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Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Viertes Vierteljahr.

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Skizzen aus unserm heutigen Volksleben.

Pastor und die Frciu Gräfin endgiltig an ihre Sache fesselte. Am andern Tage lief
ein Vereinsbote mit einem Einladungsschreiben in der Stadt umher.

Hat der geneigte Leser je einer Damensitzung beigewohnt? Wohl schwerlich.
Wie soll ich aber eine solche beschreiben? Vielleicht kennt er den Zackenfall oder
einen Wasserfall der sächsischen Schweiz. Da wird von Zeit zu Zeit der Schützen
über dem Falle aufgezogen, ein Wassersturz bricht hervor, schäumt um alle Steine
und Klippen und verläuft sich dann mit Murmeln. So ungefähr gehen die
einzelnen Momente einer Damensitzung vorüber, und so verlief auch die Sitzung,
in welcher der Verein zur Gründung eines Heims für bedürftige Verkäuferinnen
zustande kam.

Es waren etwa dreißig Damen versammelt; der Herr Hauptpastor und der
Herr Hilfsprediger waren die beiden einzigen männlichen Wesen. Zunächst gab
es einen lang ausgedehnten "Ständer"; mau unterhielt sich mit großer Lebhaftig¬
keit, und es schien, als ob dies der eigentliche Zweck der Versammlung wäre.
Endlich, nach langem Warten, forderte der Herr Hauptpastor die verehrten Damen
ans, Platz zu nehmen. Es geschah dies auch nach und nach, aber das vorschrifts¬
mäßige Stillschweigen trat erst ein, als die Frau Generalin, eine alte Dame, die
in verschiedenen Frauenvereinen den Vorsitz führte, sich ernstlich räusperte, auf den
Tisch pochte und die verehrten Damen mit Strenge ansah.

Der Herr Hauptpastor eröffnete die Sitzung, indem er an das Wort anknüpfte:
"Mein Haus ist ein Bethaus, ihr aber habt es zur Mördergrube gemacht," von
der Sonntagsheiligung sprach und von den Mitteln, dnrch welche die Verkäufer,
die aus dem Gotteshause vertriebe" worden seien, wieder hineingeführt werden
sollten, und wie aus dem Feiertage für die überangcstrcngten Verkäufer eine
Mördergrube geworden sei. Meine Damen, wir haben uus erlaubt, Sie einzuladen,
um uns zu beraten, wie dem Jammer nud der Not der Verkäuferinnen zu steuern sei.

Hier wandte sich jede der Damen an ihre Nachbarin, und der Zackenfall ward
frei: Verkäuferinnen -- Ja, sie sind sehr zu beklagen -- Ach, das ist ja so nett --
Sind das nur die Konfektioneusen oder auch die Verkäuferinnen in den Kondito¬
reien? -- Natürlich. -- Ach, Verkäuferinnen! -- Habe davon gehört. -- Seine
Durchlaucht, der Fürst. -- Ganz entschieden -- Ueberhaupt die Verkäuferinnen --
und so weiter in inüniwm. Der Herr Hilfsprcdiger protvkollirte. Nachdem der
Strom verronnen war, nahm der Herr Hanptpastor wieder das Wort und schloß
mit dem "Projekt" in Heringsdorf. Heringsdorf -- Ach, Heringsdorf -- Vor¬
trefflicher Strand -- Sehr gehoben in letzter Zeit -- Kurhaus sehr anständig --
War diesen Herbst in Norderney -- Kennen Sie Wüstenort? Neu entdeckt --
Beispiellos billig -- Ueberhaupt die Seebäder u. s. w.

In solchen Schritten bewegte sich die Verhandlung vorwärts. Da der Gegen¬
stand der Verhandlung schon zuvor allgemein bekannt, besprochen und gebilligt war,
so machte es keine Schwierigkeiten, die Gründung eines Vereins für das Ver¬
käuferinnenheim in Heringsdorf fertig zu bringen. Sämtliche dreißig Damen traten
in den Vorstand ein. Der Herr Hilfsprediger ward Schatzmeister.

Jetzt war der große Augenblick der Frau Rätin gekommen. Sie brachte ihre
104 Mark vor und legte sie unter ausführlicher Wiedergabe der Worte Seiner
Durchlaucht auf dem Tische des Hauses nieder. Sensation -- der Herr Hilfsprediger
trat in Thätigkeit und schrieb auf ein neues Blatt seines Notizbuches 104 Mark.

Nachdem sich auch dieser Sturm gelegt hatte, trat die Frage in den Vorder¬
grund, wie das Geld zu verwenden sei. Die Frau Gräfin kam schüchtern mit
ihrer Wolle an, fand aber kein Gehör. Vielmehr drang der Beschluß durch, von


Skizzen aus unserm heutigen Volksleben.

