint nun seit dem Jahre 1852, der erste Band wurde 1854, der zweite 1860,
der dritte 1862 fertig. Mit dem Artikel "Frucht" beschäftigt, wurde Jakob Grimm
durch den Tod abgerufen; er hatte mit Ausnahme des Buchstaben 1), der vou
seinem Bruder Wilhelm ausgearbeitet worden war, alles Bisherige geliefert, und
wer die enggedruckten Bände überblickt, wird die Arbeitskraft des greisen Gelehrte"
bewundern, die solche Massen vou Stoff und solche großenteils schwierige Fragen
in verhältnismäßig kurzer Zeit bewältigte, und zwar mit deu besten, oft hin¬
reißend schönen Ergebnissen in den Einzelheiten. Sein Bruder Wilhelm war ihm
zehn Monate früher im Tode vorausgegangen, und es schien eine Weile zweifelhaft, ob
sich unter den Schillern und Berufsgenossen Jakobs geeignete Fortsetzer des Werkes
finden würden, Männer, die, wenn sie sich nicht des genialen Blickes des Meisters
rühmen durften, doch an Wissen. Liebe zur Sache und treuem Eifer ihm geistes¬
verwandt waren. Sie fanden sich aber, und das Werk gedieh zur Freude der
Nation und zur Ehre der Wissenschaft weiter. Karl Weigand, ein Veteran der
Germanistik, von erprobter Tüchtigkeit, und Rudolf Hildebrnnd, der langjährige
Mitarbeiter bei der Durchsicht der Druckbogen des Werkes, mit dessen innerer
Geschichte und mit dessen Inhalt er als solcher wie wenige außer ihm vertraut
war, ersterer als Bearbeiter des vierten Bandes über den Schluß von 1? hinaus,
letzterer zunächst mit dein Buchstaben X (fünfter Band) betraut, bewährte" durch
gediegene Leistungen die Wahl, die sie zu Nachfolgern Grimms in der Ausführung
seiner Ideen bestellt hatte. In einigen Beziehungen gewann das Wörterbuch sogar
durch die neuen Arbeiter, wie namentlich an Hildebrauds Leistung zu ersehen war.
Die Kritik hatte an dem Verfahren Jakob Grimms mancherlei Kleinigkeiten aus¬
zusetze" gehabt, die zwar den Wert des Ganzen wenig beeinträchtigten, aber immer¬
hin auch nichtgelehrten Lesern fühlbar waren, n. a. die Häufung der Beispiele
aus Liebliugsguellcu, wie Luthers Schriften, seine etymologischen Abschweifungen,
seine Abneigung, den Sinn der Wörter in deutscher Umschreibung zu erklären, und
eine gewisse Gleichgiltigkeit gegen die logische Einordnung der Wortbedeutungen
und gegen die abgeleiteten Wörter. Dem wurde abgeholfen; mau sah uun die
Quellen gerechter und' umfangreicher benutzt, die abgeleitete" Wörter sorgfältiger
behandelt, die Wortbedeutungen passender nach einander gestellt, während alles
Gute der alten Methode beibehalten war. Hocherfreulich war die Aufmerksamkeit,
mit der Hildebrand dem volksmäßigen Lebe" der Sprache in alten Sitten und
Bräuche" nahegetrete" war, und der Bienenfleiß, mit dein er aus kleinen Druck¬
sachen, Volksliedern, Taxen, Kleidcrordnungeu u. tgi. die Eigentümlichkeiten der
Bedeutung zusammengetragen hatte, sodaß die Früchte seiner Arbeit anch für die
Privataltertümer von Wert waren und viele davon dem Nachschlagenden neben der
Belehrung auch Unterhaltung im besten Sinne boten.


