Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Drittes Quartal.Um eine perle. Romain von Robert Zvaldmüller (Ge>> Duboc). (Fovtsctzung.) (Limmdvierzigst.es Aapitel. le beiden Doktoren waren mit ihrem Frühstück eben fertig, als Der Patron der Wundärzte und der Pestkranken, Sankt Rochus, ward in Die Heilkünstler jener Zeit hatten bei der Unzulänglichkeit der damaligen Um eine perle. Romain von Robert Zvaldmüller (Ge>> Duboc). (Fovtsctzung.) (Limmdvierzigst.es Aapitel. le beiden Doktoren waren mit ihrem Frühstück eben fertig, als Der Patron der Wundärzte und der Pestkranken, Sankt Rochus, ward in Die Heilkünstler jener Zeit hatten bei der Unzulänglichkeit der damaligen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0284" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/196384"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341841_196099/figures/grenzboten_341841_196099_196384_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Um eine perle.<lb/><note type="byline"> Romain von Robert Zvaldmüller (Ge>> Duboc).</note> (Fovtsctzung.) </head><lb/> <div n="2"> <head> (Limmdvierzigst.es Aapitel.</head><lb/> <p xml:id="ID_1139"> le beiden Doktoren waren mit ihrem Frühstück eben fertig, als<lb/> das Läuten der Pestglvcke bis in dem Palazzo Passerinv sich<lb/> vernehmbar machte. Bei der furchtbaren Pest vom Jahre 1528<lb/> war die Glocke gesprungen, und seitdem hatte sich der Venetianer<lb/> Secnpagninv, obschon kein Glockengießer von Profession, das Ver¬<lb/> dienst erworben, ihr eine Art von Stimme wiederzugeben. Die Reparaturen<lb/> waren dann noch oft wiederholt worden, sodaß die Mcmtuaucr fast in allen<lb/> Lebensaltern das Pvvbeläuten der dumpfklingenden Glocke wenigstens einmal zu<lb/> hören bekommen hatten, und auch die beiden Doktoren kannten den unheim¬<lb/> lichen Grabeston, wennschon sie auch keine wirkliche Pestzeiten erlebt hatten.</p><lb/> <p xml:id="ID_1140"> Der Patron der Wundärzte und der Pestkranken, Sankt Rochus, ward in<lb/> einer Seitenkapelle der Kirche Sant' Andrea verehrt, und da sein Schutz sich<lb/> Anno 1528 besser bewährt hatte, als derjenige der sonst auch gegen die Pest<lb/> mit Vorliebe angerufene» beiden Patrone Sau Sebastiano und Sant' Antonio,<lb/> so bestand eine alte Verfügung, welche den Ärzten zur Pflicht machte, soweit<lb/> sie nicht in der Ausübung ihres Berufes begriffen seien, sich auf das von der<lb/> Pestglocke gegebene Zeichen nach der besagten Kapelle zu begeben, um zur Be¬<lb/> kämpfung der Seuche die ersten Anordnungen gemeinsam zu treffen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1141" next="#ID_1142"> Die Heilkünstler jener Zeit hatten bei der Unzulänglichkeit der damaligen<lb/> Heilkunde wenig Mittel, um sich in Seiichezeiten gegen das Angestccktwerden zu<lb/> schützen, sodasz die Chronisten öfter Klage führen, unter den Ärzten pflege in<lb/> solcher Zeit ein ebenso schlimmes Ausreifen zu beginne», wie es Maechiavelli<lb/> den Kriegssöldliugeu uachsage, die uach seiner Beobachtung auch nur solange</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0284]
[Abbildung]
Um eine perle.
Romain von Robert Zvaldmüller (Ge>> Duboc). (Fovtsctzung.)
(Limmdvierzigst.es Aapitel.
le beiden Doktoren waren mit ihrem Frühstück eben fertig, als
das Läuten der Pestglvcke bis in dem Palazzo Passerinv sich
vernehmbar machte. Bei der furchtbaren Pest vom Jahre 1528
war die Glocke gesprungen, und seitdem hatte sich der Venetianer
Secnpagninv, obschon kein Glockengießer von Profession, das Ver¬
dienst erworben, ihr eine Art von Stimme wiederzugeben. Die Reparaturen
waren dann noch oft wiederholt worden, sodaß die Mcmtuaucr fast in allen
Lebensaltern das Pvvbeläuten der dumpfklingenden Glocke wenigstens einmal zu
hören bekommen hatten, und auch die beiden Doktoren kannten den unheim¬
lichen Grabeston, wennschon sie auch keine wirkliche Pestzeiten erlebt hatten.
Der Patron der Wundärzte und der Pestkranken, Sankt Rochus, ward in
einer Seitenkapelle der Kirche Sant' Andrea verehrt, und da sein Schutz sich
Anno 1528 besser bewährt hatte, als derjenige der sonst auch gegen die Pest
mit Vorliebe angerufene» beiden Patrone Sau Sebastiano und Sant' Antonio,
so bestand eine alte Verfügung, welche den Ärzten zur Pflicht machte, soweit
sie nicht in der Ausübung ihres Berufes begriffen seien, sich auf das von der
Pestglocke gegebene Zeichen nach der besagten Kapelle zu begeben, um zur Be¬
kämpfung der Seuche die ersten Anordnungen gemeinsam zu treffen.
Die Heilkünstler jener Zeit hatten bei der Unzulänglichkeit der damaligen
Heilkunde wenig Mittel, um sich in Seiichezeiten gegen das Angestccktwerden zu
schützen, sodasz die Chronisten öfter Klage führen, unter den Ärzten pflege in
solcher Zeit ein ebenso schlimmes Ausreifen zu beginne», wie es Maechiavelli
den Kriegssöldliugeu uachsage, die uach seiner Beobachtung auch nur solange
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |