Die Grenzboten. Jg. 45, 1886, Viertes Quartal.Ein deutsches Seminar für neuere Philologie in London. lesungeu über englische Grammatik, Geschichte, Literatur und Pädagogik in Vergleichen wir noch kurz die finanzielle Seite der drei Entwürfe von Der letztere Entwurf böte demnach folgende zwei Hauptvorzüge: 1. Die Ein deutsches Seminar für neuere Philologie in London. lesungeu über englische Grammatik, Geschichte, Literatur und Pädagogik in Vergleichen wir noch kurz die finanzielle Seite der drei Entwürfe von Der letztere Entwurf böte demnach folgende zwei Hauptvorzüge: 1. Die <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0591" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/199945"/> <fw type="header" place="top"> Ein deutsches Seminar für neuere Philologie in London.</fw><lb/> <p xml:id="ID_2714" prev="#ID_2713"> lesungeu über englische Grammatik, Geschichte, Literatur und Pädagogik in<lb/> IIuivörÄt^ Lollvgö, King'« Lollegs und in: L?vllvgv ok l'rovvpwrs zu London<lb/> zu besuchen. 3. Im Fall eines von dem Direktor des Seminars mit „gut"<lb/> bezeichneten Berichtes über die Aufsätze im Seminar und das halbjährliche<lb/> Abgangscxamen eines Stipendiaten wird letzterm die schriftliche englische (oder<lb/> französische) Arbeit für das Staatsexamen in der Heimat erlassen und obiger<lb/> Bericht dafür in sein Zeugnis aufgenommen. 4. Der Direktor des englischen<lb/> Seminars zu London ist pensionsberechtigt. 5. Die Stndienhalbjcchre dauern<lb/> vom 5. Januar bis zum 5. Juni und vom ü. Juni bis zum 5. Januar; die<lb/> Ferien des Direktors fallen sechs Wochen auf Ostern und Pfingsten und sechs<lb/> Wochen auf den Sommer. 6. An den Seminarübungen dürfen auch Nicht-<lb/> stipendiaten als Hospitanten teilnehmen, wenn sie Mitglieder des Vereins<lb/> deutscher Philologen in London sind, doch stattet der Direktor über sie nur<lb/> Bericht ab auf Vorschlag der Reichsregieruug, an die sie sich zu diesem Zweck<lb/> behufs gleicher Rechte mit den Stipendiaten zu wenden haben.</p><lb/> <p xml:id="ID_2715"> Vergleichen wir noch kurz die finanzielle Seite der drei Entwürfe von<lb/> Kvrting, Rolfs und mir, so kommen wir auf folgenden jährlichen Gesnmt-<lb/> kostenanschlag: Körtinas Institut in London ungefähr 70000 Mark; Nvlfo'<lb/> Institut in London ungefähr 50 000 Mark; Langes englisches Seminar in<lb/> London 40 000 Mark. Letztere Summe würde zwanzig Reichsstipendien zu je<lb/> 1400 Mark (28000 Mary, Direktvrgehalt etwa 10000 Mark (500 Pfd. Sterl.),<lb/> jährlichen Beitrag von 2000 Mark zum Verein deutscher Philologe» und<lb/> 200 Mark jährliche Unterstützung des englischen Seminars wie Anschaffung<lb/> einer Fachbiblivthek einschließen. Außerdem würde noch die erste Einrich¬<lb/> tung des Seminars 1000 Mark betragen. Der Probe wegen könnte man<lb/> vielleicht mit der Abseudmig von zehn halbjährlichen englischen Stipendiaten<lb/> wegen des günstigen Anschlusses an den zu London bestehenden deutschen Lehrer¬<lb/> verein und der zur Gründung eines englischen Seminars darin vorhandenen<lb/> Räumlichkeit den Anfang machen. Die halbjährlichen Kosten für je zehn Sti¬<lb/> pendiaten würden sich dann auf 19200 Mark, die jährlichen Kosten für zwanzig<lb/> halbjährliche Stipendiaten (je zehn während des Semesters) auf 26 200 Mark<lb/> belaufen. Dazu kämen noch 1000 Mark für die erste Einrichtung des Seminars<lb/> in London.</p><lb/> <p xml:id="ID_2716"> Der letztere Entwurf böte demnach folgende zwei Hauptvorzüge: 1. Die<lb/> sichere Gewähr, daß die Stipendiaten die englische (und französische) Sprache,<lb/> die Sitten und Gebräuche des Landes gründlich kennen lernten; 2. daß eine<lb/> störende Unterbrechung ihres wissenschaftlichen Universitätsstudiums nicht zu be¬<lb/> fürchten wäre, da das englische Seminar zu London (und das romanische zu<lb/> Brüssel) nach dem Muster der heimischen Universitätsseminare eingerichtet werden<lb/> und zugleich die Vorlesungen des Direktors ein Bindeglied zwischen Ausland<lb/> und Heimat bilden würden.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0591]
Ein deutsches Seminar für neuere Philologie in London.
