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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Gemeinde nur Lappalien bei. Das einzige Mittel gegen die sozialen Gefahren
besteht darin, solche Verhältnisse, wo sie sich noch finden, zu erhalten, N'v sie nicht
mehr vorhanden sind, nach Möglichkeit wieder herzustellen. Läßt mau deu Zer-
setzungsprozeß ungestört fortschreiten, Reichtum ans der einen und Proletariat ans
der andern Seile sich Häuser, so giebts keine Rettung mehr, sondern nnr noch
Heman"gsvers"che auf dem Wege zum Abgrund. Und das ists, was loir eigentlich
sagen wollten.

Auch die Tage der Bauernschaft Po" Stephansdorf sind gezählt, wofern nicht
Mittel und Wege gesunden werden, dem Eindringen des Prozesses vorzubeugen.
Er kündigt sich schon an. Noch befinden sich die Besitzer in guter Vermögenslage,
aber seit einigen Jahren macht sich doch die fortgesetzte Erbteilnng durch steigende
hypothekarische Verschuldung bemerkbar. Lassen wir es noch einige Jahrzehnte so
fortgehen, so wird ein Bauer nach dem andern zu wackeln anfangen, und die
Leutchen werden Ma dem benachbarten Großgrundbesitzer ausgekauft werden. Ihre
Nachkommen werden zu Tagelöhnern herabsinken, und diese werden sich vergebens
nach der guten Bauersfrau umsehen, die ehedem den Kindern Brot mit nach Hanse
schickte. Einstweilen macht sich die Nachbarschaft einer mit großartigen industriellen
Anlagen ausgestatteten Magnatenherrschast dadurch bemerklich, daß die Fabrikabwässer
den Stephansdorfern ihren Bach vergiften, daß die Fabrik ihnen Arbeiter entzieht,
und daß die Fabrikarbeiter ihnen fleißig Feldfrüchte stehlen.

In einigen Punkten müssen wir dem Versasser entgegentreten. Er entwirft
eine Tabelle der Getreidepreise seit 1826 und rechnet dann aus, welchen Ausfall
die Gemeinde Stephansdorf durch das Sinken der Getreidepreise von der in den
Jahren 1847 und 1856 erreichten Höhe erleidet. Warum rechnet er nicht auch
aus, was sie mehr löst im Vergleich zum Jahre 1 826, wo der Zentner Roggen
3,36 Mark galt? (Gegen 5 bis 7 Mark in dem billigen Jahre 1888.) Die Jahre
1847 und 18K6 waren Tcnernngsjnhre, in denen die gesamte ärmere Bevölkerung
einschließlich des niedern Beamtenslandes Hunger litt. So hoch wir den Werk
einer tüchtigen Bauernbevölkerung schätzen, durch Hungersnöte mögen nur sie nicht
erhalten wissen.

Der Verfasser sucht sodann nachzuweisen, daß der niedrigen Getreidepreise
tsie sind seitdem bedeutend gestiegen) und der hohen Arbeitslöhne wegen der
bäuerliche Betrieb nicht mehr renlire. Er hat sich von einem Bauer dessen Jahres¬
einnahmen und Ausgaben aufsetzen lassen und berechnet daraus, daß dieser Maun
nicht mehr als 228 Mark Unternehmergewinn im Jahre erzielt. Wir gestehen
offen, daß wir ans diese Berechnung nichts geben. Die Stephansdorfer Bauern
sind ganz gewiß gute Christe"; aber daß selbst der gottesfürchtigste unter ihnen in
der Wahrheitsliebe so weit gehen sollte, irgend einem Menschen in der Welt, aus¬
genommen "Seiner," zu verraten, wie viel er jährlich erübrigt -- nein, das ist
nicht denkbar! So arg schlägt kein Bauer aus der Art. Thatsache ist, daß in
Schlesien die Bauern -- wenn auch vielleicht uicht gerade die StephauSdorfer --
zu den besten Kunden der Bankiers gehören, und daß viele von ihnen Hypotheken
abzahlen, ohne sie löschen zu lassen. Wo der Bauer in Schulden gerät, da sind
nicht die niedrige" Getreidepreise, sondern andre Ursachen daran schuld; die Hanpt-
ursache bleibt immer die Erbteilnng. Der Verfasser fügt bei: "Das Gut war
I87K vom Besitzer z"in Preise vo" 30 000 Mark übernomme" worden. Gegen¬
wärtig würde der Besitzer beim Verkaufe des Gutes einen Preis vo" 60 000 Mark
erziele". Dieses Kapital verzinst sich da"" dnrch den landwirtschaftlichen Betrieb
nur ans etwas mehr als 2,63 Prozent." Wir fragen: wer wird ein solcher Narr


Maßgebliches und Unmaßgebliches

die Gemeinde nur Lappalien bei. Das einzige Mittel gegen die sozialen Gefahren
besteht darin, solche Verhältnisse, wo sie sich noch finden, zu erhalten, N'v sie nicht
mehr vorhanden sind, nach Möglichkeit wieder herzustellen. Läßt mau deu Zer-
setzungsprozeß ungestört fortschreiten, Reichtum ans der einen und Proletariat ans
der andern Seile sich Häuser, so giebts keine Rettung mehr, sondern nnr noch
Heman»gsvers»che auf dem Wege zum Abgrund. Und das ists, was loir eigentlich
sagen wollten.

