Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Zweites Vierteljahr.Luna cuiczue in einem geschlossenen Hofe, sondern unmittelbar um der Straße liegt, auf die Luna cula^ne lief Unheil in unserm höher" Unterrichtswesen, die Überlastung Den lautesten Beifall werden diese Sätze bei denen finden, deren ganzes 8unir vniguo. U'ins Aufsätze zur Reform des höheren Schulwesens, vou Paul Cauer.
Kiel und Leipzig, Lipsius und Tischer, 1389. Vier, einzeln bereits anderweitig gedruckte Auf¬ sätze (1. Die Gefahr der Einheitsschule! 2. Professor Paulsen und das Gymnasium; 3. Der lateinische Aufsatz; 4. Die Schulreformpetition und die Heidelberger Erklcirnng), der dritte etwas erweitert; dazu ein "euer: Ist eine Schulreform in Preuszeu möglich? Luna cuiczue in einem geschlossenen Hofe, sondern unmittelbar um der Straße liegt, auf die Luna cula^ne lief Unheil in unserm höher» Unterrichtswesen, die Überlastung Den lautesten Beifall werden diese Sätze bei denen finden, deren ganzes 8unir vniguo. U'ins Aufsätze zur Reform des höheren Schulwesens, vou Paul Cauer.
Kiel und Leipzig, Lipsius und Tischer, 1389. Vier, einzeln bereits anderweitig gedruckte Auf¬ sätze (1. Die Gefahr der Einheitsschule! 2. Professor Paulsen und das Gymnasium; 3. Der lateinische Aufsatz; 4. Die Schulreformpetition und die Heidelberger Erklcirnng), der dritte etwas erweitert; dazu ein «euer: Ist eine Schulreform in Preuszeu möglich? <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0371" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/205102"/> <fw type="header" place="top"> Luna cuiczue</fw><lb/> <p xml:id="ID_1017" prev="#ID_1016"> in einem geschlossenen Hofe, sondern unmittelbar um der Straße liegt, auf die<lb/> Straße, wo die feuchten Nestandteile ablaufen und der Rest znsmnmentrocknet.<lb/> Was aber den eigentlichen Hof- und Kettenhund anlangt, so geht er der Tiroler<lb/> Fauna geradezu ab. Höchstens findet man ein harmloses Hündchen im<lb/> Hause, das seinen Ehrgeiz nicht darauf richtet, dem Schneider oder Feldscher<lb/> in die Hände zu arbeiten. In dieser Beziehung, wie in dem Punkte der<lb/> Reinlichkeit sowie der behäbigen und stattlichen und doch so echt ländlichen<lb/> Wirtshäuser behauptet das Land Tirol unbestritten den Gipfel- und Höhepunkt<lb/> der deutschen Wirklichkeit.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Luna cula^ne</head><lb/> <p xml:id="ID_1018"> lief Unheil in unserm höher» Unterrichtswesen, die Überlastung<lb/> der Gymnasien mit Schülern und der Schüler mit Unterrichts¬<lb/> stoff, kommt nach Cauer vom Gymnasialmonvpol.^) Drum Auf¬<lb/> hebung des Monopols! Gleichberechtigung, freier Spielraum für<lb/> alle neunjährigen Schulen, damit jede ihren Charakter rein aus¬<lb/> prägen, die Gymnasien sich wieder auf das Latein konzentriren können. Und<lb/> somit auf zum frischen, fröhlichen Wettkampf!</p><lb/> <p xml:id="ID_1019" next="#ID_1020"> Den lautesten Beifall werden diese Sätze bei denen finden, deren ganzes<lb/> Sinnen und Trachten eben die Berechtigungen sind, auf deren Alleinbesitz Cauer<lb/> so großherzig verzichtet. Demnächst werden ihm die — wohl nicht mehr<lb/> allzuzahlreichen Fachleute dankbar sein, denen das Lateinische eins und alles,<lb/> und der lateinische Aufsatz die Krone des Gymnasialunterrichts ist. Cauer<lb/> bezeugt dem Geschichtsschreiber des gelehrten Unterrichts, er