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Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Erstes Vierteljahr.

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1 Geniebataillon, I aus 3 Kompagnien bestehende Trainschwadrou, endlich
1 Sektion Sekretäre, 1 dergl. Beamte und Arbeiter der Verwaltung, 1 dergl.
Krankenwärter, 1 oder 2 Legionen Gendarmen und 8 Bureaus für Rekrutirung,
Mobilisirung und Requisition. Diesen Truppenteilen der aktiven Armee ent¬
sprechen bei jedem Korps die Stämme der Territorialarmee, die aus 18mal 8
Infanterieregimenten, 8 Kavalleriebrigaden, 1 Artillerieregiment, 1 Genie-
bataillon lind 1 Trainschwadron besteht. Zu der Infanterie der 18 normalen
Armeekorps, die bisher 144 Regimenter Linieninfanterie und 30 Jägerbataillone
hatten, kommt noch ein 19., das in Algerien steht, sowie die Division in Tunis,
zusammen 4 Regimenter Zuaven, ebensoviel Regimenter algicrischer Tirailleurs,
2 Fremdenregimenter und 3 Bataillone leichter afrikanischer Infanterie. Das
giebt an Infanterie 154 Regimenter und 33 einzelne Bataillone. Die Re¬
organisation Boulangers bezweckt die Aufstellung von 206 Infanterieregimentern
und nötigt infolgedessen die Leitung des deutschen Kriegswesens, der jetzt nur
161 Jnfanterieregimenter und 30 Jagerbataillone zur Verfügung stehen, zu
einer Vermehrung auch unsers Fußvolkes. Außer den 18 Kavallcriebrigadeu,
welche den Armeekorps des eigentlichen Frankreich zugeteilt sind, bestehen dort
noch 5 Divisionen (in Paris, Luneville, Meaux, Melun und Lyon) und 2 einzelne
Brigaden dieser Waffe. Die französische Reiterei zählt somit jetzt 70 Regimenter
zu je 5 Schwadronen. Die noch fehlende dritte Division wird bei der Mobil¬
machung durch Heranziehung einiger der in Afrika garnisvnircndeu Regimenter
(4 Regimenter Chasseurs d'Afrique und 4 Regimenter Spahis) ergänzt werden.
Die neue Organisation wird weitere 10 Reiterregimenter hinzufügen, sodaß die
französische Armee deren künftig 88 haben wird, wogegen die deutsche 93 hat.
Die 23 Batterien des 19. Armeekorps garnisoniren in Frankreich. Für den
Bedarf Algeriens sind 12 besondre als Zwillingsbattcrien einer gleichen Anzahl
in Frankreich verbleibender gebildet und nach jener Provinz detachirt. Die
Gesamtzahl der im Frieden vorhandenen französischen Batterien beträgt hiernach
449 mit 2694 Feldgeschützen, während das deutsche Heer nur 2040 Feld¬
geschütze besitzt. Außerhalb des Verbandes der 19 Armeekorps stehen zahlreiche be¬
sondre Formationen der SpezialWaffen, z. B. 16 Bataillone zu je 6 Batterien
Festungsartillerie, 2 Regimenter Pontonniere zu je 14 Kompciguien und 4 Genie¬
regimenter zu je 5 Bataillonen. Die Reorganisation will die Festungsartillerie
verdoppeln und mit den Geniercgimentern zu einer besondern Festungstruppe
vereinigen.

Die Zahl der vollständig ausgebildeten, teils dem aktiven Heere angeyörigen,
teils den Ersatzbehörden zur Verfügung stehenden Jnfanteristen wird auf
1306 000 berechnet, davon 623 000 auf die Truppen erster Linie. Außerdem
sind noch 546 000 vorhanden, welche zwölf Monate gedient haben, und hinter
diesen stehen weitere 665 000 Mann, welche zu einer zweimaligen je achtund-
zwanzig Tage dauernden Dienstleistung bei der Truppe einberufen gewesen sind.