Auch die Tage der Bauernschaft Po» Stephansdorf sind gezählt, wofern nicht
Mittel und Wege gesunden werden, dem Eindringen des Prozesses vorzubeugen.
Er kündigt sich schon an. Noch befinden sich die Besitzer in guter Vermögenslage,
aber seit einigen Jahren macht sich doch die fortgesetzte Erbteilnng durch steigende
hypothekarische Verschuldung bemerkbar. Lassen wir es noch einige Jahrzehnte so
fortgehen, so wird ein Bauer nach dem andern zu wackeln anfangen, und die
Leutchen werden Ma dem benachbarten Großgrundbesitzer ausgekauft werden. Ihre
Nachkommen werden zu Tagelöhnern herabsinken, und diese werden sich vergebens
nach der guten Bauersfrau umsehen, die ehedem den Kindern Brot mit nach Hanse
schickte. Einstweilen macht sich die Nachbarschaft einer mit großartigen industriellen
Anlagen ausgestatteten Magnatenherrschast dadurch bemerklich, daß die Fabrikabwässer
den Stephansdorfern ihren Bach vergiften, daß die Fabrik ihnen Arbeiter entzieht,
und daß die Fabrikarbeiter ihnen fleißig Feldfrüchte stehlen.

In einigen Punkten müssen wir dem Versasser entgegentreten. Er entwirft
eine Tabelle der Getreidepreise seit 1826 und rechnet dann aus, welchen Ausfall
die Gemeinde Stephansdorf durch das Sinken der Getreidepreise von der in den
Jahren 1847 und 1856 erreichten Höhe erleidet. Warum rechnet er nicht auch
aus, was sie mehr löst im Vergleich zum Jahre 1 826, wo der Zentner Roggen
3,36 Mark galt? (Gegen 5 bis 7 Mark in dem billigen Jahre 1888.) Die Jahre
1847 und 18K6 waren Tcnernngsjnhre, in denen die gesamte ärmere Bevölkerung
einschließlich des niedern Beamtenslandes Hunger litt. So hoch wir den Werk
einer tüchtigen Bauernbevölkerung schätzen, durch Hungersnöte mögen nur sie nicht
erhalten wissen.

Der Verfasser sucht sodann nachzuweisen, daß der niedrigen Getreidepreise
tsie sind seitdem bedeutend gestiegen) und der hohen Arbeitslöhne wegen der
bäuerliche Betrieb nicht mehr renlire. Er hat sich von einem Bauer dessen Jahres¬
einnahmen und Ausgaben aufsetzen lassen und berechnet daraus, daß dieser Maun
nicht mehr als 228 Mark Unternehmergewinn im Jahre erzielt. Wir gestehen
offen, daß wir ans diese Berechnung nichts geben. Die Stephansdorfer Bauern
sind ganz gewiß gute Christe»; aber daß selbst der gottesfürchtigste unter ihnen in
der Wahrheitsliebe so weit gehen sollte, irgend einem Menschen in der Welt, aus¬
genommen „Seiner," zu verraten, wie viel er jährlich erübrigt — nein, das ist
nicht denkbar! So arg schlägt kein Bauer aus der Art. Thatsache ist, daß in
Schlesien die Bauern — wenn auch vielleicht uicht gerade die StephauSdorfer —
zu den besten Kunden der Bankiers gehören, und daß viele von ihnen Hypotheken
abzahlen, ohne sie löschen zu lassen. Wo der Bauer in Schulden gerät, da sind
nicht die niedrige» Getreidepreise, sondern andre Ursachen daran schuld; die Hanpt-
ursache bleibt immer die Erbteilnng. Der Verfasser fügt bei: „Das Gut war
I87K vom Besitzer z»in Preise vo» 30 000 Mark übernomme» worden. Gegen¬
wärtig würde der Besitzer beim Verkaufe des Gutes einen Preis vo» 60 000 Mark
erziele». Dieses Kapital verzinst sich da»» dnrch den landwirtschaftlichen Betrieb
nur ans etwas mehr als 2,63 Prozent." Wir fragen: wer wird ein solcher Narr


