Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Drittes Quartal.Kleine Goethiana. Zum 23. August. ^. Das Leipziger Theater ^765--^763. el der Wichtigkeit, die für den Studenten Goethe in Leipzig das Kleine Goethiana. Zum 23. August. ^. Das Leipziger Theater ^765—^763. el der Wichtigkeit, die für den Studenten Goethe in Leipzig das <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0464" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/156735"/> </div> </div> <div n="1"> <head> Kleine Goethiana.<lb/> Zum 23. August.</head><lb/> <div n="2"> <head> ^. Das Leipziger Theater ^765—^763.</head><lb/> <p xml:id="ID_2047" next="#ID_2048"> el der Wichtigkeit, die für den Studenten Goethe in Leipzig das<lb/> Theater gehabt hat, muß es erwünscht sein, noch genauere und<lb/> reichlichere Kunde als bisher über das Repertoire des Leipziger<lb/> Theaters in den Jahren 1765 bis 1768 zu erhalten. Wenn auch<lb/> nicht anzunehmen ist, daß Goethe alle Stücke besucht habe, welche<lb/> die Kochsche Gesellschaft in diesen Jahren in Leipzig aufgeführt hat, ein fleißiger<lb/> Theatergänger war er, und die bedeutenderen Stücke hat er gewiß gesehen.<lb/> Leider ist es um unsre Kenntnis dieses Punktes sehr dürftig bestellt. Während<lb/> in den fünfziger Jahren das Leipziger Theater eine ziemlich reiche Literatur<lb/> erzeugte — im Jahre 1753 z. B. eine große Anzahl von Streitschriften und<lb/> Pasquillen, hervorgerufen durch die zahllosen Aufführungen der Operette „Der<lb/> Teufel ist los," 1755 abermals eine Reihe von Schriften und Gegenschriften<lb/> über die Leistungen der Kochschen Truppe in Leipzig —, während ferner über<lb/> die Leipziger Theaterzustände in den nächsten Jahren nach Goethes Aufenthalt<lb/> in Leipzig Klotzens „Deutsche Bibliothek," die beiden „an Herrn I. F. Löwen<lb/> in Rostock" genchteten Schreiben „Über die Leipziger Bühne" von Siegmund<lb/> von Schweigerhausen (Chr. H. Schmid) (Dresden, 1770), Willebmnds Wochen¬<lb/> schrift „Angenehmer Sommerzeitvertreib" (Leipzig, 1770), Chr. H. Schmids<lb/> „Parterr" (Erfurt, 1771) und die ersten Jahrgänge des Leipziger Musen¬<lb/> almanachs (1770 fig.) eine Fülle von Material liefern, beschränkt sich die ganze<lb/> Leipziger Theaterliteratur aus Goethes Leipziger Studentenzeit auf die gereimte<lb/> „Rede bey der Richtung des neuen Schauspielhauses in Leipzig Den 18. Julii<lb/> 1766" von dem damaligen jungen Studenten Johann Benjamin Michaelis<lb/> (auf dem ersten Textblatt eine reizende Vignette von Oeser: vier Putten sind<lb/> damit beschäftigt, den bekränzten Hebebaum vor dem Neubau aufzurichten), auf<lb/> die bekannte Sammelschrift „Nachricht von der Eröfnung des neuen Theaters<lb/> in Leipzig. 1766" und auf (Mauvillons d. I.) „Freundschaftliche Erinnerungen<lb/> an die Kochsche Schauspieler-Gesellschaft bey Gelegenheit des Hausvaters des<lb/> Herrn Diderots. Frankfurt und Leipzig. 1766." Leipziger Theaterzettel aus<lb/> jenen Jahren sind — bis auf den einen von der Eröffnung des neuen Hauses<lb/> am 10. Oktober 1766, den ich vor zwei Jahren in den Grenzboten mitgeteilt<lb/> habe — nirgends zu tage gekommen, weder in einer öffentlichen noch in einer</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0464]
Kleine Goethiana.
Zum 23. August.
^. Das Leipziger Theater ^765—^763.
el der Wichtigkeit, die für den Studenten Goethe in Leipzig das
Theater gehabt hat, muß es erwünscht sein, noch genauere und
reichlichere Kunde als bisher über das Repertoire des Leipziger
Theaters in den Jahren 1765 bis 1768 zu erhalten. Wenn auch
nicht anzunehmen ist, daß Goethe alle Stücke besucht habe, welche
die Kochsche Gesellschaft in diesen Jahren in Leipzig aufgeführt hat, ein fleißiger
Theatergänger war er, und die bedeutenderen Stücke hat er gewiß gesehen.
Leider ist es um unsre Kenntnis dieses Punktes sehr dürftig bestellt. Während
in den fünfziger Jahren das Leipziger Theater eine ziemlich reiche Literatur
erzeugte — im Jahre 1753 z. B. eine große Anzahl von Streitschriften und
Pasquillen, hervorgerufen durch die zahllosen Aufführungen der Operette „Der
Teufel ist los," 1755 abermals eine Reihe von Schriften und Gegenschriften
über die Leistungen der Kochschen Truppe in Leipzig —, während ferner über
die Leipziger Theaterzustände in den nächsten Jahren nach Goethes Aufenthalt
in Leipzig Klotzens „Deutsche Bibliothek," die beiden „an Herrn I. F. Löwen
in Rostock" genchteten Schreiben „Über die Leipziger Bühne" von Siegmund
von Schweigerhausen (Chr. H. Schmid) (Dresden, 1770), Willebmnds Wochen¬
schrift „Angenehmer Sommerzeitvertreib" (Leipzig, 1770), Chr. H. Schmids
„Parterr" (Erfurt, 1771) und die ersten Jahrgänge des Leipziger Musen¬
almanachs (1770 fig.) eine Fülle von Material liefern, beschränkt sich die ganze
Leipziger Theaterliteratur aus Goethes Leipziger Studentenzeit auf die gereimte
„Rede bey der Richtung des neuen Schauspielhauses in Leipzig Den 18. Julii
1766" von dem damaligen jungen Studenten Johann Benjamin Michaelis
(auf dem ersten Textblatt eine reizende Vignette von Oeser: vier Putten sind
damit beschäftigt, den bekränzten Hebebaum vor dem Neubau aufzurichten), auf
die bekannte Sammelschrift „Nachricht von der Eröfnung des neuen Theaters
in Leipzig. 1766" und auf (Mauvillons d. I.) „Freundschaftliche Erinnerungen
an die Kochsche Schauspieler-Gesellschaft bey Gelegenheit des Hausvaters des
Herrn Diderots. Frankfurt und Leipzig. 1766." Leipziger Theaterzettel aus
jenen Jahren sind — bis auf den einen von der Eröffnung des neuen Hauses
am 10. Oktober 1766, den ich vor zwei Jahren in den Grenzboten mitgeteilt
habe — nirgends zu tage gekommen, weder in einer öffentlichen noch in einer
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