lesungeu über englische Grammatik, Geschichte, Literatur und Pädagogik in
IIuivörÄt^ Lollvgö, King'« Lollegs und in: L?vllvgv ok l'rovvpwrs zu London
zu besuchen. 3. Im Fall eines von dem Direktor des Seminars mit „gut"
bezeichneten Berichtes über die Aufsätze im Seminar und das halbjährliche
Abgangscxamen eines Stipendiaten wird letzterm die schriftliche englische (oder
französische) Arbeit für das Staatsexamen in der Heimat erlassen und obiger
Bericht dafür in sein Zeugnis aufgenommen. 4. Der Direktor des englischen
Seminars zu London ist pensionsberechtigt. 5. Die Stndienhalbjcchre dauern
vom 5. Januar bis zum 5. Juni und vom ü. Juni bis zum 5. Januar; die
Ferien des Direktors fallen sechs Wochen auf Ostern und Pfingsten und sechs
Wochen auf den Sommer. 6. An den Seminarübungen dürfen auch Nicht-
stipendiaten als Hospitanten teilnehmen, wenn sie Mitglieder des Vereins
deutscher Philologen in London sind, doch stattet der Direktor über sie nur
Bericht ab auf Vorschlag der Reichsregieruug, an die sie sich zu diesem Zweck
behufs gleicher Rechte mit den Stipendiaten zu wenden haben.
Vergleichen wir noch kurz die finanzielle Seite der drei Entwürfe von
Kvrting, Rolfs und mir, so kommen wir auf folgenden jährlichen Gesnmt-
kostenanschlag: Körtinas Institut in London ungefähr 70000 Mark; Nvlfo'
Institut in London ungefähr 50 000 Mark; Langes englisches Seminar in
London 40 000 Mark. Letztere Summe würde zwanzig Reichsstipendien zu je
1400 Mark (28000 Mary, Direktvrgehalt etwa 10000 Mark (500 Pfd. Sterl.),
jährlichen Beitrag von 2000 Mark zum Verein deutscher Philologe» und
200 Mark jährliche Unterstützung des englischen Seminars wie Anschaffung
einer Fachbiblivthek einschließen. Außerdem würde noch die erste Einrich¬
tung des Seminars 1000 Mark betragen. Der Probe wegen könnte man
vielleicht mit der Abseudmig von zehn halbjährlichen englischen Stipendiaten
wegen des günstigen Anschlusses an den zu London bestehenden deutschen Lehrer¬
verein und der zur Gründung eines englischen Seminars darin vorhandenen
Räumlichkeit den Anfang machen. Die halbjährlichen Kosten für je zehn Sti¬
pendiaten würden sich dann auf 19200 Mark, die jährlichen Kosten für zwanzig
halbjährliche Stipendiaten (je zehn während des Semesters) auf 26 200 Mark
belaufen. Dazu kämen noch 1000 Mark für die erste Einrichtung des Seminars
in London.
Der letztere Entwurf böte demnach folgende zwei Hauptvorzüge: 1. Die
sichere Gewähr, daß die Stipendiaten die englische (und französische) Sprache,
die Sitten und Gebräuche des Landes gründlich kennen lernten; 2. daß eine
störende Unterbrechung ihres wissenschaftlichen Universitätsstudiums nicht zu be¬
fürchten wäre, da das englische Seminar zu London (und das romanische zu
Brüssel) nach dem Muster der heimischen Universitätsseminare eingerichtet werden
und zugleich die Vorlesungen des Direktors ein Bindeglied zwischen Ausland
und Heimat bilden würden.
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