habe uns aus<lb/> dem dogmatischen Schlummer aufgerüttelt. Ich fürchte, hier ist noch ein Stück<lb/> dogmatischen Schlummers, das der Aufrüttelung harrt. Es würde ja kein<lb/> gutes Zeugnis für die Menschheit sein, wenn so edle, manches Jahrhundert<lb/> hindurch mit Glanz betriebene Übungen nicht bis zuletzt ernsthafte Verteidiger<lb/> fänden. Doch möglich auch, daß es nicht an Verbissenen fehlt, die da rufen:</p><lb/> <note xml:id="FID_50" place="foot"> 8unir vniguo. U'ins Aufsätze zur Reform des höheren Schulwesens, vou Paul Cauer.<lb/> Kiel und Leipzig, Lipsius und Tischer, 1389. Vier, einzeln bereits anderweitig gedruckte Auf¬<lb/> sätze (1. Die Gefahr der Einheitsschule! 2. Professor Paulsen und das Gymnasium; 3. Der<lb/> lateinische Aufsatz; 4. Die Schulreformpetition und die Heidelberger Erklcirnng), der dritte etwas<lb/> erweitert; dazu ein «euer: Ist eine Schulreform in Preuszeu möglich?</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0371]
Luna cuiczue
in einem geschlossenen Hofe, sondern unmittelbar um der Straße liegt, auf die
Straße, wo die feuchten Nestandteile ablaufen und der Rest znsmnmentrocknet.
Was aber den eigentlichen Hof- und Kettenhund anlangt, so geht er der Tiroler
Fauna geradezu ab. Höchstens findet man ein harmloses Hündchen im
Hause, das seinen Ehrgeiz nicht darauf richtet, dem Schneider oder Feldscher
in die Hände zu arbeiten. In dieser Beziehung, wie in dem Punkte der
Reinlichkeit sowie der behäbigen und stattlichen und doch so echt ländlichen
Wirtshäuser behauptet das Land Tirol unbestritten den Gipfel- und Höhepunkt
der deutschen Wirklichkeit.
Luna cula^ne
lief Unheil in unserm höher» Unterrichtswesen, die Überlastung
der Gymnasien mit Schülern und der Schüler mit Unterrichts¬
stoff, kommt nach Cauer vom Gymnasialmonvpol.^) Drum Auf¬
hebung des Monopols! Gleichberechtigung, freier Spielraum für
alle neunjährigen Schulen, damit jede ihren Charakter rein aus¬
prägen, die Gymnasien sich wieder auf das Latein konzentriren können. Und
somit auf zum frischen, fröhlichen Wettkampf!
Den lautesten Beifall werden diese Sätze bei denen finden, deren ganzes
Sinnen und Trachten eben die Berechtigungen sind, auf deren Alleinbesitz Cauer
so großherzig verzichtet. Demnächst werden ihm die — wohl nicht mehr
allzuzahlreichen Fachleute dankbar sein, denen das Lateinische eins und alles,
und der lateinische Aufsatz die Krone des Gymnasialunterrichts ist. Cauer
bezeugt dem Geschichtsschreiber des gelehrten Unterrichts, er habe uns aus
dem dogmatischen Schlummer aufgerüttelt. Ich fürchte, hier ist noch ein Stück
dogmatischen Schlummers, das der Aufrüttelung harrt. Es würde ja kein
gutes Zeugnis für die Menschheit sein, wenn so edle, manches Jahrhundert
hindurch mit Glanz betriebene Übungen nicht bis zuletzt ernsthafte Verteidiger
fänden. Doch möglich auch, daß es nicht an Verbissenen fehlt, die da rufen:
8unir vniguo. U'ins Aufsätze zur Reform des höheren Schulwesens, vou Paul Cauer.
Kiel und Leipzig, Lipsius und Tischer, 1389. Vier, einzeln bereits anderweitig gedruckte Auf¬
sätze (1. Die Gefahr der Einheitsschule! 2. Professor Paulsen und das Gymnasium; 3. Der
lateinische Aufsatz; 4. Die Schulreformpetition und die Heidelberger Erklcirnng), der dritte etwas
erweitert; dazu ein «euer: Ist eine Schulreform in Preuszeu möglich?
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