1 Geniebataillon, I aus 3 Kompagnien bestehende Trainschwadrou, endlich
1 Sektion Sekretäre, 1 dergl. Beamte und Arbeiter der Verwaltung, 1 dergl.
Krankenwärter, 1 oder 2 Legionen Gendarmen und 8 Bureaus für Rekrutirung,
Mobilisirung und Requisition. Diesen Truppenteilen der aktiven Armee ent¬
sprechen bei jedem Korps die Stämme der Territorialarmee, die aus 18mal 8
Infanterieregimenten, 8 Kavalleriebrigaden, 1 Artillerieregiment, 1 Genie-
bataillon lind 1 Trainschwadron besteht. Zu der Infanterie der 18 normalen
Armeekorps, die bisher 144 Regimenter Linieninfanterie und 30 Jägerbataillone
hatten, kommt noch ein 19., das in Algerien steht, sowie die Division in Tunis,
zusammen 4 Regimenter Zuaven, ebensoviel Regimenter algicrischer Tirailleurs,
2 Fremdenregimenter und 3 Bataillone leichter afrikanischer Infanterie. Das
giebt an Infanterie 154 Regimenter und 33 einzelne Bataillone. Die Re¬
organisation Boulangers bezweckt die Aufstellung von 206 Infanterieregimentern
und nötigt infolgedessen die Leitung des deutschen Kriegswesens, der jetzt nur
161 Jnfanterieregimenter und 30 Jagerbataillone zur Verfügung stehen, zu
einer Vermehrung auch unsers Fußvolkes. Außer den 18 Kavallcriebrigadeu,
welche den Armeekorps des eigentlichen Frankreich zugeteilt sind, bestehen dort
noch 5 Divisionen (in Paris, Luneville, Meaux, Melun und Lyon) und 2 einzelne
Brigaden dieser Waffe. Die französische Reiterei zählt somit jetzt 70 Regimenter
zu je 5 Schwadronen. Die noch fehlende dritte Division wird bei der Mobil¬
machung durch Heranziehung einiger der in Afrika garnisvnircndeu Regimenter
(4 Regimenter Chasseurs d'Afrique und 4 Regimenter Spahis) ergänzt werden.
Die neue Organisation wird weitere 10 Reiterregimenter hinzufügen, sodaß die
französische Armee deren künftig 88 haben wird, wogegen die deutsche 93 hat.
Die 23 Batterien des 19. Armeekorps garnisoniren in Frankreich. Für den
Bedarf Algeriens sind 12 besondre als Zwillingsbattcrien einer gleichen Anzahl
in Frankreich verbleibender gebildet und nach jener Provinz detachirt. Die
Gesamtzahl der im Frieden vorhandenen französischen Batterien beträgt hiernach
449 mit 2694 Feldgeschützen, während das deutsche Heer nur 2040 Feld¬
geschütze besitzt. Außerhalb des Verbandes der 19 Armeekorps stehen zahlreiche be¬
sondre Formationen der SpezialWaffen, z. B. 16 Bataillone zu je 6 Batterien
Festungsartillerie, 2 Regimenter Pontonniere zu je 14 Kompciguien und 4 Genie¬
regimenter zu je 5 Bataillonen. Die Reorganisation will die Festungsartillerie
verdoppeln und mit den Geniercgimentern zu einer besondern Festungstruppe
vereinigen.

Die Zahl der vollständig ausgebildeten, teils dem aktiven Heere angeyörigen,
teils den Ersatzbehörden zur Verfügung stehenden Jnfanteristen wird auf
1306 000 berechnet, davon 623 000 auf die Truppen erster Linie. Außerdem
sind noch 546 000 vorhanden, welche zwölf Monate gedient haben, und hinter
diesen stehen weitere 665 000 Mann, welche zu einer zweimaligen je achtund-
zwanzig Tage dauernden Dienstleistung bei der Truppe einberufen gewesen sind.


