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Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr.

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Maßgebliches und Unmaßgebliches

ständige Ausgabe von Bürgers Gedichten. Der Herausgeber ist Eduard Grise-
bach, in den Kreisen der Bücherfreunde wohlbekannt dnrch poetische Gaben wie
durch litterargeschichtliche Arbeiten, die sich alle much durch ihre Ausstattung aus¬
zeichne".^)

Bürger selbst hat zwei Gesamtausgaben seiner Gedichte besorgt, eine 1778,
die andre 1789, beide im Verlage von Dieterich in Göttingen. Die erste enthält
<>v, die zweite 144 Gedichte. Von beiden Ausgaben giebt es natürlich Stachdrucke.
Der unvermutet schnelle Absatz der zweite" Ausgabe bewog deu Dichter, bereits im
Herbst 1789 eine dritte Ausgabe anzukündigen, die eine Prachtausgabe werde"
sollte. Zwar sind schon die beiden erste" mit Kupfern vo" Chodowiecki ". ni., die
zweite auch mit einem Porträt des Dichters, einem Ziertitel und Vignetten ge-
schmückt; die dritte aber sollte "ohne alles Anhängsel vo" Bor- und Stachreden,
in zwei Bänden Medianoltav auf schönem, geglätteten Schweizerpapier, ja, wenn
der Erfolg dieser Ansage gut ausfallen sollte, selbst ans >>->>>""' venin, mit schöner
lateinischer Didvtscher Schrift, mit einer solchen Auswahl, Politur und Korrektheit
des Textes und mit solchen Kupserverziernngen -- nicht Belastungen -- zum
Frontispice" gedruckt werden, daß "hoffentlich über Maugel und Unvollkommenheit
keine Unzufriedenheit entstehen" würde. Der Preis war auf !> Thaler festgesetzt,
"ach heutigem Geldwert mindestens das Bierfache. Obwohl sich "im über 200
Subskribenten fanden, kamen doch die Borbereitungen ins Stocken, und Bürger er¬
lebte schließlich die Ausführung nicht "er starb den 8. Juni 1 794). Noch kurz
vor seinem Ende hatte er den Wunsch angedeutet, das; sich Boie möchte zur Be¬
sorgung der Ausgabe bereit finden lassen, der Berlagsbnchhändler Dieterich aber
liest sich durch Karl Reinhard, der damals i" Göttingr" als Dozent lebte und sich
auch als Dichter eiuen Namen gemacht hat (das bekannte, ehemals vielbesungene "Jahre
kommen, Jahre schwinden" ist z. B. von ihm), bestimmen, ihn, Reiuhurd, mit der
Heraasgabe z" betraue", und so erschien deu" die Prachtausgabe""! in zwei Groß-
otkavbänden, mit lateinischer Schrift gedruckt und mit Kupferstichen und Biguelten
von Riepenhausen nach Zeichnungen Fiorillos geschmückt, 1790 bei Dieterich, zu
dem Preise vo" ..... 7Thälern!

Bürger wäre über diesen Herausgeber und seiue Leistung wahrscheinlich nicht
erbaut gewesen. Er urteilte sehr geringschätzig über Reinhard. Als sich Reinhard
Ostern 1 792 in Göttinge" als Privatdozent uiedergelnsseu hatte, schrieb Bürger an
August Wilhelm Schlegel, es sei "ein gewisser vootni- ucmtluztirmk namens Karl
Reinhard hier angezogen," der ihm "die ästhetischen und stilistischen Brotkrumen
auf der daran so ergiebigen Georgia Augusta vor dem Maule wegzuschnappen"
gedenke. "Ich habe ihm aber einen höchst malitiösen Streich gespielt und eines
seiner Leiermatzlieder unmittelbar neben meine Heloise im Musenalmanach abdrucke"
lassen." Seines Heransgeberamtes Halle Reinhard mit grosser Willkür gewaltet.
Seine Ausgabe enthält nur 1 ? l Gedichte; diese Zahl aber war dadurch entstände",
daß Reinhard a"s der AaSgabe von 1789 ^Z7 Stücke weggelassen und dafür 24,
die erst nach 1789 entstanden und größtenteils von Bürger im Museualiuaunch




") G. U. Bürgers sämtliche Gedichte, herausgegeben von Eduard Grisebnch,
Zwei Bände. Berlin, <^rote'sche Verlagsbuchhandlung, 1889.
**"
) Grisebach nenne sie eine "posthnme Wollen wir u"s den" im neuen denischeu
Reiche nicht endlich von solchen Mpscheu frei machen? Ganz abgesehen von der unantiten,
mittelalterlichen Orthograpnie gustlnmm" (statt postum""), bei der man sicher sein tan",
daß jeder, der sie braucht, sich einbilde", das Wort käme her von n<>"t, und lunuu" (nach der
Beeidigung!).
Maßgebliches und Unmaßgebliches

ständige Ausgabe von Bürgers Gedichten. Der Herausgeber ist Eduard Grise-
bach, in den Kreisen der Bücherfreunde wohlbekannt dnrch poetische Gaben wie
durch litterargeschichtliche Arbeiten, die sich alle much durch ihre Ausstattung aus¬
zeichne».^)

