Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Erstes Quartal.Um eine perle. me Stunde später wußte Giuseppe Gonzaga, daß er es mit einer Er war der Leichtsinn in Person, aber es flössen doch auch Laß satteln! herrschte er den Überbringer der Botschaft an, Marcellos Vor¬ Die junge Dame ist zu Petri Kettenfeier siebzehn Jahre alt geworden Laß satteln! Und besucht Verona, um bei dem Juwelier Brondolo, meinem geizigen Das ändert nichts; laß satteln! Sie soll in Mantua kaum je ans Tageslicht gekommen sein, doch sind die Laß satteln! Und werden Euer Gnaden ohne Zweifel zu großem Danke verbunden sein, Sie stellen dem schönen Kinde nach? Um eine perle. me Stunde später wußte Giuseppe Gonzaga, daß er es mit einer Er war der Leichtsinn in Person, aber es flössen doch auch Laß satteln! herrschte er den Überbringer der Botschaft an, Marcellos Vor¬ Die junge Dame ist zu Petri Kettenfeier siebzehn Jahre alt geworden Laß satteln! Und besucht Verona, um bei dem Juwelier Brondolo, meinem geizigen Das ändert nichts; laß satteln! Sie soll in Mantua kaum je ans Tageslicht gekommen sein, doch sind die Laß satteln! Und werden Euer Gnaden ohne Zweifel zu großem Danke verbunden sein, Sie stellen dem schönen Kinde nach? <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0487" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/195163"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341841_194675/figures/grenzboten_341841_194675_195163_000.jpg"/><lb/> <p xml:id="ID_1756"> Um eine perle.<lb/><note type="byline"> Roman von Robort Waldmüller (Ed. Duboc).</note> (Fortsetzung.)</p><lb/> <p xml:id="ID_1757"> me Stunde später wußte Giuseppe Gonzaga, daß er es mit einer<lb/> Tochter des alten Marcello Buonacolsi zu thun hatte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1758"> Er war der Leichtsinn in Person, aber es flössen doch auch<lb/> noch einzelne Tropfen adlicher Gesinnung in seinen Adern, und<lb/> ob er, inmitten seiner Thorheiten, sich auch wenig um Politik<lb/> gekümmert hatte und von der Wahrscheinlichkeit des Aussterbens dieses er¬<lb/> lauchten Geschlechts und der trübseligen Verödung des Palazzo Passerino so<lb/> gut wie nichts wußte, die Nachricht brachte ihn doch außer Fassung.</p><lb/> <p xml:id="ID_1759"> Laß satteln! herrschte er den Überbringer der Botschaft an, Marcellos Vor¬<lb/> fahren trugen ein Diadem, das Unglück ist mir heilig.</p><lb/> <p xml:id="ID_1760"> Die junge Dame ist zu Petri Kettenfeier siebzehn Jahre alt geworden<lb/> und —</p><lb/> <p xml:id="ID_1761"> Laß satteln!</p><lb/> <p xml:id="ID_1762"> Und besucht Verona, um bei dem Juwelier Brondolo, meinem geizigen<lb/> Vetter, eine Barock-Perle zu erhandeln.</p><lb/> <p xml:id="ID_1763"> Das ändert nichts; laß satteln!</p><lb/> <p xml:id="ID_1764"> Sie soll in Mantua kaum je ans Tageslicht gekommen sein, doch sind die<lb/> Brüder des regierenden Herrn, ich meine Fernando, der vorige Prior von<lb/> Bcirlotta — jetzt ist er Kardinal — und Vincento, der Kardinal in sxs, schon<lb/> auf sie aufmerksam geworden und werden —</p><lb/> <p xml:id="ID_1765"> Laß satteln!</p><lb/> <p xml:id="ID_1766"> Und werden Euer Gnaden ohne Zweifel zu großem Danke verbunden sein,<lb/> wenn Ihr ihnen Papa Buonacolsi und sein Töchterchen unversehrt heimschickt,<lb/> vor allem sein Töchterchen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1767"> Sie stellen dem schönen Kinde nach?</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0487]
[Abbildung]
Um eine perle.
Roman von Robort Waldmüller (Ed. Duboc). (Fortsetzung.)
me Stunde später wußte Giuseppe Gonzaga, daß er es mit einer
Tochter des alten Marcello Buonacolsi zu thun hatte.
Er war der Leichtsinn in Person, aber es flössen doch auch
noch einzelne Tropfen adlicher Gesinnung in seinen Adern, und
ob er, inmitten seiner Thorheiten, sich auch wenig um Politik
gekümmert hatte und von der Wahrscheinlichkeit des Aussterbens dieses er¬
lauchten Geschlechts und der trübseligen Verödung des Palazzo Passerino so
gut wie nichts wußte, die Nachricht brachte ihn doch außer Fassung.
Laß satteln! herrschte er den Überbringer der Botschaft an, Marcellos Vor¬
fahren trugen ein Diadem, das Unglück ist mir heilig.
Die junge Dame ist zu Petri Kettenfeier siebzehn Jahre alt geworden
und —
Laß satteln!
Und besucht Verona, um bei dem Juwelier Brondolo, meinem geizigen
Vetter, eine Barock-Perle zu erhandeln.
Das ändert nichts; laß satteln!
Sie soll in Mantua kaum je ans Tageslicht gekommen sein, doch sind die
Brüder des regierenden Herrn, ich meine Fernando, der vorige Prior von
Bcirlotta — jetzt ist er Kardinal — und Vincento, der Kardinal in sxs, schon
auf sie aufmerksam geworden und werden —
Laß satteln!
Und werden Euer Gnaden ohne Zweifel zu großem Danke verbunden sein,
wenn Ihr ihnen Papa Buonacolsi und sein Töchterchen unversehrt heimschickt,
vor allem sein Töchterchen.
Sie stellen dem schönen Kinde nach?
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