Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Drittes Vierteljahr.Zwei Schriftstücke von Friedrich Rochlitz. er Name Friedrich Nochlitzens (geb. in Leipzig den 12. Februar Seine Beziehungen zu Goethe hat Biedermann im zweiten Bande seines Die mannichfachen dichterischen Versuche Nochlitzens sind vergessen, und Zwei Schriftstücke von Friedrich Rochlitz. er Name Friedrich Nochlitzens (geb. in Leipzig den 12. Februar Seine Beziehungen zu Goethe hat Biedermann im zweiten Bande seines Die mannichfachen dichterischen Versuche Nochlitzens sind vergessen, und <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0423" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/201202"/> </div> <div n="1"> <head> Zwei Schriftstücke von Friedrich Rochlitz.</head><lb/> <p xml:id="ID_1315"> er Name Friedrich Nochlitzens (geb. in Leipzig den 12. Februar<lb/> 1769. geht. daselbst den 16. Dezember 1842) wird den meisten<lb/> Lesern in doppelter Beziehung vertraut sein: der Freund der<lb/> Literaturgeschichte, insbesondre der Gocthefreund, kennt und verehrt<lb/> Rochlitz um der herzlichen Freundschaft willen, in der er zu Goethe<lb/> stand und die ebenso dnrch die mannichfachsten literarischen und Kunstinteressen<lb/> wie durch die Ähnlichkeit mancher ihrer Charakterzüge genährt wurde; der<lb/> ernstere Musikfreund schätzt ihn und wird ihn noch lange schätzen als den<lb/> Begründer, langjährigen Herausgeber und thätigsten Mitarbeiter der ehemals<lb/> berühmten „Allgemeinen musikalischen Zeitung" — sie erschien bei Breitkopf<lb/> und Härtel von 1798 bis 1848 und wurde von Rochlitz von 1793 bis 1818<lb/> geleitet —, als hervorragenden Musikschriftsteller und Musikkritiker, der seiner<lb/> Zeit eine ähnliche, ja eine noch bedeutendere Stellung eingenommen hat, als<lb/> sie gegenwärtig etwa Hanslick einnimmt, vor allem als den Verfasser des klas¬<lb/> sisch gewordenen Buches „Für Freunde der Tonkunst," in dessen vier Bänden<lb/> (1824—1832) Rochlitz ein gutes Teil dessen, was er früher in die Musikalische<lb/> Zeitung geschrieben hatte, vereinigt hat, endlich als Herausgeber einer auch heute<lb/> noch nicht veralteten großen, historisch geordneten Sammlung vorzüglicher Ge¬<lb/> sangstücke (3 Bände. 1838—1840).</p><lb/> <p xml:id="ID_1316"> Seine Beziehungen zu Goethe hat Biedermann im zweiten Bande seines<lb/> bekannten Werkes „Goethe und Leipzig" (Leipzig, 1865, S. 229—264) dargestellt,<lb/> nachdem die Briefe Goethes an ihn, 62 an der Zahl, ans den Jahren 1800<lb/> bis 1831 stammend, schon von O. Jahr in seiner Sammlung „Goethes<lb/> Briefe an Leipziger Freunde" (Leipzig, 1849) mitgeteilt worden waren (in der<lb/> zweiten Auflage von 1867 um einen vermehrt). Seine Bedeutung als Musiker<lb/> und Musikschriftsteller hat A. Dörffel gewürdigt in einer biographischen Skizze,<lb/> die der vierten Auflage des Buches „Für Freunde der Tonkunst" (Leipzig, 1868)<lb/> beigegeben ist, begleitet von vollständigen Verzeichnissen der Schriften und Kom¬<lb/> positionen Nochlitzens und einer Zusammenstellung seiner Kritiken über die Sym¬<lb/> phonien Beethovens, wie er sie bei Gelegenheit ihrer ersten Aufführungen im<lb/> Leipziger Gcwandhauskonzert für die Musikalische Zeitung geschrieben hat (Mit¬<lb/> teilungen aus diesen für ihre Zeit sehr wichtigen Kritiken in Dvrffels Geschichte<lb/> der Gewandhauskonzerte).</p><lb/> <p xml:id="ID_1317" next="#ID_1318"> Die mannichfachen dichterischen Versuche Nochlitzens sind vergessen, und<lb/> Wohl mit Recht, obwohl ihnen Goethe — freilich immer auf freundliche Wieder¬<lb/> vergeltung rechnend — viel Teilnahme widmete und z. B. manchen seiner</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0423]
Zwei Schriftstücke von Friedrich Rochlitz.
