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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr.

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Litteratur

Der Stoff ist zunächst in acht Gruppen gebracht (Ägypten, Paliistina, Griechen,
Römer, .Kirche, Deutsche, Franzosen, Engländer), innerhalb dieser chronologisch ge¬
ordnet, "aber gleiches möglichst zu gleichem gesellt." Dieser Nachsatz verschuldet
freilich zahllose Abschweifungen, nach denen man oft erstaunt daran erinnert wird,
von welchem Volke und welcher Zeit eigentlich die Rede ist; auf diese Art mahnt
der Vortrag mitunter an den redseligen Polyhistor Demokritos-Weber. Belesenheit
und Fleiß des Verfassers verdienen alle Anerkennung, in den dem Altertume ge¬
widmeten Abschnitten ist namentlich die Benutzung von Arbeiten, die in Gymuasinl-
Progrmumen versteckt liegen, dankenswert. Daß nicht immer aus den Quellen ge¬
schöpft werden konnte, deutet Widmaun mit dem Hinweise ans die beschränkten
Hilfsmittel in seinem Wohnorte (Oberlnhnstein, wo er Gymnasiallehrer zu sein
scheint) an; aber deshalb brauchte doch nicht Herr Janssen gar so oft als alleiniger
Gewährsmann angeführt zu werden. Schon dadurch, wie durch das ganze Kapitel
"Kirche" wird der Verfasser als katholischer Parteimann gekennzeichnet; doch be¬
merken wir ausdrücklich, daß er nicht den auf jener Seite fo beliebten Ton an¬
schlägt, auch überall, wo nicht seine .Kirche in Frage steht, kräftige deutsche Gesin¬
nung bekundet.

Wenn wir aus der großen Mille des Gebotenen (das Register allein umfaßt
achtundzwanzig zweispaltige Seiten) nur solche Stellen hervorheben, an denen wir
etwas zu erinnern finden, so geschieht es wesentlich mit Rücksicht uns den oben¬
erwähnten Wunsch des Verfassers. S. 60: Siemaul ist in Süddeutschland nicht
das Weib, das die Hosen anhat, sondern der dazugehörige Mann. S. 53. Karl
der Große als Erfinder des Apfelweins stammt ans den "Fliegenden Blättern,"
sowie (S. 168) "Nockesel" für Boechesen ans dein "Wiener Figaro." S. 83 wird
die Meinung ausgesprochen, "mit der Anfeindung gegen den Stand" habe das
Wort "Pfciff" den verächtlichen Sinn erhalten; das Verhältnis dürste doch wohl
umgekehrt sein, daß verächtliche Träger des Römers die Anfeindung des Standes
verschuldet haben. In demselben Zusammenhang ereifert sich der Verfasser über die
dem Papsttum angehängten Lügen, die Petrusfnbel aber wird uicht berührt. Ge¬
radezu verunglückt ist der Versuch, den Papst Gregor XIII. für den Dankgottes¬
dienst und die Medaille nach der Bartholomäusnacht zu rechtfertigen. "Der Papst
war getäuscht," der Unfehlbare, und "hat uicht auch Kurfürst August uach Nieder-
werfung der Grnmbachschen Rebellion eine Denkmünze prägen lassen?" Diesen
Vergleich würde unter andern Umständen die Partei als Beleidigung der Majestät
des Papstes ansehen. Endlich sollen in ganz Frankreich nur zehntausend Huge¬
notten umgebracht worden sein -- Kleinigkeit! Daß wir die Hugenotten nicht für
unschuldig an den Greueln halten, versteht sich von selbst, aber ob, wenn genaue
Abrechnung gehalten würde, die Papisten Ursache behalten würden, über Verleumdung
ihrer Parteihäupter zu klagen, bleibt doch mehr als fraglich. Wie der Verfasser
wiederholt anerkennen muß, geben protestantische Historiker auch dann der Wahr¬
heit die Ehre, wenn sie für die Katholiken günstig lautet: das ist eben der Unterschied.
S. 96 wird sogar die unselige Mainzer Zentraluutersuchnugskommissiou die
schlimmste aller Inquisitionen genannt, in ausdrücklichen Vergleich mit der
spanischen. So erhalten Nur in der That neue Geschichtsel. Nach S. 97 giebt
es "Kirchenparteien genau genommen erst seit der Glaubensspaltung des sechzehnten
Jahrhunderts" -- wie soll man dann die Spaltungen im vierien Jahrhundert
nennen? Was "blömeraut, blümerant" mit Dion niourant zu thun haben soll
(S, I0l>), ist unverständlich. Die Redensart "mir ist blümerant" bedeutet ja das
Gefühl der Weichlichkeit und Schwäche und ist ohne Zweifel von der weichlichen,


