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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal.

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Notizen.

Immerhin ist die Niederlage der Herren Spiritisten unter ungewöhnlichen
Umständen erfolgt und könnte deshalb längere Zeit gcschäftsstörend nachwirken, und
ein gewiegter Industrieller muß bedacht sein, mit heiler Haut über die Krisis hin¬
wegzukommen und die Wiederkehr "günstigerer Konjunkturen" abzuwarten. Ist der
Spiritismus augenblicklich nicht "gefragt," nun so wirft man Antispiritismus auf
den Markt. Auf der eiuen Seite verschwand Mr. Bastian, und wie in einen:
Wetterhäuschen erschien auf der andern Mr. Stuart Cumberland mit der Ankün¬
digung, allen spiritistischen Schwindel aufdecken zu wollen. Er ist ein wirklicher
Engländer, also eine ungewöhnliche Erscheinung auf einem Arbeitsfclde, welches
sonst Domäne der polnischen Juden mit französischen, italienischen oder englischen
Namen ist, dem Felde der "Geschwindigkeit ohne Hexerei." Er ist ebenso geschickt
wie jene und macht auch so geistreiche Scherze, wie man sie von dergleichen Herren
gewohnt ist. Wort hält er insofern, als der Hokuspokus der Spiritisten ziemlich
vollständig ohne Mitwirkung viertdimensionaler Kräfte aufgeführt wird. Aber in
der Erklärung der "natürlichen Magie" leistet er weniger als die während der
letzten Jahre in populärwissenschaftlichen Zeitschriften erschienenen Aufsätze über
dieses Thema. Und das darf nicht Wunder nehmen. Denn so sehr es Mr. Cumber-
land darum zu thun sein mag, die Menschheit aufzuklären, etwas anders liegt ihm
noch mehr am Herzen: Geld einzunehmen, und wenn er das Publikum völlig in
die Karten blicken ließe, würden die Einnahmen bald sehr dünn ausfallen. Des¬
halb behauptet er bei seinem größten Kunststücke, dem Erraten der Gedanken andrer,
selbst nicht zu wissen, wie er es mache, er könne das Gelingen nicht garantiren,
die andre Person müsse ihre Gedanken ganz und ausschließlich auf einen Punkt
richten, seine eigne Disposition komme ebenfalls mit in Frage, das "Gedankenlesen"
greife ihn sehr an u. s. Jo. Genug, der alte Hokuspokus unter neuer Etikette!
Und wie seinerzeit beim Tischrücken und Tischklopfen, haben wir auch sofort eine
wissenschaftliche Begründung der merkwürdigen Erscheinung erhalten. Ein Pro¬
fessor der Mathematik erklärte es als wohl denkbar, daß ein Gedankenprozeß von
den Kopfncrven des einen Menschen auf die Hautnerven eines andern übertragen
werden könne; gegen diese Hypothese Protestiren aufs lebhafteste allerlei Ärzte, die
in popnlarisirter Medizin machen, erklären aber zugleich vornehm, die Wissenschaft
habe mit derlei Spielereien nichts zu schaffen.

In diesem Punkte erlauben wir uns andrer Ansicht zu sein. Der weitern
Verbreitung einer Volkskrankheit entgegenzuwirken wäre eine Aufgabe, welche nicht
unter der Würde der Wissenschaft läge, und welcher sich zu unterziehen die Natur-
wissenschaft umsomehr Grund hätte, als sie -- indirekt und unabsichtlich -- gewiß
am meisten dazu beigetragen hat, die Gemüter für den neuen Aberglauben em¬
pfänglich zu machen. Durch hunderttausend Kanäle ist die materialistische Welt¬
anschauung in alle Volksschichten geleitet worden und hat den alten Glauben hinaus¬
getrieben. Allein die letzten Rätsel bleiben ungelöst (einige Herren scheinen die
Lösung zwar gefunden zu haben, doch behalten sie dieselbe mißgünstig für sich!),
und da der Mensch, wie er einmal beschaffen ist, von der Physik nicht satt wird,
sondern nach Metaphysik Verlangen trägt, anderseits aber nichts so sehr fürchtet,
als ans Gläubigkeit ertappt zu werden, so verfällt er umso leichter einem Aber¬
glauben, der unter der Maske einer neuen Wahrheit auftritt. Eine Übersinnlichkeit,
die sich herabläßt, unsern Sinnen wahrnehmbar zu werden, kann man sich schon
gefallen lassen! Vergessen wir nicht, daß die Blütezeit der "Aufklärung" im vorigen
Jahrhundert auch den Humbng der Cagliostro, Gaßner und Konsorten üppig ins
Kraut schießen ließ. Die Hauptsache wäre wohl, daß die Herren Materialisten es


Notizen.

