Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.Wie ich Herrn Mother keimen lernte Bei diesem großen Vorteil der deutschen Bühne jener Zeit ist es um so (Schluß folgt) Wie ich Herrn Mathem kennen lernte Sophus Bauditz Line kleine Jägergeschichte von Übersetzt von Therese Lorck en echten Kopenhagener Kindern geht es wie den Bewohnern der Wie ich Herrn Mother keimen lernte Bei diesem großen Vorteil der deutschen Bühne jener Zeit ist es um so (Schluß folgt) Wie ich Herrn Mathem kennen lernte Sophus Bauditz Line kleine Jägergeschichte von Übersetzt von Therese Lorck en echten Kopenhagener Kindern geht es wie den Bewohnern der <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0476" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/207121"/> <fw type="header" place="top"> Wie ich Herrn Mother keimen lernte</fw><lb/> <p xml:id="ID_1275"> Bei diesem großen Vorteil der deutschen Bühne jener Zeit ist es um so<lb/> wichtiger und interessanter, die Gestalt ihres Aktschlusses und die Auffassung<lb/> des Aktes in den gleichzeitigen deutschen Dramen zu untersuchen. Daß Gottsched<lb/> und seine Gattin auch hier ganz abhängig von den Franzosen waren, wird<lb/> wohl auch ohne Beweis geglaubt werden. Man lese nur seine Theorie der<lb/> Dichtkunst und seine Vorrede zum „Sterbenden Cato," und man wird erkennen,<lb/> daß Hedelins Buch und das französische Drama ihm alleiniges Muster in<lb/> Theorie und Ausübung war. Wenden wir nun unsre Aufmerksamkeit dem<lb/> Manne zu, der mit den Waffen des Witzes und der Ironie die Hohlheit der<lb/> französischen Regeln von der Einheit der Zeit und des Ortes nachgewiesen<lb/> hat. Lassen wir zuerst Lessing den Dramaturgen und Theoretiker, dann<lb/> Lessing den Dichter zu Worte kommen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1276"> (Schluß folgt)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Wie ich Herrn Mathem kennen lernte<lb/><note type="byline"> Sophus Bauditz</note> Line kleine Jägergeschichte von<lb/> Übersetzt von Therese Lorck</head><lb/> <p xml:id="ID_1277"> en echten Kopenhagener Kindern geht es wie den Bewohnern der<lb/> Mehrzahl der in starkem Wachsen begriffenen Hauptstädte: in<lb/> ihrer unmittelbaren Nähe liegen große Strecken Landes, die für<lb/> die Allermeisten vollständig tsriÄ inovAmtu. bleiben, und auf denen<lb/> geradezu Entdeckungsreisen gemacht werden könnten. Ein solches<lb/> nnentdecktes Land bilden die einander gegenüber liegenden Küstenstrecken der<lb/> beiden Inseln, auf denen Kopenhagen erbaut ist: Seeland und das kleine<lb/> Amackerland, die Merlcmde der nordischen Hauptstadt. Die nördliche Einfahrt<lb/> in den schmalen Arm des Sundes, der die Inseln trennt, führt in den prächtigen<lb/> Hafen der Stadt, der südliche, sich nach und nach verbreiternde Teil hat seichtes<lb/> Wasser und ist nur kleinen Schiffen zugänglich, die Ufer siud hier flach, mit<lb/> Seegras bewachsen oder mit Tang bedeckt; davor liegen hie und da kleine<lb/> Grashvlme. Man bewegt sich hier auf aufgebaggertem Schlammboden, auf<lb/> zugefahrenem Bauschule, auf Haufen zerbröckelter Backsteine oder Schlacken aus<lb/> deu Fabriköfen und dergleichen. Das wird zwar bald anders werden, aber<lb/> jetzt ist es noch so oder war es wenigstens noch vor einigen Jahren.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0476]
Wie ich Herrn Mother keimen lernte
Bei diesem großen Vorteil der deutschen Bühne jener Zeit ist es um so
wichtiger und interessanter, die Gestalt ihres Aktschlusses und die Auffassung
des Aktes in den gleichzeitigen deutschen Dramen zu untersuchen. Daß Gottsched
und seine Gattin auch hier ganz abhängig von den Franzosen waren, wird
wohl auch ohne Beweis geglaubt werden. Man lese nur seine Theorie der
Dichtkunst und seine Vorrede zum „Sterbenden Cato," und man wird erkennen,
daß Hedelins Buch und das französische Drama ihm alleiniges Muster in
Theorie und Ausübung war. Wenden wir nun unsre Aufmerksamkeit dem
Manne zu, der mit den Waffen des Witzes und der Ironie die Hohlheit der
französischen Regeln von der Einheit der Zeit und des Ortes nachgewiesen
hat. Lassen wir zuerst Lessing den Dramaturgen und Theoretiker, dann
Lessing den Dichter zu Worte kommen.
(Schluß folgt)
Wie ich Herrn Mathem kennen lernte
Sophus Bauditz Line kleine Jägergeschichte von
Übersetzt von Therese Lorck
en echten Kopenhagener Kindern geht es wie den Bewohnern der
Mehrzahl der in starkem Wachsen begriffenen Hauptstädte: in
ihrer unmittelbaren Nähe liegen große Strecken Landes, die für
die Allermeisten vollständig tsriÄ inovAmtu. bleiben, und auf denen
geradezu Entdeckungsreisen gemacht werden könnten. Ein solches
nnentdecktes Land bilden die einander gegenüber liegenden Küstenstrecken der
beiden Inseln, auf denen Kopenhagen erbaut ist: Seeland und das kleine
Amackerland, die Merlcmde der nordischen Hauptstadt. Die nördliche Einfahrt
in den schmalen Arm des Sundes, der die Inseln trennt, führt in den prächtigen
Hafen der Stadt, der südliche, sich nach und nach verbreiternde Teil hat seichtes
Wasser und ist nur kleinen Schiffen zugänglich, die Ufer siud hier flach, mit
Seegras bewachsen oder mit Tang bedeckt; davor liegen hie und da kleine
Grashvlme. Man bewegt sich hier auf aufgebaggertem Schlammboden, auf
zugefahrenem Bauschule, auf Haufen zerbröckelter Backsteine oder Schlacken aus
deu Fabriköfen und dergleichen. Das wird zwar bald anders werden, aber
jetzt ist es noch so oder war es wenigstens noch vor einigen Jahren.
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