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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.

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7. Somitagsstimmung.

Bange machend, wo nicht ängstigend ist auch die Unruhe, die die Geister
jetzt mehr als je beherrscht oder ergreift, die sich uicht dagegen zu wehren
wissen. Treibt sie doch Erscheinungen heraus, die wie Blase" aus giftigem
Grunde auftauchen. Die vorigen Wünsche gehe" fast alle auf Wiederherstellung
gesunder Bewegung hinaus, denn Leben ist Bewegung. Aber Unruhe ist
keine gesunde Bewegung, diese bedarf vielmehr vor allem andern einen
innersten Punkt, wo Ruhe herrscht, von der die Bewegung doch ausgeht und
gelenkt wird. Und dieser innere Ruhepunkt ist uus vielfach verloren oder
in Gefahr unter Zeiteinflüssen, die noch zu überwinden sind. "Mit Dampf"
ist die Losung der Zeit, daraus wird eine atemlose Jagd, die denn auch im
sogenannten Jagdzuge auf der Eisenbahn ihren Ausdruck gefunden hat. Das
ist eine ängstliche Richtung, die eine Ergänzung braucht. Wie diese Ergänzung
aussehen muß, wüßte ich nicht besser kurz auszudrücken, als durch Sountags-
stimmung. Was es damit auf sich hat, ist heute besonders in den Gro߬
städten halb oder mehr vergessen. Ist doch in unserm Leben der Unterschied
von Sonntag und Werkeltng fast aufgehoben, indem auch der Sonntag zum
vollen Arbeitstag oder die Wochentage alle zu Sonntagen gemacht werden
sollen. Wer aber alle Tage Sonntag haben will, der hat in Wahrheit keinen
mehr. Die Sonntagsstimmnng kommt nur über uns, wenn wir uus aus
dein unruhigen Treiben und Drehen der Alltagswelt in eine reine Hohe erheben,
wohin der Seele der Weg jeden Augenblick offen steht, auch wenn sie ihn
jahrelang vergesse" hat. Da sieht mau wie von Vergeshöhe in das bunte
Durcheinander unter hinein, deutlicher als in der Tiefe selber, und übersieht
zugleich die Masse als ein Ganzes. Man steht wie ans der Brücke zwischen
Erde und Himmel. Nachher freilich heißt es von der Höhe wieder nieder-
steigen in das wirre Getriebe und die Arbeit daran wieder aufnehmen, aber
mit dem reinern Blick und Überblick von oben her. Diese Sonntagsstimmung
in regelmäßiger Wiederkehr ist das Nötigste, was wir brauchen in der
wachsenden Unruhe der Zeit. Wo sie zu haben ist? Nun mau hat sie in
der Familie, z. B. im Angesicht des Weihuachtsbaumes, wo alle beunruhigenden
Frage" eine Autwort finden. Man kann sie in Gottes freier Natur holen; auch
Kunst und Wissenschaft in ihrer reinen Form bieten sie leicht dar. Aber
alle diese Quellen sind genauer zugesehen nur eine höhere, d. h. Religion. Die
eigentliche Wohnung der Svnutagsslimmung ist und bleibt doch die Kirche.

"Gut, ich will das uoch mit auf den Weg nehmen. Aber ich muß nun
fort, ich habe noch mehr Geschäfte. Also Gott befohlen, das Stündchen soll
nicht verloren sein. Ich wollte, ich könnte in fünfzig Jahren wieder mit dir
darüber reden, wie es dann damit steht, aber da bist du ja nicht mehr da."

Nun, da werden Andre da sein, mit denen du verhandeln kannst.

Ich machte ihm die Thür ans, es war eigen zu sehen, wie er über die
Schwelle mehr schwebte als schritt und ebenso den Saal entlang. Aber sieh,
eh er an die Treppe kam, war er verschwebt und verschwunden.

Hätt ich alles nur geträumt? Ja, es war aber el" Zwölf-Nächte-Traum.





7. Somitagsstimmung.

Bange machend, wo nicht ängstigend ist auch die Unruhe, die die Geister
jetzt mehr als je beherrscht oder ergreift, die sich uicht dagegen zu wehren
wissen. Treibt sie doch Erscheinungen heraus, die wie Blase» aus giftigem
Grunde auftauchen. Die vorigen Wünsche gehe» fast alle auf Wiederherstellung
gesunder Bewegung hinaus, denn Leben ist Bewegung. Aber Unruhe ist
keine gesunde Bewegung, diese bedarf vielmehr vor allem andern einen
innersten Punkt, wo Ruhe herrscht, von der die Bewegung doch ausgeht und
gelenkt wird. Und dieser innere Ruhepunkt ist uus vielfach verloren oder
in Gefahr unter Zeiteinflüssen, die noch zu überwinden sind. „Mit Dampf"
ist die Losung der Zeit, daraus wird eine atemlose Jagd, die denn auch im
sogenannten Jagdzuge auf der Eisenbahn ihren Ausdruck gefunden hat. Das
ist eine ängstliche Richtung, die eine Ergänzung braucht. Wie diese Ergänzung
aussehen muß, wüßte ich nicht besser kurz auszudrücken, als durch Sountags-
stimmung. Was es damit auf sich hat, ist heute besonders in den Gro߬
städten halb oder mehr vergessen. Ist doch in unserm Leben der Unterschied
von Sonntag und Werkeltng fast aufgehoben, indem auch der Sonntag zum
vollen Arbeitstag oder die Wochentage alle zu Sonntagen gemacht werden
sollen. Wer aber alle Tage Sonntag haben will, der hat in Wahrheit keinen
mehr. Die Sonntagsstimmnng kommt nur über uns, wenn wir uus aus
dein unruhigen Treiben und Drehen der Alltagswelt in eine reine Hohe erheben,
wohin der Seele der Weg jeden Augenblick offen steht, auch wenn sie ihn
jahrelang vergesse» hat. Da sieht mau wie von Vergeshöhe in das bunte
Durcheinander unter hinein, deutlicher als in der Tiefe selber, und übersieht
zugleich die Masse als ein Ganzes. Man steht wie ans der Brücke zwischen
Erde und Himmel. Nachher freilich heißt es von der Höhe wieder nieder-
steigen in das wirre Getriebe und die Arbeit daran wieder aufnehmen, aber
mit dem reinern Blick und Überblick von oben her. Diese Sonntagsstimmung
in regelmäßiger Wiederkehr ist das Nötigste, was wir brauchen in der
wachsenden Unruhe der Zeit. Wo sie zu haben ist? Nun mau hat sie in
der Familie, z. B. im Angesicht des Weihuachtsbaumes, wo alle beunruhigenden
Frage» eine Autwort finden. Man kann sie in Gottes freier Natur holen; auch
Kunst und Wissenschaft in ihrer reinen Form bieten sie leicht dar. Aber
alle diese Quellen sind genauer zugesehen nur eine höhere, d. h. Religion. Die
eigentliche Wohnung der Svnutagsslimmung ist und bleibt doch die Kirche.

„Gut, ich will das uoch mit auf den Weg nehmen. Aber ich muß nun
fort, ich habe noch mehr Geschäfte. Also Gott befohlen, das Stündchen soll
nicht verloren sein. Ich wollte, ich könnte in fünfzig Jahren wieder mit dir
darüber reden, wie es dann damit steht, aber da bist du ja nicht mehr da."

Nun, da werden Andre da sein, mit denen du verhandeln kannst.

Ich machte ihm die Thür ans, es war eigen zu sehen, wie er über die
Schwelle mehr schwebte als schritt und ebenso den Saal entlang. Aber sieh,
eh er an die Treppe kam, war er verschwebt und verschwunden.

Hätt ich alles nur geträumt? Ja, es war aber el» Zwölf-Nächte-Traum.




