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Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Zweites Vierteljahr.

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deinen Berufsgenvssinneu -- wie viele von ihnen haben ein dein deinen mehr
oder minder ähnliches Schicksal nicht gehabt? Wie viele haben ein schlimmeres
erfahren? Nun, sie leben, sie leisten, sie tragen die eigne Last, und wenn es sein
muß, wohl auch die andrer, die minder beladen, aber schwächer sind als sie.
Du wandelst gleichgiltig an ihnen vorüber ich sage dir, beuge dich vor
jeder, jede von ihnen ist mehr als du! Dn lässest die Hände sinken, ehe die
Zeit zur Rüste gekommen; du hättest hier noch manches zu ihn", deine Auf¬
gabe ist noch nicht erfüllt, ein heiliges Versprechen noch nicht eingelöst; aber
gleichviel -- du gehst und - - kannst gehen." "Karoline!" ruft das Mäd¬
chen mit inbrünstigen Flehen um Schonung. -- "Und kannst gehen!" wieder¬
holt die alte Frau unerschütterlich. "Ich bin da. Ich habe noch Kraft übrig
für deine Aufgabe (die Elteruschulden zu tilgen), die meine ist gethan. Komm,
überzeuge dich." Und sie sührt sie vor die Leiche ihres kurz vorher verschiednen
schwachsinnige"! Gatten: ein Antlitz voll Schönheit. "Ich hätte dich eigentlich nicht
hierher führen sollen, der Anblick ist nicht angethan, vom Tode abzuschrecken. Aber
glaube mir, so kommt er denen nicht, die sich ihn erzwungen haben. Claire" -- sie
legt den Arm nur ihre Schutzbefohlene und zieht sie an ihre Brust -- "nicht
zu hastig, liebes Kind, warten wir in Geduld, bis sie kommt, die große Stunde,
vielleicht tritt sie auch uns so freundlich an wie den! Was meinst dn?" Das
Mädchen richtet sich an ihrer Freundin empor, und es ist etwas von dem
heiligen Mute der Märthrer in dem Tone, in welchem sie spricht: "Ich wills
versuchen." Und in der That, es gelingt ihr. Nach einiger Zeit ist Claire
die alte wieder und thut ihre frei gewählte Pflicht.

So sieht der Pessimismus der größten lebenden Dichterin der deutschen
Gegenwart aus. Daß sie Pessimistin ist, steht außer Zweifel, denn sie giebt
der alten Baronin in der Hauptsache Recht; aber sie schmiedet daraus keinen
gemeinen Haß gegen die Menschen, sie warnt vor der feigen Verzweiflung.
Werft nicht die Flinte ins Korn! ruft sie uns zu , greift in euer eignes Herz,
erinnert euch eurer Menschenwürde, ihr steht über der Natur, ihr habt eine
Kraft im Vnsen, die die Natur nicht kennt: die Kraft der Sittlichkeit, thut
eure Pflicht, und es läßt sich leben. Jeder andre moderne Realist Hütte aus
dem Schicksale Claires, die sich ohne Gnade Hütte umbringen müssen, eine
gewaltige Anklage gegen die gemeinen Menschen geschmiedet, Fräulein Marriot,
von der wir noch sprechen werden, zu allererst. Die Ebner ist vornehmer, sie
kann der Liebe nie entbehren, und darum ist sie auch als Dichterin so groß. Wie
hoch steht dieser erhabene Pessimismus über deu sogenannten "Entrüstungs¬
pessimismus" des Norwegers. Die Kunst in dieser Novelle ist nicht minder
bewunderungswürdig als ihr Gehalt. Alle Figuren stehen in runder Körper¬
lichkeit vor uus. Wieviel ist geschehen, nur Bratfett in aller Schwäche liebens¬
würdig zu machen! wie köstlich sind die Einblicke, die uns die Erzählerin in
das gelangweilte Grafenhaus Meiberg, wo Claire Unterricht giebt, erteilt!


