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Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Viertes Quartal.

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zu sagen, was zugleich den Vorteil hat, daß der nun beginnende letzte Sturm auf
das Trittbrett und seine Hand etwas abgekürzt wird. Die Thüre wird geschlossen,
alles atmet ans, "Nun adieu! adieu! glückliche Reise! vergiß nicht --" -- "Fertig!"
Die Abfahrtsglocke läutet, der Zug setzt sich in Bewegung; aber so weit wie möglich
bleiben die Damen dem Wagen zur Seite, und -- ist es Täuschung oder Wirk¬
lichkeit -- noch aus der Ferne tönt ein mehrstimmiges "Vergiß nicht -- vergiß
nicht --" dem Zuge nach.

Gott sei Lob und Dank! seufzen beide Herren ans tiefer Brust und denken
sich das ihrige. Und doch ist es hier noch gnädig abgegangen. Nicht nur ist das
"uissenhafte Küssen, dem unglücklichen Reiseopfer diesmal erspart geblieben, sondern
es sind auch nicht (wie es doch bei unzähligen Anlässen unter den unglaublichsten
Nebenumständen beobachtet werden kann) allerhand intime Familienangelegenheiten
aorta mwlioo verhandelt worden. Und doch, wie beleidigend sind schon solche
Szenen, wie die geschilderte, für das, was wir den guten Geschmack des geselligen
Lebens nennen möchten! Was hat, uns Himmelswillen, diese Abschiednehmerei für
einen Zweck? Es mag ja vorkommen, daß tiefe, warme Neigung es sich nicht ver¬
sagen will, bis zum letzten Augenblicke bei dem Abreisenden auszuharren, oder daß
es sich um einen Abschied auf Fahre, ja vielleicht für das ganze Leben handelt,
oder daß irgendein außerordentlicher Unistand, etwa die Gefahr krankhafter Zufälle,
unter der der Abreisende leidet, dazu veranlaßt, ihm das Geleit zu geben; in allen
diesen Fällen wird niemand etwas einwenden, und die meisten Menschen werden
sich solchen Verhältnissen gegenüber auch schonend zu benehmen wissen. Die Dinge
aber, die wir gewöhnlich bei solcher Gelegenheit anhören müssen, lassen sich sicher¬
lich in zwei Kategorien teilen: in solche, die niemand außer dem Kreise der Fa¬
milie etwas angehen, und hinsichtlich deren es geradezu als eine Verirrung be¬
zeichnet werden muß, deu prosaischsten, unbehaglichsten und öffentlichsten aller Orte
als geeignet zur Preisgabe der diskretesten Erörterungen anzusehen, lind in solche,
die überhaupt gar keinen Zweck haben.

Auf manchen süddeutschen Bahnhöfen besteht (oder bestand) die Einrichtung,
daß der Perron nur von denen betreten werden durfte, die ein Fahrbillet besaßen;
Halle man eine ernsthafte Veranlassung, jemand nicht vor Abfahrt des Zuges zu
verlassen oder ihn gleich unes Ankunft desselben in Empfang zu nehmen, nun so
löste man sich eil, Billet bis zur nächsten Station, Welche Segenswünsche, und
uicht zuletzt auch derer, die heute die unsinnige Sitte mitmachen, weil sie sich nicht
ausschließen wollen, das Unsinnige aber sehr wohl erkennen, würden nicht laut
werden, wenn diese Einrichtung verallgemeinert würde!

Weiter im Texte, Es ist Winter. Regen, Schnee und Frost lösen einander
in unliebsamen Turnus ab, und die Straßen bewahren in der Erscheinungen Flucht
nur die eine feststehende Eigenschaft, schlüpfrig zu sein. Vorsichtig schreitet man
dahin, mit Stock oder Schirm und behandschuhten Händen ans die Gefahr des
Ansgleitens gerüstet, und preist sich glücklich, wenn mau wieder einmal in schwierigen
Stadtteilen einen lungern Weg zurückgelegt hat, ohne zu fallen. Dauert dieser
Zustand längere Zeit an -- und die schändlichsten Zustände haben bekanntlich ein merk¬
würdiges Beharrungsvermögen --, so tritt die seltsame Paradoxie ein, daß mau
zu seiner Abhilfe ein tüchtiges Glatteis herbeiwünscht; denn sobald dieser extreme
Fall eintritt, zeigt sich ja die öffentliche Fürsorge in vollstem Glänze, Dann muß
die Straße mit Sand, oder wie es hie und da abscheulicherweise üblich ist, mit
Asche bestreut werden; der Säumige wird gemahnt, in Strafe genommen, und hie
und da kommt es sogar vor, daß noch einmal nachgesehen wird, ob anch alles in


