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Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Zweites Quartal.

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4. Klima.
5. Pflanzen- und Tierverbreitnng.
ii.) In Thüringen überhaupt.
l>) An einzelnen Oertlichkeiten.
V, Bewohner.
1. Anthropologie und Vorgeschichte.
2. Gesundheitszustand und Bevölkerungsstatistik.
3. Wirtschaftliche Kultur.
4. Volkstümliches.
^) Sagen.
ki) Sitten und Bräuche,
v) Mundart.
8. Allgemein Geschichtliches.
^- Zusammenfassende Landeskunde, Ortskunde, Spezinlgeschichte.

Die letzte Abteilung v zerfällt wieder in eine Anzahl Unterabteilungen, in welchen
nach den unter und L veranschaulichten Grundsätzen für die einzelnen Kreise
und größeren Städte der Landschaft die Literatur zusammengestellt ist.

Es wird viel vou dem Bienenfleiß der deutschen Gelehrsamkeit gesprochen;
wer sich aber einen wirklichen Begriff davon machen will, der nehme einmal
ein solches bibliographisches Sammelwerk zur Hand. Da sieht mau erst, wie
seit Jahrzehnten gearbeitet worden ist, und wie die scheinbar entlegensten Dinge
in den Bereich wissenschaftlicher Erörterung hineingezogen worden sind.

Dem Verein für Landeskunde in Halle, der unter der Leitung des Pro¬
fessors Kirchhofs steht, gebührt das Verdienst, ein Vorbild für Literatnrsamm-
lungen einer wissenschaftlichen Landeskunde von Deutschland geschaffen zu haben.
Doch sind teils von andern Vereinen, teils von Privatpersonen solche Literatur-
sammlnngen auch in andern dentschen Landschaften unternommen worden, aber
erst, wenn sie überall beendet sein werden, wird es möglich sein, auf Grund
derselben und ans Grund selbständiger Forschungen das Ideal einer wissen¬
schaftlichen Landeskunde von Teutschland, wie es dem Geographen vorschwebt,
annähernd zu erreichen.

Neben der Förderung der bibliographischen Vorarbeiten veranlaßte aber
die Zentralkvmmissivn noch andre zweckdienliche Einrichtungen. Nachdem
Jahr für Jahr auf den großen Gevgraphenversammlungcn Berichte über den
Fortgang des Unternehmens ausgegeben worden waren, erwies es sich bald als
nötig, ein wissenschaftliches Organ für die Veröffentlichung landeskundlicher Ar¬
beiten zu schaffen. Ein solches liegt jetzt vor unter dem Titel: "Forschungen
zur deutschen Landes- und Volkskunde im Auftrage und unter Mitwirkung der
Zentralkommission, herausgegeben von dem Schriftführer derselben Dr. Richard
Lehmann, Oberlehrer und Dozenten an der Universität Halle a. S." Die
"Forschungen" erscheinen im Verlage von Engelhorn in Stuttgart; das erste
Heft derselben enthält eine Abhandlung des Rostocker Dozenten Prof. I)r. Geinitz:
"Der Boden Mecklenburgs"; das zweite Heft: "Die oberrheinische Tiefebene


4. Klima.
5. Pflanzen- und Tierverbreitnng.
ii.) In Thüringen überhaupt.
l>) An einzelnen Oertlichkeiten.
V, Bewohner.
1. Anthropologie und Vorgeschichte.
2. Gesundheitszustand und Bevölkerungsstatistik.
3. Wirtschaftliche Kultur.
4. Volkstümliches.
^) Sagen.
ki) Sitten und Bräuche,
v) Mundart.
8. Allgemein Geschichtliches.
^- Zusammenfassende Landeskunde, Ortskunde, Spezinlgeschichte.

Die letzte Abteilung v zerfällt wieder in eine Anzahl Unterabteilungen, in welchen
nach den unter und L veranschaulichten Grundsätzen für die einzelnen Kreise
und größeren Städte der Landschaft die Literatur zusammengestellt ist.

Es wird viel vou dem Bienenfleiß der deutschen Gelehrsamkeit gesprochen;
wer sich aber einen wirklichen Begriff davon machen will, der nehme einmal
ein solches bibliographisches Sammelwerk zur Hand. Da sieht mau erst, wie
seit Jahrzehnten gearbeitet worden ist, und wie die scheinbar entlegensten Dinge
in den Bereich wissenschaftlicher Erörterung hineingezogen worden sind.