Immerhin ist die Niederlage der Herren Spiritisten unter ungewöhnlichen
Umständen erfolgt und könnte deshalb längere Zeit gcschäftsstörend nachwirken, und
ein gewiegter Industrieller muß bedacht sein, mit heiler Haut über die Krisis hin¬
wegzukommen und die Wiederkehr „günstigerer Konjunkturen" abzuwarten. Ist der
Spiritismus augenblicklich nicht „gefragt," nun so wirft man Antispiritismus auf
den Markt. Auf der eiuen Seite verschwand Mr. Bastian, und wie in einen:
Wetterhäuschen erschien auf der andern Mr. Stuart Cumberland mit der Ankün¬
digung, allen spiritistischen Schwindel aufdecken zu wollen. Er ist ein wirklicher
Engländer, also eine ungewöhnliche Erscheinung auf einem Arbeitsfclde, welches
sonst Domäne der polnischen Juden mit französischen, italienischen oder englischen
Namen ist, dem Felde der „Geschwindigkeit ohne Hexerei." Er ist ebenso geschickt
wie jene und macht auch so geistreiche Scherze, wie man sie von dergleichen Herren
gewohnt ist. Wort hält er insofern, als der Hokuspokus der Spiritisten ziemlich
vollständig ohne Mitwirkung viertdimensionaler Kräfte aufgeführt wird. Aber in
der Erklärung der „natürlichen Magie" leistet er weniger als die während der
letzten Jahre in populärwissenschaftlichen Zeitschriften erschienenen Aufsätze über
dieses Thema. Und das darf nicht Wunder nehmen. Denn so sehr es Mr. Cumber-
land darum zu thun sein mag, die Menschheit aufzuklären, etwas anders liegt ihm
noch mehr am Herzen: Geld einzunehmen, und wenn er das Publikum völlig in
die Karten blicken ließe, würden die Einnahmen bald sehr dünn ausfallen. Des¬
halb behauptet er bei seinem größten Kunststücke, dem Erraten der Gedanken andrer,
selbst nicht zu wissen, wie er es mache, er könne das Gelingen nicht garantiren,
die andre Person müsse ihre Gedanken ganz und ausschließlich auf einen Punkt
richten, seine eigne Disposition komme ebenfalls mit in Frage, das „Gedankenlesen"
greife ihn sehr an u. s. Jo. Genug, der alte Hokuspokus unter neuer Etikette!
Und wie seinerzeit beim Tischrücken und Tischklopfen, haben wir auch sofort eine
wissenschaftliche Begründung der merkwürdigen Erscheinung erhalten. Ein Pro¬
fessor der Mathematik erklärte es als wohl denkbar, daß ein Gedankenprozeß von
den Kopfncrven des einen Menschen auf die Hautnerven eines andern übertragen
werden könne; gegen diese Hypothese Protestiren aufs lebhafteste allerlei Ärzte, die
in popnlarisirter Medizin machen, erklären aber zugleich vornehm, die Wissenschaft
habe mit derlei Spielereien nichts zu schaffen.

In diesem Punkte erlauben wir uns andrer Ansicht zu sein. Der weitern
Verbreitung einer Volkskrankheit entgegenzuwirken wäre eine Aufgabe, welche nicht
unter der Würde der Wissenschaft läge, und welcher sich zu unterziehen die Natur-
wissenschaft umsomehr Grund hätte, als sie — indirekt und unabsichtlich — gewiß
am meisten dazu beigetragen hat, die Gemüter für den neuen Aberglauben em¬
pfänglich zu machen. Durch hunderttausend Kanäle ist die materialistische Welt¬
anschauung in alle Volksschichten geleitet worden und hat den alten Glauben hinaus¬
getrieben. Allein die letzten Rätsel bleiben ungelöst (einige Herren scheinen die
Lösung zwar gefunden zu haben, doch behalten sie dieselbe mißgünstig für sich!),
und da der Mensch, wie er einmal beschaffen ist, von der Physik nicht satt wird,
sondern nach Metaphysik Verlangen trägt, anderseits aber nichts so sehr fürchtet,
als ans Gläubigkeit ertappt zu werden, so verfällt er umso leichter einem Aber¬
glauben, der unter der Maske einer neuen Wahrheit auftritt. Eine Übersinnlichkeit,
die sich herabläßt, unsern Sinnen wahrnehmbar zu werden, kann man sich schon
gefallen lassen! Vergessen wir nicht, daß die Blütezeit der „Aufklärung" im vorigen
Jahrhundert auch den Humbng der Cagliostro, Gaßner und Konsorten üppig ins
Kraut schießen ließ. Die Hauptsache wäre wohl, daß die Herren Materialisten es


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_158199/686>, abgerufen am 23.07.2024.