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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal.

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Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Fischerei.

den Hauptfehler des Herrn von Manteuffel bezeichnen zu müssen, daß er sich
alsbald durch den Polizeipräsidenten von Hinkeldey überflügeln ließ. . . .
Niemals hat die Kreuzzeitung der Pvlizeiwirtschaft dieses Mannes, der ebenso
ehrgeizig und rücksichtslos als begabt und energisch war, das Wort geredet,
vielmehr haben wir dem Herrn von Hinkeldey nicht bloß in der Presse, sondern
anch persönlich den entschiedensten Widerstand geleistet, und sind diese Kon¬
flikte si. diese Konflikte sindj .... der eigentliche Grund meines Rücktrittes
von der Redaktion der Kreuzzeitung gewesen. Wir wollten schon damals, was
ich auch heute noch will, Wiederherstellung einer organischen Gliederung des
Volksleibes und eine darauf basirte, mit den Lebensbedingungen der preußischen
Monarchie in Harmonie zu Setzende Selbstregierung."

Der Schrift sind einige Briefe Bismarcks an Wagener eingefügt, die aus
den Jahren 1850 und 1851 stammen und eine wertvolle Ergänzung dessen bilden,
was Busch im dritten Kapitel des ersten und im sechsten Kapitel des zweiten
Bandes seines Buches "Unser Reichskanzler" mitgeteilt hat.




Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Fischerei.

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MVationeller Betrieb der Landwirtschaft ist ein Schlagwort unsrer
Tage. Nicht ohne Grund hören wir es tausendfach wiederholen.
Immer nutzbringender gestaltet sich die Ausbeutung des Landes.
Kraftersparnis verbindet sich in erfreulichster Weise mit Steigerung
des Ertrages. Schon zwingen wir in tausend Maschinen das
Sonnenlicht vergangner Jahrtausende, thätig mit uns zu sein, um die Zeugungs¬
kraft der Erde in den Strom des Lebendigen zu lenken, der "Mensch" genannt
ist und bestimmt zu sein scheint, alle die zahllosen andern in seinem Laufe zu
vereinen.

So werden wir des Landes Herren. Aber vor uns liegt sie, die Urmutter
alles Lebens, die unerschöpfliche Gcbcirerin, die weite See! Hier kann kein
Pflug seine knechtenden Furchen ziehen, und doch auch die Myriaden von Wesen,
die Bewohner ihrer Triften, schon fühlen sie des Gewaltige" Macht. Denn,
wie der alte Tragiker sagt:


Auch die wimmelnde Brut der See
Fangt er listig umstellend ein
Mit netzgeflochtenen Garnen.

Die a^^x^o^ Homers zu einem fruchtbaren Weideplatze ihm gehöriger


Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Fischerei.

den Hauptfehler des Herrn von Manteuffel bezeichnen zu müssen, daß er sich
alsbald durch den Polizeipräsidenten von Hinkeldey überflügeln ließ. . . .
Niemals hat die Kreuzzeitung der Pvlizeiwirtschaft dieses Mannes, der ebenso
ehrgeizig und rücksichtslos als begabt und energisch war, das Wort geredet,
vielmehr haben wir dem Herrn von Hinkeldey nicht bloß in der Presse, sondern
anch persönlich den entschiedensten Widerstand geleistet, und sind diese Kon¬
flikte si. diese Konflikte sindj .... der eigentliche Grund meines Rücktrittes
von der Redaktion der Kreuzzeitung gewesen. Wir wollten schon damals, was
ich auch heute noch will, Wiederherstellung einer organischen Gliederung des
Volksleibes und eine darauf basirte, mit den Lebensbedingungen der preußischen
Monarchie in Harmonie zu Setzende Selbstregierung."

Der Schrift sind einige Briefe Bismarcks an Wagener eingefügt, die aus
den Jahren 1850 und 1851 stammen und eine wertvolle Ergänzung dessen bilden,
was Busch im dritten Kapitel des ersten und im sechsten Kapitel des zweiten
Bandes seines Buches „Unser Reichskanzler" mitgeteilt hat.




Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Fischerei.

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MVationeller Betrieb der Landwirtschaft ist ein Schlagwort unsrer
Tage. Nicht ohne Grund hören wir es tausendfach wiederholen.
Immer nutzbringender gestaltet sich die Ausbeutung des Landes.
Kraftersparnis verbindet sich in erfreulichster Weise mit Steigerung
des Ertrages. Schon zwingen wir in tausend Maschinen das
Sonnenlicht vergangner Jahrtausende, thätig mit uns zu sein, um die Zeugungs¬
kraft der Erde in den Strom des Lebendigen zu lenken, der „Mensch" genannt
ist und bestimmt zu sein scheint, alle die zahllosen andern in seinem Laufe zu
vereinen.

So werden wir des Landes Herren. Aber vor uns liegt sie, die Urmutter
alles Lebens, die unerschöpfliche Gcbcirerin, die weite See! Hier kann kein
Pflug seine knechtenden Furchen ziehen, und doch auch die Myriaden von Wesen,
die Bewohner ihrer Triften, schon fühlen sie des Gewaltige» Macht. Denn,
wie der alte Tragiker sagt:


Auch die wimmelnde Brut der See
Fangt er listig umstellend ein
Mit netzgeflochtenen Garnen.

Die a^^x^o^ Homers zu einem fruchtbaren Weideplatze ihm gehöriger


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[0544] Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Fischerei. den Hauptfehler des Herrn von Manteuffel bezeichnen zu müssen, daß er sich alsbald durch den Polizeipräsidenten von Hinkeldey überflügeln ließ. . . . Niemals hat die Kreuzzeitung der Pvlizeiwirtschaft dieses Mannes, der ebenso ehrgeizig und rücksichtslos als begabt und energisch war, das Wort geredet, vielmehr haben wir dem Herrn von Hinkeldey nicht bloß in der Presse, sondern anch persönlich den entschiedensten Widerstand geleistet, und sind diese Kon¬ flikte si. diese Konflikte sindj .... der eigentliche Grund meines Rücktrittes von der Redaktion der Kreuzzeitung gewesen. Wir wollten schon damals, was ich auch heute noch will, Wiederherstellung einer organischen Gliederung des Volksleibes und eine darauf basirte, mit den Lebensbedingungen der preußischen Monarchie in Harmonie zu Setzende Selbstregierung." Der Schrift sind einige Briefe Bismarcks an Wagener eingefügt, die aus den Jahren 1850 und 1851 stammen und eine wertvolle Ergänzung dessen bilden, was Busch im dritten Kapitel des ersten und im sechsten Kapitel des zweiten Bandes seines Buches „Unser Reichskanzler" mitgeteilt hat. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Fischerei. WA WA- MVationeller Betrieb der Landwirtschaft ist ein Schlagwort unsrer Tage. Nicht ohne Grund hören wir es tausendfach wiederholen. Immer nutzbringender gestaltet sich die Ausbeutung des Landes. Kraftersparnis verbindet sich in erfreulichster Weise mit Steigerung des Ertrages. Schon zwingen wir in tausend Maschinen das Sonnenlicht vergangner Jahrtausende, thätig mit uns zu sein, um die Zeugungs¬ kraft der Erde in den Strom des Lebendigen zu lenken, der „Mensch" genannt ist und bestimmt zu sein scheint, alle die zahllosen andern in seinem Laufe zu vereinen. So werden wir des Landes Herren. Aber vor uns liegt sie, die Urmutter alles Lebens, die unerschöpfliche Gcbcirerin, die weite See! Hier kann kein Pflug seine knechtenden Furchen ziehen, und doch auch die Myriaden von Wesen, die Bewohner ihrer Triften, schon fühlen sie des Gewaltige» Macht. Denn, wie der alte Tragiker sagt: Auch die wimmelnde Brut der See Fangt er listig umstellend ein Mit netzgeflochtenen Garnen. Die a^^x^o^ Homers zu einem fruchtbaren Weideplatze ihm gehöriger

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Erstes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_158199/544>, abgerufen am 25.08.2024.