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Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vermieterin erhalten habest, die im übrigen eine sehr brave Person gewesen sein
mag. Solltest du ferner nicht wissen, daß selbst in Ländern, deren Bewohner
mehr Verwandtschaft mit der jüdischen Rasse haben, als die Deutschen, der Jude
sofort am Dialekt erkannt wird? Ich denke mir, daß du solche Dialekte für Ver¬
besserungen der Sprache" ansiehst; deun deine Liebe zum deutschen Volke läßt dich
dessen Vervollkommnung durch Zusatz jüdischen Blutes wünschen. Du findest es
"in allem Ernste" bedauerlich, daß nicht viel mehr Juden uuter uns leben, um
unsre Rasse zu verbessern, daß in Germanias Adern nicht schon früher ein Tropfen
jenes Blutes gekommen ist. Etwas ähnliches hat bereits "unser alter Mommsen"
gesagt. Ja freilich, wenn dieser große Staatsmann es gesagt hat, dann muß es
wahr sein! Und du belehrst uns, daß bei der Blutmischung nur die vorzüglichern
Eigenschaften beider Rassen sich vererben. Den Beweis liefern wahrscheinlich die
Süditaliencr dort, wo einst Sarazenen sich angesiedelt haben? Doch wozu so weit
suchen, du führst ja selbst das Beispiel Polens an, wo seit den glorreichen Tagen
des dritten Kasimir und der schönen Esther Eheu zwischen Christen und Juden
gebräuchlich gewesen sind. O, wie, unvorsichtig, guter Simson! Wenn deine Nassen-
verbesseruug so aussieht, wirst du für deine Theorie wenig Anhänger gewinnen.
Forderst du doch selbst einen "Schlngüaum gegen jenes ekle schmierige Gelichter,
das unablässig da von Osten eindringt." Und welchen Segen es dem Lande
Polen gebracht hat, daß die Juden das meistens vou deutschen Einwanderern
stammende Bürgertum verdrängen durften, mit welchem Kummer magyarische
Patrioten ihr Ungarn auf demselben Wege sehen, das wird dir wohl nicht unbe¬
kannt sein.

Eben solche Beispiele müßten dir sagen, weshalb das massenhafte Zuströmen
des jüdischen Elementes und dessen völlige Gleichstellung uns "Philister" mit
ernsten Besorgnissen erfüllt. Du glaubst den Antisemitismus zu begreifen, suchst
aber die Ursachen nur in Äußerlichkeiten. Nein, für einen Volksstamm, der dein
Ackerbau ebenso wie der gewerblichen Thätigkeit im eigentlichen Sinne scheu ans
dem Wege geht, giebt es inmitten einer andern Bevölkerung nur zwei Möglich¬
keiten, er ist entweder geduldet, oder er herrscht. Gegen die Duldung empört ihr
euch als eine Ungerechtigkeit, ihr nennt sie Sklaverei, Mißhandlung. Die Herr¬
schaft habt ihr zum Teil schon errungen. Du sprichst einmal von der "Unver¬
frorenheit und Taktlosigkeit einer Sorte von jüdischer Presse, die sich unberufen in
die christlich-kirchlichen Angelegenheiten mischte," und leuguest dann wieder, daß in
der jüdischen Presse Cliquenwesen herrsche. Du. selbst Journalist, solltest nicht
wissen, daß die größern Tagesblätter in Deutschland zu zählen sind, in denen nicht
"lief und jedes, Politik, wirtschaftliche, religiöse. Unterrichtssrngcn, Wissenschaft,
Litteratur und Kunst u. s. w. in einer Weise behandelt werden, für die an letzter
Stelle immer das Interesse des Judentums entscheidend ist? Du erklärst dich ein¬
verstanden mit der Monopolisirung des Auzeigeuwcseus -- vortrefflich! Du empfiehlst
fogar die Monopolisirung des Börsengeschäftes -- auch gut, wiewohl ich mir
davou noch kein deutliches Bild machen kann. Aber wenn deine Leute somit aus
der Zeitungsindustrie und aus dem Jobbertum verdrängt würden, was dann?
Sollen alle, die nicht einen wissenschaftlichen oder künstlerischen Beruf ergreifen
können, in die höhere Beamtenlaufbahn eintreten oder Fabriks- und Gutsbesitzer
werden? Denn schwere Arbeit wollen sie ja nicht verrichten, die dürfen andre für
sie besorgen. Was ist denn aus den in Amerika gegründeten Ackerbaukolouien für
russische Juden geworden? Schon nach Jahresfrist mußte berichtet werden, das;
sämtliche Ansiedler das Weite gesucht hätten, entweder Handel trieben oder nach


Grenzboten I 1891 18
Maßgebliches und Unmaßgebliches

Vermieterin erhalten habest, die im übrigen eine sehr brave Person gewesen sein
mag. Solltest du ferner nicht wissen, daß selbst in Ländern, deren Bewohner
mehr Verwandtschaft mit der jüdischen Rasse haben, als die Deutschen, der Jude
sofort am Dialekt erkannt wird? Ich denke mir, daß du solche Dialekte für Ver¬
besserungen der Sprache» ansiehst; deun deine Liebe zum deutschen Volke läßt dich
dessen Vervollkommnung durch Zusatz jüdischen Blutes wünschen. Du findest es
„in allem Ernste" bedauerlich, daß nicht viel mehr Juden uuter uns leben, um
unsre Rasse zu verbessern, daß in Germanias Adern nicht schon früher ein Tropfen
jenes Blutes gekommen ist. Etwas ähnliches hat bereits „unser alter Mommsen"
gesagt. Ja freilich, wenn dieser große Staatsmann es gesagt hat, dann muß es
wahr sein! Und du belehrst uns, daß bei der Blutmischung nur die vorzüglichern
Eigenschaften beider Rassen sich vererben. Den Beweis liefern wahrscheinlich die
Süditaliencr dort, wo einst Sarazenen sich angesiedelt haben? Doch wozu so weit
suchen, du führst ja selbst das Beispiel Polens an, wo seit den glorreichen Tagen
des dritten Kasimir und der schönen Esther Eheu zwischen Christen und Juden
gebräuchlich gewesen sind. O, wie, unvorsichtig, guter Simson! Wenn deine Nassen-
verbesseruug so aussieht, wirst du für deine Theorie wenig Anhänger gewinnen.
Forderst du doch selbst einen „Schlngüaum gegen jenes ekle schmierige Gelichter,
das unablässig da von Osten eindringt." Und welchen Segen es dem Lande
Polen gebracht hat, daß die Juden das meistens vou deutschen Einwanderern
stammende Bürgertum verdrängen durften, mit welchem Kummer magyarische
Patrioten ihr Ungarn auf demselben Wege sehen, das wird dir wohl nicht unbe¬
kannt sein.

Eben solche Beispiele müßten dir sagen, weshalb das massenhafte Zuströmen
des jüdischen Elementes und dessen völlige Gleichstellung uns „Philister" mit
ernsten Besorgnissen erfüllt. Du glaubst den Antisemitismus zu begreifen, suchst
aber die Ursachen nur in Äußerlichkeiten. Nein, für einen Volksstamm, der dein
Ackerbau ebenso wie der gewerblichen Thätigkeit im eigentlichen Sinne scheu ans
dem Wege geht, giebt es inmitten einer andern Bevölkerung nur zwei Möglich¬
keiten, er ist entweder geduldet, oder er herrscht. Gegen die Duldung empört ihr
euch als eine Ungerechtigkeit, ihr nennt sie Sklaverei, Mißhandlung. Die Herr¬
schaft habt ihr zum Teil schon errungen. Du sprichst einmal von der „Unver¬
frorenheit und Taktlosigkeit einer Sorte von jüdischer Presse, die sich unberufen in
die christlich-kirchlichen Angelegenheiten mischte," und leuguest dann wieder, daß in
der jüdischen Presse Cliquenwesen herrsche. Du. selbst Journalist, solltest nicht
wissen, daß die größern Tagesblätter in Deutschland zu zählen sind, in denen nicht
"lief und jedes, Politik, wirtschaftliche, religiöse. Unterrichtssrngcn, Wissenschaft,
Litteratur und Kunst u. s. w. in einer Weise behandelt werden, für die an letzter
Stelle immer das Interesse des Judentums entscheidend ist? Du erklärst dich ein¬
verstanden mit der Monopolisirung des Auzeigeuwcseus — vortrefflich! Du empfiehlst
fogar die Monopolisirung des Börsengeschäftes — auch gut, wiewohl ich mir
davou noch kein deutliches Bild machen kann. Aber wenn deine Leute somit aus
der Zeitungsindustrie und aus dem Jobbertum verdrängt würden, was dann?
Sollen alle, die nicht einen wissenschaftlichen oder künstlerischen Beruf ergreifen
können, in die höhere Beamtenlaufbahn eintreten oder Fabriks- und Gutsbesitzer
werden? Denn schwere Arbeit wollen sie ja nicht verrichten, die dürfen andre für
sie besorgen. Was ist denn aus den in Amerika gegründeten Ackerbaukolouien für
russische Juden geworden? Schon nach Jahresfrist mußte berichtet werden, das;
sämtliche Ansiedler das Weite gesucht hätten, entweder Handel trieben oder nach


Grenzboten I 1891 18
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[0145] Maßgebliches und Unmaßgebliches Vermieterin erhalten habest, die im übrigen eine sehr brave Person gewesen sein mag. Solltest du ferner nicht wissen, daß selbst in Ländern, deren Bewohner mehr Verwandtschaft mit der jüdischen Rasse haben, als die Deutschen, der Jude sofort am Dialekt erkannt wird? Ich denke mir, daß du solche Dialekte für Ver¬ besserungen der Sprache» ansiehst; deun deine Liebe zum deutschen Volke läßt dich dessen Vervollkommnung durch Zusatz jüdischen Blutes wünschen. Du findest es „in allem Ernste" bedauerlich, daß nicht viel mehr Juden uuter uns leben, um unsre Rasse zu verbessern, daß in Germanias Adern nicht schon früher ein Tropfen jenes Blutes gekommen ist. Etwas ähnliches hat bereits „unser alter Mommsen" gesagt. Ja freilich, wenn dieser große Staatsmann es gesagt hat, dann muß es wahr sein! Und du belehrst uns, daß bei der Blutmischung nur die vorzüglichern Eigenschaften beider Rassen sich vererben. Den Beweis liefern wahrscheinlich die Süditaliencr dort, wo einst Sarazenen sich angesiedelt haben? Doch wozu so weit suchen, du führst ja selbst das Beispiel Polens an, wo seit den glorreichen Tagen des dritten Kasimir und der schönen Esther Eheu zwischen Christen und Juden gebräuchlich gewesen sind. O, wie, unvorsichtig, guter Simson! Wenn deine Nassen- verbesseruug so aussieht, wirst du für deine Theorie wenig Anhänger gewinnen. Forderst du doch selbst einen „Schlngüaum gegen jenes ekle schmierige Gelichter, das unablässig da von Osten eindringt." Und welchen Segen es dem Lande Polen gebracht hat, daß die Juden das meistens vou deutschen Einwanderern stammende Bürgertum verdrängen durften, mit welchem Kummer magyarische Patrioten ihr Ungarn auf demselben Wege sehen, das wird dir wohl nicht unbe¬ kannt sein. Eben solche Beispiele müßten dir sagen, weshalb das massenhafte Zuströmen des jüdischen Elementes und dessen völlige Gleichstellung uns „Philister" mit ernsten Besorgnissen erfüllt. Du glaubst den Antisemitismus zu begreifen, suchst aber die Ursachen nur in Äußerlichkeiten. Nein, für einen Volksstamm, der dein Ackerbau ebenso wie der gewerblichen Thätigkeit im eigentlichen Sinne scheu ans dem Wege geht, giebt es inmitten einer andern Bevölkerung nur zwei Möglich¬ keiten, er ist entweder geduldet, oder er herrscht. Gegen die Duldung empört ihr euch als eine Ungerechtigkeit, ihr nennt sie Sklaverei, Mißhandlung. Die Herr¬ schaft habt ihr zum Teil schon errungen. Du sprichst einmal von der „Unver¬ frorenheit und Taktlosigkeit einer Sorte von jüdischer Presse, die sich unberufen in die christlich-kirchlichen Angelegenheiten mischte," und leuguest dann wieder, daß in der jüdischen Presse Cliquenwesen herrsche. Du. selbst Journalist, solltest nicht wissen, daß die größern Tagesblätter in Deutschland zu zählen sind, in denen nicht "lief und jedes, Politik, wirtschaftliche, religiöse. Unterrichtssrngcn, Wissenschaft, Litteratur und Kunst u. s. w. in einer Weise behandelt werden, für die an letzter Stelle immer das Interesse des Judentums entscheidend ist? Du erklärst dich ein¬ verstanden mit der Monopolisirung des Auzeigeuwcseus — vortrefflich! Du empfiehlst fogar die Monopolisirung des Börsengeschäftes — auch gut, wiewohl ich mir davou noch kein deutliches Bild machen kann. Aber wenn deine Leute somit aus der Zeitungsindustrie und aus dem Jobbertum verdrängt würden, was dann? Sollen alle, die nicht einen wissenschaftlichen oder künstlerischen Beruf ergreifen können, in die höhere Beamtenlaufbahn eintreten oder Fabriks- und Gutsbesitzer werden? Denn schwere Arbeit wollen sie ja nicht verrichten, die dürfen andre für sie besorgen. Was ist denn aus den in Amerika gegründeten Ackerbaukolouien für russische Juden geworden? Schon nach Jahresfrist mußte berichtet werden, das; sämtliche Ansiedler das Weite gesucht hätten, entweder Handel trieben oder nach Grenzboten I 1891 18

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 50, 1891, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341853_209232/145>, abgerufen am 23.07.2024.