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Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Viertes Vierteljahr.

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Skizzen aus unserm heutigen Volksleben.

Ja, wenn freilich Ihre Frau Mama bestimmen will, was für das Ver¬
käuferinnenheim zu geschehen habe und was nicht, dann sind wir überflüssig.

Aber ich kann doch nicht -- die Lotte war nahe am Weinen.

Sie können, und Sie gehen. Ich begreife nicht, Sie gehen ja nicht als
Mensch. Es half nichts, die Lotte mußte gehen. Sie ging auch und brachte
richtig ihre dreißig Mark mit.

So dauerte es nicht lange, bis das Defizit gedeckt und wieder ein an¬
sehnlicher Betrag gesammelt war. Leider fand der Fortgang der Sache im Schooße
des Vorstandes selbst Schwierigkeiten. Die gute Gräfin, welche nicht die Gabe
besaß, große Aufgaben zu begreifen, kam mit dem Antrage, einer armen Ver¬
käuferin, welche geschwollene Füße und Neigung zur Schwindsucht hatte, eine Bei¬
hilfe aus der Vereinskasse zu zahlen. Sie fand damit so viel Anklang, daß es
des Aufgebotes der ganzen Energie der Frau Rätin bedürfte, um eine Ablehnung
durchzusetzen. Wenn die 200 000 Mark gesammelt sind, wenn das Haus gebaut,
wenn die feierliche Eröffnung geschehen ist, dann wird mau erwägen können, was
für diese Verkäuferin geschehen soll. Bis dahin giebt es nichts.

War dieser Sturm glücklich abgeschlagen, so wollte es nicht gelingen mit
einem andern, gefährlicheren. Es galt einen Gelegenheitskauf. Alle Gelcgenheits-
käufe haben etwas überaus verlockendes für ein weibliches Gemüt. Kaufen kaun
jeder, aber bei gegebener Gelegenheit billig kaufen, darin zeigt sich das wirtschaft¬
liche Talent. Nun war die Gelegenheit geboten, ein Stück Land nebst Gebäuden
zu kaufen, zwar nicht bei Heringsdorf, sondern irgendwo anders, zwar nicht am
Strande, sondern eine halbe Meile davon. Es war ein alter verschuldeter und
verfallener Krug, nebst einigen Dutzend Morgen Land, das heißt Sand und Haide.
Man debattirte bis zur Erschöpfung, ob dieses Grundstück anzukaufen sei oder
nicht, ob man mit etwas Vollendeten in die Erscheinung treten wolle oder mit
Kleinem den Anfang machen. Den Ausschlag gab der Umstand, der zum Schlüsse
zu Tage kam, daß der Krug unter Privatzustimmung einer Anzahl der Damen
bereits gekauft war, und daß jetzt nur uoch übrig blieb, die vollendete Thatsache
zu "legalisiren." Die Frau Rätin war außer sich, aber sie war klug genug, nach¬
zugeben, um nicht die Zügel gänzlich aus der Hand zu verlieren; sie hoffte auch,
die Sache doch noch nach ihrem Willen zu wenden. Der Preis war niedrig;
15 000 Mark für das ganze Grundstück war, nach Stadtkreisen berechnet, lächerlich
billig. Daß das Haus eine halbe Meile vom Strande lag, mochte auch noch
gehen, den "Personen" war es ganz gesund, eine Promenade zu machen, aber
daß der schöne Plan für 304 Mark verworfen werden sollte, ging doch unmöglich.
Demütig anfangen -- wenn doch der gute Herr Hauptpastor sich nicht in Dinge
mischen wollte, die er nicht versteht. Für eine demütige Sache giebt heutzutage
kein Mensch etwas. Es muß großartig sein, es muß nach etwas aussehen. -- Ob
non ein Liebeswerk oder eine Gründung vorhabe? -- Beides, lieber Herr Haupt¬
pastor. Wir leben nicht im Mittelalter, sondern im neunzehnten Jahrhundert.
Auch Liebeswerke müssen eine zeitgemäße Form haben. Das waren die Gedanken,
welchen die Frau Rätin in den nächsten Cafes den mamüchfaltigsten Ausdruck verlieh.

Die Hälfte des Betrages konnte als Hypothek stehen bleiben, die andre Hälfte
mußte binnen kurzer Zeit geschafft werden. Da hatte man denn den Grund, die
Mildherzigkeit durch ergreifende Hilfs- und Notschreie anzurufen. Schon wurde
das Sammeln epidemisch, da fuhr die Polizei mit einer Verfügung dazwischen,
daß das Sammeln von Hauskollekten ohne Zustimmen des Oberpräsidenten der
Provinz untersagt sei. Der Vorstand versammelte sich und verwunderte sich


Skizzen aus unserm heutigen Volksleben.

