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Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Zweites Vierteljahr.

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Zusammenhange nach gehören würden, sondern je nachdem sie ihm zugegangen
sind u. s. w.; doch glauben wir gern, daß für den Zweck, seine Landsleute zu
überzeugen, diese Form zweckmäßiger war als eine streng gegliederte Beweisführung,
bei der außerdem mancher für uns merkwürdige Zug verloren gegangen wäre.

Ist es nicht allein schon höchst merkwürdig, daß ein Mann wie d'Herisson
eingestehen muß, daß er vor einem Jahre aus dem Munde eines deutschen Pro¬
fessors zum erstenmale vernommen hat, die angebliche Schuld Bazaines sei einfach
Fälschung und Verleumdung, daß von demselben deutschen Professor ihm die ersten
Beweisstücke und Zeugnisse in französischen, englischen und deutschen Zeitungen
geliefert worden sind? Bis dahin hatte auch er geglaubt, "der in Trianon zum
Tode verurteilte Marschall habe sein Vaterland verraten, seine Armee verkauft,
und genieße nun, nachdem die Strafe umgewandelt und die Flucht geglückt war,
für den gewiß hohen Kaufpreis sein Leben in Madrid." Nun schreibt d'Herisson
nach allen Seiten Briefe, zuerst an den Kriegsminister von 1870, Le Boeuf, an
Clmrobert, an Mac Mahon. Die drei Marschälle antworten, als hätten sie sich
verabredet. Le Boeuf bedauert, auch im Juli 1887 wie 1373 als Zeuge sich
jedes Urteils über Bazaines Thätigkeit zu Metz enthalten zu müssen, und zwar
infolge "einer Empfindung, welche Sie gewiß verstehen werden"; Canrobcrt sieht
sich "durch höchst Persönliche Rücksichten" zu derselben Ablehnung genötigt, und
Mac Mahon kann gar kein Urteil in dieser Sache haben, da er nicht zu der von
Bazaine befehligten Armee gehört hat! Schon diese drei Briefe bilden ein kost¬
bares historisches Aktenstück. Andre Offiziere der verschiedensten Grade und Per¬
sonen, welche an dem Prozeß irgendwie beteiligt gewesen waren, zeigten sich mehr
bereit, der Wahrheit zum Siege zu verhelfen. Und nun wird endlich auch den
Franzosen von einem Franzosen gesagt, daß Bazaine seine Schuldigkeit besser gethan
hat, als die meiste" Führer im Sommer und Herbst 1870, daß der Hunger zur
Uebergabe zwang; ferner, daß Bazaine der Vertrauensmann des gesetzgebenden
Körpers und der Negierung der nationalen Verteidigung war, bis er erkennen
ließ, er betrachte noch die Regentin als seine Gebieterin; daß Gambetta die Losung
"Verrat" ausgab, obgleich er wußte, daß die Soldaten schon von Pferdefleisch
gelebt hatten. Es werden die Personen vorgeführt, welche als Ankläger Bazaines
eine Rolle gespielt haben: ein gewisser Valcourt, welcher sich der Aushebung ent¬
zogen und den Krieg als Dolmetsch mitgemacht hatte, von Gambetta das Kreuz
der Ehrenlegion erhielt und jetzt als Fälscher eine zehnjährige Gefängnisstrafe
abbüßt; Oberst Andlau, neuestens durch den Ordensschacher wieder bekannt geworden
und zu fünf Jahren verurteilt; Hauptmann Rössel, später General der Kommune
und als solcher wegen Teilnahme an den Mordthaten erschossen; Boyenval, der
sich als Unterpräfekt umgebracht hat; Gambetta, über dessen Todesart, wie Bazaines
Bruder sich ausdrückt, noch immer ein Dunkel liegt. Präsident des Kriegsgerichts
war der Herzog von Aumale, der sich um diese Ehre beworben hatte. Das Gericht
erklärte einstimmig den Angeklagten schuldig, seine Armee im offenen Felde ver-
räterischcrweise dem Feinde ausgeliefert zu haben, und sprach damit das Todes¬
urteil aus, legte jedoch zugleich Fürbitte um Umwandlung der Strafe bei dem
Präsidenten der Republik Marschall Mac Mahon ein, und dieser, der bei Sedan
den Oberbefehl an Wimpffen abgetreten hatte, um nicht wirklich im offenen Felde
seine Armee dem Feinde ausliefern zu müssen, Mac Mahon begnadigte seinen
ehemaligen Waffenbruder zur Ausstoßung aus der Armee und zwanzigjähriger
Einschließung -- den Mann von zweiundsechzig Jahrenl Was da erzählt wird
von alten Feindschaften gegen Bazaine u. a. in. kann uns gleichgiltig sein, die


Grenzlwtm II. 1333. 43
Kleinere Mitteilungen.