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[0640] Maßgebliches und Unmaßgebliches die Gemeinde nur Lappalien bei. Das einzige Mittel gegen die sozialen Gefahren besteht darin, solche Verhältnisse, wo sie sich noch finden, zu erhalten, N'v sie nicht mehr vorhanden sind, nach Möglichkeit wieder herzustellen. Läßt mau deu Zer- setzungsprozeß ungestört fortschreiten, Reichtum ans der einen und Proletariat ans der andern Seile sich Häuser, so giebts keine Rettung mehr, sondern nnr noch Heman»gsvers»che auf dem Wege zum Abgrund. Und das ists, was loir eigentlich sagen wollten. Auch die Tage der Bauernschaft Po» Stephansdorf sind gezählt, wofern nicht Mittel und Wege gesunden werden, dem Eindringen des Prozesses vorzubeugen. Er kündigt sich schon an. Noch befinden sich die Besitzer in guter Vermögenslage, aber seit einigen Jahren macht sich doch die fortgesetzte Erbteilnng durch steigende hypothekarische Verschuldung bemerkbar. Lassen wir es noch einige Jahrzehnte so fortgehen, so wird ein Bauer nach dem andern zu wackeln anfangen, und die Leutchen werden Ma dem benachbarten Großgrundbesitzer ausgekauft werden. Ihre Nachkommen werden zu Tagelöhnern herabsinken, und diese werden sich vergebens nach der guten Bauersfrau umsehen, die ehedem den Kindern Brot mit nach Hanse schickte. Einstweilen macht sich die Nachbarschaft einer mit großartigen industriellen Anlagen ausgestatteten Magnatenherrschast dadurch bemerklich, daß die Fabrikabwässer den Stephansdorfern ihren Bach vergiften, daß die Fabrik ihnen Arbeiter entzieht, und daß die Fabrikarbeiter ihnen fleißig Feldfrüchte stehlen. In einigen Punkten müssen wir dem Versasser entgegentreten. Er entwirft eine Tabelle der Getreidepreise seit 1826 und rechnet dann aus, welchen Ausfall die Gemeinde Stephansdorf durch das Sinken der Getreidepreise von der in den Jahren 1847 und 1856 erreichten Höhe erleidet. Warum rechnet er nicht auch aus, was sie mehr löst im Vergleich zum Jahre 1 826, wo der Zentner Roggen 3,36 Mark galt? (Gegen 5 bis 7 Mark in dem billigen Jahre 1888.) Die Jahre 1847 und 18K6 waren Tcnernngsjnhre, in denen die gesamte ärmere Bevölkerung einschließlich des niedern Beamtenslandes Hunger litt. So hoch wir den Werk einer tüchtigen Bauernbevölkerung schätzen, durch Hungersnöte mögen nur sie nicht erhalten wissen. Der Verfasser sucht sodann nachzuweisen, daß der niedrigen Getreidepreise tsie sind seitdem bedeutend gestiegen) und der hohen Arbeitslöhne wegen der bäuerliche Betrieb nicht mehr renlire. Er hat sich von einem Bauer dessen Jahres¬ einnahmen und Ausgaben aufsetzen lassen und berechnet daraus, daß dieser Maun nicht mehr als 228 Mark Unternehmergewinn im Jahre erzielt. Wir gestehen offen, daß wir ans diese Berechnung nichts geben. Die Stephansdorfer Bauern sind ganz gewiß gute Christe»; aber daß selbst der gottesfürchtigste unter ihnen in der Wahrheitsliebe so weit gehen sollte, irgend einem Menschen in der Welt, aus¬ genommen „Seiner," zu verraten, wie viel er jährlich erübrigt — nein, das ist nicht denkbar! So arg schlägt kein Bauer aus der Art. Thatsache ist, daß in Schlesien die Bauern — wenn auch vielleicht uicht gerade die StephauSdorfer — zu den besten Kunden der Bankiers gehören, und daß viele von ihnen Hypotheken abzahlen, ohne sie löschen zu lassen. Wo der Bauer in Schulden gerät, da sind nicht die niedrige» Getreidepreise, sondern andre Ursachen daran schuld; die Hanpt- ursache bleibt immer die Erbteilnng. Der Verfasser fügt bei: „Das Gut war I87K vom Besitzer z»in Preise vo» 30 000 Mark übernomme» worden. Gegen¬ wärtig würde der Besitzer beim Verkaufe des Gutes einen Preis vo» 60 000 Mark erziele». Dieses Kapital verzinst sich da»» dnrch den landwirtschaftlichen Betrieb nur ans etwas mehr als 2,63 Prozent." Wir fragen: wer wird ein solcher Narr

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_208578/640>, abgerufen am 25.08.2024.