Dem Verein für Landeskunde in Halle, der unter der Leitung des Pro¬
fessors Kirchhofs steht, gebührt das Verdienst, ein Vorbild für Literatnrsamm-
lungen einer wissenschaftlichen Landeskunde von Deutschland geschaffen zu haben.
Doch sind teils von andern Vereinen, teils von Privatpersonen solche Literatur-
sammlnngen auch in andern dentschen Landschaften unternommen worden, aber
erst, wenn sie überall beendet sein werden, wird es möglich sein, auf Grund
derselben und ans Grund selbständiger Forschungen das Ideal einer wissen¬
schaftlichen Landeskunde von Teutschland, wie es dem Geographen vorschwebt,
annähernd zu erreichen.

Neben der Förderung der bibliographischen Vorarbeiten veranlaßte aber
die Zentralkvmmissivn noch andre zweckdienliche Einrichtungen. Nachdem
Jahr für Jahr auf den großen Gevgraphenversammlungcn Berichte über den
Fortgang des Unternehmens ausgegeben worden waren, erwies es sich bald als
nötig, ein wissenschaftliches Organ für die Veröffentlichung landeskundlicher Ar¬
beiten zu schaffen. Ein solches liegt jetzt vor unter dem Titel: „Forschungen
zur deutschen Landes- und Volkskunde im Auftrage und unter Mitwirkung der
Zentralkommission, herausgegeben von dem Schriftführer derselben Dr. Richard
Lehmann, Oberlehrer und Dozenten an der Universität Halle a. S." Die
„Forschungen" erscheinen im Verlage von Engelhorn in Stuttgart; das erste
Heft derselben enthält eine Abhandlung des Rostocker Dozenten Prof. I)r. Geinitz:
„Der Boden Mecklenburgs"; das zweite Heft: „Die oberrheinische Tiefebene


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            <item> 3. Wirtschaftliche Kultur.</item>
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[0026] 4. Klima. 5. Pflanzen- und Tierverbreitnng. ii.) In Thüringen überhaupt. l>) An einzelnen Oertlichkeiten. V, Bewohner. 1. Anthropologie und Vorgeschichte. 2. Gesundheitszustand und Bevölkerungsstatistik. 3. Wirtschaftliche Kultur. 4. Volkstümliches. ^) Sagen. ki) Sitten und Bräuche, v) Mundart. 8. Allgemein Geschichtliches. ^- Zusammenfassende Landeskunde, Ortskunde, Spezinlgeschichte. Die letzte Abteilung v zerfällt wieder in eine Anzahl Unterabteilungen, in welchen nach den unter und L veranschaulichten Grundsätzen für die einzelnen Kreise und größeren Städte der Landschaft die Literatur zusammengestellt ist. Es wird viel vou dem Bienenfleiß der deutschen Gelehrsamkeit gesprochen; wer sich aber einen wirklichen Begriff davon machen will, der nehme einmal ein solches bibliographisches Sammelwerk zur Hand. Da sieht mau erst, wie seit Jahrzehnten gearbeitet worden ist, und wie die scheinbar entlegensten Dinge in den Bereich wissenschaftlicher Erörterung hineingezogen worden sind. Dem Verein für Landeskunde in Halle, der unter der Leitung des Pro¬ fessors Kirchhofs steht, gebührt das Verdienst, ein Vorbild für Literatnrsamm- lungen einer wissenschaftlichen Landeskunde von Deutschland geschaffen zu haben. Doch sind teils von andern Vereinen, teils von Privatpersonen solche Literatur- sammlnngen auch in andern dentschen Landschaften unternommen worden, aber erst, wenn sie überall beendet sein werden, wird es möglich sein, auf Grund derselben und ans Grund selbständiger Forschungen das Ideal einer wissen¬ schaftlichen Landeskunde von Teutschland, wie es dem Geographen vorschwebt, annähernd zu erreichen. Neben der Förderung der bibliographischen Vorarbeiten veranlaßte aber die Zentralkvmmissivn noch andre zweckdienliche Einrichtungen. Nachdem Jahr für Jahr auf den großen Gevgraphenversammlungcn Berichte über den Fortgang des Unternehmens ausgegeben worden waren, erwies es sich bald als nötig, ein wissenschaftliches Organ für die Veröffentlichung landeskundlicher Ar¬ beiten zu schaffen. Ein solches liegt jetzt vor unter dem Titel: „Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde im Auftrage und unter Mitwirkung der Zentralkommission, herausgegeben von dem Schriftführer derselben Dr. Richard Lehmann, Oberlehrer und Dozenten an der Universität Halle a. S." Die „Forschungen" erscheinen im Verlage von Engelhorn in Stuttgart; das erste Heft derselben enthält eine Abhandlung des Rostocker Dozenten Prof. I)r. Geinitz: „Der Boden Mecklenburgs"; das zweite Heft: „Die oberrheinische Tiefebene

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Zweites Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341841_195390/26>, abgerufen am 22.07.2024.