Zusammenhange nach gehören würden, sondern je nachdem sie ihm zugegangen
sind u. s. w.; doch glauben wir gern, daß für den Zweck, seine Landsleute zu
überzeugen, diese Form zweckmäßiger war als eine streng gegliederte Beweisführung,
bei der außerdem mancher für uns merkwürdige Zug verloren gegangen wäre.

Ist es nicht allein schon höchst merkwürdig, daß ein Mann wie d'Herisson
eingestehen muß, daß er vor einem Jahre aus dem Munde eines deutschen Pro¬
fessors zum erstenmale vernommen hat, die angebliche Schuld Bazaines sei einfach
Fälschung und Verleumdung, daß von demselben deutschen Professor ihm die ersten
Beweisstücke und Zeugnisse in französischen, englischen und deutschen Zeitungen
geliefert worden sind? Bis dahin hatte auch er geglaubt, „der in Trianon zum
Tode verurteilte Marschall habe sein Vaterland verraten, seine Armee verkauft,
und genieße nun, nachdem die Strafe umgewandelt und die Flucht geglückt war,
für den gewiß hohen Kaufpreis sein Leben in Madrid." Nun schreibt d'Herisson
nach allen Seiten Briefe, zuerst an den Kriegsminister von 1870, Le Boeuf, an
Clmrobert, an Mac Mahon. Die drei Marschälle antworten, als hätten sie sich
verabredet. Le Boeuf bedauert, auch im Juli 1887 wie 1373 als Zeuge sich
jedes Urteils über Bazaines Thätigkeit zu Metz enthalten zu müssen, und zwar
infolge „einer Empfindung, welche Sie gewiß verstehen werden"; Canrobcrt sieht
sich „durch höchst Persönliche Rücksichten" zu derselben Ablehnung genötigt, und
Mac Mahon kann gar kein Urteil in dieser Sache haben, da er nicht zu der von
Bazaine befehligten Armee gehört hat! Schon diese drei Briefe bilden ein kost¬
bares historisches Aktenstück. Andre Offiziere der verschiedensten Grade und Per¬
sonen, welche an dem Prozeß irgendwie beteiligt gewesen waren, zeigten sich mehr
bereit, der Wahrheit zum Siege zu verhelfen. Und nun wird endlich auch den
Franzosen von einem Franzosen gesagt, daß Bazaine seine Schuldigkeit besser gethan
hat, als die meiste« Führer im Sommer und Herbst 1870, daß der Hunger zur
Uebergabe zwang; ferner, daß Bazaine der Vertrauensmann des gesetzgebenden
Körpers und der Negierung der nationalen Verteidigung war, bis er erkennen
ließ, er betrachte noch die Regentin als seine Gebieterin; daß Gambetta die Losung
„Verrat" ausgab, obgleich er wußte, daß die Soldaten schon von Pferdefleisch
gelebt hatten. Es werden die Personen vorgeführt, welche als Ankläger Bazaines
eine Rolle gespielt haben: ein gewisser Valcourt, welcher sich der Aushebung ent¬
zogen und den Krieg als Dolmetsch mitgemacht hatte, von Gambetta das Kreuz
der Ehrenlegion erhielt und jetzt als Fälscher eine zehnjährige Gefängnisstrafe
abbüßt; Oberst Andlau, neuestens durch den Ordensschacher wieder bekannt geworden
und zu fünf Jahren verurteilt; Hauptmann Rössel, später General der Kommune
und als solcher wegen Teilnahme an den Mordthaten erschossen; Boyenval, der
sich als Unterpräfekt umgebracht hat; Gambetta, über dessen Todesart, wie Bazaines
Bruder sich ausdrückt, noch immer ein Dunkel liegt. Präsident des Kriegsgerichts
war der Herzog von Aumale, der sich um diese Ehre beworben hatte. Das Gericht
erklärte einstimmig den Angeklagten schuldig, seine Armee im offenen Felde ver-
räterischcrweise dem Feinde ausgeliefert zu haben, und sprach damit das Todes¬
urteil aus, legte jedoch zugleich Fürbitte um Umwandlung der Strafe bei dem
Präsidenten der Republik Marschall Mac Mahon ein, und dieser, der bei Sedan
den Oberbefehl an Wimpffen abgetreten hatte, um nicht wirklich im offenen Felde
seine Armee dem Feinde ausliefern zu müssen, Mac Mahon begnadigte seinen
ehemaligen Waffenbruder zur Ausstoßung aus der Armee und zwanzigjähriger
Einschließung — den Mann von zweiundsechzig Jahrenl Was da erzählt wird
von alten Feindschaften gegen Bazaine u. a. in. kann uns gleichgiltig sein, die


