Die Grenzboten. Jg. 48, 1889, Zweites Vierteljahr.Amalie von helwig einer gewisse" Scheu, nach außen hervorzutreten und ins praktische Leben ein¬ Amalie von Helwig von Adolf Stern le Bibliothek der Schriften über die großen Jahrzehnte von Weimar Das Leben der Dichterin Amalie von Helwig, geb. Freiin von Jmhoff,
von Henriette von Bissing. Mit einem Bilde. Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1889. Amalie von helwig einer gewisse» Scheu, nach außen hervorzutreten und ins praktische Leben ein¬ Amalie von Helwig von Adolf Stern le Bibliothek der Schriften über die großen Jahrzehnte von Weimar Das Leben der Dichterin Amalie von Helwig, geb. Freiin von Jmhoff,
von Henriette von Bissing. Mit einem Bilde. Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1889. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0134" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/204865"/> <fw type="header" place="top"> Amalie von helwig</fw><lb/> <p xml:id="ID_331" prev="#ID_330"> einer gewisse» Scheu, nach außen hervorzutreten und ins praktische Leben ein¬<lb/> zugreifen, ein Feind jedes gewaltsamen Beginnens, wo keine unbedingte Not¬<lb/> wendigkeit dazu vorlag, hat er sich von allen revolutionären Bewegungen fern-<lb/> gehalten und mich nach 1859, so nahe es ihm gelegt wurde, keine politische<lb/> Rolle gespielt, sich aber nie gescheut, wo es galt, frei und offen mit seinem<lb/> stets achtungsvoll angehörten Worte für die gute Sache und die Freunde ein¬<lb/> zutreten. So lebte und starb er, der nicht eine einzige äußere That für die<lb/> politische Wiedergeburt Italiens zu verzeichne» hatte, doch hoch verehrt, von<lb/> seiner Nation als einer der Vorläufer und Begründer einer neuen und bessern<lb/> Zeit, von der ganzen gebildete» Welt.als einer der edelsten Vertreter echter<lb/> Poesie und reine» Menschentums.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Amalie von Helwig<lb/><note type="byline"> von Adolf Stern</note></head><lb/> <p xml:id="ID_332" next="#ID_333"> le Bibliothek der Schriften über die großen Jahrzehnte von Weimar<lb/> und alles, was mehr oder minder mit dieser Zeit zusammen¬<lb/> hängt, ist zwar schon bis zur Unübersehbarkeit angeschwollen,<lb/> aber sie wächst noch immer fort, und der Reichtum jeuer Zeit<lb/> an Menschen, Schöpfungen und Beziehungen bildet eine schier<lb/> unerschöpfliche Fundgrube für Biographen und Verfasser von Denkwürdigkeiten,<lb/> für Kommentatoren und Sammelwürmer. So oft man auch meint mit allem<lb/> vertraut zu sein, was dieser Litteraturperiode angehört, so oft tauchen neue oder<lb/> vielmehr vergessene Gesichter, Gestalten und Bestrebungen auf, die eine Erinnerung<lb/> wohl verdienen und uns die Fülle der Wirkungen vergegenwärtigen, die von den<lb/> großen und maßgebenden Naturen auf bescheidene Talente ausgeübt wurden. In<lb/> diesem Sinne ist ein biographisches Denkmal, wie es soeben in dem Buche Amalie<lb/> von Helwig von Henriette von Bissing") errichtet ward, wohlberechtigt<lb/> und hochUnllkvmmen. Ein eigentümliches weibliches Lebensschicksal führte die<lb/> Verfasserin der „Schwestern von Lesbos," die Schülerin Goethes und Schillers,<lb/> nach Schweden, sie ward durch ihre Übertragung der Tegmzrschen „Frithjofs-<lb/> sage" eine der ersten Vermittleriunen zwischen deutscher und schwedischer</p><lb/> <note xml:id="FID_18" place="foot"> Das Leben der Dichterin Amalie von Helwig, geb. Freiin von Jmhoff,<lb/> von Henriette von Bissing. Mit einem Bilde. Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1889.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0134]
Amalie von helwig
einer gewisse» Scheu, nach außen hervorzutreten und ins praktische Leben ein¬
zugreifen, ein Feind jedes gewaltsamen Beginnens, wo keine unbedingte Not¬
wendigkeit dazu vorlag, hat er sich von allen revolutionären Bewegungen fern-
gehalten und mich nach 1859, so nahe es ihm gelegt wurde, keine politische
Rolle gespielt, sich aber nie gescheut, wo es galt, frei und offen mit seinem
stets achtungsvoll angehörten Worte für die gute Sache und die Freunde ein¬
zutreten. So lebte und starb er, der nicht eine einzige äußere That für die
politische Wiedergeburt Italiens zu verzeichne» hatte, doch hoch verehrt, von
seiner Nation als einer der Vorläufer und Begründer einer neuen und bessern
Zeit, von der ganzen gebildete» Welt.als einer der edelsten Vertreter echter
Poesie und reine» Menschentums.
Amalie von Helwig
von Adolf Stern
le Bibliothek der Schriften über die großen Jahrzehnte von Weimar
und alles, was mehr oder minder mit dieser Zeit zusammen¬
hängt, ist zwar schon bis zur Unübersehbarkeit angeschwollen,
aber sie wächst noch immer fort, und der Reichtum jeuer Zeit
an Menschen, Schöpfungen und Beziehungen bildet eine schier
unerschöpfliche Fundgrube für Biographen und Verfasser von Denkwürdigkeiten,
für Kommentatoren und Sammelwürmer. So oft man auch meint mit allem
vertraut zu sein, was dieser Litteraturperiode angehört, so oft tauchen neue oder
vielmehr vergessene Gesichter, Gestalten und Bestrebungen auf, die eine Erinnerung
wohl verdienen und uns die Fülle der Wirkungen vergegenwärtigen, die von den
großen und maßgebenden Naturen auf bescheidene Talente ausgeübt wurden. In
diesem Sinne ist ein biographisches Denkmal, wie es soeben in dem Buche Amalie
von Helwig von Henriette von Bissing") errichtet ward, wohlberechtigt
und hochUnllkvmmen. Ein eigentümliches weibliches Lebensschicksal führte die
Verfasserin der „Schwestern von Lesbos," die Schülerin Goethes und Schillers,
nach Schweden, sie ward durch ihre Übertragung der Tegmzrschen „Frithjofs-
sage" eine der ersten Vermittleriunen zwischen deutscher und schwedischer
Das Leben der Dichterin Amalie von Helwig, geb. Freiin von Jmhoff,
von Henriette von Bissing. Mit einem Bilde. Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1889.
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