zu sagen, was zugleich den Vorteil hat, daß der nun beginnende letzte Sturm auf
das Trittbrett und seine Hand etwas abgekürzt wird. Die Thüre wird geschlossen,
alles atmet ans, „Nun adieu! adieu! glückliche Reise! vergiß nicht —" — „Fertig!"
Die Abfahrtsglocke läutet, der Zug setzt sich in Bewegung; aber so weit wie möglich
bleiben die Damen dem Wagen zur Seite, und — ist es Täuschung oder Wirk¬
lichkeit — noch aus der Ferne tönt ein mehrstimmiges „Vergiß nicht — vergiß
nicht —" dem Zuge nach.

Gott sei Lob und Dank! seufzen beide Herren ans tiefer Brust und denken
sich das ihrige. Und doch ist es hier noch gnädig abgegangen. Nicht nur ist das
»uissenhafte Küssen, dem unglücklichen Reiseopfer diesmal erspart geblieben, sondern
es sind auch nicht (wie es doch bei unzähligen Anlässen unter den unglaublichsten
Nebenumständen beobachtet werden kann) allerhand intime Familienangelegenheiten
aorta mwlioo verhandelt worden. Und doch, wie beleidigend sind schon solche
Szenen, wie die geschilderte, für das, was wir den guten Geschmack des geselligen
Lebens nennen möchten! Was hat, uns Himmelswillen, diese Abschiednehmerei für
einen Zweck? Es mag ja vorkommen, daß tiefe, warme Neigung es sich nicht ver¬
sagen will, bis zum letzten Augenblicke bei dem Abreisenden auszuharren, oder daß
es sich um einen Abschied auf Fahre, ja vielleicht für das ganze Leben handelt,
oder daß irgendein außerordentlicher Unistand, etwa die Gefahr krankhafter Zufälle,
unter der der Abreisende leidet, dazu veranlaßt, ihm das Geleit zu geben; in allen
diesen Fällen wird niemand etwas einwenden, und die meisten Menschen werden
sich solchen Verhältnissen gegenüber auch schonend zu benehmen wissen. Die Dinge
aber, die wir gewöhnlich bei solcher Gelegenheit anhören müssen, lassen sich sicher¬
lich in zwei Kategorien teilen: in solche, die niemand außer dem Kreise der Fa¬
milie etwas angehen, und hinsichtlich deren es geradezu als eine Verirrung be¬
zeichnet werden muß, deu prosaischsten, unbehaglichsten und öffentlichsten aller Orte
als geeignet zur Preisgabe der diskretesten Erörterungen anzusehen, lind in solche,
die überhaupt gar keinen Zweck haben.

Auf manchen süddeutschen Bahnhöfen besteht (oder bestand) die Einrichtung,
daß der Perron nur von denen betreten werden durfte, die ein Fahrbillet besaßen;
Halle man eine ernsthafte Veranlassung, jemand nicht vor Abfahrt des Zuges zu
verlassen oder ihn gleich unes Ankunft desselben in Empfang zu nehmen, nun so
löste man sich eil, Billet bis zur nächsten Station, Welche Segenswünsche, und
uicht zuletzt auch derer, die heute die unsinnige Sitte mitmachen, weil sie sich nicht
ausschließen wollen, das Unsinnige aber sehr wohl erkennen, würden nicht laut
werden, wenn diese Einrichtung verallgemeinert würde!

Weiter im Texte, Es ist Winter. Regen, Schnee und Frost lösen einander
in unliebsamen Turnus ab, und die Straßen bewahren in der Erscheinungen Flucht
nur die eine feststehende Eigenschaft, schlüpfrig zu sein. Vorsichtig schreitet man
dahin, mit Stock oder Schirm und behandschuhten Händen ans die Gefahr des
Ansgleitens gerüstet, und preist sich glücklich, wenn mau wieder einmal in schwierigen
Stadtteilen einen lungern Weg zurückgelegt hat, ohne zu fallen. Dauert dieser
Zustand längere Zeit an — und die schändlichsten Zustände haben bekanntlich ein merk¬
würdiges Beharrungsvermögen —, so tritt die seltsame Paradoxie ein, daß mau
zu seiner Abhilfe ein tüchtiges Glatteis herbeiwünscht; denn sobald dieser extreme
Fall eintritt, zeigt sich ja die öffentliche Fürsorge in vollstem Glänze, Dann muß
die Straße mit Sand, oder wie es hie und da abscheulicherweise üblich ist, mit
Asche bestreut werden; der Säumige wird gemahnt, in Strafe genommen, und hie
und da kommt es sogar vor, daß noch einmal nachgesehen wird, ob anch alles in