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[0260] 1 Geniebataillon, I aus 3 Kompagnien bestehende Trainschwadrou, endlich 1 Sektion Sekretäre, 1 dergl. Beamte und Arbeiter der Verwaltung, 1 dergl. Krankenwärter, 1 oder 2 Legionen Gendarmen und 8 Bureaus für Rekrutirung, Mobilisirung und Requisition. Diesen Truppenteilen der aktiven Armee ent¬ sprechen bei jedem Korps die Stämme der Territorialarmee, die aus 18mal 8 Infanterieregimenten, 8 Kavalleriebrigaden, 1 Artillerieregiment, 1 Genie- bataillon lind 1 Trainschwadron besteht. Zu der Infanterie der 18 normalen Armeekorps, die bisher 144 Regimenter Linieninfanterie und 30 Jägerbataillone hatten, kommt noch ein 19., das in Algerien steht, sowie die Division in Tunis, zusammen 4 Regimenter Zuaven, ebensoviel Regimenter algicrischer Tirailleurs, 2 Fremdenregimenter und 3 Bataillone leichter afrikanischer Infanterie. Das giebt an Infanterie 154 Regimenter und 33 einzelne Bataillone. Die Re¬ organisation Boulangers bezweckt die Aufstellung von 206 Infanterieregimentern und nötigt infolgedessen die Leitung des deutschen Kriegswesens, der jetzt nur 161 Jnfanterieregimenter und 30 Jagerbataillone zur Verfügung stehen, zu einer Vermehrung auch unsers Fußvolkes. Außer den 18 Kavallcriebrigadeu, welche den Armeekorps des eigentlichen Frankreich zugeteilt sind, bestehen dort noch 5 Divisionen (in Paris, Luneville, Meaux, Melun und Lyon) und 2 einzelne Brigaden dieser Waffe. Die französische Reiterei zählt somit jetzt 70 Regimenter zu je 5 Schwadronen. Die noch fehlende dritte Division wird bei der Mobil¬ machung durch Heranziehung einiger der in Afrika garnisvnircndeu Regimenter (4 Regimenter Chasseurs d'Afrique und 4 Regimenter Spahis) ergänzt werden. Die neue Organisation wird weitere 10 Reiterregimenter hinzufügen, sodaß die französische Armee deren künftig 88 haben wird, wogegen die deutsche 93 hat. Die 23 Batterien des 19. Armeekorps garnisoniren in Frankreich. Für den Bedarf Algeriens sind 12 besondre als Zwillingsbattcrien einer gleichen Anzahl in Frankreich verbleibender gebildet und nach jener Provinz detachirt. Die Gesamtzahl der im Frieden vorhandenen französischen Batterien beträgt hiernach 449 mit 2694 Feldgeschützen, während das deutsche Heer nur 2040 Feld¬ geschütze besitzt. Außerhalb des Verbandes der 19 Armeekorps stehen zahlreiche be¬ sondre Formationen der SpezialWaffen, z. B. 16 Bataillone zu je 6 Batterien Festungsartillerie, 2 Regimenter Pontonniere zu je 14 Kompciguien und 4 Genie¬ regimenter zu je 5 Bataillonen. Die Reorganisation will die Festungsartillerie verdoppeln und mit den Geniercgimentern zu einer besondern Festungstruppe vereinigen. Die Zahl der vollständig ausgebildeten, teils dem aktiven Heere angeyörigen, teils den Ersatzbehörden zur Verfügung stehenden Jnfanteristen wird auf 1306 000 berechnet, davon 623 000 auf die Truppen erster Linie. Außerdem sind noch 546 000 vorhanden, welche zwölf Monate gedient haben, und hinter diesen stehen weitere 665 000 Mann, welche zu einer zweimaligen je achtund- zwanzig Tage dauernden Dienstleistung bei der Truppe einberufen gewesen sind.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 46, 1887, Erstes Vierteljahr, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341845_200104/260>, abgerufen am 23.12.2024.