er Name Friedrich Nochlitzens (geb. in Leipzig den 12. Februar
1769. geht. daselbst den 16. Dezember 1842) wird den meisten
Lesern in doppelter Beziehung vertraut sein: der Freund der
Literaturgeschichte, insbesondre der Gocthefreund, kennt und verehrt
Rochlitz um der herzlichen Freundschaft willen, in der er zu Goethe
stand und die ebenso dnrch die mannichfachsten literarischen und Kunstinteressen
wie durch die Ähnlichkeit mancher ihrer Charakterzüge genährt wurde; der
ernstere Musikfreund schätzt ihn und wird ihn noch lange schätzen als den
Begründer, langjährigen Herausgeber und thätigsten Mitarbeiter der ehemals
berühmten „Allgemeinen musikalischen Zeitung" — sie erschien bei Breitkopf
und Härtel von 1798 bis 1848 und wurde von Rochlitz von 1793 bis 1818
geleitet —, als hervorragenden Musikschriftsteller und Musikkritiker, der seiner
Zeit eine ähnliche, ja eine noch bedeutendere Stellung eingenommen hat, als
sie gegenwärtig etwa Hanslick einnimmt, vor allem als den Verfasser des klas¬
sisch gewordenen Buches „Für Freunde der Tonkunst," in dessen vier Bänden
(1824—1832) Rochlitz ein gutes Teil dessen, was er früher in die Musikalische
Zeitung geschrieben hatte, vereinigt hat, endlich als Herausgeber einer auch heute
noch nicht veralteten großen, historisch geordneten Sammlung vorzüglicher Ge¬
sangstücke (3 Bände. 1838—1840).
Seine Beziehungen zu Goethe hat Biedermann im zweiten Bande seines
bekannten Werkes „Goethe und Leipzig" (Leipzig, 1865, S. 229—264) dargestellt,
nachdem die Briefe Goethes an ihn, 62 an der Zahl, ans den Jahren 1800
bis 1831 stammend, schon von O. Jahr in seiner Sammlung „Goethes
Briefe an Leipziger Freunde" (Leipzig, 1849) mitgeteilt worden waren (in der
zweiten Auflage von 1867 um einen vermehrt). Seine Bedeutung als Musiker
und Musikschriftsteller hat A. Dörffel gewürdigt in einer biographischen Skizze,
die der vierten Auflage des Buches „Für Freunde der Tonkunst" (Leipzig, 1868)
beigegeben ist, begleitet von vollständigen Verzeichnissen der Schriften und Kom¬
positionen Nochlitzens und einer Zusammenstellung seiner Kritiken über die Sym¬
phonien Beethovens, wie er sie bei Gelegenheit ihrer ersten Aufführungen im
Leipziger Gcwandhauskonzert für die Musikalische Zeitung geschrieben hat (Mit¬
teilungen aus diesen für ihre Zeit sehr wichtigen Kritiken in Dvrffels Geschichte
der Gewandhauskonzerte).
Die mannichfachen dichterischen Versuche Nochlitzens sind vergessen, und
Wohl mit Recht, obwohl ihnen Goethe — freilich immer auf freundliche Wieder¬
vergeltung rechnend — viel Teilnahme widmete und z. B. manchen seiner
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