Grenzbvton II 1889 2Z

deinen Berufsgenvssinneu — wie viele von ihnen haben ein dein deinen mehr
oder minder ähnliches Schicksal nicht gehabt? Wie viele haben ein schlimmeres
erfahren? Nun, sie leben, sie leisten, sie tragen die eigne Last, und wenn es sein
muß, wohl auch die andrer, die minder beladen, aber schwächer sind als sie.
Du wandelst gleichgiltig an ihnen vorüber ich sage dir, beuge dich vor
jeder, jede von ihnen ist mehr als du! Dn lässest die Hände sinken, ehe die
Zeit zur Rüste gekommen; du hättest hier noch manches zu ihn», deine Auf¬
gabe ist noch nicht erfüllt, ein heiliges Versprechen noch nicht eingelöst; aber
gleichviel — du gehst und - - kannst gehen." „Karoline!" ruft das Mäd¬
chen mit inbrünstigen Flehen um Schonung. — „Und kannst gehen!" wieder¬
holt die alte Frau unerschütterlich. „Ich bin da. Ich habe noch Kraft übrig
für deine Aufgabe (die Elteruschulden zu tilgen), die meine ist gethan. Komm,
überzeuge dich." Und sie sührt sie vor die Leiche ihres kurz vorher verschiednen
schwachsinnige«! Gatten: ein Antlitz voll Schönheit. „Ich hätte dich eigentlich nicht
hierher führen sollen, der Anblick ist nicht angethan, vom Tode abzuschrecken. Aber
glaube mir, so kommt er denen nicht, die sich ihn erzwungen haben. Claire" — sie
legt den Arm nur ihre Schutzbefohlene und zieht sie an ihre Brust — „nicht
zu hastig, liebes Kind, warten wir in Geduld, bis sie kommt, die große Stunde,
vielleicht tritt sie auch uns so freundlich an wie den! Was meinst dn?" Das
Mädchen richtet sich an ihrer Freundin empor, und es ist etwas von dem
heiligen Mute der Märthrer in dem Tone, in welchem sie spricht: „Ich wills
versuchen." Und in der That, es gelingt ihr. Nach einiger Zeit ist Claire
die alte wieder und thut ihre frei gewählte Pflicht.

So sieht der Pessimismus der größten lebenden Dichterin der deutschen
Gegenwart aus. Daß sie Pessimistin ist, steht außer Zweifel, denn sie giebt
der alten Baronin in der Hauptsache Recht; aber sie schmiedet daraus keinen
gemeinen Haß gegen die Menschen, sie warnt vor der feigen Verzweiflung.
Werft nicht die Flinte ins Korn! ruft sie uns zu , greift in euer eignes Herz,
erinnert euch eurer Menschenwürde, ihr steht über der Natur, ihr habt eine
Kraft im Vnsen, die die Natur nicht kennt: die Kraft der Sittlichkeit, thut
eure Pflicht, und es läßt sich leben. Jeder andre moderne Realist Hütte aus
dem Schicksale Claires, die sich ohne Gnade Hütte umbringen müssen, eine
gewaltige Anklage gegen die gemeinen Menschen geschmiedet, Fräulein Marriot,
von der wir noch sprechen werden, zu allererst. Die Ebner ist vornehmer, sie
kann der Liebe nie entbehren, und darum ist sie auch als Dichterin so groß. Wie
hoch steht dieser erhabene Pessimismus über deu sogenannten „Entrüstungs¬
pessimismus" des Norwegers. Die Kunst in dieser Novelle ist nicht minder
bewunderungswürdig als ihr Gehalt. Alle Figuren stehen in runder Körper¬
lichkeit vor uus. Wieviel ist geschehen, nur Bratfett in aller Schwäche liebens¬
würdig zu machen! wie köstlich sind die Einblicke, die uns die Erzählerin in
das gelangweilte Grafenhaus Meiberg, wo Claire Unterricht giebt, erteilt!


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341849_204730/185>, abgerufen am 05.02.2025.