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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal.

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Lin unbekannter Aufsatz Goethes.

An einem Gemälde von solchen ausgezeichneten Verdiensten, wie das, von
welchem hier geredet wird, kann man ganz natürlich anch eine meistermäßige Be¬
handlung erwarten. Sie äußert sich indessen nicht in mächtigen auffallenden
Strichen, sondern verbirgt sich gleichsam, und will gesucht seyn. Es ist die Eigenschaft
hoher Kunstwerke, daß sie durch kein Werkzeug oder mechanisches Wirken hervor¬
gebracht, sondern als Naturproducte erscheinen, und so ist es mit dem unseren allerdings
beschaffen. Die Gesichter des Mädchens und des Knaben sind wie durch göttlichen
Willen ins Daseyn gerufen, ohne Zuthun des Pinsels. An dem mehr zurück¬
tretenden und im Schatten stehenden Kopf der Alten hingegen lassen sich sehr freye
breite Pinselstriche bemerken, wunderbarliche Meisterschaft, Bewegung und Wissen
in dem Geflechte der Muskeln und Falten am unteren Theile des Gesichts. Ganz
außerordentlich leicht, frey, weich und wahrhaft sind auch die blonden Haare des
Mädchens gemalt.

Man erlaube uns hier die Einschaltung einiger Betrachtungen über Kunst-
richter und Kenner, und über die Schwierigkeit, in Gemälden den Meister derselben
ciuszumitteln. Nichts ist vermessener, als in einer Gemäldesammlung jedem Stück
bestimmt seinen Meister anweisen zu wollen; denn unter den unzähligen Malern
der verschiedenen Schulen, wie sollte eines jeden eigenthümlicher Sinn, Geschmack,
Behandlungsweise u. s. w. allemal genau zu erkennen seyn, besonders der Geringeren
und nachahmenden? Aber sowie ganz auffallende Abtheilungen im Geschmack der
verschiedenen Jahrhunderte, der verschiedenen Schulen sich bemerken lassen: so haben
auch unstreitig die vorzüglichsten Meister einer jeden Zeit und Schule, jeder eine
besondere, ihm eigenthümliche Art, die sich aus seiner Individualität, seiner An¬
schauungsweise der Natur entwickelt hat, also kein Abgeleitetes oder überlieferte
Manier ist. Dieser Männer Original-Geschmack, oder besser gesagt ihr Styl, läßt
sich voll geübten Beobachtern in den meisten Fällen ohne große Schwierigkeit wieder
erkennen, und so können diejenigen Werke, in denen er sich deutlich offenbart, mit
hinlänglicher Wahrscheinlichkeit jenen Meistern zugeschrieben werden. Dergleichen
anerkannte Werke nun dienen als Maßstab zur Würdigung eines jeden anderen
Gemäldes, oder vielmehr, sie helfen jedes vorkommende Gemälde in das Fach ein¬
weihen, wohin es gehört. Wallet z. B. in der Erfindung und im Ausdruck ein
Geist, welcher an Rubens erinnert; zeigen die Zeichnung, das Colorit, die Be¬
leuchtung, der Pinsel Eigenschaften, wie fie bei diesem Meister gewöhnlich sind:
so glaubt mau das Werk ihm selbst zuschreiben zu dürfen. Wenn im Gegentheil
eine bloß oberflächliche Nachahmung von Rubens Geschmack ohne seinen Geist wahr¬
genommen wird: dann heißt es gewöhnlich von einem solchen Werk, es sey von
seinen Schülern verfertigt, und so giebt es Werke aus der Schule des Rafael, der
Carracci, des Tizians n. s. w., d. h. Gemälde, welche zwar an den Geschmack
dieser großen Meister erinnern, aber nicht soviel Verdienst haben, als erforderlich
ist, um ihrer selbst würdig geachtet zu werden. Wer in besonderer Erforschung des
Knnstchcirakters der verschiedenen Miller noch weiter geht, erwirbt sich alsdann die
Eigenschaften eines Kenners; und obwohl der Kenner und der Kunstrichter in einer
Person vereint sein können, ja sollten: so ist es darum doch nicht minder gut, sie
der Sache nach, als verschieden in ihren Obliegenheiten, zu unterscheiden. Uns
dünkt, der Kunstrichter müsse in jedem vorkommenden Falle unfehlbar beurtheilen
können, ob ein Kunstwerk schlecht, ob es mittelmäßig, gut oder vortreflich sey, da¬
mit ist zu"! Behuf der Kunst theils genug an ihn verlangt, theils genug von ihm
geleistet; der Kenner aber fällt kein Urtheil, oder sollte zum wenigsten keins fällen,
er kann bloß eine Meinung haben, und diese Meinung mit Gründen, mit Bei-


Lin unbekannter Aufsatz Goethes.