Grenzlwtm II. 1333. 43
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[0345] Kleinere Mitteilungen. Zusammenhange nach gehören würden, sondern je nachdem sie ihm zugegangen sind u. s. w.; doch glauben wir gern, daß für den Zweck, seine Landsleute zu überzeugen, diese Form zweckmäßiger war als eine streng gegliederte Beweisführung, bei der außerdem mancher für uns merkwürdige Zug verloren gegangen wäre. Ist es nicht allein schon höchst merkwürdig, daß ein Mann wie d'Herisson eingestehen muß, daß er vor einem Jahre aus dem Munde eines deutschen Pro¬ fessors zum erstenmale vernommen hat, die angebliche Schuld Bazaines sei einfach Fälschung und Verleumdung, daß von demselben deutschen Professor ihm die ersten Beweisstücke und Zeugnisse in französischen, englischen und deutschen Zeitungen geliefert worden sind? Bis dahin hatte auch er geglaubt, „der in Trianon zum Tode verurteilte Marschall habe sein Vaterland verraten, seine Armee verkauft, und genieße nun, nachdem die Strafe umgewandelt und die Flucht geglückt war, für den gewiß hohen Kaufpreis sein Leben in Madrid." Nun schreibt d'Herisson nach allen Seiten Briefe, zuerst an den Kriegsminister von 1870, Le Boeuf, an Clmrobert, an Mac Mahon. Die drei Marschälle antworten, als hätten sie sich verabredet. Le Boeuf bedauert, auch im Juli 1887 wie 1373 als Zeuge sich jedes Urteils über Bazaines Thätigkeit zu Metz enthalten zu müssen, und zwar infolge „einer Empfindung, welche Sie gewiß verstehen werden"; Canrobcrt sieht sich „durch höchst Persönliche Rücksichten" zu derselben Ablehnung genötigt, und Mac Mahon kann gar kein Urteil in dieser Sache haben, da er nicht zu der von Bazaine befehligten Armee gehört hat! Schon diese drei Briefe bilden ein kost¬ bares historisches Aktenstück. Andre Offiziere der verschiedensten Grade und Per¬ sonen, welche an dem Prozeß irgendwie beteiligt gewesen waren, zeigten sich mehr bereit, der Wahrheit zum Siege zu verhelfen. Und nun wird endlich auch den Franzosen von einem Franzosen gesagt, daß Bazaine seine Schuldigkeit besser gethan hat, als die meiste« Führer im Sommer und Herbst 1870, daß der Hunger zur Uebergabe zwang; ferner, daß Bazaine der Vertrauensmann des gesetzgebenden Körpers und der Negierung der nationalen Verteidigung war, bis er erkennen ließ, er betrachte noch die Regentin als seine Gebieterin; daß Gambetta die Losung „Verrat" ausgab, obgleich er wußte, daß die Soldaten schon von Pferdefleisch gelebt hatten. Es werden die Personen vorgeführt, welche als Ankläger Bazaines eine Rolle gespielt haben: ein gewisser Valcourt, welcher sich der Aushebung ent¬ zogen und den Krieg als Dolmetsch mitgemacht hatte, von Gambetta das Kreuz der Ehrenlegion erhielt und jetzt als Fälscher eine zehnjährige Gefängnisstrafe abbüßt; Oberst Andlau, neuestens durch den Ordensschacher wieder bekannt geworden und zu fünf Jahren verurteilt; Hauptmann Rössel, später General der Kommune und als solcher wegen Teilnahme an den Mordthaten erschossen; Boyenval, der sich als Unterpräfekt umgebracht hat; Gambetta, über dessen Todesart, wie Bazaines Bruder sich ausdrückt, noch immer ein Dunkel liegt. Präsident des Kriegsgerichts war der Herzog von Aumale, der sich um diese Ehre beworben hatte. Das Gericht erklärte einstimmig den Angeklagten schuldig, seine Armee im offenen Felde ver- räterischcrweise dem Feinde ausgeliefert zu haben, und sprach damit das Todes¬ urteil aus, legte jedoch zugleich Fürbitte um Umwandlung der Strafe bei dem Präsidenten der Republik Marschall Mac Mahon ein, und dieser, der bei Sedan den Oberbefehl an Wimpffen abgetreten hatte, um nicht wirklich im offenen Felde seine Armee dem Feinde ausliefern zu müssen, Mac Mahon begnadigte seinen ehemaligen Waffenbruder zur Ausstoßung aus der Armee und zwanzigjähriger Einschließung — den Mann von zweiundsechzig Jahrenl Was da erzählt wird von alten Feindschaften gegen Bazaine u. a. in. kann uns gleichgiltig sein, die Grenzlwtm II. 1333. 43

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 47, 1888, Zweites Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341847_202776/345>, abgerufen am 01.09.2024.