Litteratur

Der Stoff ist zunächst in acht Gruppen gebracht (Ägypten, Paliistina, Griechen,
Römer, .Kirche, Deutsche, Franzosen, Engländer), innerhalb dieser chronologisch ge¬
ordnet, „aber gleiches möglichst zu gleichem gesellt." Dieser Nachsatz verschuldet
freilich zahllose Abschweifungen, nach denen man oft erstaunt daran erinnert wird,
von welchem Volke und welcher Zeit eigentlich die Rede ist; auf diese Art mahnt
der Vortrag mitunter an den redseligen Polyhistor Demokritos-Weber. Belesenheit
und Fleiß des Verfassers verdienen alle Anerkennung, in den dem Altertume ge¬
widmeten Abschnitten ist namentlich die Benutzung von Arbeiten, die in Gymuasinl-
Progrmumen versteckt liegen, dankenswert. Daß nicht immer aus den Quellen ge¬
schöpft werden konnte, deutet Widmaun mit dem Hinweise ans die beschränkten
Hilfsmittel in seinem Wohnorte (Oberlnhnstein, wo er Gymnasiallehrer zu sein
scheint) an; aber deshalb brauchte doch nicht Herr Janssen gar so oft als alleiniger
Gewährsmann angeführt zu werden. Schon dadurch, wie durch das ganze Kapitel
„Kirche" wird der Verfasser als katholischer Parteimann gekennzeichnet; doch be¬
merken wir ausdrücklich, daß er nicht den auf jener Seite fo beliebten Ton an¬
schlägt, auch überall, wo nicht seine .Kirche in Frage steht, kräftige deutsche Gesin¬
nung bekundet.

Wenn wir aus der großen Mille des Gebotenen (das Register allein umfaßt
achtundzwanzig zweispaltige Seiten) nur solche Stellen hervorheben, an denen wir
etwas zu erinnern finden, so geschieht es wesentlich mit Rücksicht uns den oben¬
erwähnten Wunsch des Verfassers. S. 60: Siemaul ist in Süddeutschland nicht
das Weib, das die Hosen anhat, sondern der dazugehörige Mann. S. 53. Karl
der Große als Erfinder des Apfelweins stammt ans den „Fliegenden Blättern,"
sowie (S. 168) „Nockesel" für Boechesen ans dein „Wiener Figaro." S. 83 wird
die Meinung ausgesprochen, „mit der Anfeindung gegen den Stand" habe das
Wort „Pfciff" den verächtlichen Sinn erhalten; das Verhältnis dürste doch wohl
umgekehrt sein, daß verächtliche Träger des Römers die Anfeindung des Standes
verschuldet haben. In demselben Zusammenhang ereifert sich der Verfasser über die
dem Papsttum angehängten Lügen, die Petrusfnbel aber wird uicht berührt. Ge¬
radezu verunglückt ist der Versuch, den Papst Gregor XIII. für den Dankgottes¬
dienst und die Medaille nach der Bartholomäusnacht zu rechtfertigen. „Der Papst
war getäuscht," der Unfehlbare, und „hat uicht auch Kurfürst August uach Nieder-
werfung der Grnmbachschen Rebellion eine Denkmünze prägen lassen?" Diesen
Vergleich würde unter andern Umständen die Partei als Beleidigung der Majestät
des Papstes ansehen. Endlich sollen in ganz Frankreich nur zehntausend Huge¬
notten umgebracht worden sein — Kleinigkeit! Daß wir die Hugenotten nicht für
unschuldig an den Greueln halten, versteht sich von selbst, aber ob, wenn genaue
Abrechnung gehalten würde, die Papisten Ursache behalten würden, über Verleumdung
ihrer Parteihäupter zu klagen, bleibt doch mehr als fraglich. Wie der Verfasser
wiederholt anerkennen muß, geben protestantische Historiker auch dann der Wahr¬
heit die Ehre, wenn sie für die Katholiken günstig lautet: das ist eben der Unterschied.
S. 96 wird sogar die unselige Mainzer Zentraluutersuchnugskommissiou die
schlimmste aller Inquisitionen genannt, in ausdrücklichen Vergleich mit der
spanischen. So erhalten Nur in der That neue Geschichtsel. Nach S. 97 giebt
es „Kirchenparteien genau genommen erst seit der Glaubensspaltung des sechzehnten
Jahrhunderts" — wie soll man dann die Spaltungen im vierien Jahrhundert
nennen? Was „blömeraut, blümerant" mit Dion niourant zu thun haben soll
(S, I0l>), ist unverständlich. Die Redensart „mir ist blümerant" bedeutet ja das
Gefühl der Weichlichkeit und Schwäche und ist ohne Zweifel von der weichlichen,