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[0653] zu sagen, was zugleich den Vorteil hat, daß der nun beginnende letzte Sturm auf das Trittbrett und seine Hand etwas abgekürzt wird. Die Thüre wird geschlossen, alles atmet ans, „Nun adieu! adieu! glückliche Reise! vergiß nicht —" — „Fertig!" Die Abfahrtsglocke läutet, der Zug setzt sich in Bewegung; aber so weit wie möglich bleiben die Damen dem Wagen zur Seite, und — ist es Täuschung oder Wirk¬ lichkeit — noch aus der Ferne tönt ein mehrstimmiges „Vergiß nicht — vergiß nicht —" dem Zuge nach. Gott sei Lob und Dank! seufzen beide Herren ans tiefer Brust und denken sich das ihrige. Und doch ist es hier noch gnädig abgegangen. Nicht nur ist das »uissenhafte Küssen, dem unglücklichen Reiseopfer diesmal erspart geblieben, sondern es sind auch nicht (wie es doch bei unzähligen Anlässen unter den unglaublichsten Nebenumständen beobachtet werden kann) allerhand intime Familienangelegenheiten aorta mwlioo verhandelt worden. Und doch, wie beleidigend sind schon solche Szenen, wie die geschilderte, für das, was wir den guten Geschmack des geselligen Lebens nennen möchten! Was hat, uns Himmelswillen, diese Abschiednehmerei für einen Zweck? Es mag ja vorkommen, daß tiefe, warme Neigung es sich nicht ver¬ sagen will, bis zum letzten Augenblicke bei dem Abreisenden auszuharren, oder daß es sich um einen Abschied auf Fahre, ja vielleicht für das ganze Leben handelt, oder daß irgendein außerordentlicher Unistand, etwa die Gefahr krankhafter Zufälle, unter der der Abreisende leidet, dazu veranlaßt, ihm das Geleit zu geben; in allen diesen Fällen wird niemand etwas einwenden, und die meisten Menschen werden sich solchen Verhältnissen gegenüber auch schonend zu benehmen wissen. Die Dinge aber, die wir gewöhnlich bei solcher Gelegenheit anhören müssen, lassen sich sicher¬ lich in zwei Kategorien teilen: in solche, die niemand außer dem Kreise der Fa¬ milie etwas angehen, und hinsichtlich deren es geradezu als eine Verirrung be¬ zeichnet werden muß, deu prosaischsten, unbehaglichsten und öffentlichsten aller Orte als geeignet zur Preisgabe der diskretesten Erörterungen anzusehen, lind in solche, die überhaupt gar keinen Zweck haben. Auf manchen süddeutschen Bahnhöfen besteht (oder bestand) die Einrichtung, daß der Perron nur von denen betreten werden durfte, die ein Fahrbillet besaßen; Halle man eine ernsthafte Veranlassung, jemand nicht vor Abfahrt des Zuges zu verlassen oder ihn gleich unes Ankunft desselben in Empfang zu nehmen, nun so löste man sich eil, Billet bis zur nächsten Station, Welche Segenswünsche, und uicht zuletzt auch derer, die heute die unsinnige Sitte mitmachen, weil sie sich nicht ausschließen wollen, das Unsinnige aber sehr wohl erkennen, würden nicht laut werden, wenn diese Einrichtung verallgemeinert würde! Weiter im Texte, Es ist Winter. Regen, Schnee und Frost lösen einander in unliebsamen Turnus ab, und die Straßen bewahren in der Erscheinungen Flucht nur die eine feststehende Eigenschaft, schlüpfrig zu sein. Vorsichtig schreitet man dahin, mit Stock oder Schirm und behandschuhten Händen ans die Gefahr des Ansgleitens gerüstet, und preist sich glücklich, wenn mau wieder einmal in schwierigen Stadtteilen einen lungern Weg zurückgelegt hat, ohne zu fallen. Dauert dieser Zustand längere Zeit an — und die schändlichsten Zustände haben bekanntlich ein merk¬ würdiges Beharrungsvermögen —, so tritt die seltsame Paradoxie ein, daß mau zu seiner Abhilfe ein tüchtiges Glatteis herbeiwünscht; denn sobald dieser extreme Fall eintritt, zeigt sich ja die öffentliche Fürsorge in vollstem Glänze, Dann muß die Straße mit Sand, oder wie es hie und da abscheulicherweise üblich ist, mit Asche bestreut werden; der Säumige wird gemahnt, in Strafe genommen, und hie und da kommt es sogar vor, daß noch einmal nachgesehen wird, ob anch alles in

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341841_196733/653>, abgerufen am 15.01.2025.