An einem Gemälde von solchen ausgezeichneten Verdiensten, wie das, von
welchem hier geredet wird, kann man ganz natürlich anch eine meistermäßige Be¬
handlung erwarten. Sie äußert sich indessen nicht in mächtigen auffallenden
Strichen, sondern verbirgt sich gleichsam, und will gesucht seyn. Es ist die Eigenschaft
hoher Kunstwerke, daß sie durch kein Werkzeug oder mechanisches Wirken hervor¬
gebracht, sondern als Naturproducte erscheinen, und so ist es mit dem unseren allerdings
beschaffen. Die Gesichter des Mädchens und des Knaben sind wie durch göttlichen
Willen ins Daseyn gerufen, ohne Zuthun des Pinsels. An dem mehr zurück¬
tretenden und im Schatten stehenden Kopf der Alten hingegen lassen sich sehr freye
breite Pinselstriche bemerken, wunderbarliche Meisterschaft, Bewegung und Wissen
in dem Geflechte der Muskeln und Falten am unteren Theile des Gesichts. Ganz
außerordentlich leicht, frey, weich und wahrhaft sind auch die blonden Haare des
Mädchens gemalt.

Man erlaube uns hier die Einschaltung einiger Betrachtungen über Kunst-
richter und Kenner, und über die Schwierigkeit, in Gemälden den Meister derselben
ciuszumitteln. Nichts ist vermessener, als in einer Gemäldesammlung jedem Stück
bestimmt seinen Meister anweisen zu wollen; denn unter den unzähligen Malern
der verschiedenen Schulen, wie sollte eines jeden eigenthümlicher Sinn, Geschmack,
Behandlungsweise u. s. w. allemal genau zu erkennen seyn, besonders der Geringeren
und nachahmenden? Aber sowie ganz auffallende Abtheilungen im Geschmack der
verschiedenen Jahrhunderte, der verschiedenen Schulen sich bemerken lassen: so haben
auch unstreitig die vorzüglichsten Meister einer jeden Zeit und Schule, jeder eine
besondere, ihm eigenthümliche Art, die sich aus seiner Individualität, seiner An¬
schauungsweise der Natur entwickelt hat, also kein Abgeleitetes oder überlieferte
Manier ist. Dieser Männer Original-Geschmack, oder besser gesagt ihr Styl, läßt
sich voll geübten Beobachtern in den meisten Fällen ohne große Schwierigkeit wieder
erkennen, und so können diejenigen Werke, in denen er sich deutlich offenbart, mit
hinlänglicher Wahrscheinlichkeit jenen Meistern zugeschrieben werden. Dergleichen
anerkannte Werke nun dienen als Maßstab zur Würdigung eines jeden anderen
Gemäldes, oder vielmehr, sie helfen jedes vorkommende Gemälde in das Fach ein¬
weihen, wohin es gehört. Wallet z. B. in der Erfindung und im Ausdruck ein
Geist, welcher an Rubens erinnert; zeigen die Zeichnung, das Colorit, die Be¬
leuchtung, der Pinsel Eigenschaften, wie fie bei diesem Meister gewöhnlich sind:
so glaubt mau das Werk ihm selbst zuschreiben zu dürfen. Wenn im Gegentheil
eine bloß oberflächliche Nachahmung von Rubens Geschmack ohne seinen Geist wahr¬
genommen wird: dann heißt es gewöhnlich von einem solchen Werk, es sey von
seinen Schülern verfertigt, und so giebt es Werke aus der Schule des Rafael, der
Carracci, des Tizians n. s. w., d. h. Gemälde, welche zwar an den Geschmack
dieser großen Meister erinnern, aber nicht soviel Verdienst haben, als erforderlich
ist, um ihrer selbst würdig geachtet zu werden. Wer in besonderer Erforschung des
Knnstchcirakters der verschiedenen Miller noch weiter geht, erwirbt sich alsdann die
Eigenschaften eines Kenners; und obwohl der Kenner und der Kunstrichter in einer
Person vereint sein können, ja sollten: so ist es darum doch nicht minder gut, sie
der Sache nach, als verschieden in ihren Obliegenheiten, zu unterscheiden. Uns
dünkt, der Kunstrichter müsse in jedem vorkommenden Falle unfehlbar beurtheilen
können, ob ein Kunstwerk schlecht, ob es mittelmäßig, gut oder vortreflich sey, da¬
mit ist zu»! Behuf der Kunst theils genug an ihn verlangt, theils genug von ihm
geleistet; der Kenner aber fällt kein Urtheil, oder sollte zum wenigsten keins fällen,
er kann bloß eine Meinung haben, und diese Meinung mit Gründen, mit Bei-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_156270/568>, abgerufen am 27.09.2024.