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[0439] Litteratur Der Stoff ist zunächst in acht Gruppen gebracht (Ägypten, Paliistina, Griechen, Römer, .Kirche, Deutsche, Franzosen, Engländer), innerhalb dieser chronologisch ge¬ ordnet, „aber gleiches möglichst zu gleichem gesellt." Dieser Nachsatz verschuldet freilich zahllose Abschweifungen, nach denen man oft erstaunt daran erinnert wird, von welchem Volke und welcher Zeit eigentlich die Rede ist; auf diese Art mahnt der Vortrag mitunter an den redseligen Polyhistor Demokritos-Weber. Belesenheit und Fleiß des Verfassers verdienen alle Anerkennung, in den dem Altertume ge¬ widmeten Abschnitten ist namentlich die Benutzung von Arbeiten, die in Gymuasinl- Progrmumen versteckt liegen, dankenswert. Daß nicht immer aus den Quellen ge¬ schöpft werden konnte, deutet Widmaun mit dem Hinweise ans die beschränkten Hilfsmittel in seinem Wohnorte (Oberlnhnstein, wo er Gymnasiallehrer zu sein scheint) an; aber deshalb brauchte doch nicht Herr Janssen gar so oft als alleiniger Gewährsmann angeführt zu werden. Schon dadurch, wie durch das ganze Kapitel „Kirche" wird der Verfasser als katholischer Parteimann gekennzeichnet; doch be¬ merken wir ausdrücklich, daß er nicht den auf jener Seite fo beliebten Ton an¬ schlägt, auch überall, wo nicht seine .Kirche in Frage steht, kräftige deutsche Gesin¬ nung bekundet. Wenn wir aus der großen Mille des Gebotenen (das Register allein umfaßt achtundzwanzig zweispaltige Seiten) nur solche Stellen hervorheben, an denen wir etwas zu erinnern finden, so geschieht es wesentlich mit Rücksicht uns den oben¬ erwähnten Wunsch des Verfassers. S. 60: Siemaul ist in Süddeutschland nicht das Weib, das die Hosen anhat, sondern der dazugehörige Mann. S. 53. Karl der Große als Erfinder des Apfelweins stammt ans den „Fliegenden Blättern," sowie (S. 168) „Nockesel" für Boechesen ans dein „Wiener Figaro." S. 83 wird die Meinung ausgesprochen, „mit der Anfeindung gegen den Stand" habe das Wort „Pfciff" den verächtlichen Sinn erhalten; das Verhältnis dürste doch wohl umgekehrt sein, daß verächtliche Träger des Römers die Anfeindung des Standes verschuldet haben. In demselben Zusammenhang ereifert sich der Verfasser über die dem Papsttum angehängten Lügen, die Petrusfnbel aber wird uicht berührt. Ge¬ radezu verunglückt ist der Versuch, den Papst Gregor XIII. für den Dankgottes¬ dienst und die Medaille nach der Bartholomäusnacht zu rechtfertigen. „Der Papst war getäuscht," der Unfehlbare, und „hat uicht auch Kurfürst August uach Nieder- werfung der Grnmbachschen Rebellion eine Denkmünze prägen lassen?" Diesen Vergleich würde unter andern Umständen die Partei als Beleidigung der Majestät des Papstes ansehen. Endlich sollen in ganz Frankreich nur zehntausend Huge¬ notten umgebracht worden sein — Kleinigkeit! Daß wir die Hugenotten nicht für unschuldig an den Greueln halten, versteht sich von selbst, aber ob, wenn genaue Abrechnung gehalten würde, die Papisten Ursache behalten würden, über Verleumdung ihrer Parteihäupter zu klagen, bleibt doch mehr als fraglich. Wie der Verfasser wiederholt anerkennen muß, geben protestantische Historiker auch dann der Wahr¬ heit die Ehre, wenn sie für die Katholiken günstig lautet: das ist eben der Unterschied. S. 96 wird sogar die unselige Mainzer Zentraluutersuchnugskommissiou die schlimmste aller Inquisitionen genannt, in ausdrücklichen Vergleich mit der spanischen. So erhalten Nur in der That neue Geschichtsel. Nach S. 97 giebt es „Kirchenparteien genau genommen erst seit der Glaubensspaltung des sechzehnten Jahrhunderts" — wie soll man dann die Spaltungen im vierien Jahrhundert nennen? Was „blömeraut, blümerant" mit Dion niourant zu thun haben soll (S, I0l>), ist unverständlich. Die Redensart „mir ist blümerant" bedeutet ja das Gefühl der Weichlichkeit und Schwäche und ist ohne Zweifel von der weichlichen,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209232/439>, abgerufen am 25.08.2024.