Bürger selbst hat zwei Gesamtausgaben seiner Gedichte besorgt, eine 1778,
die andre 1789, beide im Verlage von Dieterich in Göttingen. Die erste enthält
<>v, die zweite 144 Gedichte. Von beiden Ausgaben giebt es natürlich Stachdrucke.
Der unvermutet schnelle Absatz der zweite» Ausgabe bewog deu Dichter, bereits im
Herbst 1789 eine dritte Ausgabe anzukündigen, die eine Prachtausgabe werde»
sollte. Zwar sind schon die beiden erste» mit Kupfern vo» Chodowiecki ». ni., die
zweite auch mit einem Porträt des Dichters, einem Ziertitel und Vignetten ge-
schmückt; die dritte aber sollte „ohne alles Anhängsel vo» Bor- und Stachreden,
in zwei Bänden Medianoltav auf schönem, geglätteten Schweizerpapier, ja, wenn
der Erfolg dieser Ansage gut ausfallen sollte, selbst ans >>->>>»»' venin, mit schöner
lateinischer Didvtscher Schrift, mit einer solchen Auswahl, Politur und Korrektheit
des Textes und mit solchen Kupserverziernngen — nicht Belastungen — zum
Frontispice" gedruckt werden, daß „hoffentlich über Maugel und Unvollkommenheit
keine Unzufriedenheit entstehen" würde. Der Preis war auf !> Thaler festgesetzt,
»ach heutigem Geldwert mindestens das Bierfache. Obwohl sich «im über 200
Subskribenten fanden, kamen doch die Borbereitungen ins Stocken, und Bürger er¬
lebte schließlich die Ausführung nicht «er starb den 8. Juni 1 794). Noch kurz
vor seinem Ende hatte er den Wunsch angedeutet, das; sich Boie möchte zur Be¬
sorgung der Ausgabe bereit finden lassen, der Berlagsbnchhändler Dieterich aber
liest sich durch Karl Reinhard, der damals i» Göttingr» als Dozent lebte und sich
auch als Dichter eiuen Namen gemacht hat (das bekannte, ehemals vielbesungene „Jahre
kommen, Jahre schwinden" ist z. B. von ihm), bestimmen, ihn, Reiuhurd, mit der
Heraasgabe z» betraue«, und so erschien deu» die Prachtausgabe""! in zwei Groß-
otkavbänden, mit lateinischer Schrift gedruckt und mit Kupferstichen und Biguelten
von Riepenhausen nach Zeichnungen Fiorillos geschmückt, 1790 bei Dieterich, zu
dem Preise vo» ..... 7Thälern!

Bürger wäre über diesen Herausgeber und seiue Leistung wahrscheinlich nicht
erbaut gewesen. Er urteilte sehr geringschätzig über Reinhard. Als sich Reinhard
Ostern 1 792 in Göttinge» als Privatdozent uiedergelnsseu hatte, schrieb Bürger an
August Wilhelm Schlegel, es sei „ein gewisser vootni- ucmtluztirmk namens Karl
Reinhard hier angezogen," der ihm „die ästhetischen und stilistischen Brotkrumen
auf der daran so ergiebigen Georgia Augusta vor dem Maule wegzuschnappen"
gedenke. „Ich habe ihm aber einen höchst malitiösen Streich gespielt und eines
seiner Leiermatzlieder unmittelbar neben meine Heloise im Musenalmanach abdrucke»
lassen." Seines Heransgeberamtes Halle Reinhard mit grosser Willkür gewaltet.
Seine Ausgabe enthält nur 1 ? l Gedichte; diese Zahl aber war dadurch entstände»,
daß Reinhard a»s der AaSgabe von 1789 ^Z7 Stücke weggelassen und dafür 24,
die erst nach 1789 entstanden und größtenteils von Bürger im Museualiuaunch