Ja, wenn freilich Ihre Frau Mama bestimmen will, was für das Ver¬
käuferinnenheim zu geschehen habe und was nicht, dann sind wir überflüssig.

Aber ich kann doch nicht — die Lotte war nahe am Weinen.

Sie können, und Sie gehen. Ich begreife nicht, Sie gehen ja nicht als
Mensch. Es half nichts, die Lotte mußte gehen. Sie ging auch und brachte
richtig ihre dreißig Mark mit.

So dauerte es nicht lange, bis das Defizit gedeckt und wieder ein an¬
sehnlicher Betrag gesammelt war. Leider fand der Fortgang der Sache im Schooße
des Vorstandes selbst Schwierigkeiten. Die gute Gräfin, welche nicht die Gabe
besaß, große Aufgaben zu begreifen, kam mit dem Antrage, einer armen Ver¬
käuferin, welche geschwollene Füße und Neigung zur Schwindsucht hatte, eine Bei¬
hilfe aus der Vereinskasse zu zahlen. Sie fand damit so viel Anklang, daß es
des Aufgebotes der ganzen Energie der Frau Rätin bedürfte, um eine Ablehnung
durchzusetzen. Wenn die 200 000 Mark gesammelt sind, wenn das Haus gebaut,
wenn die feierliche Eröffnung geschehen ist, dann wird mau erwägen können, was
für diese Verkäuferin geschehen soll. Bis dahin giebt es nichts.

War dieser Sturm glücklich abgeschlagen, so wollte es nicht gelingen mit
einem andern, gefährlicheren. Es galt einen Gelegenheitskauf. Alle Gelcgenheits-
käufe haben etwas überaus verlockendes für ein weibliches Gemüt. Kaufen kaun
jeder, aber bei gegebener Gelegenheit billig kaufen, darin zeigt sich das wirtschaft¬
liche Talent. Nun war die Gelegenheit geboten, ein Stück Land nebst Gebäuden
zu kaufen, zwar nicht bei Heringsdorf, sondern irgendwo anders, zwar nicht am
Strande, sondern eine halbe Meile davon. Es war ein alter verschuldeter und
verfallener Krug, nebst einigen Dutzend Morgen Land, das heißt Sand und Haide.
Man debattirte bis zur Erschöpfung, ob dieses Grundstück anzukaufen sei oder
nicht, ob man mit etwas Vollendeten in die Erscheinung treten wolle oder mit
Kleinem den Anfang machen. Den Ausschlag gab der Umstand, der zum Schlüsse
zu Tage kam, daß der Krug unter Privatzustimmung einer Anzahl der Damen
bereits gekauft war, und daß jetzt nur uoch übrig blieb, die vollendete Thatsache
zu „legalisiren." Die Frau Rätin war außer sich, aber sie war klug genug, nach¬
zugeben, um nicht die Zügel gänzlich aus der Hand zu verlieren; sie hoffte auch,
die Sache doch noch nach ihrem Willen zu wenden. Der Preis war niedrig;
15 000 Mark für das ganze Grundstück war, nach Stadtkreisen berechnet, lächerlich
billig. Daß das Haus eine halbe Meile vom Strande lag, mochte auch noch
gehen, den „Personen" war es ganz gesund, eine Promenade zu machen, aber
daß der schöne Plan für 304 Mark verworfen werden sollte, ging doch unmöglich.
Demütig anfangen — wenn doch der gute Herr Hauptpastor sich nicht in Dinge
mischen wollte, die er nicht versteht. Für eine demütige Sache giebt heutzutage
kein Mensch etwas. Es muß großartig sein, es muß nach etwas aussehen. — Ob
non ein Liebeswerk oder eine Gründung vorhabe? — Beides, lieber Herr Haupt¬
pastor. Wir leben nicht im Mittelalter, sondern im neunzehnten Jahrhundert.
Auch Liebeswerke müssen eine zeitgemäße Form haben. Das waren die Gedanken,
welchen die Frau Rätin in den nächsten Cafes den mamüchfaltigsten Ausdruck verlieh.