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den goldnen Spitzel ihres Geistes sehen wird. Die Litteratur keines der benach¬
barten Kulturvölker hat bis heute etwas Gleiches oder auch nur Ähnliches auszu¬
weisen, und was bei uns sonst noch der Art unternommen worden ist, hält trotz
aller Reklame, die dafür aufgewendet wurde, einen Vergleich mit dem Riesenbnn
der Gebrüder Grimm und ihrer Nachfolger so wenig aus wie eine hübsch gedachte,
leidlich geräumige und dem praktischen Bedürfnisse angepaßte Dorfkirche eines
modernen Architekten mit dem Kölner Dome. Aber, so wirft man mit einem
Seufzer ein, wenn der Bau, der das Wunder zu werden verheißt, nur erst vollendet
wäre, nnr wenigstens baldige Vollendung erwarten ließe! und die Klage scheint
auf den ersten Blick nicht ohne Berechtigung zu sein. Mehr als ein Menschen-
alter ist vergangen, seit die Anfänge des Werkes veröffentlicht worden sind. Es
erscheint nun seit dem Jahre 1852, der erste Band wurde 1854, der zweite 1860,
der dritte 1862 fertig. Mit dem Artikel „Frucht" beschäftigt, wurde Jakob Grimm
durch den Tod abgerufen; er hatte mit Ausnahme des Buchstaben 1), der vou
seinem Bruder Wilhelm ausgearbeitet worden war, alles Bisherige geliefert, und
wer die enggedruckten Bände überblickt, wird die Arbeitskraft des greisen Gelehrte«
bewundern, die solche Massen vou Stoff und solche großenteils schwierige Fragen
in verhältnismäßig kurzer Zeit bewältigte, und zwar mit deu besten, oft hin¬
reißend schönen Ergebnissen in den Einzelheiten. Sein Bruder Wilhelm war ihm
zehn Monate früher im Tode vorausgegangen, und es schien eine Weile zweifelhaft, ob
sich unter den Schillern und Berufsgenossen Jakobs geeignete Fortsetzer des Werkes
finden würden, Männer, die, wenn sie sich nicht des genialen Blickes des Meisters
rühmen durften, doch an Wissen. Liebe zur Sache und treuem Eifer ihm geistes¬
verwandt waren. Sie fanden sich aber, und das Werk gedieh zur Freude der
Nation und zur Ehre der Wissenschaft weiter. Karl Weigand, ein Veteran der
Germanistik, von erprobter Tüchtigkeit, und Rudolf Hildebrnnd, der langjährige
Mitarbeiter bei der Durchsicht der Druckbogen des Werkes, mit dessen innerer
Geschichte und mit dessen Inhalt er als solcher wie wenige außer ihm vertraut
war, ersterer als Bearbeiter des vierten Bandes über den Schluß von 1? hinaus,
letzterer zunächst mit dein Buchstaben X (fünfter Band) betraut, bewährte» durch
gediegene Leistungen die Wahl, die sie zu Nachfolgern Grimms in der Ausführung
seiner Ideen bestellt hatte. In einigen Beziehungen gewann das Wörterbuch sogar
durch die neuen Arbeiter, wie namentlich an Hildebrauds Leistung zu ersehen war.
Die Kritik hatte an dem Verfahren Jakob Grimms mancherlei Kleinigkeiten aus¬
zusetze» gehabt, die zwar den Wert des Ganzen wenig beeinträchtigten, aber immer¬
hin auch nichtgelehrten Lesern fühlbar waren, n. a. die Häufung der Beispiele
aus Liebliugsguellcu, wie Luthers Schriften, seine etymologischen Abschweifungen,
seine Abneigung, den Sinn der Wörter in deutscher Umschreibung zu erklären, und
eine gewisse Gleichgiltigkeit gegen die logische Einordnung der Wortbedeutungen
und gegen die abgeleiteten Wörter. Dem wurde abgeholfen; mau sah uun die
Quellen gerechter und' umfangreicher benutzt, die abgeleitete« Wörter sorgfältiger
behandelt, die Wortbedeutungen passender nach einander gestellt, während alles
Gute der alten Methode beibehalten war. Hocherfreulich war die Aufmerksamkeit,
mit der Hildebrand dem volksmäßigen Lebe» der Sprache in alten Sitten und
Bräuche» nahegetrete» war, und der Bienenfleiß, mit dein er aus kleinen Druck¬
sachen, Volksliedern, Taxen, Kleidcrordnungeu u. tgi. die Eigentümlichkeiten der
Bedeutung zusammengetragen hatte, sodaß die Früchte seiner Arbeit anch für die
Privataltertümer von Wert waren und viele davon dem Nachschlagenden neben der
Belehrung auch Unterhaltung im besten Sinne boten.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209866/397>, abgerufen am 04.07.2024.