Pastor und die Frciu Gräfin endgiltig an ihre Sache fesselte. Am andern Tage lief
ein Vereinsbote mit einem Einladungsschreiben in der Stadt umher.

Hat der geneigte Leser je einer Damensitzung beigewohnt? Wohl schwerlich.
Wie soll ich aber eine solche beschreiben? Vielleicht kennt er den Zackenfall oder
einen Wasserfall der sächsischen Schweiz. Da wird von Zeit zu Zeit der Schützen
über dem Falle aufgezogen, ein Wassersturz bricht hervor, schäumt um alle Steine
und Klippen und verläuft sich dann mit Murmeln. So ungefähr gehen die
einzelnen Momente einer Damensitzung vorüber, und so verlief auch die Sitzung,
in welcher der Verein zur Gründung eines Heims für bedürftige Verkäuferinnen
zustande kam.

Es waren etwa dreißig Damen versammelt; der Herr Hauptpastor und der
Herr Hilfsprediger waren die beiden einzigen männlichen Wesen. Zunächst gab
es einen lang ausgedehnten „Ständer"; mau unterhielt sich mit großer Lebhaftig¬
keit, und es schien, als ob dies der eigentliche Zweck der Versammlung wäre.
Endlich, nach langem Warten, forderte der Herr Hauptpastor die verehrten Damen
ans, Platz zu nehmen. Es geschah dies auch nach und nach, aber das vorschrifts¬
mäßige Stillschweigen trat erst ein, als die Frau Generalin, eine alte Dame, die
in verschiedenen Frauenvereinen den Vorsitz führte, sich ernstlich räusperte, auf den
Tisch pochte und die verehrten Damen mit Strenge ansah.

Der Herr Hauptpastor eröffnete die Sitzung, indem er an das Wort anknüpfte:
„Mein Haus ist ein Bethaus, ihr aber habt es zur Mördergrube gemacht," von
der Sonntagsheiligung sprach und von den Mitteln, dnrch welche die Verkäufer,
die aus dem Gotteshause vertriebe« worden seien, wieder hineingeführt werden
sollten, und wie aus dem Feiertage für die überangcstrcngten Verkäufer eine
Mördergrube geworden sei. Meine Damen, wir haben uus erlaubt, Sie einzuladen,
um uns zu beraten, wie dem Jammer nud der Not der Verkäuferinnen zu steuern sei.

Hier wandte sich jede der Damen an ihre Nachbarin, und der Zackenfall ward
frei: Verkäuferinnen — Ja, sie sind sehr zu beklagen — Ach, das ist ja so nett —
Sind das nur die Konfektioneusen oder auch die Verkäuferinnen in den Kondito¬
reien? — Natürlich. — Ach, Verkäuferinnen! — Habe davon gehört. — Seine
Durchlaucht, der Fürst. — Ganz entschieden — Ueberhaupt die Verkäuferinnen —
und so weiter in inüniwm. Der Herr Hilfsprcdiger protvkollirte. Nachdem der
Strom verronnen war, nahm der Herr Hanptpastor wieder das Wort und schloß
mit dem „Projekt" in Heringsdorf. Heringsdorf — Ach, Heringsdorf — Vor¬
trefflicher Strand — Sehr gehoben in letzter Zeit — Kurhaus sehr anständig —
War diesen Herbst in Norderney — Kennen Sie Wüstenort? Neu entdeckt —
Beispiellos billig — Ueberhaupt die Seebäder u. s. w.

In solchen Schritten bewegte sich die Verhandlung vorwärts. Da der Gegen¬
stand der Verhandlung schon zuvor allgemein bekannt, besprochen und gebilligt war,
so machte es keine Schwierigkeiten, die Gründung eines Vereins für das Ver¬
käuferinnenheim in Heringsdorf fertig zu bringen. Sämtliche dreißig Damen traten
in den Vorstand ein. Der Herr Hilfsprediger ward Schatzmeister.

Jetzt war der große Augenblick der Frau Rätin gekommen. Sie brachte ihre
104 Mark vor und legte sie unter ausführlicher Wiedergabe der Worte Seiner
Durchlaucht auf dem Tische des Hauses nieder. Sensation — der Herr Hilfsprediger
trat in Thätigkeit und schrieb auf ein neues Blatt seines Notizbuches 104 Mark.