") G. U. Bürgers sämtliche Gedichte, herausgegeben von Eduard Grisebnch,
Zwei Bände. Berlin, <^rote'sche Verlagsbuchhandlung, 1889.
**"
) Grisebach nenne sie eine „posthnme Wollen wir u»s den» im neuen denischeu
Reiche nicht endlich von solchen Mpscheu frei machen? Ganz abgesehen von der unantiten,
mittelalterlichen Orthograpnie gustlnmm» (statt postum»»), bei der man sicher sein tan»,
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[0106] Maßgebliches und Unmaßgebliches ständige Ausgabe von Bürgers Gedichten. Der Herausgeber ist Eduard Grise- bach, in den Kreisen der Bücherfreunde wohlbekannt dnrch poetische Gaben wie durch litterargeschichtliche Arbeiten, die sich alle much durch ihre Ausstattung aus¬ zeichne».^) Bürger selbst hat zwei Gesamtausgaben seiner Gedichte besorgt, eine 1778, die andre 1789, beide im Verlage von Dieterich in Göttingen. Die erste enthält <>v, die zweite 144 Gedichte. Von beiden Ausgaben giebt es natürlich Stachdrucke. Der unvermutet schnelle Absatz der zweite» Ausgabe bewog deu Dichter, bereits im Herbst 1789 eine dritte Ausgabe anzukündigen, die eine Prachtausgabe werde» sollte. Zwar sind schon die beiden erste» mit Kupfern vo» Chodowiecki ». ni., die zweite auch mit einem Porträt des Dichters, einem Ziertitel und Vignetten ge- schmückt; die dritte aber sollte „ohne alles Anhängsel vo» Bor- und Stachreden, in zwei Bänden Medianoltav auf schönem, geglätteten Schweizerpapier, ja, wenn der Erfolg dieser Ansage gut ausfallen sollte, selbst ans >>->>>»»' venin, mit schöner lateinischer Didvtscher Schrift, mit einer solchen Auswahl, Politur und Korrektheit des Textes und mit solchen Kupserverziernngen — nicht Belastungen — zum Frontispice" gedruckt werden, daß „hoffentlich über Maugel und Unvollkommenheit keine Unzufriedenheit entstehen" würde. Der Preis war auf !> Thaler festgesetzt, »ach heutigem Geldwert mindestens das Bierfache. Obwohl sich «im über 200 Subskribenten fanden, kamen doch die Borbereitungen ins Stocken, und Bürger er¬ lebte schließlich die Ausführung nicht «er starb den 8. Juni 1 794). Noch kurz vor seinem Ende hatte er den Wunsch angedeutet, das; sich Boie möchte zur Be¬ sorgung der Ausgabe bereit finden lassen, der Berlagsbnchhändler Dieterich aber liest sich durch Karl Reinhard, der damals i» Göttingr» als Dozent lebte und sich auch als Dichter eiuen Namen gemacht hat (das bekannte, ehemals vielbesungene „Jahre kommen, Jahre schwinden" ist z. B. von ihm), bestimmen, ihn, Reiuhurd, mit der Heraasgabe z» betraue«, und so erschien deu» die Prachtausgabe""! in zwei Groß- otkavbänden, mit lateinischer Schrift gedruckt und mit Kupferstichen und Biguelten von Riepenhausen nach Zeichnungen Fiorillos geschmückt, 1790 bei Dieterich, zu dem Preise vo» ..... 7Thälern! Bürger wäre über diesen Herausgeber und seiue Leistung wahrscheinlich nicht erbaut gewesen. Er urteilte sehr geringschätzig über Reinhard. Als sich Reinhard Ostern 1 792 in Göttinge» als Privatdozent uiedergelnsseu hatte, schrieb Bürger an August Wilhelm Schlegel, es sei „ein gewisser vootni- ucmtluztirmk namens Karl Reinhard hier angezogen," der ihm „die ästhetischen und stilistischen Brotkrumen auf der daran so ergiebigen Georgia Augusta vor dem Maule wegzuschnappen" gedenke. „Ich habe ihm aber einen höchst malitiösen Streich gespielt und eines seiner Leiermatzlieder unmittelbar neben meine Heloise im Musenalmanach abdrucke» lassen." Seines Heransgeberamtes Halle Reinhard mit grosser Willkür gewaltet. Seine Ausgabe enthält nur 1 ? l Gedichte; diese Zahl aber war dadurch entstände», daß Reinhard a»s der AaSgabe von 1789 ^Z7 Stücke weggelassen und dafür 24, die erst nach 1789 entstanden und größtenteils von Bürger im Museualiuaunch ") G. U. Bürgers sämtliche Gedichte, herausgegeben von Eduard Grisebnch, Zwei Bände. Berlin, <^rote'sche Verlagsbuchhandlung, 1889. **" ) Grisebach nenne sie eine „posthnme Wollen wir u»s den» im neuen denischeu Reiche nicht endlich von solchen Mpscheu frei machen? Ganz abgesehen von der unantiten, mittelalterlichen Orthograpnie gustlnmm» (statt postum»»), bei der man sicher sein tan», daß jeder, der sie braucht, sich einbilde«, das Wort käme her von n<>»t, und lunuu» (nach der Beeidigung!).

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 49, 1890, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341851_206644/106>, abgerufen am 25.08.2024.