Die Hälfte des Betrages konnte als Hypothek stehen bleiben, die andre Hälfte
mußte binnen kurzer Zeit geschafft werden. Da hatte man denn den Grund, die
Mildherzigkeit durch ergreifende Hilfs- und Notschreie anzurufen. Schon wurde
das Sammeln epidemisch, da fuhr die Polizei mit einer Verfügung dazwischen,
daß das Sammeln von Hauskollekten ohne Zustimmen des Oberpräsidenten der
Provinz untersagt sei. Der Vorstand versammelte sich und verwunderte sich


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[0551] Skizzen aus unserm heutigen Volksleben. Ja, wenn freilich Ihre Frau Mama bestimmen will, was für das Ver¬ käuferinnenheim zu geschehen habe und was nicht, dann sind wir überflüssig. Aber ich kann doch nicht — die Lotte war nahe am Weinen. Sie können, und Sie gehen. Ich begreife nicht, Sie gehen ja nicht als Mensch. Es half nichts, die Lotte mußte gehen. Sie ging auch und brachte richtig ihre dreißig Mark mit. So dauerte es nicht lange, bis das Defizit gedeckt und wieder ein an¬ sehnlicher Betrag gesammelt war. Leider fand der Fortgang der Sache im Schooße des Vorstandes selbst Schwierigkeiten. Die gute Gräfin, welche nicht die Gabe besaß, große Aufgaben zu begreifen, kam mit dem Antrage, einer armen Ver¬ käuferin, welche geschwollene Füße und Neigung zur Schwindsucht hatte, eine Bei¬ hilfe aus der Vereinskasse zu zahlen. Sie fand damit so viel Anklang, daß es des Aufgebotes der ganzen Energie der Frau Rätin bedürfte, um eine Ablehnung durchzusetzen. Wenn die 200 000 Mark gesammelt sind, wenn das Haus gebaut, wenn die feierliche Eröffnung geschehen ist, dann wird mau erwägen können, was für diese Verkäuferin geschehen soll. Bis dahin giebt es nichts. War dieser Sturm glücklich abgeschlagen, so wollte es nicht gelingen mit einem andern, gefährlicheren. Es galt einen Gelegenheitskauf. Alle Gelcgenheits- käufe haben etwas überaus verlockendes für ein weibliches Gemüt. Kaufen kaun jeder, aber bei gegebener Gelegenheit billig kaufen, darin zeigt sich das wirtschaft¬ liche Talent. Nun war die Gelegenheit geboten, ein Stück Land nebst Gebäuden zu kaufen, zwar nicht bei Heringsdorf, sondern irgendwo anders, zwar nicht am Strande, sondern eine halbe Meile davon. Es war ein alter verschuldeter und verfallener Krug, nebst einigen Dutzend Morgen Land, das heißt Sand und Haide. Man debattirte bis zur Erschöpfung, ob dieses Grundstück anzukaufen sei oder nicht, ob man mit etwas Vollendeten in die Erscheinung treten wolle oder mit Kleinem den Anfang machen. Den Ausschlag gab der Umstand, der zum Schlüsse zu Tage kam, daß der Krug unter Privatzustimmung einer Anzahl der Damen bereits gekauft war, und daß jetzt nur uoch übrig blieb, die vollendete Thatsache zu „legalisiren." Die Frau Rätin war außer sich, aber sie war klug genug, nach¬ zugeben, um nicht die Zügel gänzlich aus der Hand zu verlieren; sie hoffte auch, die Sache doch noch nach ihrem Willen zu wenden. Der Preis war niedrig; 15 000 Mark für das ganze Grundstück war, nach Stadtkreisen berechnet, lächerlich billig. Daß das Haus eine halbe Meile vom Strande lag, mochte auch noch gehen, den „Personen" war es ganz gesund, eine Promenade zu machen, aber daß der schöne Plan für 304 Mark verworfen werden sollte, ging doch unmöglich. Demütig anfangen — wenn doch der gute Herr Hauptpastor sich nicht in Dinge mischen wollte, die er nicht versteht. Für eine demütige Sache giebt heutzutage kein Mensch etwas. Es muß großartig sein, es muß nach etwas aussehen. — Ob non ein Liebeswerk oder eine Gründung vorhabe? — Beides, lieber Herr Haupt¬ pastor. Wir leben nicht im Mittelalter, sondern im neunzehnten Jahrhundert. Auch Liebeswerke müssen eine zeitgemäße Form haben. Das waren die Gedanken, welchen die Frau Rätin in den nächsten Cafes den mamüchfaltigsten Ausdruck verlieh. Die Hälfte des Betrages konnte als Hypothek stehen bleiben, die andre Hälfte mußte binnen kurzer Zeit geschafft werden. Da hatte man denn den Grund, die Mildherzigkeit durch ergreifende Hilfs- und Notschreie anzurufen. Schon wurde das Sammeln epidemisch, da fuhr die Polizei mit einer Verfügung dazwischen, daß das Sammeln von Hauskollekten ohne Zustimmen des Oberpräsidenten der Provinz untersagt sei. Der Vorstand versammelte sich und verwunderte sich

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_201428/551>, abgerufen am 22.07.2024.