Nachdem sich auch dieser Sturm gelegt hatte, trat die Frage in den Vorder¬
grund, wie das Geld zu verwenden sei. Die Frau Gräfin kam schüchtern mit
ihrer Wolle an, fand aber kein Gehör. Vielmehr drang der Beschluß durch, von


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[0549] Skizzen aus unserm heutigen Volksleben. Pastor und die Frciu Gräfin endgiltig an ihre Sache fesselte. Am andern Tage lief ein Vereinsbote mit einem Einladungsschreiben in der Stadt umher. Hat der geneigte Leser je einer Damensitzung beigewohnt? Wohl schwerlich. Wie soll ich aber eine solche beschreiben? Vielleicht kennt er den Zackenfall oder einen Wasserfall der sächsischen Schweiz. Da wird von Zeit zu Zeit der Schützen über dem Falle aufgezogen, ein Wassersturz bricht hervor, schäumt um alle Steine und Klippen und verläuft sich dann mit Murmeln. So ungefähr gehen die einzelnen Momente einer Damensitzung vorüber, und so verlief auch die Sitzung, in welcher der Verein zur Gründung eines Heims für bedürftige Verkäuferinnen zustande kam. Es waren etwa dreißig Damen versammelt; der Herr Hauptpastor und der Herr Hilfsprediger waren die beiden einzigen männlichen Wesen. Zunächst gab es einen lang ausgedehnten „Ständer"; mau unterhielt sich mit großer Lebhaftig¬ keit, und es schien, als ob dies der eigentliche Zweck der Versammlung wäre. Endlich, nach langem Warten, forderte der Herr Hauptpastor die verehrten Damen ans, Platz zu nehmen. Es geschah dies auch nach und nach, aber das vorschrifts¬ mäßige Stillschweigen trat erst ein, als die Frau Generalin, eine alte Dame, die in verschiedenen Frauenvereinen den Vorsitz führte, sich ernstlich räusperte, auf den Tisch pochte und die verehrten Damen mit Strenge ansah. Der Herr Hauptpastor eröffnete die Sitzung, indem er an das Wort anknüpfte: „Mein Haus ist ein Bethaus, ihr aber habt es zur Mördergrube gemacht," von der Sonntagsheiligung sprach und von den Mitteln, dnrch welche die Verkäufer, die aus dem Gotteshause vertriebe« worden seien, wieder hineingeführt werden sollten, und wie aus dem Feiertage für die überangcstrcngten Verkäufer eine Mördergrube geworden sei. Meine Damen, wir haben uus erlaubt, Sie einzuladen, um uns zu beraten, wie dem Jammer nud der Not der Verkäuferinnen zu steuern sei. Hier wandte sich jede der Damen an ihre Nachbarin, und der Zackenfall ward frei: Verkäuferinnen — Ja, sie sind sehr zu beklagen — Ach, das ist ja so nett — Sind das nur die Konfektioneusen oder auch die Verkäuferinnen in den Kondito¬ reien? — Natürlich. — Ach, Verkäuferinnen! — Habe davon gehört. — Seine Durchlaucht, der Fürst. — Ganz entschieden — Ueberhaupt die Verkäuferinnen — und so weiter in inüniwm. Der Herr Hilfsprcdiger protvkollirte. Nachdem der Strom verronnen war, nahm der Herr Hanptpastor wieder das Wort und schloß mit dem „Projekt" in Heringsdorf. Heringsdorf — Ach, Heringsdorf — Vor¬ trefflicher Strand — Sehr gehoben in letzter Zeit — Kurhaus sehr anständig — War diesen Herbst in Norderney — Kennen Sie Wüstenort? Neu entdeckt — Beispiellos billig — Ueberhaupt die Seebäder u. s. w. In solchen Schritten bewegte sich die Verhandlung vorwärts. Da der Gegen¬ stand der Verhandlung schon zuvor allgemein bekannt, besprochen und gebilligt war, so machte es keine Schwierigkeiten, die Gründung eines Vereins für das Ver¬ käuferinnenheim in Heringsdorf fertig zu bringen. Sämtliche dreißig Damen traten in den Vorstand ein. Der Herr Hilfsprediger ward Schatzmeister. Jetzt war der große Augenblick der Frau Rätin gekommen. Sie brachte ihre 104 Mark vor und legte sie unter ausführlicher Wiedergabe der Worte Seiner Durchlaucht auf dem Tische des Hauses nieder. Sensation — der Herr Hilfsprediger trat in Thätigkeit und schrieb auf ein neues Blatt seines Notizbuches 104 Mark. Nachdem sich auch dieser Sturm gelegt hatte, trat die Frage in den Vorder¬ grund, wie das Geld zu verwenden sei. Die Frau Gräfin kam schüchtern mit ihrer Wolle an, fand aber kein Gehör. Vielmehr drang der Beschluß durch, von

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Viertes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_201428/549>, abgerufen am 22.07.2024.