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[0055] 7. Somitagsstimmung. Bange machend, wo nicht ängstigend ist auch die Unruhe, die die Geister jetzt mehr als je beherrscht oder ergreift, die sich uicht dagegen zu wehren wissen. Treibt sie doch Erscheinungen heraus, die wie Blase» aus giftigem Grunde auftauchen. Die vorigen Wünsche gehe» fast alle auf Wiederherstellung gesunder Bewegung hinaus, denn Leben ist Bewegung. Aber Unruhe ist keine gesunde Bewegung, diese bedarf vielmehr vor allem andern einen innersten Punkt, wo Ruhe herrscht, von der die Bewegung doch ausgeht und gelenkt wird. Und dieser innere Ruhepunkt ist uus vielfach verloren oder in Gefahr unter Zeiteinflüssen, die noch zu überwinden sind. „Mit Dampf" ist die Losung der Zeit, daraus wird eine atemlose Jagd, die denn auch im sogenannten Jagdzuge auf der Eisenbahn ihren Ausdruck gefunden hat. Das ist eine ängstliche Richtung, die eine Ergänzung braucht. Wie diese Ergänzung aussehen muß, wüßte ich nicht besser kurz auszudrücken, als durch Sountags- stimmung. Was es damit auf sich hat, ist heute besonders in den Gro߬ städten halb oder mehr vergessen. Ist doch in unserm Leben der Unterschied von Sonntag und Werkeltng fast aufgehoben, indem auch der Sonntag zum vollen Arbeitstag oder die Wochentage alle zu Sonntagen gemacht werden sollen. Wer aber alle Tage Sonntag haben will, der hat in Wahrheit keinen mehr. Die Sonntagsstimmnng kommt nur über uns, wenn wir uus aus dein unruhigen Treiben und Drehen der Alltagswelt in eine reine Hohe erheben, wohin der Seele der Weg jeden Augenblick offen steht, auch wenn sie ihn jahrelang vergesse» hat. Da sieht mau wie von Vergeshöhe in das bunte Durcheinander unter hinein, deutlicher als in der Tiefe selber, und übersieht zugleich die Masse als ein Ganzes. Man steht wie ans der Brücke zwischen Erde und Himmel. Nachher freilich heißt es von der Höhe wieder nieder- steigen in das wirre Getriebe und die Arbeit daran wieder aufnehmen, aber mit dem reinern Blick und Überblick von oben her. Diese Sonntagsstimmung in regelmäßiger Wiederkehr ist das Nötigste, was wir brauchen in der wachsenden Unruhe der Zeit. Wo sie zu haben ist? Nun mau hat sie in der Familie, z. B. im Angesicht des Weihuachtsbaumes, wo alle beunruhigenden Frage» eine Autwort finden. Man kann sie in Gottes freier Natur holen; auch Kunst und Wissenschaft in ihrer reinen Form bieten sie leicht dar. Aber alle diese Quellen sind genauer zugesehen nur eine höhere, d. h. Religion. Die eigentliche Wohnung der Svnutagsslimmung ist und bleibt doch die Kirche. „Gut, ich will das uoch mit auf den Weg nehmen. Aber ich muß nun fort, ich habe noch mehr Geschäfte. Also Gott befohlen, das Stündchen soll nicht verloren sein. Ich wollte, ich könnte in fünfzig Jahren wieder mit dir darüber reden, wie es dann damit steht, aber da bist du ja nicht mehr da." Nun, da werden Andre da sein, mit denen du verhandeln kannst. Ich machte ihm die Thür ans, es war eigen zu sehen, wie er über die Schwelle mehr schwebte als schritt und ebenso den Saal entlang. Aber sieh, eh er an die Treppe kam, war er verschwebt und verschwunden. Hätt ich alles nur geträumt? Ja, es war aber el» Zwölf-Nächte-Traum.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_206644/55>, abgerufen am 23.07.2024.